Griechenland Herbst 2018 – Peloponnes und Italien Teil 1

Freitag, 31. August 2018

Im Vorfeld hattten wir schon einige Aufregungen. Die griechischen Fähren streiken am 03. September. Unsere Fähre, die „Helenic Spirit“ von ANEK, verläßt zum Glück schon am 02. September den griechischen Hafen Patras, und fällt somit nicht unter die Streikregelung. Wir können, wenn alles klappt, am 03. von Ancona mit der Fähre nach Griechenland fahren.

Nach der seit April andauernden Hitze ist es zur Zeit etwas kühler und unbeständiger  geworden. So fällt es nicht schwer, auch ein paar wetterfeste Kleidungsstücke im Wohnmobil zu verstauen.

Nach einem Mittagessen vom „Italiener um die Ecke“, machen wir uns um 13.40 Uhr auf den Weg. Im Elsaß fahren wir den Super U in Seltz an. Früher wurde hier eingekauft und vollgetankt. Das Tanken ist mittlerweile viel zu teuer geworden. So beschränken wir uns auf ein paar Leckereien und Dosenbier ohne Pfand.

Unser Übernachtungsziel ist Breisach, auf der deutschen Seite des Rheines. In der Stadt ist eine Großbaustelle auf dem Marktplatz. Ich komme auf dem Weg zum Stellplatz aber noch hindurch. Doch nach wenigen Metern versperrt uns die Feuerwehr den Weg zum 50 m entfernten Wohnmobil-Stellplatz. Es ist Weinfest und die Fahrgeschäfte stehen unter anderem auf dem Stellplatz. Der Ausweichplatz ist jetzt auch schon überfüllt, deshalb fahren wir nur wenige Meter weiter auf den Parkplatz vom Sportplatz und haben unsere Ruhe.

Wenn aber schon ein Fest im Ort ist, wollen wir dahin, auch wenn das Wetter nicht so schön ist. Nieselregen begleitet uns zum Festplatz. Links der Straße ist ein riesiger Rummelplatz aufgebaut. Unser Ziel ist aber rechterhand das Weindorf mit Winzern vom Kaiserstuhl und Umgebung. Hier läßt sich sogar der stärker werdende Regen gut aushalten. Nur sind die vielen unüberdachten Plätze in der Mitte leer. Alles drängelt sich bei den Winzern mit Zelten.

Als krönenden Abschluß des Tages gibt es noch über dem Rhein ein tolles Feuerwerk.

wie ein Sternenhimmel

Müde, nass und trotzdem gut gelaunt gehen wir zurück zu unserem Wohnmobil und genießen die Ruhe.

Tagesstrecke: 345 km

 

Samstag, 01. September 2018

Heute fahren wir über Lörrach und einem kleinen Umweg, weil ich mich bei der Suche nach einer bestimmten Tankstelle ein wenig verfranst habe, in die Schweiz zur A2 in Richtung Gotthardt-Tunnel. Es regnet nur noch, und am Gotthardt sind 6 km Stau. Mit Gelassenheit bringen wir aber auch dies hinter uns.

Im Tessin ist das Wetter etwas besser. Der Verkehr um Mailand herum ist okay. Bis zur Autobahnausfahrt Fidenza-Süd nach Soragna, unserem Übernachtungsziel, haben wir EUR 11,60 an ital. Autobahngebühren zu bezahlen. An der Tankstelle kurz vor dem Ort kostet der Diesel EUR 1,529. Auf dem kostenlosen Stellplatz mit V+E stehen schon ein paar Wohnmobile. Für uns ist aber immer noch Platz.

Im Ort haben sich Veränderungen ergeben. Die gemütliche Bar am Platz hatte einen Besitzerwechsel. Ein junges asiatisches Ehepaar führt jetzt Regie und die Aperitivobeigaben haben sich verändert. Wir ziehen deshalb etwas weiter in eine Bar, wo nur einheimische Männer sitzen und trinken dort unseren abendlichen Aperol Spritz, jetzt gänzlich ohne Knabbersachen, sehr ungewöhnlich in diesem Lande.

