Frankreich – Bretagne Sommer 2012

Text: Hans-Werner                                                                                                                    Fotos: Hans-Werner und Lena

 

Nun wurde es doch wieder Frankreich und nicht wie geplant – Dänemark. Es gab im Vorfeld bereits einige Unkenrufe von Bekannten. Unsere Planung wurde aber erst 14 Tage vor der Abfahrt total umgeworfen. An einem lauen Sommerabend in Limburgs Altstadt stellten wir uns im Angesicht einer Créperie die entscheidende Frage: „Wollen wir wirklich nach Dänemark?“

Statt in den Norden sind wir vom 11.07. bis zum 05.08. über Luxembourg und die Loire an die südliche Bretagneküste gefahren. Die nördliche Bretagneküste, ein Stück der Seine, Champagne und wieder Luxembourg rundeten unsere Reise ab. Wir standen bis auf Quimper nur auf Stellplätzen. In Quimper waren wir auf einem Campingplatz im Schloßpark. Traumhaft! Während unserer Tour haben wir 3.097 km auf Landstraßen und kostenlosen Autobahnen zurückgelegt, und zwei Konzerte besucht ( Tri Yann (Quimper); Gilles Servat (Perros-Guirec).

 

Mittwoch, 11.07.2012

Im Laufe des Vormittages fahren wir in Richtung Trier; dort geht es von der Autobahn runter. Auf dem Weg nach Wasserbillig (L), wo wir tanken wollen, essen wir noch bei dem Italiener zu Mittag, den wir bereits bei unserer letzten Metz-Reise aufgesucht hatten. Wir fahren anschließend nur ein kleines Stück in Luxembourg weiter und stellen uns bei Remich an die Mosel. In Remich selbst ist z.Zt. nichts los. Es ist auch kalt und später fängt es an zu regnen.

Tagesstrecke: 219 km

1_44f7

 

Donnerstag, 12.07.2012

Ein Blick zum Himmel macht das Wetter auch nicht besser. Wir fahren über die Moselbrücke wieder nach Deutschland und zwar in den Nachbarort, Nennig. Dort gibt es Reste einer großen römischen Villa mit Badehaus und einem tollen Mosaik zu bewundern. Wir finden, dass es sehenswert ist.

2_8e38

Für die Weiterfahrt meiden wir die Autobahn und fahren auf der Landstraße über Thionville nach Bar-le-Duc. Der Stellplatz zwischen dem Rhein-Marne-Kanal und dem viel befahrenen Bahnhof ist ja ganz schön und liegt zentral. Laut Auskunft eines Wohnmobilisten vor Ort ist er aber viel zu laut. Der TGV saust direkt daran vorbei. Schade, denn die Altstadt sieht richtig schön aus. Also geht es noch ein Stückchen weiter zum Lac de Der Chantecoq.

Hier stehen überall Wohnmobile. Wir probieren auch mehrere Plätze aus, und landen auf dem großen Parkplatz, der ca. 150 m von der V+E entfernt ist (alles kostenlos). Bei einem Spaziergang zum See kommen wir an dem offiziellen Stellplatz mit V+E vorbei. Lokale, Geschäfte und die Tourist-Info sind als Urlaubsangebot vorhanden. Im Hafen liegen sehr viele Segelboote.

Tagesstrecke: 214 km

3_262e

 

Freitag, 13.07.2012

Auch heute zeigt sich der Himmel nur in grau. Deshalb machen wir keine Radtour um den See, sondern machen bei der Weiterfahrt einen Abstecher zu dem SP an der Westseite des See bei der Vogel-Observation (sehr ruhig, schön gelegen).

Bei dem Mittagessen in Brienne-le-Chateau, einem Menü complet für 14,00 EUR gibt es als Vorspeise einen Salat, dann Fisch mit mit Reis und Gemüse, Käse, als Nachtisch Tarte Apricot bzw. Creme Caramel, Wein, Wasser und Café, und eine Bedienung ganz für uns alleine.

Was macht man bei schlechtem Wetter. Man legt einen Fahrtag ein. Unser nächstes Ziel ist Provins. Ein Ort mit herrlicher Altstadt und vielleicht Feuerwerk (?) am Vorabend des Nationalfeiertages. Der kostenlose SP mit V+E im Chemin de Paris liegt sehr günstig, direkt bei der Altstadt und ist ruhig. Leider ist das Wetter noch immer unbeständig. So dass bei dem Rundgang durch die wirklich sehenswerte Altstadt keine richtige Begeisterung aufkommt. Festivitäten sind auch nirgends zu erkennen.

4_2f58

5_ff4c

Auf der Fahrt sahen wir auch oftmals Hinweise, dass geplante Feiern abgesagt worden sind. Also machen wir es uns im Auto gemütlich. Nach dem wir uns bereits zur Ruhe gebettet haben, hören wir aus einem Ort in der Entfernung das Knallen von Feuerwerkskörpern.

Tagesstrecke: 156 km

 

Samstag, 14.07.2012

Wir kaufen auf der Weiterfahrt in einer kleinen und dafür aber noch älteren Bäckerei ein Baguette und zwei Croissants und frühstücken im Angesicht der Burganlage von Blandy-les-Tours.

6_5c67

7_ad23

So gestärkt fahren wir noch wenige Kilometer weiter zum Schloss „Vaux le Vicomte“, etwas nördlich von Fontainebleau.

Dieses Schloss ließ sich Nicolas Fouquet, mächtiger Geldgeber des französischen Hofes, im 17. Jahrhundert erbauen. Das Endprodukt und der dazugehörige Park waren viel schöner als alle anderen Schlösser. Darüber empörte sich Ludwig XIV und lies Fouquet in einem manipulierten Prozess zum Tode verurteilen. Bei den Eintrittspreisen ist in Frankreich unbedingt auf die möglichen Reduzierungen zu achten.

8_0367

Die Gemächer und der Park sind in einem hervorragenden Zustand. Das Schloss und auch der Park sind so weitläufig, dass man sich unbedingt einige Stunden Zeit dafür nehmen sollte. Im Garten erwischte uns eine kurze Schauer und oh Wunder, die Sonne kommt heraus.

9_638d

10_a5f3

11_4d3a

Nach der Besichtigung ist es zu spät, jetzt noch ein Restaurant zu suchen. Also kochen wir uns etwas auf dem Parkplatz und speisen im Anblick des Schlosses.

