Es geht in diesem Jahr zum zweiten Mal auf eine Kreuzfahrt. Unser Ziel für den Zeitraum von Mitte bis Ende November 2023 sind die Kanarischen Inseln. Die AIDAstella kreuzt zu diesem Zeitpunkt in dem Zielgebiet, was uns die Möglichkeiten eröffnet, unsere Goldene Hochzeit nur zu Zweit auf dem Schiff zu feiern und gleichzeitig die Leistungen von AIDA zu erkunden.
Es wird eine 11-tägige Schiffsreise vom 19. bis zum 30.11.2023, bei der wir die Kanarischen Inseln Gran Canaria, Teneriffa, La Palma, Lanzarote, Fuerteventura und die portugiesische Insel Madeira etwas kennenlernen. Wir haben eine Außenkabine mit Fenster gebucht. Der Hin- und Rückflug erfolgt über Düsseldorf, bei eigener Anreise mit dem Auto.
Text: Hans-Werner Fotos: Hans-Werner und Lena
Sonntag, 19.11.2023
Für die möglichen Flugzeiten hat sich kein näherer Flughafen als Düsseldorf angeboten. Einen passenden ICE gibt es ebenfalls nicht. Darüberhinaus ist zur Zeit unser ICE-Bahnhof wegen Streckenbauarbeiten nicht erreichbar. So bleibt uns nur die Möglichkeit, mit dem eigenen PKW zum Flughafen Düsseldorf anzureisen.
Dadurch beginnt unser Tag bereits um 02.00 Uhr mit dem Aufstehen. Es gibt noch einen schnellen Kaffee, und belegte Brötchen werden angerichtet. Kurz nach 03.00 Uhr fahren wir auf die Autobahn. Es ist kalt. Die A3 haben wir fast für uns alleine. Beim Kreuz Bonn/Siegburg ist eine riesige Baustelle, außerdem haben wir seit einigen Kilometern Nebel. Es ist alles sehr unübersichtlich, und schon befinde ich mich auf der Abbiegespur nach Hennef. Bei der nächsten Ausfahrt korrigiere ich die Fahrtrichtung. Doch von dieser Seite ist die Auffahrt zur A3 nach Köln ganz gesperrt. Also fahre ich über die A560 und A59 bis Heumar. Danach läuft aber alles glatt.
Kurz nach 05.00 Uhr erreichen wir das vorher gebuchte Hive-Parkservice Parkhaus in Düsseldorf-Ratingen (Gebühr EUR 62,00 vom 19. bis 30.11.). Von hier haben wir einen kostenlosen Shuttleservice zum Flughafen inklusive. Dies klappt alles wie am Schnürchen.
Unser Flug mit Sundair startet um 09.00 Uhr, vorher reihen wir uns in die lange Warteschlange am CheckIn ein. Es folgt der Sicherheitscheck und wieder warten, bis das Boarding beginnen kann.
Kurz nach 09.00 Uhr rollen wir mit etwas Verspätung auf die Startbahn.
Die Sonne schaut schon ein wenig über den Horizont. Trotz des Fensterplatzes habe ich bei der weiteren Reise keine Orientierung über die Flugroute, denn unter uns ist nur grauer Brei. Erst kurz vor der Landung verändert sich das Wolkenbild.
Um 12.50 Uhr Ortszeit landen wir in Las Palmas auf Gran Canaria. Für den Ausstieg rollen wir langsam in Richtung Flughafengebäude, parken aber etwas davon entfernt.
Beim Verlassen des Flugzeuges, noch in den warmen Winterklamotten, erwischt uns ein Schwall feuchtwarmer Luft. Mit einem Bus werden wir zum Ankunftsgebäude gefahren. Unsere Koffer sind tatsächlich mit uns angekommen. Der Service von AIDA beginnt bereits in der Ausgangshalle. Wir werden begrüßt und zu den Bussen geleitet.
Als wir die AIDAstella erreichen und in unsere Kabine können, sind wir kaputt. Zum Glück ist auch noch ein Büfett-Restaurant für uns offen. Wir sind schon kurz vor dem Verhungern und Verdursten.
Wir machen eine kurze Besichtigung unseres Zimmers, …
… und begeben uns schnell auf Deck 11 in Richtung des Büffet-Restaurants „East Restaurant“, das noch offen hat.
Gesättigt begeben wir uns nach unten auf Deck 4 in unser Zimmer. Wer aber glaubt, wir könnten uns jetzt ausruhen, irrt sich gewaltig. Ständig kommen laute Durchsagen mit der Aufforderung zur Absolvierung der Digitalen Sicherheitseinweisung – machen wir am Fernsehen. Anschließend dappeln wir zu unserem Sammelplatz auf Deck 5 und lassen uns registrieren. Geschafft!