Tagesstrecke: 545 km

 

Sonntag, 02. September 2018

So langsam kommt die Sonne durch. Wir backen unsere Brötchen für das Frühstück selbst auf, da am Sonntag kein Bäcker offen hat. In Soragna haben wir bei unseren Übernachtungen schon einige Runden gedreht, heute nutzen wir aber die Gelegenheit und besichtigen die offene Synagoge. Zwei Italienerinnen aus einem anderen Wohnmobil stehen schon für eine Führung bereit. So erhalten wir eine italienische Führung mit ein wenig englisch und ein wenig deutsch.

Die Fenster zur Straße hin wurden ganz normal rechteckig gefertigt, damit die Synagoge nicht auffiel.

Die Synagoge „Fausto Levi“ in Soragna ist selbst nur noch eine Museums-Synagoge. Hier sind Kultgegenstände  aus den vielen anderen Gebetsräumen der weiteren Umgebung, die bereits gänzlich geschlossen sind, zusammengetragen. Es gibt nicht mehr genug jüdische Mitbürger. Bei dem Rundgang wird uns die Bedeutung und Nutzung der verschiedenen kirchlichen Gegenstände erklärt. Anhand des Spruchbandes unter der Decke des sakralen Raumes wird uns erläutert, dass die Juden aus Ehrfurcht vor der Größe Gottes keine Bezeichnung für Gott nutzen. Stattdessen setzen sie ein Apostroph als Platzhalter.

Wenige Meter weiter befindet sich die katholische Kirche. Es ist Gottesdienst, und in der Nachbarschaft sind die Cafés und Bars mit Männern gefüllt, die sich wahrscheinlich ihren Segen aus der Ferne geben lassen.

Bei dem alten Palazzo, dem Rocca Meli Lupi di Soragna, strecken wir unsere Nasen durch das Absperrgitter und werden prompt auf deutsch angesprochen und zu einer weiteren Führung animiert. Die Innenausstattung muss laut den ausgehängten Bildern wirklich phantastisch sein. Naja, vielleicht machen wir es ja beim nächsten Mal. Heute wollen wir weiter.

Direkt vor der Autobahnauffahrt gibt es beim Kreisel zwei Geschäfte mit regionalen Spezialitäten, die man dort auch sofort verzehren kann. Es lohnt sich!!!

Bei sonntäglichem, ruhigen Verkehr rollen wir auf der Autobahn dahin, passieren Bologna, und fahren kurz hinter Fano, bei Marotta, ab. Die Maut beträgt EUR 21,30. Bis zu unserem Ziel, Corinaldo, sind es nur noch 20 Kilometer. An der Landstraße kostet der Diesel EUR 1,429. Es geht ständig bergauf und bergab. Die Zufahrt aus Senigallia ist einfacher. Wir befinden uns im Weinanbaugebiet des Verdicchio dei Castelli di Jesi und der DOC-Lage Corinaldo.  Der Ort selbst thront auf einem Bergkamm in den Marken.

Corinaldo

Der kostenlose Stellplatz mit V+E und Strom liegt unterhalb der mit hohen Mauern befestigten Altstadt.

Nachdem wir unser Wohnmobil ausgerichtet und an den kostenlosen Strom angehängt haben, steigen wir zur Altstadt hinauf. Es ist wie immer ein wenig beschwerlich, aber schön.

Porta S. Maria del Mercato

Wir streifen durch die Gassen und genehmigen uns kurz vor Sonnenuntergang in exponierter Lage einen Wein als Aperitivo.

Nach einem weiteren Rundgang gehen wir in die an der großen Treppe gelegene „Nova Taberna“ zwecks Abendessen.

Fundstück bei den Tauschbüchern. Mangels Italienischkenntnissen haben wir das Buch wieder zurück gelegt.