Über Fontainebleau fahren wir kurz hinter Orleans an die Loire. Wir wollen eigentlich nach Beaugency auf den Stellplatz. Da dort aber immer alles so eng ist, habe ich mir noch einen SP kurz vorher in Meung-sur-Loire notiert. Bei der Ortsdurchfahrt hätte ich beinahe den kleinen Hinweis „Relais Camping Cars“ übersehen. Also am nächsten Kreisel im Ort gewendet und zurückgefahren. Der kostenlose SP mit V+E ist wunderbar. Er liegt etwa 100 m von der Loire entfernt. Der Radweg und ein Schwimmbad sind direkt dabei.

12_52b4

13_d4ee

14_feec

Wir haben es richtig gut getroffen. Denn heute Abend gibt es noch in der direkt dabei liegenden Altstadt einen Nachtmarkt. Außerdem wird auf einer Wiese in den Loire-Anlagen ein Riesenfeuerwerk mit musikalischer Untermalung gezündet.

Tagesstrecke: 186 km

 

Sonntag, 15.07.2012

Hier ist es schön und wir wollen noch einen Tag länger hier bleiben. Heute findet der normale Wochenmarkt statt, den wir gemütlich ablaufen. Anschließend fahren wir auf dem Loire-Radweg nach Beaugency, und schauen uns dort ausgiebig in der Stadt um.

Der SP ist voll und total eng geparkt. Nebenan ist ein riesiges Strandbar-Gelände aufgebaut worden. Aufgrund der Wetterlage in den letzten Tagen ist alles total leer. Ein Kamerateam des Fernsehens macht Aufnahmen von den leeren Strandkörben. Für uns ist das Wetter schon viel besser geworden. Gegen Abend kommt aber wieder ein Schauer herunter.

Tagesstrecke: 0 km

15_9823

16_2c48

17_7e0b

18_5497

19_c795

 

Montag, 16.07.2012

Wir werden von den ersten Sonnenstrahlen des Tages geweckt und sehen auf dem Thermometer, dass es draußen 10° sind. Wir wollen heute aber wieder weiter. Wir wechseln noch in Meung die Loire-Seite. In einem offenen Weinkeller kaufen wir nach einer wirklich nur kleinen Weinprobe (morgens noch vor 11 Uhr) einen Kanister mit 5 Liter Rotwein.

20_62d6

Bei Amboise wechseln wir wieder auf die nördliche Seite der Loire und machen in Vouvray unseren Mittagsstopp auf dem kostenlosen Stellplatz mit V+E vor dem Campingplatz.

Vouvray ist ein „großer“ Weinort. Er soll auch eine tolle alte Bausubstanz haben (hamm mer aber net gesehen). Beim Essen haben wir schon einen Schattenplatz gesucht und sind auch nachher nicht mehr weiter gelaufen.

In Saumur wollten wir eigentlich anhalten. Die Parkplätze an dem Ufer der Loire sind aber viel zu schräg und außerdem für Wohnmobile verboten. Etwas weiter in Concourson-sur-Loire (Nachbarort von Doue la Fontaine) finden wir in einem kleinen Wäldchen an einem Bachlauf einen sehr schönen kostenlosen Stellplatz. Auf dem etwas vorgelagerten Parkplatz befindet sich die V+E, ein Bäcker und eine Fritterie. Da ich aber noch ein wenig „Tour de France“ im Fernsehen schauen will, fahren wir nach einem kurz Halt weiter.

Westlich von Cholet gibt es direkt am Ortseingang von La Séguiniére an der Avenue de Nantes einen größeren Parkplatz mit kostenlosem Stellplatz, in dessen hinteren Bereich die Wohnmobile an der Wiese unter den Bäumen stehen können. Die V+E ist an der Straße und kostet 2,00 EUR. Ich konnte zwar Fernseh schauen, aber der Ort gibt nicht so viel her. Der vorhergehende Platz war viel schöner.

Tagesstrecke: 255 km

21_bb2f

 

Dienstag, 17.07.2012

Am Morgen ist es noch ein wenig bewölkt. Heute wollen wir ans Meer. Unser Ziel ist die Ile de Noirmoutier. Am Horizont ist schon blauer Himmel zu sehen. Dort wollen wir hin. An einem Kreisel kurz vor dem Ziel entscheiden wir uns anders und fahren nach St. Jean de Monts auf den SP in der Rue de Pimprenelle (für 24 Std. 8,00 EUR alles inkl.). Bei dem Eingang zieht man sich eine Plastik-Parkkarte. Bei der Ausfahrt schiebt man die Parkkarte in den Automaten und bezahlt mit BankCard und Geheimzahl.

22_aa63

Der Strand mit der großen Uferpromenade ist gerade mal 200 m entfernt. Dort herrscht Trubel und der Tourist findet alles was das Herz begehrt. Hinter diesen Wohnsilos verbirgt sich noch der alte Wohnbereich mit den geduckten Häusern und tollen Fischhändlern. Man kann aber auch mit dem Fahrrad auf Radwegen durch den Wald in den eigentlichen Ort fahren (etwa 2 km).

23_ca53

Der dem SP vorgelagerte breite Strand bietet noch genügend Freiheit. In Richtung Promenade wird es immer voller. Wir entdecken, dass es am Strand Tellines (so kleine Muscheln) gibt. Wir heben uns das Vergnügen für morgen auf. Abends essen wir erst mal bei einem Fischhändler eine schöne Platte mit Austern und trinken einen guten Muscadet dazu.

Tagesstrecke: 103 km

 

Mittwoch, 18.07.2012

Wir haben super Wetter. Nach dem Frühstück geht es an den Strand und auf Muscheljagd. Außer uns haben noch viele andere Touristen diese Idee. Mit den unterschiedlichsten Werkzeugen wird beim Umschlagen der Gezeiten von der Ebbe zur Flut in dem Sand gewühlt. Manchmal sieht man die Tellines schon, wenn sie mit den Wellen angespült werden. Dann muss man schnell reagieren, bevor sie sich eingraben.

Nach dem wir eine 1,5 l Flasche bis zum Rand gefüllt haben, gehen wir zufrieden zu unserem Womo zurück. Lena macht einen Teil der Tellines „à la Plancha“ und den Rest mit einer Vinaigrette.

24_2ac9

Gegen Abend bewölkt es sich wieder und durch den starken Wind wird es draußen merklich kühler.

Tagesstrecke: 0 km

 

Donnerstag, 19.07.2012

Nach dem Frühstück geht es erst noch einmal an den Strand zum Muschel fangen. Danach fahren wir weiter in Richtung Norden, links und rechts der Straße gibt es einen CP an dem anderen. Wir biegen mal kurz nach links ab, um bei Fromentine, neben der Brücke zur Ile de Noirmoutier nach möglichen Stellplätzen zu schauen. Etwas abseits des Ortes gibt es diese Möglichkeit noch, wenn man ein Wäldchen passiert hat.