Wir versuchen nun etwas Ruhe zu bekommen. Doch die allgemeinen Ansagen zur Sicherheitseinweisung der anderen Passagiere gehen weiter.
Aussage: Eine Kreuzfahrt ist ein ruhiger und erholsamer Urlaub! Finde den Fehler!!!
Naja, bald ist es schon wieder so weit, um sich nach einem Büffet-Restaurant für das Abendessen umzusehen. Danach starten wir einen Spaziergang durch die oberen Decks.
Um 20.45 Uhr haben wir im Theatrium einen Sektempfang mit anschließender offiziellen Begrüßung durch den Hotel Direktor Christian Wohlfahrt und den Entertainment Manager Oliver Griese.
Danach erleben wir unsere erste Show mit den AIDA Stars: Can you feel it. Es ist schon beeindruckend.
Pünktlich um 21.45 Uhr bewegt sich das Schiff unter den Klängen von Enya’s „Sail away“ langsam aus dem Hafen Santa Catalina von Las Palmas, und wir ziehen uns endliich in unser Zimmer zurück. Es sind 295 Seemeilen (546 km) bis Funchal auf Madeira.
Montag, 20.11.2023
Die Nacht war sehr ruhig, und wir haben wunderbar geschlafen. Wir merken überhaupt nicht, dass das Schiff fährt. Heute ist Seetag. Dass bedeutet, unsere Zeit an Bord wird nur von den unterschiedlichen Mahlzeiten in den drei Büffet-Restaurants bestimmt. Darüberhinaus versuchen wir die Anforderungen unseres Getränkepaketes in den verschiedenen Bars oder auf dem Sonnendeck zu erfüllen. Es gibt eine riesige Auswahl an Cocktails. Und am Abend können wir zwischen den beiden Showzeiten um 19.15 Uhr bzw. 21.15 Uhr auswählen.
Das Wetter ist ein Traum. Manche Reisende nutzen die Außenbereiche der Restaurants schon zum Frühstück.
Der Pool-Bereich ist am Morgen noch leer, …
… und am Abend wieder leer. Wenn die Sonne untergeht, spürt man doch, dass wir bereits Mitte November haben.
Die Show ruft.
Unser „Heimweg“.
Morgen Früh um 08.00 Uhr werden wir in Funchal auf Madeira anlegen. Leider wird der dortige Aufenthalt um einen halben Tag verkürzt. Statt der Abfahrt übermorgen um 13.00 Uhr, müssen wir den Hafen bereits um 05.00 Uhr verlassen, da die portugiesischen Lotsen mit einem unbefristeten Streik um 07.00 Uhr beginnen.
Dienstag, 21.11.2023
Pünktlich passieren wir die Hafeneinfahrt von Funchal. Madeira sowie die Kanarischen Inseln sind vulkanischen Ursprungs und liegen auf der Afrikanischen Platte. Hier herrscht subtropisches Klima und im Winter liegen die Temperaturen im Tagesdurchschnitt immer noch zwischen 19° bis 21°. Die Blumen blühen das ganze Jahr über, und die Gemüse- und Obsternte ist ebenfalls ganzjährig. Besonders ausgeprägt ist der Anbau von Weintrauben für den Madeira-Wein und Bananen.
Die örtliche Uhrzeit richtet sich wie im Mutterland Portugal nach der Westeuropäischen Zeit. Da wir auf dem Schiff kein Internet haben, sondern immer nur im Bereich der Inseln, ist ein Durcheinander schon vorprogrammiert. Wir sind gespannt, was uns auf der Blumeninsel erwartet.
Wir haben uns bereits gestern auf dem Schiff „Hop on, hop off-Busfahrkarten“ besorgt, und werden heute direkt am Schiff abgeholt. Wir haben schon wieder einen strahlendblauen Himmel und 21° im Schatten.
Die Busfahrt führt uns am Meer entlang, wechselt in die Straßen der geschäftigen Innenstadt, und der Bebauung folgend immer weiter den Hang hinauf. Entlang des terrassenförmigen Bananenanbaus gelangen wir wieder zurück auf Meereshöhe.
Bei der Haltestelle zur Telefèrico Funchal-Monte steigen wir aus, um mit dieser hinauf zum Ortsteil Monte auf 600 m ü.M. zu fahren. Monte war früher ein nobler Luftkurort, auch Kaiserin Sisi von Österreich weilte zur Besserung eines Lungenleidens hier, und ist heute durch die Seilbahn und den tropischen Garten ein beliebtes Ausflugsziel.