Santuario Santa Maria Goretti

Es ist kühl geworden und da der Außenbereich auf der Aussichtsterrasse der „Nova Taberna“ nicht genutzt werden kann, stehen im Innenbereich nur wenige Tische zur Verfügung. Wir haben Glück und erhalten noch einen Platz. Das Essen und der Wein sind sehr gut.

Antipasto:

Tagliere di salumi marchigiani con proschiutto stagianato 24 mesi tagliato a coltello

Primo:

Tagliatello al farro con ragu di cinghiale, pomodorini freschi e peccorino stagianato

Mittlerweile ist es dunkel und die Beleuchtung verwandelt die Gassen in eine zauberhafte Stimmung.

Tagesstrecke: 315 km

 

Montag, 03. September 2018

Heute ist Fährtag und die Spannung steigt, ob wirklich alles gut läuft. Der Streik sitzt uns irgendwie im Nacken, denn unser Sohn Christian ist davon betroffen. Seine für morgen Mittag geplante Überfahrt mit der „Superfast XI“ ist gecancelt, und auf übermorgen Mittag verlegt worden.

Wir verlassen Corinaldo bei schönem Wetter, kaufen im LIDL von Senigallia noch einmal ein, und erreichen frühzeitig den CheckIn im Hafen von Ancona. Mit „unserer“ ANEK ist alles okay. An der Mole reihen wir uns in die vielen Wartenden ein, die alle beim Eintreffen der „Hellenic Spirit“ aufatmen.

Auf dem Camper-Deck ist es sehr heiß. Wir stehen aber gut und können vor allem in unserem eigenen Bett schlafen. Die eigentliche Abfahrt von 13.30 Uhr verschiebt sich auf 14.30 Uhr. Uns stört dies wenig. Wir verköstigen uns selbst mit der im LIDL erstandenen Lasagne, die wir in unserem Elektro-Backofen anfertigen.

Zum Sonnenuntergang holen wir uns in der Bar an Deck einen Tsipouro. Allerdings haben wir schon Bessere getrunken. Auf dem Wasser ist es ruhig. Es ist weit und breit kein Schiff zu sehen.

Tagesstrecke: 53 km

 

Dienstag, 04. September 2018

Die Überfahrt war sehr ruhig. Um 07.00 Uhr griechischer Zeit verlassen wir in Igoumenitsa das Schiff. Wir suchen uns die nächste Bäckerei. Lena erhält das erste noch heiße Brot aus dem Backofen und erfährt nebenbei, das die Fähren noch weiter streiken.

Wir fahren an den Strand von Drepano Beach. Dort stehen sehr viele Wohnmobile, die aufgrund des Fährstreiks dort „gestrandet“ sind und auf die nächste Überfahrt warten.

früher Besuch in Igoumenitsa von einem Kreuzfahrtschiff

Ich lasse mir noch ein wenig Zeit und rufe dann bei Linos-Travel an, da ich Infos für die Abfahrtzeiten von Christian erfahren will. Ich erreiche die arme Katerina noch im Halbschlaf, da sie bis nach Mitternacht die betroffenen Kunden über die Streiks angerufen und informiert hat. Es herrscht totales Chaos und eventuell muss sich Christian noch für eine zweite Nacht im Hotel in Ancona einquartieren.

Hier ist es so herrlich, dass wir langsam „herunter kommen“. Es ist nicht nur warm, sondern schon fast heiß. Die Wassertemperatur liegt bei 28 °. Schattenplätze sind gefragt. Das Meer ist vollkommen glatt. Kein Schiff ist auf dem sonst so belebten Wasser zu sehen. Denn normalerweise verkehren hier zu den Italien-Fähren ständig die stündlichen Fähren mehrerer Gesellschaften nach Korfu.

hinter uns der Binnensee

Christian meldet sich, dass sie nach jetzigem Stand und der Info von Linos-Travel am 05. von Ancona abfahren. Wir faulenzen derweil und besuchen das Restaurant am Strand.