Nach einem sehr guten Menü für 11,00 EUR in Beauvoir sur Mer:

Vorspeisenbüfett, Ossobucco mit Nudeln, Dessertbüfett, Wein und Kaffee

fahren wir über die Brücke bei St. Nazaire und weiter nach Piriac-sur-Mer auf den SP mit V+E in den Ortsteil Lerat (5,00 EUR alles inkl.). Wir stellen uns nicht in die Buchten unter den Bäumen, sondern fahren auf den frei gelegenen Bereich hinter dem Tennisplatz.

Wir machen einen kleinen Spaziergang auf dem Zöllnerpfad und gegen Abend noch eine Radtour auf dem Radweg nach Piriac. Es darf aber nicht unterschlagen werden, dass Lena zwischendurch noch einmal eine kleine Portion Tellines mit Vinaigrette fertig gemacht hat. Der größere Teil der Muscheln wurde ausgeschält für die Tomatensoße, die es zu den Spaghetti gibt.

25_f8d4

Piriac ist ein toller malerischer Ort, wo es sich lohnt, in aller Ruhe durch die kleinen Gassen zu streifen. Auf dem Platz bei der Kirche fangen Kunsthandwerker an, ihre Verkaufsstände aufzubauen. Wir nehmen bei einer Bar einen Aperitif ein, doch ist es durch den kalten Wind auf einmal richtig unangenehm und wir haben nur dünne Sachen an.

Tagesstrecke: 119 km

26_26c2

27_3d0b

28_b6bd

29_7e8e

 

Freitag, 20.07.2012

Der Bäcker fährt um 08.15 Uhr hupend auf den Platz. Es ist schön, wieder das bekannte Getröte zu hören. Nach dem Frühstück fahren wir wieder weiter. Ich will auf der Küstenstraße bleiben. So kommen wir vor Piriac auch zu dem Aussichtspunkt „Pointe du Castelli“ in der Route de Semarphon. Auf dem Parkplatz gibt es keinerlei Beschränkungen. Danach wird es ein wenig schwierig, da ich mehrere Straßen mit meinem Womo nicht befahren darf. Noch im Ort kommen wir aber an einem weiteren offiziellen. SP vorbei, der etwas von der Straße zurückversetzt ist und über eine Zufahrt mit der Straße verbunden ist.

Eigentlich wollte ich nach Penestin, eine kleine Halbinsel oberhalb von Piriac. Dort möchte man uns aber nicht am Strand haben, sondern nur auf einem SP beim L’OT an der Hauptstraße im Ort. Also machen wir unsere Mittagsrast in Vielle Roche an der Barrage d’Arzal in einem kleinen Hafen.

30_babe

Danach fahren wir über Muzillac nach Damgan auf den SP mit V+E in dem Ortsteil Kervoyal (6,00 EUR alles inkl.). Auch hier ist es sehr voll, wie bereits auf den anderen Plätzen an der Küste. Wie heißt es so treffend:“Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!“.

31_bf83

Wir laufen ein wenig am Strand entlang, und fahren anschließend mit den Rädern noch an der Uferpromenade von Damgan entlang in den kleinen Hafen von Penerf (Halbinsel südwestlich von Damgan). Auch hier ist es sehr schön und die Menschen treffen sich am Abend im Hafen zum Angeln oder Reden.

32_9be6

33_a784

34_1901

35_8146

36_ab9d

37_5f2f

Für morgen ist in Damgan großer Wochenmarkt und Fest Noz angekündigt. Das ist genau das Richtige für uns.

Tagesstrecke: 74 km

 

Samstag, 21.07.2012

Hier kommt der Bäcker bereits um 08.00 Uhr. Schon relativ früh fahren wir mit dem Rad nach Damgan auf den Markt. Wir haben schon viele und große Märkte in Frankreich gesehen. Doch das hier ist der Wahnsinn. Es gibt wirklich alles, und nach 2,5 Std. herumlaufen, haben wir das Unternehmen abgebrochen und uns erst einmal in eine Bar gesetzt. Schattenplätze sind rar und sehr gefragt. Wie sich die Einstellung so schnell verändern kann.

38_ed69

39_2f01

Ansonsten finden wir kein Restaurant was uns jetzt vom Hocker hauen würde. Also verköstigen wir uns selbst mit Honigmelone und einem Schuss Pineau des Charentes, Spaghetti Aglio Olie, Käse und Dessert. Dazu gibt es einen Rosé aus der Provence.

Den Nachmittag verbringen wir noch ein wenig am Meer. Abends geht es wieder mit dem Rad in den Ort zum Fest Noz. Dies sind traditionelle bretonische Tanzveranstaltungen mit oder ohne Bewirtung. Heute Abend ist es mit Bewirtung. Es gibt Grillwürstchen, gegrillten Speck, Pommes und Crêpe. Eine Flasche Wein kostet 5,00 EUR.

Zuerst spielen als Stimmungsmacher zwei Musiker. Anschließend wechseln sich zwei Gruppen bei der Musik ab. Wir bleiben bis zum Schluss um 22.30 Uhr. Es ist immer noch hell.

Tagesstrecke: 0 km

40_909f

41_924b

 

Sonntag, 22.07.2012

Für heute haben wir noch kein rechtes Ziel. Zuerst fahren wir nach Ste. Anne d’Auray. Dieser Wallfahrtsort hat eine riesige Kirche mit Klosteranlage. Für den 25. und 26.07. ist die traditionelle Wallfahrt angesagt. Es wird mit 20 – 30.000 Teilnehmern gerechnet. Da die Teilnehmer auch in Trachten kommen, wollte Lena dann dort sein.

42_d1cc

Wir haben uns aber anders entschieden, da wir ja auch noch nach Quimper auf das Festival de Cornouaille wollen. Also fahren wir nach Locmariaquer auf den kostenlosen SP ohne V+E am Pointe de Kerpenhir. Vorher, nach einem sonntäglichen Stau und Straßenwechsel, haben wir schnell noch in einer Pizzeria etwas gegessen und Lena hat eine Kiste Aprikosen erstanden. Sie will nämlich Marmelade machen.

Den Stellplatz finden wir dann nach einigen Anläufen auch wieder. Auch hier ist wieder viel Betrieb, und wir treffen zum ersten Mal Deutsche.

43_3724

Über die Düne geht es an den herrlichen Strand.

44_a27a

Später fahren wir noch mit den Rädern zu dem Steingrab „Pierres Plates“ und danach in den Ort zum Hafen. Bei einem schönen Pastis genießen wir die Abendstimmung. Zurück beim Womo kocht Lena noch einige Gläser Marmelade. Bevor dann so langsam Ruhe einkehrt.

