Unsere 2. Reise über 6 Wochen (25.08. bis 05.10.2014) in diesem Jahr steht an. Die Logistik wird auf eine harte Probe gestellt, denn wir wünschen uns schönes Wetter. Momentan ist es bei uns aber eher kühl und regnerisch. Eine genaue Route ist noch nicht geplant. Wir wissen nur – etwas Perigord, südliche Atlantikküste, Pyrenäen, etwas Mittelmeer und Elsass.
Am Ende sind es 4.226 km in 42 Tagen bei fast nur schönem Wetter und einer Fahrt durch wunderbare Landschaften, mit neuen Eindrücken aus der französischen Küche und vorzüglichen Weinen.
Text: Hans-Werner Fotos: Hans-Werner und Lena
Montag, 25.08.2014
Der Frischwassertank wird befüllt und als ich in der Spüle den Wasserhebel zwecks Durchlauf öffne, bricht der Hebel ab. Na toll, repariert wird jetzt nicht mehr, dann bleibt es eben bei einem Stummel für die Reise.
Der bewölkte Himmel begleitet uns bis Minheim/Mosel auf den Stellplatz. Wir wissen aber wo für uns die „Sonne aufgeht“. Von Minheim haben wir bei unseren Übernachtungen bisher noch nicht viel gesehen. Bei der Strauß-Wirtschaft Schmitt-Breit endet für uns immer der Spaziergang, so auch dieses Mal – leider im Nieselregen. Aber was macht’s, wenn man in netter Runde mit anderen Wohnmobilisten zusammen sitzt.
Tagesstrecke: 162 km
Dienstag, 26.08.2014
Heute Nacht hat es stark geregnet. Kurz bevor der Bäcker um 08.15 Uhr auf den Platz düst, beglückt uns der Kassierer mit seinem Besuch und erhält EUR 6,50.
Da wir in diesem Urlaub ja wieder viel Zeit haben, fahren wir gemütlich auf der Landstraße über Trier nach Wasserbillig. Die Pizzeria auf dem Weg dort hin hat Ruhetag – merken!!! In Wassserbillig besuchen wir den Lidl und tanken für EUR 1,17. Hinter Remich stellen wir uns auf einen Parkplatz an der Mosel und bekochen uns selbst.
Ab Metz schüttet es und irgendwo auf der weiterhin kostenlosen Autobahn über Nancy, Toul, St Dizier verabschiedet sich ein Scheibenwischerblatt von uns. Zum Glück gibt es gerade eine Rastplatz-Ausfahrt. Reservewischer habe ich sowieso an Bord.
Unser heutiges Ziel ist der kostenlose Stellplatz mit V+E „Giffaumont-Champaubert – Maison du Lac“ am Lac de Der.
Mittlerweile hat sich die Sonne durchgesetzt und es ist wärmer geworden. Wir nutzen die Gelegenheit zu einem Spaziergang am See entlang und gehen auch zu dem Vogel-Beobachtungshaus am See.
Tagesstrecke: 330 km
Mittwoch, 27.08.2014
Gestern Nacht hat es schon wieder angefangen zu regnen und heute Morgen mache ich die Heizung an. Um 08.20 Uhr fährt die Bäckerin vor und offeriert uns ihre tollen Backerzeugnisse.
Bis wir mit dem Frühstück fertig sind ist es draußen auch wieder schön und wir unternehmen eine Fahrradtour zur Kirche von Champaubert, die einsam am Seeufer steht, denn die dazu gehörigen Dörfer Champaubert-aux-Bois, Nuisement-aux-Bois und Chantecoq liegen auf dem Grund des künstlich angelegten Sees. Über uns hinweg fliegt ein Schwarm mit Kranichen.
Als es zu regnen anfängt, nutzen wir die Mittagszeit und essen in einem Lokal beim Office de Tourisme.
Während einer kurzen Regenpause machen wir uns auf die Rückfahrt zum Wohnmobil. Jetzt werden wir aber von einem Schutt erwischt, der durch und durch geht. Wir können es gar nicht glauben als wieder blauer Himmel über uns ist und wir die nassen Sachen draußen trocknen können.