Gegenüber der oberen Seilbahn-Station befindet sich der Eingang zum Jardim Tropical Monte Palace.
Uns fällt ein Lastwagen auf, der mit großen Korbschlitten auf Holzkufen beladen ist. Ausserdem stehen überall weißgekleidete Männer mit Strohhüten herum. Wie sich herausstellt, sind dies „Carreiros“, die die Touristen mit den Schlitten bergab auf einer zwei Kilometer langen Stecke auf den Straßen in den Ortsteil Livramento bringen. Gelenkt und gebremst wird nur mit den Schuhen, die eine dicke Gummisohle haben. Der Ursprung dieser heutigen Attraktion liegt im 19. Jhdt., weil die Einwohner von Monte auf diese Art schneller runter in die Stadt kommen konnten.
Der Aufstieg zur Wallfahrtskirche „Igreja da Nossa Senhora do Monte“ ist sehr beschwerlich. Auf der linken Seite des Plateaus sehen wir eine Statue von Kaiser Karl I. von Österreich, der nach dem ersten Weltkrieg nach nur zweijähriger Regentschaft zusammen mit seiner Ehefrau Zita ins Exil gezwungen wurde. Am 19. November 1921 kam er, nach einem vorherigen Aufenthalt in der Schweiz, auf die Insel Madeira und starb hier am 1. April 1922 an einer Lungenentzündung.
Die letzte Ruhestätte von Kaiser Karl I. von Österreich befindet sich in einer Seitenkapelle. Im Jahre 2004 wurde er von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen.
Nun wird es aber Zeit für unsere mittägliche Stärkung. Direkt unterhalb der Wallfahrtskirche befindet sich ein kleines Restaurant, in dem sich auch die Carreiros versorgen. Und vor allen Dingen finden wir hier die typische Landesküche.
Zum Nachtisch gönne ich mir noch ein Glas des madeirer Nationalgetränkes „Poncha“. Dieser besteht zu je einem Drittel aus Zuckerrohrschnaps, Honig und Zitronensaft.
Nach der Mahlzeit fahren wir wieder mit der Seilbahn hinunter und spazieren durch die Altstadtgassen Funchals. Hier finden wir ähnliche Häuserbemalungen, wie die Murales in Orgosolo auf Sardinien. In der schmalen Gasse Rua di Santa Maria, der ältesten Gasse der Stadt, haben die Hausbesitzer 2011 für ein Streetart-Kunstprojekt Farben und Material den Künstlern gespendet.
Ein kurzer Zwischenstopp und ein kräftiger Schluck wirken Wunder.
Ein Stück weiter biegen wir von der Avenida do Mar nach rechts zur Av. Arriaga ab. Dies ist das Gegenstück zu den schmalen Altstadtgassen.
Hier finden wir auch die Bodega „Blandy’s“ mit ihrem riesigen Angebot an Madeira-Weinen. Mit dem Kauf der Buskarten haben wir einen Gutschein für eine kleine Standardprobe für eine Person erhalten.
Es ist erstaunlich, was es für eine Vielfalt unter der Bezeichnung Madeira-Wein gibt. Bei uns zuhause hat man einen total falschen Eindruck.
Nach diesem kurzen Ausritt in die Funschaler Geschäftswelt gehen wir wieder in Richtung Hafen.
Dort befindet sich auch das Museum des momentan bekanntesten Bürgers Madeira’s – Christiano Ronaldo.
Zurück auf dem Schiff, haben wir noch etwas Zeit fürs Relaxen. Dann geht es zum Abendessen ins Büffet-Restaurant „Markt Restaurant“. Dort haben sie heute „Portugal“ als Thema.
Schade, dass wir morgen Madeira früher verlassen müssen.
Mittwoch, 22.11.2023
Da wir heute auf der Strecke nach Teneriffa (285 Seemeilen) wieder einen vollen Tag auf See verbringen, wird unser Tagesablauf wieder sehr geruhsam sein. Wir beginnen die viele Freizeit auf dem Sonnendeck mit alkoholfreien Cocktails. Gegen Mittag darf es dann schon mal ein alkoholischer Cocktail sein.
Nach dem Mittagessen halten wir Siesta und lesen etwas. Die nächste Speisung erwartet uns am Abend unter dem Thema – Myanmar.
Heute war scheinbar Klöschentag.
Im Theatrium gibt es um 19.15 Uhr und um 21.15 Uhr die Queen-Show „I want it all“. Sie war so phantastisch – gesanglich, als auch tänzerisch. Wir haben sie uns zweimal angesehen.
Dies war ein toller Abend.