Tagesstrecke: 84 km

45_bfe6

46_05e9

47_4a03

48_91c0

Ausblick nach Port Navalo

 

Montag, 23.07.2012

Heute wird gefaulenzt. Für kleine Einkäufe radeln wir in den Ort. Bei einem Vivier holen wir uns Austern. Da scheinbar nur die Putzfrau da ist, bekommen wir sie nicht vor Ort geöffnet. Also nehmen wir uns welche mit und essen sie beim Womo. Auch gut. Am Meer suchen wir uns noch Muscheln und Schnecken zusammen, damit wir wieder eine Mahlzeit haben. Es war hier aber sehr mühsam.

Tagesstrecke: 0 km

 

Dienstag, 24.07.2012

Die V+E ist vor dem CP und der Schlüssel muss gegen Bezahlung dort geholt werden. Dazu habe ich jetzt keine Lust, also weiter. Bei der Ausfahrt aus dem Ort, sehen wir beim Fußballplatz ein Hinweisschild auf eine Entsorgungsstation. Die Entsorgung ist kostenlos, Wasser gibt es gegen Karte, Übernachtung verboten.

Nun geht es über die N 165 nach Quimper, wo wir in der Allée de Locmariaquer einen kostenlosen Parkplatz direkt an der Odet finden. Zu dem großen Festivalzelt sind es nur ca. 300 m und zur Altstadt ca. 500 m. Hier wollen wir auch übernachten, damit wir schon ein wenig von dem Festival auskosten wollen.

Die Veranstaltung mit der Gruppe Tri Yann ist aber leider erst am Samstag und unser schöner Platz ist ab Mittwochabend gesperrt, da dort noch ein Jahrmarkt aufgebaut wird. Ein Gewaltmarsch zum Camping Municipale war umsonst, er ist complet.

In Quimper herrscht reges Treiben. Viele Musikgruppen ziehen durch die Stadt. Innerhalb des Festivals mit vielen Künstlern findet auch noch ein Wettbewerb zahlreicher Bagads (bretonische Fanfarenzüge) statt. Im Festzelt am Dom wird zur Musik getanzt. Auch dort gibt es Wettbewerbe für die traditionelle Musik und den Gesang, die bei den Fest Noz-Veranstaltungen dargebracht werden.

49_56bc

52_2d2a

50_006a

51_8694

53_3333

Im Office de Tourisme hat man uns gesagt, dass es die Tickets in einem Büro bei der Cathédrale gibt. Dort ist es im Zelt wahnsinnig heiß und der Computer streikt. Alle sind desolés. Später bekommen wir dann aber unsere Eintrittskarten für Tri Yann.

54_5d99

Macaron

Macaron

56_5edb

57_a77f

58_49b9

An der Odet entlang sind Stände aufgebaut wo es jeglichen bretonischen Krimskrams zu kaufen gibt. Aber auch die Bretonische und keltische Verpflegung kommt nicht zu kurz. Spät abends gehen wir auf unserem Heimweg noch an dem großen Festzelt vorbei, wo an diesem Abend „Sharon Corr mit Band“ auftritt. Es ist weiträumig alles abgesperrt. Doch hinter der Bühne können wir uns am Hang noch gemütlich hinsetzen und bei ankommenden Mücken die Musik genießen.

Die Nacht war relativ ruhig, doch gegen Morgen wurde es dann laut. Aufgrund der Hitze mussten wir ein paar Fenster auflassen, was dann nicht so gut war.

Tagesstrecke: 118 km

 

Mittwoch, 25.07.2012

Anhand des Stadtplanes hatte ich noch zwei andere kostenlose Parkplätze ausgemacht, die wir für unsere Übernachtung am Samstag nutzen können. Also machen wir bei unserer Abreise aus Quimper erst einmal eine Rundtour. Der eine Platz ist uns zu schräg und der andere liegt wieder direkt an dem Bahnhof. Das war wohl nichts. Deshalb entscheiden wir uns für den 4 Sterne Campingplatz „L’Orangerie de Lanniron“. An der Reception reserviere ich einen Platz für Samstagmittag bis Sonntagmittag. Die Übernachtung kostet uns zwar EUR 37,10. Da wir in den Nächten vorher oftmals überhaupt nichts gezahlt haben, war dies dann auch wieder im Rahmen.

Ich möchte nach Pont l’Abbé zum entsorgen, um dann nach Lesconil auf den Stellplatz am Plage Les Sables Blancs zu fahren. Die Entsorgung in Pont l’Abbé ist total verdreckt und verstopft. Da geht gar nichts mehr. Ich hole nur noch Brot. Wir frühstücken endlich und fahren dann erst nach Loctudy. Dort ist ein großer Hafen, in dessen Seitenstraße auch einige Wohnmobile stehen und wohl auch übernachten.

59_974d

Blick nach Ile-Tudy

Wir stellen uns erst einmal dazu und streifen etwas durch den Ort. Dabei finden wir ein Lokal wo es wieder ein tolles Menü für EUR 11,80 inkl. Wein und Kaffee gibt.

Beim OT hängt auch ein Plan, wo wir den gesuchten Strand und den kostenlosen Stellplatz ohne V+E in Lesconil in der Rue Beau Rivage finden, nach einigem Suchen. Es gibt zwar keine V+E mehr, die Toilettte ist aber in Ordnung und wird von Arbeitern jeden Morgen gereinigt.

60_d648

61_725a

Am Strand ist es sehr heiß, deshalb halten wir erst einmal Siesta. Neben uns kauert ein schwitzender Engländer unter einem Sonnenschirm.

Als wir uns wieder etwas wohler fühlen geht es an den Strand. Nach der ersten Überwindung ist es ganz einfach herrlich im Wasser.

62_244d

63_bc34

64_350a

Abends wollen wir zu Fuß über die Düne nach Lesconil laufen. Es klappt aber nicht, da das Wasser wieder steigt und wir die kleine Jachthafeneinfahrt nicht über- bzw. durchqueren können. Also laufen wir in die andere Richtung in eine Siedlung. Es gibt aber weder ein Geschäft noch eine Bar in diesem Teil. Neben dem SP ist zwar eine Strandbar, doch deren Gäste bereiten nur Lärm bis in die Nacht hinein.

Tagesstrecke: 45 km

65_bfc8

66_fa8e

67_2d35

 

Donnerstag, 26.07.2012

Am Morgen machen wir eine Radtour nach Lesconil. Der Ort mit dem Hafen gefällt uns sehr gut. Gegenüber der Post gibt es auch einen großen Parkplatz wo man übernachten könnte. Es gibt auf jeden Fall keine Verbotsschilder. Ansonsten sind viele schöne Fleckchen für uns verboten.