Das zweite und letzte Schiff für heute.

Unser erstes griechisches Essen des Urlaubs.

Kalamaraki

gegrillte Sardinen

Mit Schwimmen und Faulenzen kann auch ein Tag vergehen.

Tagesstrecke: 10 km

 

Mittwoch, 05. September 2018

Wir werden am frühen Morgen von den Motorgeräuschen der Fähren geweckt, die wieder ihren Regelbetrieb aufgenommen haben. Nach dem Frühstück und einem ausgiebigen Bad im Meer fahren wir außerhalb von Igoumenitsa zur BP-Tankstelle zwecks Entsorgung und Tanken (Diesel EUR 1,455). Danach gehen wir wirklich zum ersten Mal in das Zentrum von Igoumenitsa, kaufen ein paar Sachen ein und setzen uns zu den Einheimischen in die Ouzeri. Hier gibt es zum Ouzo wirklich tolle Meze.

Ein Metzger bei der Souvlaki-Herstellung:

Da wir vor Drepano kleine Souvlaki bei einem Imbiss am Strand essen wollen, schlagen wir die leckeren Angebote zu gutem Mittagessen aus, und werden enttäuscht. Das Schild mit den Souvlaki ist momentan eine Luftnummer. Es hat nur ein großes Restaurant mit ausgiebigem Essen offen. Das war gut, aber zu viel.

Den restlichen Tag gestalten wir mit Ausruhen, Lesen und Schwimmen. Am Abend backt Lena noch Leslies Geburtstagskuchen.

Tagesstrecke: 19 km

 

Donnerstag, 06. September 2018

In der Nacht hören wir, dass in unserer Nähe ein PKW anhält. Das kann nur Christian sein. Etwas zu früh werden wir in den weiteren Tagesablauf mit einbezogen. Bei dem gemeinsamen Frühstück erfahren wir die Details der letzten 48 Stunden. Leslie, eine ehemalige Klassenkameradin, die sich Christian für die Reise angeschlossen hat, bekommt von Lena ihren Geburtstagskuchen mit eintägiger Verspätung. Griechische „Nachbarn“ schenken uns noch einen Beutel mit Feigen. Ist heute vielleicht der Tag des Schenkens?

Bevor wir nun weiterfahren, genießen wir noch einmal das ruhige Wasser des herrlichen Badestrandes von Drepano Beach.

Am späten Vormittag halten wir auf unserer Weiterfahrt zunächst in Sivota an. Auf dem Parkplatz unter den Olivenbäumen werden mittlerweile Parkgebühren erhoben. Wir spazieren rund um den Hafen, kehren in einem Imbiss zu Pita Gyros und Pita Souvlaki ein, …

… und weiter geht es nach Perdika-Arillas zum Restaurant „Soukas“ (kostenloser Stellplatz mit V+E), das über einer herrlichen Badebucht liegt.

Nach den ganzen Strapazen mit Streik und Fährüberfahrt nehmen sich Christian und Leslie ein Zimmer im „Soukas“. Wir nutzen die schöne Bucht zu unserem nachmittäglichem Schwimmvergnügen. Abends beehren wir das Restaurant zu einem ausgiebigen griechischen Essen um den Geburtstag von Leslie nachzuholen.

Tzatziki, Saganaki, gegrillte Peperoni, gebackener Schafskäse mit Gemüse

Kalamarakia und gegrillte Lammkoteletts

Leider haben wir heute eine regelrechte Mückenplage, auch im Wohnmobil, die zu unserem Leidwesen viele Zeichen auf unserer Haut hinterlässt.