Donnerstag, 23.11.2023
Die Ankunft in Santa Cruz de Tenerife ist für 07.00 Uhr geplant. Mit Teneriffa erreichen wir die größte der Kanarischen Inseln, die zu Spanien gehören. Die Besiedlung ist nur entlang der Küste möglich. Dahinter steigt sofort das vulkanische Gebirge auf. Aus der im Zentrum der Insel liegenden Tiefebene vulkanischen Ursprungs erhebt sich mit dem 3715 m hohen Pico del Teide der höchste Berg Spaniens. Das Wetter ist hervorragend. Blauer Himmel und 22° laden förmlich zu einem Spaziergang durch Santa Cruz de Tenerife ein. Alles passt zu unserem heutigen Festtag mit der Goldenen Hochzeit.
Kurz vor 10.00 Uhr machen wir uns auf den Weg. Unser Schiff liegt nicht weit entfernt von der Plaza de Espana, die den Einstieg in die Fussgängerzone „Calle del Castillo“ mit ihren vielen Geschäften und Cafés darstellt.
Um zum Mercado Nuestra Senora de Africa zu gelangen, gehen wir nun auf der Avenida Angel Guimera wieder in östlicher Richtung, um danach in die C. de Valentin Sanz abzubiegen.
Von der Puente Serrador können wir links von uns auf die Altstadt sehen …
… bevor wir zu den terracottafarbenen Bauten des Marktes gelangen.
Bei den Auslagen ist ein wunderbares Farbenspiel.
Im Untergeschoss sind u. a. die Fisch- bzw. Krustentierhändler untergebracht.
Hier kann man sich auch einen Imbiss zusammenstellen lassen. Was wir natürlich sofort machen.
Das war lecker. Der Besuch des Mercato hat sich für uns gelohnt. Wann bekommt man schon solch tolle Sachen geboten.
Wir lassen uns nun ein wenig durch Altstadt treiben.
Eine kleine Erfrischung holen wir uns bei Sangria und Oliven.
Heute Abend „steigt“ unsere persönliche Feier zur Goldenen Hochzeit. Ich habe bereits im vorhinein zusammen mit der gesamten Buchung auch für heute Abend einen Tisch im À-la-Carte-Restaurant „Rossini“ reserviert. In dem Zusammenhang wurde nach einem besonderen Grund der Reservierung gefragt, den ich mit „Goldene Hochzeit“ angab.
Trotzdem sind wir doch etwas überrascht, dass wir bereits beim Eintritt ganz herzlich zu unserer Goldenen Hochzeit beglückwünscht werden.
Unser persönlicher Kellner führt uns zu unserem Tisch. Da sehen wir, dass die Dekoration des Tisches mit einem speziellen Blumenarrangement versehen ist.
Zur Begrüßung und mit den besten Wünschen zur Goldenen Hochzeit gibt es für uns ein Glas Champagner. Wir kommen aus dem Staunen nicht heraus und fühlen uns wirklich auf „Wolke Sieben“.
Auch die Speisekarten sind auf uns persönlich ausgestellt. Wir entscheiden uns für das 6-Gang-Menü.
oder
Als erneuten Glückwunsch zur Goldenen Hochzeit bekommen wir noch einen verzierten Teller mit „hausgemachten“ Pralinen.
Unsere kleine Feier ist zu Ende. Wir sind total Baff, ob dieser speziellen Serviceleistung. Ein Hoch auf die AIDAstella.
Um 22.00 Uhr verlässt das Schiff den Hafen und wir genießen diese feierliche Stimmung bei dem Abschiedsgruß der anderen vor Anker liegenden Schiffe und unter den Klängen von Enya’s „Sail away“.
Freitag, 24.11.2023
Wir liegen vor der westlichsten Insel der Kanaren – La Palma. Die „Isla Verde“ verdankt ihren Spitznamen der großen Anzahl an Wäldern, die sie von den anderen kanarischen Inseln unterscheidet. In Santa Cruz de la Palma gehen wir an Land. Für heute haben wir einen Bus-Ausflug in die heimliche Hauptstadt „Los Llanos de Aridane“ gebucht. Die Stadt liegt auf der westlichen Seite der Insel , dafür durchqueren wir in einem Tunnel die Vulkankette Cumbre Vieja etwas unterhalb des Passes. Diese Bergkette ist eine regelrechte Wetterscheide. Vorher war es bewölkt und nun haben wir strahlenden Sonnenschein.
Los Llanos de Aridane ist mittlerweile die einwohnerreichste Stadt der Insel.
Die kleine Markthalle ist heute leer, nur der Imbiss hat geöffnet.
