Text: Hans-Werner Fotos: Hans-Werner und Lena
Dass wir in diesem Jahr an den Bodensee fahren, hat sich schon vor Weihnachten 2015 entschieden, denn auf meine Anfrage bei Lena, welche Termine im nächsten Jahr schon belegt sind, erhielt ich eine vage Auskunft „irgendwann Ende Juli“. Also habe ich für den 21.07.2016 Eintrittskarten für die Premiere von „Turandot“ bei den Bregenzer Festspielen als Weihnachtsgeschenk für Lena geordert. Auf meinem Gabentisch fanden sich dann Eintrittskarten für BAP in Mainz am 23.07.2016. Es brauchte nur eine kurze Überlegung von mir bis zur Erkenntnis – passt doch!
Mit diesen Fixpunkten starteten wir einen Kurzurlaub vom 17. bis 24.07.2016 in Richtung Bodensee. Dabei legten wir 1.054 km zurück.
Sonntag, 17.07.2016
Auf der Autobahn haben wir heute zwar fast keine Lastwagen, dafür aber viel Urlaubsverkehr gen Süden. Im Verkehrsfunk häufen sich die Staumeldungen. Wir wechseln diesmal nicht von der A67 auf die A5 und machen auf dem Stellplatz in Lorch unsere Mittagsrast. Bei Bruchsal schickt mich unser Navi auf die Landstraße nach Pforzheim. Danach darf ich wieder auf der A81 bis Radolfzell fahren. Unser Ziel ist Gaienhofen am Untersee, dem südwestlichen Wurmfortsatz des Bodensees. Dieser Bereich gehört zu der Halbinsel Höri. Zu Beginn des 20. Jhdt. hat die Halbinsel die Künstler wie Hermann Hesse, Otto Dix, Helmuth Macke, Erich Heckel, Walter Herzger u.v.a.m. regelrecht angezogen.
Wir fahren um ca. 16.30 Uhr auf den großen Parkplatz an der Hermann-Hesse-Schule in Gaienhofen. Von dort aus laufen wir zum Hermann-Hesse-Museum, das in wenigen Minuten seine Pforten schließt. Morgen ist Ruhetag. Wir besorgen uns noch ein wenig Infomaterial und richten uns auf einen Museumsbesuch am Dienstag ein.
Es ist heiß. Was sollen wir jetzt machen? Wir latschen, besser kann man es nicht sagen, zum Hermann-Hesse-Haus. Dieses Haus im Reformstil, etwas oberhalb des Sees, hat sich Hermann Hesse nach eigenen Vorstellungen bauen lassen, und lebte dort mit seiner Familie von 1907 – 1912.
Wir stehen vor dem Gartentor des mit hohen Hecken vor Blicken geschützten Hauses, da werden wir von einem Herrn, wie sich herausstellt ist es der Ehemann der heutigen Eigentümerin, angesprochen und bekommen die Modalitäten des denkmalgeschützten Objektes erklärt. Denn eine Besichtigung des Hermann-Hesse-Hauses ist nur zu speziellen Veranstaltungen des Fördervereins oder nach Voranmeldung möglich.
Uns wird ausnahmsweise, da gerade eine Veranstaltung zu Ende gegangen ist, gegen eine Spende an den Förderverein der Zutritt in den Garten gewährt. Von dem Ehemann der heutigen Eigentümerin, Frau Dipl.-Biologin Eva Eberwein, erfahren wir viel über die wechselvolle Geschichte des Gebäudes, nachdem die Familie Hesse ausgezogen ist. Bei dem Kauf des Hauses im Jahre 2004 durch Frau Eberwein, konnte für dieses historisch wertvolle Objekt gerade noch der Abriss zugunsten einer modernen Wohnanlage abgewendet werden.
Mit viel Geduld und detektivischer Kleinarbeit hat Frau Eberwein im Ansbacher Archiv unter vielen noch nicht registrierten Briefen Hesses, den Plan für die ursprünglische Konzeption des Gartens nach den Vorstellungen von Hermann Hesse gefunden. Mit diesen Vorgaben und ihrem persönlichen Wissen gab sie dem Garten sein „altes“ Aussehen wieder.
Wer findet den gewichtigen Unterschied? Also wo bin ich?