Gegen Abend zieht es uns noch einmal zu dem Beobachtungshaus. Hier haben sich schon zahlreiche Menschen in Tarnanzügen und mit langen Kameraobjektiven eingefunden. Es ist vollkommen ruhig, man hört nur das Zwitschern der Vögel und das Geschnatter der Enten. Plötzlich durchbricht mehrstimmiges Dauergeratter der Serienbildeinstellung einiger Kameras die Stille.
Tagesstrecke: 0 km
Donnerstag, 28.08.2014
Auf der Landstraße fahren wir zuerst nach Clairvaux. Von dem dortigen Kloster ist nicht mehr viel zu sehen. Direkt links vom Eingang wurde ein Info-Zentrum gebaut. Ansonsten ist nur noch eine kleine Kirche und ein großes neueres Gebäude, in dem jetzt ein Gefängnis ist, vorhanden. Die Partnergemeinde ist Ebrach/Deutschland. Auf unserer letztjährigen Fahrt nach Griechenland sind wir dort durchgekommen und haben ein Jugend-Gefängnis im Klostergebäude vorgefunden.
Nach einem kurzen aber kräftigen Regenschauer erreichen wir Chatillon-sur-Seine. Es ist Mittag, wir sehen auch schon die LKW’s auf einem Parkplatz im Ort stehen, und essen im Restaurant „Gourmandise au Tournedos“.
Gut gestärkt fahren wir zur Abtei von Fontenay, die am Ende eines kleinen Seitentales in der Nähe von Montbard liegt. Sie wurde 1118 von Bernhard von Clairvaux gegründet und ist eine der ältesten Zisterzienser-Abteien. In der Revolution zerstört, und seit 1820 in Privatbesitz (Elie de Montgolfier, und jetzt in der Hand von der Familie Aynard) ist sie wieder wunderbar restauriert worden, und zählt zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Wir verlassen dieses kleine Seitental und wollen eigentlich noch etwas weiter fahren, doch sehen wir am Kanal in Montbard einige Wohnmobile stehen. Ein kleiner Parkplatz neben der Captainerie erscheint uns gut zur Übernachtung.
Draußen ist wieder „Sonne satt“ und deshalb unternehmen wir eine Radtour am Canal de Bourgogne entlang bis zur Forge de Buffon, einer großen industriellen Schmiede aus dem 18. Jhdt..
Tagesstrecke: 156 km
Freitag, 29.08.2014
Nach einem morgendlichen Besuch in der Markthalle fahren wir in Richtung Avallon. Ich weiß nicht zum wievielten Mal ich mich an dieser Stelle meinem Navi widersetzt habe, auf jeden Fall lande ich wieder vor der Eisenbahnunterführung mit einer Höhe von 2,50 m. Für mich ist das leider zu niedrig. Also heißt es, doch dem Navi vertrauen und zurück fahren. Es geht zwar durch ein kleines und enges Dorf. Aber alle Lastwagen fahren auch diese Strecke. Ich will nur nicht, dass mir so einer in dem Dorf entgegen kommt.
Dieses Mal fahren wir nicht an Avallon vorbei, sondern halten an und schlendern ein wenig durch die Altstadt.
Nach dem Essen geht es anschließend über Bourges und Chateauroux an den Etang Duris bei dem kleinen Ort Luant. Hier ist ein kostenloser Stellplatz mit V+E. Dieser See war mit Restaurant als Naherholungsgebiet geplant. Jetzt gesellen sich nur noch die Angler zu den Wohnmobilisten. Das Restaurant ist geschlossen.
Tagesstrecke: 296 km
Samstag, 30.08.2014
Vom Stellplatz aus kommen wir sehr schnell auf die mautfreie Autobahn, die wir an Limoges vorbei bis kurz vor Brive-la-Gaillarde befahren. Auf der Landstraße geht es nun nach Rocamadour. Hier stellen wir uns gerade am Ortseingang neben auf einen breiten Randstreifen.
Bei einem kurzen Rundumblick sehen wir eine Navette, die uns für EUR 2,50/p.P. zur Altstadt am Fuße des Felsen bringt. Bevor es aber nach unten geht, fährt der Busfahrer mit uns die gesamten Parkplätze in der Oberstadt ab. Dadurch erhalten wir auch einen guten Überblick über die Entfernungen.
Hier unten in den engen Gassen erinnert mich alles an den Mont St. Michel. Restaurants, Geschäfte und Kirchen stehen eng beieinander. Wir besichtigen die Sanctuaires und steigen über den Kreuzweg weiter nach oben zum Chateau.