Tagesstrecke: 42 km

 

Freitag, 07. September 2018

Wir lassen den Morgen ruhig anlaufen, bevor es an der Küste entlang nach Ammoudia geht. Wir fahren am Wäldchen entlang nach vorne zum Fluß. Überall stehen die „weißen Dächer“. Nachdem wir uns ein wenig umgesehen haben, finden wir im Wäldchen noch einen Platz für uns, um  uns selbst das Mittgessen zuzubereiten.

Wenn wir alleine unterwegs gewesen wären, hätten wir den schönen Badeplatz auch zur Übernachtung genutzt. Da wir uns aber in zwei Tagen wieder mit Christian in Kastro treffen wollen, fahren wir nach dem Essen wieder weiter. Vorher besuchen wir aber noch gemeinsam das Nekromanteion. Der Eintritt von EUR 8,00 ist für das Dargebotene aber zu viel. Auch die uns zustehenden Reduzierungen will man uns nicht gewähren. Nach einer etwas längeren Diskussion und meiner unnachgiebigen Haltung klappt es dann doch.

Das Nekromanteion war eine heilige Stätte, wo man mit den Toten in Kontakt treten konnte. Dieses hier soll der Sage nach am Acheron gelegen haben, und der Eingang zum Hades gewesen sein. Aufgrund der Ergebnisse aus den Ausgrabungen zwischen 1958 und 1977 hat man die Funde  als ein bedeutendes Nekromanteion eingeordnet. Nach heutigen Erkenntnissen sind die beherrschende Lage auf einem Hügel und die Gebäude aus der Zeit vom 4. Jhdt. vor Chr. nicht stimmig mit der vorhergehenden Interpretation. Es könnte genau so gut ein befestigtes Bauernhaus aus der hellenistischen Zeit gewesen sein.

Prevezza haben wir in der Vergangenheit immer nur bei den Vorbeifahrten auf den Straßenschildern gelesen. Heute wollen wir in der Nähe des Hafens übernachten, um uns dort etwas umzusehen. Der überall beschriebene Übernachtungsplatz gefällt uns nicht. Wir fahren wieder ca. 200 m zurück, und stellen uns auf den kleinen geschützten Parkplatz bei einem verwaisten Beachvolleyballplatz.

Ein kleiner Strand ist nahe dabei, wo wir uns im Wasser von dem heißen Tag erholen können. Das Wasser ist hier aber nicht so klar, wie wir es bisher erlebt haben.

Gegen Abend schlendern wir zum Hafen. Nun haben wir auf der einen Seite Segel- und Motorboote jeglicher Größe, …

… und auf der anderen Seite sind Bars und Restaurants wie an einer Perlenschnur aufgreiht. In der Mitte verläuft die Promenade, die sich immer mehr mit Menschen füllt.

Wenn man aber den Hafen durch die engen Gassen verläßt, kommt man in die Altstadt von Prevezza, wo sich auch ganz normales Leben abspielt.

Und mitten drin, als Ort der Ruhe, die Metropolitan Church of Aylos Charalambos (Kirche des Hl. Harald).

Christian und Leslie haben sich etwas außerhalb auf einem Campingplatz einquartiert und mit Hilfe von Googlemaps und Standortbestimmung treffen wir uns in einer Bar zum gemeinsamen Gute-Nacht-Trunk und schlendern noch ein wenig weiter.

Auf unserem Rückweg wird es bei Lena und mir aber etwas später, denn durch Zufall stoßen wir auf ein Fest der Kommunisten, die 100 Jahre KKE und 50 Jahre KNE feiern. Wir wissen zwar nicht was das bedeutet, aber es gibt frisch gegrillte Souvlaki und eine Band, die griechischen Speedfolk präsentiert.

Während wir dort sitzen, versuchen wir auch zu ergründen, auf was nun 13 % oder 24 % Mwst. zu bezahlen ist. Der Ouzo wird in der Ouzo-Brennerei (Geschäft) mit 13 % angegeben; in der Ouzeri mit Meze werden 24 % berechnet. Das Wasser kostet im Imbiss 13 %, im Restaurant 24 %. Irgendwann wird alles mit 24 % angegeben. Nur beim LIDL halten sich beide Positionen die Waage. Das Wasser kostet dort wieder nur 13 %. Keftedes in der Dose haben 13 %, Weinblätter oder dicke weiße Bohnen 24 %. Da lobe ich mir doch die handgeschriebenen Rechnungen ohne weitere Angaben.