Ein Teil des Baumbestandes bzw. der Sträucher die Hermann Hesse gesetzt hat, ist sogar noch über die vielen Jahre erhalten geblieben. Und bei den Arbeiten am Garten, kamen auch Bücher und Schriften zum Vorschein, die Hermann Hesse zur Begutachtung zugeschickt bekam, sie aber lieber als Fundament für die Wege genutzt hat.
Wir sind nur noch begeistert und genießen den Spaziergang durch den blühenden Garten. Im Anschluß an den Rundgang kaufen wir uns bei Frau Eberwein noch einige Schriften zur Erinnerung an die Familie Hesse und den Garten.
Wer sich mehr über das Haus und seine Veranstaltungen informieren möchte, kann dies gerne über die Webseite vom Hermann-Hesse-Haus machen.
Da sich in Gaienhofen kein Übernachtungsplatz anbietet, fahren wir zu dem kostenlosen Stellplatz ohne V+E am Gasthof „Schienerberg“ bei Öhningen-Schienen. Der Gasthof hat eine gute Küche (montags + dienstags Ruhetag).
Tagesstrecke: 416 km
Montag, 18.07.2016
Da alle Museen, die wir unbedingt aufsuchen wollen, heute geschlossen haben, sind wir ein wenig ausgebremst worden. Als Alternative erkunden wir diesen Teil der Höri-Halbinsel. Die erste Station ist die Wallfahrtskirche St. Genesius in Schienen.
Den Besuch der darüberliegenden St. Michaels- und Mauritiuskapelle aus dem 8. Jhdt., die mittlerweile in ein Wohnhaus integriert ist und wertvolle Reliqien beherbergt, haben wir leider versäumt.
Nun fahren wir nach Öhningen-Wangen, spazieren ein wenig am See entlang und essen im Strandbad-Restaurant.
Da wir das Wohnmobil gut geparkt wissen, haben wir uns trotz der Mittagshitze dazu entschlossen, zu Fuß nach Kattenhorn zu laufen. Als erstes steuern wir die evangelische Petruskirche an. Der Maler Otto Dix, der seit 1933 bis zu seinem Tod 1969 in dem nahen Ort Gaienhofen-Hemmenhofen lebte, hat für diese Kirche zwei großformatige Glasfenster mit der Darstellung des Apostels Petrus und den Themen: Verleugnung, Vergebung und Beauftragung – entworfen. Nebenan befindet sich ein großer Parkplatz!
Auf schmalen Wegen geht es nun runter in das am See gelegene Dorf mit seinen alten Fachwerkhäusern, die übrigens auf Tafeln sehr gut beschrieben sind. Sehr schön ist auch die St. Blasius-Kapelle aus dem 13. Jhdt. und die Außenansicht von Schloß Kattenhorn.
Nachdem wir hier alle wichtigen Wege abgeschritten haben, geht es wieder zurück zum Wohnmobil, um nun auf vier großen Rädern in die Schweiz, nach Stein am Rhein, zu fahren. In der Altstadt wird uns der Blick auf einige Häuser mit deren Bemalungen verwehrt, da am Rathausplatz eine Bühne und eine riesige Zuschauertribüne für die Sommeraufführung von „No e Wili“ aufgebaut ist.
Wir schlendern noch ein wenig durch die Gassen und zum Rheinufer.
Auf der Brücke schauen wir den jungen Männern zu, die zwischen dem Schiffsverkehr in die starke Strömung des Rheines hinunter springen.
Bevor wir uns wieder auf den Weg in Richtung Öhningen machen, sehen wir uns schnell noch in den zugänglichen Bereichen der ehemaligen Benediktinerabtei Sankt Georgen um.
Für eine Besichtigung des Museums sind wir, wie überall, am falschen Tag vor Ort.
Übernachten werden wir woanders auf einem Parkplatz, der uns dafür günstig erscheint.
Tagesstrecke: 18 km
Dienstag, 19.07.2016
Heute Vormittag wird als erstes das Herrmann-Hesse-Museum in Gaienhofen aufgesucht. Ein Bereich der Gesamtausstellung ist in einem Bauernhaus am Gaienhofener Dorfplatz untergebracht, in dem Hermann Hesse, kurz nach der Heirat mit Maria Bernoulli, von 1904 bis 1907 wohnte.