Geplant ist eigentlich jetzt der Rückweg zum Womo und dann die Weiterfahrt, doch sehen wir oben in der Nähe des Chateau, hinter dem Bus-Parkplatz, einen Platz mit vielen weißen Dächern. Dies bedeutet für uns, wir holen das Wohnmobil hierher und übernachten bei den Anderen.
Es ist herrlich hier in Ruhe bei einem kleinen Imbiss und Wein und Nüssen zu sitzen. Es kommt auch mal die Gendarmerie vorbei und schaut, ob es uns gut geht. Nur das mit den Glockenschlägen der Kirchenuhr nachts muss noch mal vom Pfarrer überdacht werden.
Tagesstrecke: 253 km
Sonntag, 31.08.2014
Nach dem Frühstück machen wir noch einen kleinen Spaziergang zum Adlerfelsen. Dort liegt aber noch alles im Tiefschlaf und wir wollen nicht warten. Über Alvirac, dort gibt es einen kostenlosen SP mit V+E, wollen wir zum Gouffre de Padirac. Wir laufen bis zu diesem großen Loch in der Erde, sehen die vielen Treppen, die in dieses Loch führen, sehen im Hauptgebäude den Fahrstuhl und wissen, das ist nichts für uns beide. Schade eigentlich.
Uns bleibt also nichts anderes übrig, uns mit einem guten Mittagessen und einem Schluck Wein zu trösten. Durch viel Landschaft führt uns eine kleine Straße runter an die Dordogne in den kleinen sehenswerten Ort Carennac., mit vielen Bauten aus dem 15. Jhdt..
An der Dordogne entlang geht es über Martel und Sarlat nach Les Eysies auf den Stellplatz mit V+E (Gebühr EUR 5,00). Wir setzen uns erst noch ein wenig in die Sonne und spazieren dann durch den Ort. Für den Besuch des Museums ist es nun zu spät.
Tagesstrecke: 126 km
Montag, 01.09.2014
Heute findet wieder der große Wochenmarkt entlang der Zufahrtsstraße zum Stellplatz statt. Wir kaufen einen Sommertrüffel, Eier, eine Tischdecke und einen Ballon mit weißem Bergerac.
Über Perigueux, Angoulême, Cognac und Saintes fahren wir jetzt wieder nordwestlich an den Atlantik auf die Ile d’Oleron. Dort wollen wir in Chateau d’Oleron auf den Stellplatz. Es stehen schon drei Wohnmobile vor der Schranke, weil der Automat nicht funktioniert. Wir drehen und fahren zum CP „Les Remparts“. Hier bezahlen wir einen speziellen Wohnmobil-Tarif (EUR 12,50 für alles). Die Lage des CP ist optimal – direkt an Ort und Wasser.
Gegen Abend machen wir einen kleinen Spaziergang auf der Stadtmauer entlang.
Tagesstrecke: 266 km
Dienstag, 02.09.2014
Heute ist auch hier Wochenmarkt. Wir nutzen die Nähe zum Meer und kaufen Austern, Bulots (Meeresschnecken) und Crevettes roses. Unseren Bestand an Aperitifs frische ich noch mit rotem und weißem Pineau direkt vom Erzeuger auf.
Aus den zuvor gekauften Leckereien gestaltet Lena ein tolles Mittagessen für uns. Vervollständigt wird dies noch mit einer selbst gemachten Mayonnaise und für die Austern Essig mit Schalotten.
Am Nachmittag unternehmen wir eine Radtour an der Küste entlang nach Dolus und dann auf dem Radweg im Zickzack-Kurs bei heftigem Gegenwind wieder zurück.
Tagesstrecke: 0 km
Mittwoch, 03.09.2014
Heute Nacht hat es ganz schön gestürmt. Der Wind hat mittlerweile etwas nachgelassen und die Sonne zeigt sich von ihrer besten Seite. Beim Gang in den Ort besorgen wir uns in der Markthalle für das heutige Mittagessen frischen Thunfisch und Artischocken.
Nach solch einem Essen lässt es sich gut faulenzen. Gegen Abend machen wir noch einmal einen Rundgang auf den Remparts bis zum Fischereihafen.