Die Bemalung der Häuser spielt auch hier eine große Rolle.
Die Plaza de Espana ist das Zenrum der Stadt. Auf ihr stehen mächtige Bäume, deren Setzlinge 1863 von kubanischen Emigranten auf die Insel gebracht wurden. Ihr Name lautet im Spanischen „laurel de indias“. Die lateinischen Bezeichnungen sind schon unterschiedlich und stehen für Indischer Lorbeerbaum, Chinesischer Feigenbaum und Lorbeerfeige. Was aber für Alle gilt – es ist ein Maulbeerbaumgewächs.
Hier befindet sich auch die dreischiffige Kirche der Stadt, die der Nuestra Senora de los Remedios gewidmet ist.
In einem kleinen Café bestelle ich mir einen Barraquito, die kanarische Kaffeespezialität schlechthin. Sie besteht aus verschiedenen Schichten mit Kondensmilch, Likör, Espresso und Milchschaum. Dabei dürfen sich die Bestandteile nicht vermischen.
Oberhalb von Los Llanos versteckt heute der 2022 benannte Tajogaite-Vulkan, ein 1700 m hoch gelegener Bereich des Cumbre Vieja, sein Haupt. Vom 19.09. bis 13.12.2021 dauerte der bisher längste Vulkanausbruch auf den Kanaren. Der Lavastrom ergoss sich über mehrere Ortschaften auf seinem Weg bis ins Meer. Die Lavamassen türmten sich dabei mehrere Meter hoch.
Wie sich auf der Heimfahrt zeigt, hatten wir auf der Westseite der Insel das schönere Wetter. Über Santa Cruz ist es sehr bewölkt und es hat auch geregnet.
Um 17.00 Uhr verlassen wir den Hafen der Insel. Wir sitzen in einer Aussendeck-Bar bei einem Cocktail und lassen die Landschaft ganz langsam und entschleunigend an uns vorbei ziehen.
Den Abend beschließen wir im Theatrium bei der Show: Musical Dreams.
Samstag, 25.11.2023
Nach einer ruhigen Nacht erreichen wir um 08.00 Uhr den Liegeplatz Muelle de los Mármoles in Arrecife auf Lanzarote, der nordöstlichsten bewohnten Kanareninsel. Sie ist durch ihre Vulkane außerordentlich geprägt worden. Ca. 3/4 der Insel sind mit Lava bedeckt, die sich aus ungefähr 300 Kratern der 100 Vulkane über das Gebiet ergossen haben. Den letzten starken Vulkanausbruch gab es im Jahre 1824.
Für heute haben wir einen Busausflug in den Timanfaya National Park gebucht.
Die Statue auf dem Kreisel soll darauf hinweisen, das man tatsächlich Kameltouren durch den Timanfaya Nationalpark unternehmen kann.
Auf dem Weg zu dem Küstenort El Golfo streifen wir kurz schon mal das Weinanbaugebiet La Geria.
Die Küste bei El Golfo besteht aus schroffem Lavagestein. Die eigentliche Attraktion ist aber der halb im Meer versunkene Kratersee, der sich durch die Algen, die auf seinem Grund wachsen, grün gefärbt hat.
Nun fahren wir in das Weinanbaugebiet La Geria. Es ist übrigens das größte Weinanbaugebiet der Kanaren. Die Weinreben wachsen in einem Trichter aus schwarzem Lavasand.
Wir besuchen hier die familiär geführte Bodega Antonio Suarez. Dort gibt es für uns eine kleine Verkostung des angebauten Weines. Es ist erstaunlich wie der Wein angebaut wird. Die Reben hängen fast wie ein flacher Strauch wirr und kurz über dem Boden des Lavatrichters.
Zum Abschluß der Bustour kommt nun der Timanfaya Nationalpark. Beim Informationszentrum Mancha Blanca haben wir eine herrliche Rundumsicht über die Vulkanlandschaft.
Der schlafende Vulkan auf dem wir stehen hat noch eine starke Hitzeentwicklung nah zur Oberfläche. In einem Schlot können wir sehen, das ein vielleicht nur eine Minute vorher eingeführter Strauch zu brennen anfängt, …
… oder 5 l Wasser ebenfalls in kurzer Zeit unter enormem Druck wieder herausgeschleudert werden.
Über einem breiten Schacht im Infozentrum wird demonstriert, wie der Hitzeausstoß, ohne jegliche zusätzliche Maßnahme, als Hähnchengrill genutzt wird.
Für Normalreisende heißt es nun wieder zurück zum Parkplatz gehen und auf der Zufahrtsstraße aus dem Nationalpark herauszufahren. Nur mit geführten Busreisen darf noch eine Fahrt durch die mit Lava bedeckte Landschaft unternommen werden.