In „Hermann Hesse – Schaupätze seines Lebens“ vom Insel Verlag wird Hesse mit folgender Aussage zitiert:
Gaienhofen ist ein ganz kleines schönes Dörflein, hat keine Eisenbahn, keine Kaufläden, keine Industrie, nicht einmal einen eigenen Pfarrer, ….. Dafür gibt es Stille, Luft und Wasser gut, schönes Vieh, famoses Obst, brave Leute.
In der Ausstellung wird viel über den Menschen Hermann Hesse erzählt. Natürlich besonders über die Gaienhofener Zeit.
Zusätzlich erhalten wir noch einige Informationen über das von ihm geplante Wohnhaus in Gaienhofen.
Neben zahlreichen Gemälden, Skizzen und Schautafeln zu Hermann Hesse und der weiteren künstlerischen „Welt“, die sich auf der Halbinsel Höri angesiedelt hat, befindet sich hier auch der Schreibtisch, den Hesse extra für sich hat anfertigen lassen und der ihn überall hin begleitete.
Während sich z.B. im Hermann-Hesse-Museum in Calw nach meiner Meinung vieles nur um das künstlerische Wirken dreht, fällt es auf, dass in Gaienhofen mehr das Leben und der Mensch Hermann Hesse im Vordergrund steht.
Nach so viel geistigem Input suchen wir am Gaienhofener Strand nach Entspannung und einem Input in flüssiger sowie fester Form.
Danach möchten wir das Otto-Dix-Haus in Gaienhofen-Hemmenhofen besichtigen. Da uns der Fußmarsch zu weit ist, fahren wir mit dem Wohnmobil, und finden auch einen für uns gut zu erreichenden Parkplatz, der extra mit einem Schild für Besucher des Otto-Dix-Hauses versehen ist.
Nach wenigen hundert Metern erreichen wir das Gartentor des ehemaligen Wohnhauses des expressionistischen Malers Otto Dix. Einige Meter daneben hängt ein Hinweisschild zur Nutzung einer Parkscheibe. Ich beziehe dies auf den dortigen Parkstreifen und so steigen wir den steilen Weg zum Wohn- und Atelierhaus bergan.
Otto Dix, der 1933 seine Professur an der Dresdener Akademie durch die Nationalsozialisten verlor, lebte in diesem Haus mit seiner Ehefrau Martha und den Kindern Nelly (1923 -1955), Ursus (1927-2002) und Jan (*1928) von 1936 bis zu seinem Tod im Jahr 1969.
Mit Hilfe eines im Eintrittspreis enthaltenen Medien-Guide wird man systematisch durch die Räumlichkeiten geführt und erhält Einblicke über das künstlerische Wirken, aber auch persönliche Eindrücke, die von Jan Dix, einem Sohn von Otto Dix, erzählt werden. Der Zuhörer steigt dadurch mitten in das Leben des Malers ein. Gemälde von Otto Dix, die vorher in den Wohnräumen hingen, sich nun aber in diversen Museen befinden, werden durch graue Tapetendrucke ins Gesamtbild einbezogen.
Erdgeschoß:
Obergeschoß:
Die Zeit vergeht wie im Flug, und als wir uns bei dem Personal für die wünderschöne Gestaltung der medialen Führung und die ansprechende Atmosphäre des Hauses bedanken, werden wir von den freundlichen Damen noch zu einem Besuch in dem hauseigenen Café eingeladen, das wir aber dankend ablehnen.
Zurück beim Wohnmobil, finde ich einen Zettel der Gemeinde Gaienhofen hinter der Windschutzscheibe, dass ich ohne Parkscheibe auf dem Parkplatz gestanden habe und von ihnen noch Post an meine Heimatadresse erhalte. Nachdem ich meine erste Verärgerung überwunden habe und noch einmal genauer nachschaue, sehe ich auch das Parkschild mit dem Hinweis auf die Parkscheibe und einer Parkzeit von zwei Stunden.
Okay, mein selektives Sehen konzentrierte sich auf die braunen Museumsschilder und erkannte weiter unten das Museums-Parkschild. Die weiter oberhalb angesiedelte Sichtfläche war ausgeblendet. Die Parkzeit von nur 2 Stunden für den Museumsbesuch ist aber ein Witz, wenn man dann auch noch zu dem Besuch des Cafés animiert wird, ist eine Einhaltung unmoglich. „Ein Schelm, der Böses dabei denkt.“ Hier hat die Gemeinde Gaienhofen sichere Einnahmen, oder der entsprechende Gemeinde-Mitarbeiter kann glänzen. Unter Förderung des Tourismus verstehe ich aber etwas anderes.