68_a374

69_32f1

70_a483

Im Hafen kaufen wir von einem Fischer noch ein Pfund Palourds (Muscheln) und zwei Seeigel, nachdem wir diese vor Ort einmal probiert haben. Wir fahren wieder zu dem Stellplatz zurück, machen uns die Muscheln als „Farcie“ (überbacken), gehen im Meer baden und packen unsere Sachen zusammen. Denn rund um uns herum bricht wieder das PKW-Chaos aus, da alles an den Strand will. Dabei muss jeder erst mal in die Einfahrt für Wohnmobile rein, um dann rückwärts wieder raus zu fahren und die nächste Einfahrt für den PKW-Parkplatz zu nehmen. Einige stellen sich einfach zwischen die Womos, oder parken auf deren Flächen.

72_3870

73_e560

Das Innere eines Seeigels

Hier wollen wir auf jeden Fall nicht bleiben und fahren nach Lesconil. Wir entscheiden uns für den Besucherparkplatz im Hafen, direkt am Meer. Mit der Zeit kommen auch noch andere Womos. Bei der Einfahrt dorthin gibt es zwar einen Balken, der aber wahrscheinlich nie geschlossen wird. Zumal an der anderen Seite eine barrierefreie Ausfahrt ist.

74_bac7

Wir laufen noch ein wenig durch den Ort, es ist wunderschön gemütlich überall. Es gibt keinen großen auffallenden Tourismus. Die Häuser haben schöne Gärten mit blühenden Hortensien und Schmucklilien.

Abends gibt es im Hafen noch Musik mit einer brasilianischen Band. Wir hören nur kurz rein und gehen wieder zu unserem Womo.

Tagesstrecke: 6 km

 

Freitag, 27.07.2012

Heute müssen einige lebensnotwendige Dinge angegangen werden. Die Toilette und der Abwassertank rufen nach Entsorgung und der Kühlschrank will auch gefüllt werden. Außerdem möchte Lena den Waschsalon in Lesconil ausprobieren. Die nächste V+E ist in Combrit (östlich von Pont l’Abbé). Also, der erste Super U ist unser. Dann geht es über Pont l’Abbé nach Combrit. Dort gibt es einen kostenlosen Stellplatz mit V+E; Frischwasser wird mit Jeton bezahlt.

75_7087

Im Ort finden wir leider kein Lokal um dort zu essen. Die Fahrt geht zurück nach Pont l’Abbé auf den großen Parkplatz am Wasserlauf, wo auch zahlreiche Wohnmobilisten scheinbar ihren Urlaub verbringen. Wir gehen in den Ort und landen nach langer Suche in einer Pizzeria mit Menü.

Danach fahren wir wieder zurück nach Lesconil und suchen aber erst die Strände in Richtung Guilvinec (Plage de Kersauz) nach weiteren Übernachtungsmöglichkeiten ab. Dort ist es aber nicht so schön; übernachtet werden darf auch nicht; die Schnecken sind nicht so, wie wir sie wollen. Was soll’s, dann geht es wieder nach Lesconil in den Hafen. Hier finden wir auch schöne große Schnecken. Die gibt es anschließend in einem Sud aus: Zwiebeln, Knoblauch, Speck, Kapern, Wein, Tomatenmark, Rosmarin, Thymian, Salz, Pfeffer und Peperoni. Ich sage nur – herrlich!

79_daaf

Draußen ist es windig und auch erheblich kühler geworden.

Tagesstrecke: 37 km

 

Samstag, 28.07.2012

Heute müssen wir uns von Lesconil trennen, was uns schwer genug fällt. Deshalb machen wir noch einen ausgiebigen Spaziergang durch alle Gassen. Wir haben auch schon ein kleines schnuckeliges Häuschen für uns gefunden.

76_7ec2

77_1e9e

78_1b76

Es nutzt nichts, wir wollen ja noch nach Quimper. Beim Super U wird getankt und dann in Pont l’Abbé auf dem bereits bekannten Parkplatz „Terre Plein de la Madeleine“ zwecks Mittagsrast angehalten.

In Quimper fahren wir zu dem Campingplatz. Das ist aber eine total falsche Bezeichnung. Wir befinden uns nämlich innerhalb des Schlossparkes von Monsieur und Madame de Massol, und werden von einer jungen Dame per Fahrrad, vorbei am Golfplatz und durch eine Baumallee, zu unserem Areal geleitet. Dafür müssen wir kurz vor dem Schloss nach rechts abbiegen.

81_96c1

80_4f5d

82_c468

Der Schlosspark steht uns zum Lustwandeln selbstverständlich zur freien Verfügung. Wir haben einen Plan mit Erläuterungen in deutscher Sprache wo uns alle Baum-, Strauch- und Blumenflächen erklärt werden. Unterhalb der Orangerie fließt die Odet vorbei, als würde sie zum Park gehören. Hinter der Rezeption befindet sich eine beheizte Badelandschaft mit schönen Umkleideräumen.

Nach dem ersten Überblick müssen wir aber auch in die Start gehen. Vom Ausgang des CP geht ein Fußweg durch den Wald an die Odet, und dort entlang in die Stadt. Das sind ungefähr 2 km und man benötigt ca. 30 Min.. Allerdings läuft man schon ein Stück durch den Park, bis man an den Ausgang kommt.

In Quimper herrscht noch das gleiche geschäftige Treiben. Wir laufen überall in der Altstadt mal herum, hören die Musik, essen und trinken etwas. In der Stadt sehen wir schon bei den kleineren Veranstaltungen, dass sich sehr früh Schlangen beim Eingang bilden. Hier scheinen die Franzosen etwas bei den Engländern abgeschaut zu haben.

83_8802

84_c430

Dan Ar Braz, einer der besten Gitarristen der Welt und Bretone

85_c02c

86_4760

Deshalb gehen wir um 20.00 Uhr, für eine Veranstaltung um 21.00 Uhr, in Richtung Veranstaltungszelt, und siehe da, vor uns hatten bereits viele den gleichen Gedanken. Wir stehen so ungefähr bei 200 m an. Wir bleiben nicht die letzten, hinter uns geht es mit der Zeit noch 300 m weiter. Aber alles geht sittsam vonstatten, auch wenn sich ab und zu mal jemand dazwischen schiebt.

88_1ece

Das Konzert mit Tri Yann ist ganz einfach klasse. Das Publikum geht wunderbar mit, was sich natürlich auch auf die Künstler auf der Bühne überträgt.