Beim Wohnmobil entschlummern wir sanft und die Prozente sind uns wurscht.

Tagesstrecke: 90 km

 

Samstag, 08. September 2018

Von unserem Übernachtungsplatz aus fahren wir direkt in den Tunnel bei Prevezza ( Gebühr EUR 7,50). Weiter geht es am Flughafen vorbei. Hier kreuzen wir die Landebahn. Zur Zeit ist aber schon eine große Umgehung, wahrscheinlich auch als Autobahn in Arbeit. Hinter Vonitsa geht es auf alten Straßen bergauf und bergab.

Als wir Amfilohia erreichen, tanken wir und nutzen wegen der Mittagszeit einen Imbiss um uns zu verköstigen.

15 km später fahren wir auf die neue Autobahn. Ab der Anschlussstelle Angelokastro, von hier ab gibt es bereits alle 10 km Toiletten auf den Rastplätzen, wird Maut erhoben (EUR 8,85 und 7,50). Es ist müßig, hier eine Systematik zu ergründen. Die Griechen scheinen bei der Mautfrage mit einer gewissen Willkürlichkeit vorzugehen. Gefahrene Kilometer sind es auf jeden Fall nicht. Für die Brücke nach Rio bezahlen wir EUR 13,50.

Patras umrunden wir nun auf dem kostenlosen Autobahnstück und wechseln auf die New Nationalroad. Hier tanken wir für EUR 1,395.

Bei Lehena biegen wir nach Kastro-Killini ab. Die Bäckerei hat schon zu. Bei einem kleinen Geschäft halte ich an und frage den Inhaber nach Brot. Während er mir erklärt, dass es nirgends mehr etwas gibt, und wir zwischendurch auf Nakos, den ehemaligen Betreiber der Taverne am Strand zu sprechen kommen, holt er ein großes Brot hervor, was seine Frau eigentlich für die Familie als Wochenendration eingekauft hat, und schneidet für mich die Hälfte ab. Geld will er auch nicht dafür haben. Wir bekommen jetzt schon das zweite Mal etwas mit einem freundlichen Lächeln geschenkt. Ich kann nur eines sagen, es hat sich in Griechenland in Bezug auf Freundlichkeit und Herzlichkeit nichts verändert.

Auf dem Strandparkplatz stehen 12 Wohnmobile. Das Übernachten ist noch immer per Schildern verboten und der Tavernenbetreiber heißt jetzt Sakis. Wir faulenzen und gehen im Meer schwimmen. Bei den Wassertemperaturen kostet es auch keine Überwindung einfach so rein zu gehen.

Christian und Leslie sind auf dem Campingplatz Melissa. Frauke und Wolfgang, Bekannte aus dem Wohnmobilforum, sind auch mittlerweile dort eingetroffen.

Am Abend gehen wir bei Sakis etwas essen.

 

Tagesstrecke: 252 km

 

Sonntag, 09. September 2018

In den letzten Tagen sind wir genug gefahren. Heute ist Relaxen angesagt. Faulenzen und Schwimmen bestimmen den Tagesablauf.  Im Laufe des Vormittags kommt Vasili vorbei und verkauft uns 5 l seines sehr guten Olivenöls für EUR 30,00 (keine Preiserhöhung in den letzten Jahren). Dazu gibt es noch eine geschenkte Wassermelone.

Am Abend gehen wir mit Frauke und Wolfgang zum gemeinsamen Abendessen am Platz. Anschließend sitzen wir noch lange bei uns im Wohnmobil.

Tagesstrecke: 0 km

 

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