Trotz allem haben wir einen für uns schönen Tag hinter uns, den wir auf einem Wohnmobil-Stellplatz in Radolfzell beschließen wollen. Wir entscheiden uns für den Stellplatz mit V+E (Gebühr EUR 8,00) auf der Halbinsel Mettnau, direkt neben einem Sportplatz.
Es ist ganz einfach zu heiß, um sofort wieder aktiv zu werden. Wir warten ab und gegen Abend unternehmen wir einen kleinen Spaziergang durch die Altstadt von Radolfzell und essen etwas in einem Biergarten.
Tagesstrecke: 25 km
Mittwoch, 20.07.2016
Am Morgen machen wir eine kleine Radtour zur Spitze der Halbinsel Mettnau. Als wir den Bereich der Kur-Klinik erreichen, ist für uns aber Schluß. Wir unterhalten uns noch kurz mit einer Künstlerin, die eine Ausstellung in einem ehemaligen Gartenhaus hat und radeln wieder zurück.
Weiter geht es mit dem Wohnmobil über Konstanz und am schweizer Ufer des Bodensees entlang nach Bregenz. Einen kurzen Zwischenstopp legen wir noch ein, als wir an der „Markthalle Altenrhein“, die sich in dem gleichnamigen Ortsteil von Rorschach befindet, vorbeikommen. Dieses Gebäude wurde in der Zeit von 1998 – 2002 nach einer Idee und dem Konzept von Friedensreich Hundertwasser errichtet. Die Durchführung erfolgte aufgrund der Planung eines Wiener Architekten.
In Bregenz steuern wir den „Camping Weiss“ an. Wir wollen uns dort mit Bekannten aus dem Wohnmobilforum treffen. Zufälligerweise hatten wir Eintrittskarten für die gleiche Veranstaltung der Bregenzer Festspiele erstanden.
In der „Weinlaube“ im Eingangsbereich des Campingplatzes ist schon am Nachmittag eine gute Stimmung bei Musik und Wein. Hier scheint es sehr familiär und gemütlich zuzugehen. Die Plätze auf dem Wiesengelände sind auch sehr ansprechend. Uns gefällt es. Gegen Abend gehen auch wir auf einen Schoppen Veltliner in die Weinlaube.
Tagesstrecke: 82 km
Donnerstag, 21.07.2016
Heute Nacht gab es ein starkes Gewitter mit Sturm und Regen. Rund um uns herum wurden Markisen eingeholt und Stühle und Tische verstaut. Zum Glück haben wir das schon gestern Abend erledigt. Hoffentlich bleiben wir heute Abend von solchen Wetterkapriolen verschont, nicht das die „Turandot“ sprichwörtlich „ins Wasser fällt“.
Mit Uschi und Dieter machen wir eine Rad-Tour zur Sandplatte in der Bregenzer Ache. Dieses zu Fels gewordene geschützte Naturdenkmal entstand in vielen millionen Jahren aus einem Sandstrand. Am See entlang geht es weiter zur Seebühne und in die Altstadt von Bregenz. Hier spazieren wir aber nur einige hundert Meter durch die Fußgängerzone.
Am Nachmittag geht es mit einer größeren Gruppe, diesmal sind noch Verwandte von Uschi dabei, per Rad zum Festspielgelände. Uschi war so nett, und hat für uns eine Bühnenführung organisiert. Die Aufbauten und der technische Aufwand sind schon beeindruckend. Speziell für die Bregenzer Festspiele wurde ein neues Soundsystem entwickelt, mit dessen Hilfe die im Halbrund der Zuschauer angebrachten Lautsprecher so angesteuert werden, dass der verstärkte Gesang genau aus der Richtung des Darstellers zu kommen scheint.
Jetzt heißt es noch etwas ausruhen, bevor wir am Abend, diesmal zu Fuß, zur Premiere der „Turandot“ gehen. Vor dem Festspielgelände ist schon ein reges Treiben. Abendroben und legere Kleidung sind gleichermaßen vertreten. Überall stehen Grüppchen bei einem Glas Sekt oder sonstigen Getränken zusammen. Verschiedene Sponsoren bewirten ihre VIPs in den umliegenden Räumlichkeiten. Bis die Gongschläge, oder waren es Fanfaren, die Zuschauer auf ihre Plätze rufen.