89_9f00

90_32ec

91_8dab

Während Tri Yann noch mit einer Bagad aus Quimper auf der Bühne steht wird es Lena leider schwindlig und wir beschließen, nach einer kurzen Erholung den Heimweg anzutreten, der ja auch noch vor uns liegt. Dadurch versäumen wir zwar die nächste Gruppe, Sonnerien Du, es ist aber auch schon 23.15 Uhr und es reicht. An der Fayence HB Henriot/Musée übernachten Wohnmobile. Abends und Sonntags ist dort das parken kostenlos. In der Nacht regnet es sehr stark.

Tagesstrecke: 31 km

 

Sonntag, 29.07.2012

Lena meint beim Frühstück, das ihr jetzt von der bretonischen Musik nur noch Michel Tonerre und Gilles Servat fehlen würden. Da lese ich auch schon in der Zeitung, dass in Perros-Guirec beim „Festival Cité des Hortensias“ der Gilles Servat mit Band auftritt.

Da wir sowieso den großen Festumzug in Quimper nicht sehen wollen, wissen wir ja schon, wo wir jetzt hinfahren. Vorher gehen wir aber noch in das auf 24 ° aufgeheizte Schwimmbad. Es stört auch nicht, dass es draußen etwas nieselt.

Das ist ein Rasen

Das ist ein Rasen

93_6e15

Nach der Abkühlung fahren wir in nördlicher Richtung aus Quimper heraus. Bis Chateaulin bleiben wir auf der N 165, um dann nach Pleyben abzubiegen. Auf der Straße nach Morlaix, etwa 16,5 km hinter Pleyben, biegt eine kleine Straße zum Montagne St. Michel ab. Auf 380 m Höhe steht oben auf dem Gipfel eine kleine Kapelle. Von dort hat man eine herrliche Aussicht über den Regionalpark d’Armorique.

94_6159

95_ea5a

Wir stellen unser Womo auf einem unteren Parkplatz ab, und laufen hoch. Ein anderer Wohnmobilist hat sein Großfahrzeug mit Anhänger und PKW mitten in der Heidelandschaft abgestellt. Ein Hoch auf die Achtung der Natur.

Im Nachhinein stellen wir fest, dass man bis zum Ende der Straße auf einen Parkplatz fahren kann. Dort standen auch schon zwei Womos.

In Perros-Guirec stellen wir uns auf den Parkplatz am Bouleplatz. Dort stehen bereits einige Wohnmobile fein säuberlich aufgereiht. Allerdings ist der Platz für Wohnmobile von 19.00 bis 09.00 Uhr verboten. Schau’n wir mal!

Das Festivalgelände ist hoch oben im Ort. Wir erstehen zwei Eintrittskarten, kommen durch ein Spalier von wunderschönen Hortensien und schauen uns ein wenig um. Auf der Hauptbühne spielt zur Zeit eine Bagad. Ansonsten wird wie überall gegessen und getrunken.

96_73df

97_a5fd

98_8df4

99_f507

Wir gehen noch mal zu unserem Wohnmobil runter und ruhen uns aus. Bevor wir jetzt für den Abend wieder zur Musik gehen, schreibe ich einen diesbezüglichen Zettel und lege ihn hinter die Fensterscheibe. Ob die Polizei ihn gelesen hat, kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall hatten wir nachher keinen Strafzettel.

Es dauerte lange bis endlich Gilles Servat auf die Bühne kam, denn vorher durfte sich eine bretonische Gruppe mit irischer Musik und Tänzerinnen austoben. Mittlerweile weht ein eiskalter Wind über den Platz. Vielleicht ist das auch der Grund für die leicht unterkühlte Stimmung der Zuhörer, denn an Gilles Servat kann es nicht gelegen haben. Das Konzert war phantastisch.

100_ee7f

Nach der letzten Zugabe geht es im Dunkeln wieder zu unserem Wohnmobil. Dort steht außer uns nur noch ein anderer Wohnmobilist. Das ist uns zu ungewiss, also fahren wir noch die 10 km bis Lannion zurück. Unten am Fluss gibt es den kostenlosen Parkplatz „Guenzburg“. Dort stellen wir uns hin und haben eine ruhige Nacht.

Tagesstrecke: 146 km

 

Montag, 30.07.2012

Bevor wir weiter fahren, schauen wir uns noch ein wenig die Stadt an. Von dem Parkplatz aus führen kleine Straßen immer höher in die Altstadt hinein. Teilweise haben die Geschäfte am Vormittag geschlossen, da sie am Sonntag auf hatten. Die Köche sitzen nach ihren ersten Vorbereitungen noch ein wenig vor den Restaurants und genießen die Ruhe.

101_d722

102_4657

103_9805

104_1c98

Auf der Fahrt nach Plouha zum Palus-Plage zeigt uns unser Navi mal wieder die Welt. Auf kleinen Straßen kommen wir zum Beispiel nach Pontrieux. Hier kann man sich von jungen Mädchen per Nachen die alten Waschplätze an der Trieux zeigen lassen. Wir erledigen dies zu Fuß.

105_ff61

106_08ac

Nach Pontrieux werden die Straßen und die Dörfer, die wir durchfahren, noch kleiner. Trotzdem erreichen wir unser Ziel über die steile Zufahrt und finden auch einen großen Platz auf dem kostenlosen Stellplatz, wo wir uns hinstellen können. Doch schauen uns die umstehenden Wohnmobilisten so komisch an. Lena meinte, ich hätte mich zu breit gemacht. Die Lösung war aber, dass ein Franzose, der momentan noch an der V+E mit seiner Waschmaschine im Anhänger beschäftigt war, vorher auf diesem Platz gestanden hat. Er kam dann auch und wir einigten uns auf ein zusammenrücken.

107_ff17

108_1e33

so was nennt man auch - Platzhalter

so was nennt man auch – Platzhalter

Vor uns liegt eine Bucht mit einem breiten Sandstrand. Es ist Ebbe und wir spazieren ein wenig am Wasser entlang durch die Bucht. Abends gibt es dann einen von mir lang gehegten Wunsch nach dem vielen Meeresgetier, gebratenen Saumagen mit Bratkartoffeln.

Tagesstrecke: 56 km

 

Dienstag, 31.07.2012

Der Bäcker kommt um 08.30 Uhr. Bei der Abfahrt nehmen wir die andere Straße an den Lokalen vorbei, die ist nicht so steil. Auf der Hauptstraße biegen wir aber kurz danach wieder links nach Trevenec ab und parken oben bei der Kirche. Im Ort soll es einen Viviers mit gutem Meeresgetier geben. Wir laufen und laufen immer weiter im Ort runter, ohne einen Hafen zu sehen. Nach gefühlten zwei Kilometern brechen wir das Unternehmen ab und laufen wieder zurück. Jetzt starten wir das Ganze mit dem Womo und kommen an eine kleine Hafenbucht mit dem Viviers und einem Parkplatz, wo Womos nur Nachts stehen dürfen. Wir wollen aber einkaufen, also halten wir auch dort. Das Angebot und der Kundenandrang ist enorm, für ein Geschäft, was so weit außerhalb liegt. Wir erstehen frischen Lachs, fast ein Kilo frische Krebsscheren, Crevettes Roses und Salicorne.