Auf der schmalen Einbahnstraße werden wir durch eine unheimliche Welt gefahren. Jede der vielen Kurven ist für den Busfahrer eine Herausforderung. Es geht kreuz und quer durch die Vulkanauswürfe oder entlang tief unter uns liegender Krater.
Dieser Tagesausflug war sehr beeindruckend. Und nun freue ich mich auf meine kleine Geburtstagsfeier im Restaurant „Brauhaus“ auf der AIDAstella. Das deftige bayerische Essen ist jetzt so richtig nach meinem Geschmack. Ich bestelle mir eine Schweinshaxe, und Lena entscheidet sich für eine Entenbrust. Es schmeckt sehr gut.
Anschließend habe ich sogar noch die Möglichkeit, auf der großen Video-Leinwand das Bundesliga-Spiel: Fortuna Düsseldorf gegen Schalke 04 mitzuerleben. In der Zwischenzeit vergnügt sich Lena die Zeit mit einem Streifzug über das Schiff. Die Maß Bier ist auch schon parat. Hierbei handelt es sich um ein Pils, das auf dem Schiff in Lizenz gebraut wird. Nur das Spiel entwickelt sich nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe. Einige andere Schalker Fans verlassen schon frustriert vorher das Restaurant. Düsseldorf gewinnt 5:3.
Im Theatrium gibt es heute Abend: Abba reloaded. Das ist aber gar nicht nach unserem Geschmack. Meine Stimmung wird nicht besser. Dabei hat der Tag so schön angefangen.
Die Lösung liegt in unserem Getränkepaket und den vielen guten Cocktails.
Sonntag, 26.11.2023
Von Lanzarote nach Gran Canaria sind es nur 226 km. Wir sind irgendwann gegen Morgen auf unserem Liegeplatz Santa Catalina Poniente 1 – 14 in Las Palmas de Gran Canaria angekommen. Das verlief alles so ruhig. Weder von der Fahrt noch vom Anlegen haben wir etwas mitbekommen.
Gran Canaria ist die drittgrößte Insel der Kanaren. Die Insel hat 14 Mikroklimazonen. Und obwohl der letzte Vulkanausbruch vor 2000 Jahren erfolgte, gelten die Vulkane der nördlichen Halbinsel noch als aktiv.
Da wir an unserem 1. Tag der Reise, als wir mit unserem Flieger auf Gran Canaria gelandet sind, von Las Palmas überhaupt nichts mitbekommen haben. Verschaffen wir uns mit einem Hop-On Hop-Off Bus einen Gesamtüberblick. Mal geht es durch die geschäftige City, dann zum Strand und hinauf in die Viertel der Oberstadt, um einen Gesamtüberblick zu bekommen.
In der Nähe der Plaza Mayor de Santa Ana verlassen wir den Bus und erkunden nun zu Fuß die Altstadt. Erstaunlicherweiße stoßen wir dabei auf viele verschiedene Baustile.
Es ist Mittagszeit und in einer Gasse hinter der Kathedrale sehen wir ein kleines Lokal mit dem Namen „Patio le enmedio“ (Terrasse mittendrin). Und genau so sieht es innen aus.
Wir setzen uns aber an einen Tisch vor dem Restaurant und bestellen uns einen „Tapa mix“, was genau unseren Vorstellungen entspricht.
Weiter geht es durch die Altstadt.
Wir sind der Meinung, daß wir genug gelaufen sind. An der Hauptstraße wo wir ausgestiegen sind, nehmen wir wieder unseren Touribus und fahren bis in die Nähe des Strandes Playa de Las Canteras. Der Strand ist gut besucht. Beach-Volleyball steht hoch im Kurs. Bei einer Wassertemperatur von 21° gibt es sogar genügend Schwimmer.
Ein Bereich des Strandes ist eingezäunt. Dort werden Sandskulpturen gestaltet.
Wir bevorzugen die bequeme Methode der Freizeitgestaltung, sitzen in der Sonne und trinken eine kalte Sangria.
Der Abend auf dem Schiff läuft wie immer ruhig ab – beim Sonnenuntergang auf Deck einen Cocktail trinken und das Abendessen am Büffet zusammenstellen. Danach wird noch mal auf dem Schiff geschaut, ob in irgendeiner Bar schöne Musik gemacht wird.
Montag, 27.11.2023
Seit dem frühen Morgen liegen wir im Hafen von Puerto del Rosario auf Fuerteventura. Wir haben noch immer unbeschreibliches Glück mit dem Wetter. Es ist sonnig und 22°.