Wir haben tolle Plätze in der ersten Reihe, zwar etwas seitlich, aber mit sehr nahem Kontakt zu den Künstlern. Die Aufführung und die Stimmung ist einfach grandios. Vor allem die Idee, eine vorgelagerte Bühne als Zimmer Puccinis in die Aufführung zu integrieren ist faszinierend.
Total beeindruckt nehmen wir draußen noch gemeinsam mit unseren Bekannten einen Gute-Nacht-Schluck, bevor wir uns wieder „nach Hause“ machen. Wir hatten wirklich Glück mit dem Wetter.
Tagesstrecke: 0 km
Freitag, 22.07.2016
Es heißt Abschied nehmen. Denn wir haben mit dem Konzert von BAP morgen Abend in der Zitadelle von Mainz unseren nächsten Reise-Höhepunkt. Nach immer wieder neuen Staus um den Bodensee herum, zieht sich dies auch auf den verschiedenen Autobahnen fort. Etwas genervt erreichen wir unser Übernachtungsziel, den pfälzer Stellplatz ohne V+E (Gebühr EUR 4,00) in Rhodt u. Rietburg.
Die Straußwirtschaft, in der wir sonst immer einkehren, hat zwar geschlossen, trotzdem sind wir auch heute sehr gut unter gekommen. Dies hat sich auch im Wortsinn bewahrheitet. Denn die dunklen Wolken, die sich schon ankündigten, haben sich über Rhodt entladen, dass das Wasser nur noch so die Straße herunter schoß.
Der Stellplatz und die Wirtschaftswege haben ebenfalls viel Wasser und Matsch abbekommen.
Tagesstrecke: 349 km
Samstag, 23.07.2016
Die Anreise nach Mainz auf den Stellplatz mit V+E (Gebühr EUR 10,00) war wie erwartet problemlos.
Wir machen uns zu Fuß auf den Weg in die Stadt. Rund um den Dom ist noch Wochenmarkt und um die Schlemmerstände vom „Markt-Frühstück“ herrscht noch viel Betrieb. Wein oder Weinschorlen gehen in riesigen Gläsern über die Theken. Kleine Gerichte gibt es auch noch zur Genüge. Für den Rückweg nutzen wir vom Bahnhof aus die Buslinie, die direkt vor dem Stellplatz hält.
Am Abend laufen wir wieder zu Fuß zur Zitadelle. Wir haben einen Sitzplatz in der 10. Reihe. Super! Nur nach den ersten schmissigen Akkorden von BAP hält es die Leute nicht mehr auf den Sitzen, und jeder hat seinen persönlichen Stehplatz vor seinem Stuhl.
Wolfgang Niedecken erinnert die Zuhörer während des Konzertes mehrmals an die vorhandenen Stühle. Und bei ruhigen Liebesliedern meint er nur „Jetzt setzt euch mal für die nächsten drei Lieder wieder hin!“
Die Blicke gehen desöfteren nicht ohne Grund zum Himmel. Wir sind zum Glück mit Regenjacken und Regencapes gut ausgerüstet. Den Musikern, die sind sowieso im Trockenen, und den Fans macht das Wetter aber nichts aus. Es ist eine wunderbare und riesige Party. Nach ca. 3,5 Stunden dürfen dann auch Wolfgang Niedecken und seine Band nach Hause.
Es regnet noch immer. Wir gehen wieder in Richtung Bahnhof, zwecks Busfahrt zum Stellplatz, bleiben aber schon ganz in der Nähe der Zitadelle bei einem Brauereiausschank hängen. Hier lässt es sich gut bei einem Bier sitzen. Die verschachtelte Bauweise lässt überhaupt nicht erahnen, wie groß die Gaststube ist bzw. die gesamten Räumlichkeiten sind. Zudem sitzen wir hier in der 1. Reihe um mitzuerleben, mit welcher Geschwindigkeit am Zapfhahn gearbeitet wird. Der „Oberzapfer“ schafft es, mit einer Hand eine 5 Liter Stange zu bezapfen, mit der Anderen spült er Krüge.
Nach einem tollen Abend landen wir mit dem Bus wieder wohlbehalten beim Wohnmobil.
Tagesstrecke: 112 km
Sonntag, 24.07.2016
Heimfahrt nach Limburg.
Tagesstrecke: 52 km