Nun geht es an der Küste entlang nach St.Quay Portrieux. Wobei ich wegen irgendwelcher Festivitäten auf Umwegen aus St. Quay raus fahre und danach in Portrieux in einer schmalen Straße mit Geschäften und Restaurants lande. Zuerst dachte ich, dass ich in der Fußgängerzone angekommen sei, ohne dementsprechende Schilder gesehen zu haben. Dann kam mir aber ein kleiner PKW entgegen. Ich hielt die Luft an, dass nur kein LKW oder ein anderer Wohnmobilist mit genau so einem bekloppten Navi unterwegs ist.

Auf dem Parkplatz im Hafen stehen viele Wohnmobile, die auch für länger installiert scheinen. Der Strand ist direkt neben an. Eine Toilette und Müllcontainer sind auch vorhanden.

110_4c1c

111_a214

Wir trinken einen Aperitif (Ricard) machen uns ein Mittagessen aus den Crevetten und den gekochten Pinces de Tourteaux (Krebszangen), dazu gibt es Brot und einen gut gekühlten Rose, und als Nachtisch eine kalte After Eight Creme.

Nach einem ausgedehnten Mittagsschlaf und einem kurzen Rundgang auf dem Gelände geht es weiter über die N 176 nach Cancale. Zwischendurch schauen wir uns in Binic noch den neuen kostenlosen Stellplatz bei dem Musée für ca. 40 Wohnmobile nur mit Entsorgung an. Zur Cêntre Ville ist es ein Fußweg von ca. 5 Min..

In Cancale fahren wir auf den Stellplatz (EUR 6,00) mit seinen zwei V+E. Bei der Einfahrt muss man sich eine Parkkarte ziehen. An den beiden Entsorgungsstationen wird für das Versorgen mit Bankcard bezahlt. Wer nur ver- und entsorgen will und sich beeilt, kann dann mit der Parkkarte wieder kostenlos raus fahren.

112_8145

Gegen Abend gehen wir in den Ort und hinten raus zum Austernhafen. Dort kaufen wir uns jeder zwölf Austern Nr. 2 aus der Baie für jeweils EUR 5,50 und essen sie mit Zitrone dort auf den Steinstufen. Eine Flasche gekühlten Muscadet und Gläser haben wir uns zu diesem Zweck schon mitgenommen. So genießen wir die Abendstunden und schauen den vorüber treibenden Seglern zu. In der Ferne sieht man den Mont St. Michel.

Tagesstrecke: 128 km

113_bfe7

114_53f3

115_d256

 

Mittwoch, 01.08.2012

Von Cancale aus fahren wir an der Bucht entlang in Richtung Mont St. Michel. Auf der Strecke gibt es einige neue Stellplätze in St. Benoit, Le Viviers und noch einen dazwischen. In Le Viviers ist die V+E nicht mehr im Hafen, sondern auf dem alten Stellplatz.

Am Mont St. Michel parken wir bei der Bisquitterie und laufen das Stück zu Fuß. Die neu gebauten Parkplätze sind riesig. Alles wird ganz feudal angelegt. Die Unternehmen vor dem Damm klagen aber laut Zeitung über mangelnden Umsatz. Für mich ist dies nicht verwunderlich.Wir schauen uns alles aus der Ferne an und fahren dann wieder.

116_e4b3

Ab Pontorson fahren wir auf der kostenlosen Autobahn bis Caen und dort bezahlen wir dann EUR 5,10 für das Stück bis Abfahrt Houlgate, danach auf der kostenlosen Strecke bis Pont-l’Évêque. Hier geht es nach Honfleur und wenn man ganz artig seinem Navi folgt, fährt man in Honfleur direkt bei dem historischen Hafen mit seiner einzigartigen Ansicht rein.

Zu dem SP sind es dann auch nur noch ca. 500 m. Die Gebühr beträgt 10,00 EUR alles inkl.. Vor uns gastiert der Zirkus Willy Zavata u. a. mit Tigern, Kamelen, Pferden und einem Wasserbüffel. In dem Viertel am Hafen ist Nachtmarkt und ansonsten herrscht der gleiche Trubel wie immer in den Restaurants. Auf den Seglern, die sich den alten Hafen leisten, wird bei einem Glas Champagner „Hof gehalten“.

Tagesstrecke: 140 km

117_ee10

118_24db

119_7a2d

120_8d2b

 

Donnerstag, 02.08.2012

Heute Nacht hat es geschüttet. Es stehen überall riesige Pfützen, und für uns heißt es Abschied vom Meer nehmen. Auf Landstraßen fahren wir in Richtung Rouen. Kurz vorher finden wir einen Routier für das Mittagessen. Für EUR 12,50 gibt es ein riesiges Vorspeisenbüfett, Boeuf Bourgignon, Käse, Dessert, Wein und Wasser. Bevor wir in die Stadt hinein fahren, wollen wir uns erst noch ein wenig ausruhen.

So fahren wir an der Kreuzung nicht auf die Autobahn, sondern runter an die Seine nach La Bouille. Volltreffer! Hier gibt es einen schönen Parkplatz an der Seine (wo wir sogar 24 Std. stehen dürfen), einen kleinen schnuggeligen Ort, der im 19. Jhdt. auch die Impressionisten angezogen hat. U. a. malte hier Sisley einige seiner Bilder.

121_122b

122_1b7b

Nach Mittagsschlaf und einem Spaziergang durch den Ort fahren wir nach Rouen weiter. Über die Autobahn und die Fahrt durch das Industriegebiet finden wir auch die Parkplätze im Hafenbereich, wo wir schon des öfteren Wohnmobile gesehen haben. Auch jetzt sind wir nicht allein und stehen an der Seine direkt gegenüber der Altstadt.

123_3458

124_6146

Die Kathedrale erreicht man zu Fuß über die Brücke in etwa 8 Minuten. Das OT ist genau gegenüber, wo wir uns erst mal einen Stadtplan besorgen. Nach einer Besichtigung der Kathedrale nehmen wir zur Erfrischung ein Tonic Water zu uns. Danach geht es durch schmale Gassen zum Aître Saint Maclou (eine der letzten Nekropolen Europas; heute Künstlerzentrum), Rathaus, altem Marktplatz, Kirche und Hinrichtungsstelle der Jeanne d’Arc und zum großen Uhrturm. Trotz unserer ersten Bedenken haben wir doch noch vieles zu sehen bekommen. Wir sind aber auch müde und gehen zurück zum Wohnmobil.