Fuerteventura ist die zweitgrößte Insel der Kanaren. Ihr vulkanischer Ursprung wurde auf einen Zeitraum vor ungefähr 22 Millionen Jahren ermittelt. Die Insel wurde vermutlich im 10. Jhdt. vor Chr. von phönizischen Seefahrern besucht. Durch die schwindende Bedeutung Roms aufgrund politischer Krisen brach der Austausch zum Mitelmeerraum ab. Erst im 14. Jhdt. kamen italienische Seefahrer auf ihrer Suche nach einem neuen Weg nach Indien auf die Insel. Für die Ureinwohner, die Majoreros, war dies aber eine schmerzliche Erfahrung. Sie wurden nämlich eingefangen und im Mittelmeerraum als Sklaven verkauft.
Für heute haben wir einen gemütlichen Spaziergang durch Puerto del Rosario geplant.
Außerhalb des Hafens begeben wir uns entlang der Avenida Reyes de Espana nach rechts in Richtung Altstadt.
Am Kreisverkehr sind sofort alle Blicke auf die große Skulptur „Fuente de la Explanada“ gerichtet. Die männliche Person steht dabei für Aufbau und Schutz der Insel, und die Frau als Trägerin des Wasserkruges symbolisiert das Leben.
Auf der links abzweigenden Calle León y Castillo gelangen wir zur Parroquia de Nuestra Senora del Rosario. In der Fußgängerzone vor der Kirche sind veinige Kunsthandwerker-Stände aufgebaut.
Auch hier gibt es öffentliche Bücherschränke. Leider war dieser total „geräubert“.
Leider haben wir den Auftritt der einheimischen Folkloretruppe verpasst.
Nachdem wir die Fußgängerzone verlassen haben, stehen wir schon wieder in der Nähe des Hafens und beim Stadtstrand.
Uns zieht es aber wieder zurück. Und etwas für den kleinen Hunger wäre auch nicht schlecht.
In einem kleinen Straßenrestaurant werden wir fündig. Aus einer Karte stellen wir uns unser gemeinsames Essen aus einigen Raciones zusammen.
Zurück auf dem Schiff halten wir noch etwas Siesta und begeben uns dann auf Deck zum Sonnenuntergang samt Cocktailgenuss.
Im East Restaurant widmen wir uns heute dem Thema: Kambodscha/Tepanyaki und noch vielen anderen Köstlichkeiten.
Während wir uns noch an dem leckeren Essen erfreuen, bewegt sich das Schiff schon wieder in Richtung der offenen See. Bis zum nächsten Hafen sind es nur 65 km. Wir werden nochmals Arrecife auf Lanzarote anlaufen.
Dienstag, 28.11.2023
Bei unserem ersten Besuch auf der Insel vor drei Tagen haben wir den Busausflug zu den Vulkanen im Timanfaja Nationalpark mitgemacht. Heute lassen wir uns lieber etwas durch die Straßen und Gassen von Arrecife treiben. Es ist nicht weit von unserem Anlegeplatz bis zur Altstadt.
Auf einem Parkplatz am Hafen stehen auch einige „Überwinterer“. Das ist etwas, was wir uns nie antuen werden.
Zuerst erreichen wir den Binnenhafen von Arrecife. Am nördlichen Ufer tummeln sich zahlreiche Restaurants.
Hinter dem südlichen Ufer liegt der Eingang zur Altstadt, und danach erreicht man die Fußgängerzone mit den vielen beleuchteten Schaufenstern.
Skulptur: Zwei Personen in traditioneller Kleidung führen einen spielerischen Kampf mit Buches aus.
Auf dem Weg durch die Gassen erreichen wir am Plaza de las Palmas die Parroquia de San Ginés.
Und schon sind wir nach einer kurzen Erholungspause wieder am Wasser. Über die Puente de las Bolas kommen wir zum Castillo de San Gabriel, einer Festungsanlage aus dem 16. Jhdt..
Von außen sieht man nur ein gemauertes, klotziges Gebilde. Im Innern gibt es dann ein Wirrwar von Gängen und kleinen Räumen, die eine Ausstellung der Vergangenheit beherbergen.
Eine Steintreppe führt hinauf auf das „Dach“, wo sich Geschützstände befinden.
Ab und zu sausen ein paar Wolken am Himmel vorüber, die uns ein herrliches Licht liefern, aber nichts abladen.
Beim Blick zum Hafen stellen wir fest, daß mittlerweile noch zwei Kreuzfahrtschiffe dazu gekommen sind.
Und noch einmal gehen wir zurück in die Altstadt und spazieren durch die Fußgängerzone.
Hier wird im Showcooking ganz viel Süßes hergestellt.
Auf dem Hinweg haben wir uns schon ausgiebig mit den Angeboten der Restaurants auseinandergesetzt. Dabei gab es für uns einen klaren Favoriten, mit tollen und preiswerten halben Raciones.
Nach dem langen Spaziergang und dem guten Essen wartet die Kabine auf der AIDAstella wieder auf unseren Besuch.
Bevor wir zum Abendessen gehen, suchen wir uns am Heckdeck noch ein Plätzchen in einer Bar und schauen dem Sonnenuntergang zu.
Im East Restaurant ist beim heutigen Themenabend – Vietnam – an der Reihe. Gegen das Essen auf dem Schiff gibt es nichts zu meckern.
Wir haben während unserer Speisung den Gästen in der Sushi-Abteilung zugesehen. Nachher werde ich uns für morgen Abend dort einen Tisch reservieren. Dies ist nicht im normalen Schiffsangebot enthalten und muß extra bezahlt werden. Da es am morgigen Seetag aber auch der Abschiedsabend auf dem Schiff ist, gönnen wir uns das Erlebnis.
Mittwoch, 29.11.2023
Um Mitternacht hat die AIDAstella die Insel Lanzarote verlassen. Und obwohl es bis nach Teneriffa nur 465 km sind, werden wir erst übermorgen um 07.15 Uhr in Santa Cruz de Teneriffa anlegen. Der eingeschobene Seetag wird im Schneckentempo bewältigt. Ab und zu sehen wir in der Ferne die Gebirgskette einer Kanareninsel. Ansonsten liegen oder sitzen wir an dem Sonnentag, sofern wir es geschafft haben eine Liege zu ergattern, auf dem Sonnendeck.
Das Mittagsbüfett lassen wir ausfallen, da wir heute Abend ja Sushi essen wollen, stattdessen gibt es im „Brauhaus“ Weißwurst und eine Laugenstange.
Kurz vor dem Sonnenuntergang läuten wir den Abend mit einem Cocktail „Moscow Mule“ ein.
Die Bar ist schon wieder unter voller Beleuchtung.
Und unsere Sushi-Meister sind schon schwer am werkeln.
Der Tisch ist japanisch – spartanisch, aber trotzdem schön eingedeckt. Das Auge soll sich auf das Essen konzentrieren.
Vorspeise:
Misosuppe
Hauptspeise:
Gemischte Platte mit kalten und warmen Sushi
Dessert:
Sweet Maki Rolls
Das Essen war sehr gut und eine Bereicherung für den letzten Abend an Bord. In einer Bar ist noch Musik die uns gefällt. So können wir den Abend schön ausklingen lassen.
Donnerstag, 30.11.2023
Es ist noch dunkel als wir in Santa Cruz de Teneriffa anlegen. Jetzt heißt es die kurze Zeit für die Abreise zu nutzen. Wir sind bei den Ersten, die sich ihr Frühstück zusammen stellen.
Koffer packen, auschecken, den Bustransfer zum Flughafen nicht verpassen.
Im Flughafen dürfen wir Schlange stehen: vor dem Check-in, vor der Sicherheitskontrolle, vor dem Boarding. Mittlerweile haben wir schoin wieder 22°. Das Blöde daran ist, daß wir mehrere Lagen an Bekleidung anhaben, denn heute Abend sind es in Deutschland Minustemperaturen.
Bei blauem Himmel und leichter Bewölkung hebt der Flieger mit etwas Verspätung ab, und wir lassen „unseren Spätsommer“ zurück.
Um 19.15 Uhr landen wir in Düsseldorf, und unser vollständiges Gepäck auch. Es ist immer wieder aufregend, da wir damit auch schon schlechte Erfahrung gemacht haben. Wir begeben uns schnell zum Ausgang 10 vor dem Abflugbereich, denn dort soll unser Shuttlebus ankommen. Draußen ist es kalt. Trotz unserer warmen Kleidung frieren wir. Die Umstellung ist zu krass. Gut, dass der Bus schon kommt und uns zum Parkhaus bringt.
Bei unserem PKW ist auch alles in Ordnung und wir fahren ohne Probleme oder Staus nach Limburg. Wir haben Hunger und es gibt jetzt kein offenes Restaurant mehr. Da fahren wir von der Autobahnausfahrt Limburg Süd gerade zu dem amerikanischen Fastfoodunternehmen. Dass war die blödeste Idee, die wir haben konnten. Weitere Worte will ich gar nicht über das Essen (?) verlieren.
Trotzdem war es eine tolle Kreuzfahrt!