125_1030

126_15b0

127_9301

128_3896

129_890a

130_d951

131_d55e

132_eb5c

Die abendliche Silhouette ist wunderschön. Davor liegt ein Hotelschiff. Und hinter uns „brettern“ nur noch vereinzelt LKWs in den Hafen. In der Nacht ist es halbwegs still.

Tagesstrecke: 88 km

133_cac9

 

Freitag, 03.08.2012

Da wir uns gestern sehr viel angeschaut haben, beschließen wir für heute die sofortige Weiterfahrt an der Seine entlang. Den ersten Stopp machen wir am Chateau Gaillard, einer alten Normannenburg von Richard Löwenherz zum Schutz von Rouen vor den Franzosen. Der dazu gehörige Parkplatz ist sehr schräg und eignet sich nicht zum Übernachten. Wir gehen zur Burg und schauen sie uns von außen an. Eine französ. Führung ist nicht so verlockend, so dass wir weiterfahren.

134_39ec

Unser nächstes Ziel ist Giverny, ein bereits lange gehegter Wunsch von Lena. Wir werden dort zu dem kostenlosen Parkplatz für Wohnmobile weitergeleitet. Obwohl es sehr verlockend ist, darf man hier nicht übernachten. Um 20.00 Uhr muss man weg sein.

Von dort geht es auf einem kurzen Fußweg in den Ort zum Wohnhaus und Museum Claude Monet. Wir reihen uns in die lange Schlange an der Kasse ein. Es geht dabei aber langsam und stetig weiter. Und das ist gut so. Dadurch wird nämlich auch der Besucherstrom reguliert.

Der Garten mit seinen Blumenrabatten und der Seerosenteich sind einfach überwältigend. Und bei den Fotos muss man sich sehr anstrengen, dass man nicht irgendwo doch noch einen Zipfel von einem Japaner auf dem Foto hat.

135_6a36

136_078e

137_3c0b

138_ca66

139_fbc4

140_f99c

Ganz Giverny lebt von dem Blumenmeer Monets und alle anderen Häuser und Gärten werden ebenfalls so ausgestaltet.

Der nächste von hier aus anfahrbare Stellplatz ist in Beauvais, nördlich von Paris. Unser Navi schafft die Strecke wieder auf Nebenstraßen und leitet uns zu dem kostenlosen SP mit V+E oberhalb der Centre Ville auf dem Gelände des aufgegebenen Camping Municipale. Hier gibt es ca. 20 Plätze und man darf 48 Std. dort stehen. Vorsicht, steile Anfahrt!

Tagesstrecke: 148 km

141_e8c6

Einkauf per Internet - Abholung am Drive In Port

Einkauf per Internet – Abholung am Drive In Port

 

Samstag, 04.08.2012

Über die autobahnähnliche N 31 fahren wir nach Compiegne. Dort parken wir an der Oise und laufen ein wenig durch die Centre Ville. Es wird viel umgestaltet, so dass der Rathausbezirk mit der Statue der Jeanne d’Arc der Beginn einer Riesen-Baustelle ist. Etwas abseits finden wir einen guten Chinesen mit Mittagsbüfett. Der Wein ist mit EUR 3,50 für den halben Liter auch preiswert. Deshalb können drei Engländer neben uns gar nicht genug davon bekommen.

143_649b

Vorbei an Soissons zeigt uns unser Navi die Schönheiten der Champagne bis zu unserem Zielort Mareuil-sur-Ay. Damit wir uns nicht durch Reims quälen müssen oder uns auf der N 31 nach Epernay langweilen, kommen wir durch jeden auch noch so kleinen Weinort und können auch eine herrliche Aussicht auf Epernay und den Kessel mit den unzähligen Weinstöcken genießen.

144_0ad9

In Mareuil ist am Kanal ein kostenloser Stellplatz für 5 Wohnmobile und angeblich eine V+E bei der Hafenmeisterei. Es sind aber schon zehn Womos da, die sich auch noch entlang einer Stichstraße am Kanal aufreihen. Wir stellen uns hinten dran und bleiben nicht die Letzten.

145_25c9

Nach langer Suche finden wir im Ort auch einen Champagnerhersteller, der uns am Samstagnachmittag noch etwas verkaufen will. Monsieur Bénard läßt uns erst einmal verkosten und wir kaufen zwei Flaschen Champagner Brut.

Draußen ist es sehr heiß und es gibt einige Mücken. Wir suchen uns ein schattiges Plätzchen und lesen noch ein wenig am Kanal.

Tagesstrecke: 178 km

 

Sonntag, 05.08.2012

146_7862

eigentlicher SP am nächsten Morgen

So langsam neigt sich unsere Reise dem Ende zu. Der Weg führt uns über Verdun nach Metz, dort auf die Autobahn bis Thionville und dann über Landstraße ins drei-Länder-Eck nach Perl in Deutschland. Der dortige kostenlose Stellplatz ist aber nicht so schön. Wir beschließen nach Saarburg auf den Reisemobilpark zu fahren. Vorher möchte ich noch in Schengen (Luxembourg) tanken. Dabei sehe ich an der Mosel viel Betrieb und ein Festzelt. An der Straße hängt ein Hinweis auf das stattfindende Pinot-Fest. Ein Fest ohne uns gibt es nicht. Nach dem Tanken fahren wir wieder auf die deutsche Moselseite und parken in einer Seitenstraße. Zu Fuß geht es wieder nach Luxembourg. Wir sitzen mit netten Leuten zusammen und führen ein lustiges deutsch-französisch-luxemburgisches Gespräch und probieren den Pinot.

147_b1ff

148_6292

Später fahren wir nach Saarburg auf den Stellplatz (Gebühr EUR 8,00). Hier ist noch alles voll von Wochendurlaubern, die erst jetzt nach und nach abfahren.

149_1112

Wir laufen an der Saar entlang in den Ort und trinken etwas. Als es anfängt zu nieseln, gehen wir schnell zurück. Es kommt ein heftiges Gewitter auf.

Tagesstrecke: 247 km

150_d921

 

Montag, 06.08.2012

Die Heimfahrt ist schnell abgehakt. Über Landstraße geht es nach Trier, dann über eine fast leere Autobahn nach Limburg.

Tagesstrecke: 221 km

 

Zurück zum Seitenanfang