Tagesstrecke: 0 km
Donnerstag, 04.09.2014
Wir wollen heute weiter zum Phare de Chassiron an der nördl. Spitze der Insel, deshalb tätigen wir im Supermarkt noch notwendige Einkäufe, stauen durch St. Pierre d’Oleron, tanken für EUR 1,203 und essen im Restaurant „Oslo“ Moules frites. Die waren aber nicht so gut.
Am Leuchtturm gibt es auf einer Wiese einen großen Wohnmobil-Parkplatz, aber leider nur als Tagesparkplatz. Wir machen einen Rundgang zur Spitze und fahren anschließend zum Wohnmobil-Stellplatz in St. Denis (Gebühr EUR 9,00 incl. Strom und V+E). Der Platz ist voll. Trotzdem finden wir noch einen Platz für uns.
Damit wir aber noch ein wenig Bewegung haben, fahren wir mit dem Rad zum Hafen und trinken dort an der Promenade jeder ein wahrscheinlich exclusives Tonic für EUR 3,80 das Fläschchen.
Tagesstrecke: 33 km
Freitag, 05.09.2014
Uns zieht es heute nach Süden. Wir fahren von der Ile d’Oleron direkt nach Royan zur Fähre über die Gironde. Ein kurzer Zwischenstopp in einem kleinen Ort mit Hafen zwecks Mittagessen bringt nichts.
Die Fähre zur Halbinsel des Medoc kostet mittlerweile für Womo und 2 Personen EUR 47,80. In der Wartezeit bis zur nächsten Überfahrt machen wir uns noch einen kleinen Imbiss. Diesmal haben wir bei der 20-minütigen Überfahrt sehr ruhiges Wasser.
Der Parkplatz am Pointe de Grave ist voller Sandverwehungen und jede freie Fläche ist mit Wohnmobilen zugestellt. Wir essen erst noch etwas in einem Restaurant am Hafen. Das Menü aus Salat mit Meeresfrüchten, Moules frites und einem Eis ist mit 15,00 EUR ok. Ein Viertel Hauswein ist mit EUR 5,00 aber etwas abgehoben.
Wir lassen Verdon sur Mer und Soulac links bzw. rechts liegen und fahren direkt nach Montalivet-les Bains. Der Stellplatz in den Dünen ist noch da. Die Tagesgebühr von EUR 5,00 wird morgens von der Police Municipale kassiert. In dieser Gebühr ist die V+E, auf dem Stellplatz im Wald, enthalten. Es ist ganz schön voll. Ein Blick zum Meer zeigt uns ein unbekanntes Bild vom Atlantik, er ist flach und fast ganz ohne Wellen.
Tagesstrecke: 115 km
Samstag, 06.09.2014
Montalivet im Sommer bedeutet für uns – Marktbesuch! Es ist ganz einfach herrlich, durch die Vielzahl der Stände zu schlendern, die verschiedensten Spezialitäten zu probieren und gegen Mittag uns an Austern und einem Glas Weißwein zu erfreuen.
Die anschließende Rad-Tour zu dem Wald-Stellplatz und zum Einkauf bei ALDI ist eher profan und dient nur der Notwendigkeit. Da lockt schon eher das wieder etwas aufgewühlte aber schöne Meer. Die Wassertemperatur ist für den Atlantik erstaunlich angenehm.
Abends gibt es dann „chez nous“ ein Nudelgericht mit geraspeltem frischen Trüffel aus dem Perigord.
Tagesstrecke: 0 km
Sonntag, 07.09.2014
Beim Erscheinen der Police Municipale leert sich auch heute wieder der Platz etwas. Wohnmobile mit ausgefahrener Antenne oder mit einem Fahrer im Schlafanzug ziehen von dannen. Und nach etwa einer Stunde sind alle Plätze wieder belegt. Ich lasse Lena mit Stuhl, Sonnenschirm und Lektüre zurück und fahre zur V+E auf dem Stellplatz im Wald.
Bei herrlichem Wetter ist wieder der Marktbesuch angesagt. Diesmal haben wir uns einen baskischen Apero-Teller mit Käse, Schinken und Salami ausgesucht. Ein frisches Baguette vom Bäcker und ein gekühlter Sauvignon blanc vom Nachbarstand vervollständigen das Mahl. Der Wein war so gut, dass wir uns noch eine Flasche mitnehmen.
Am späteren Nachmitttag gehen wir bei ungewohnter „grüner Flagge“ im Meer baden.
In unserem eigenen 2-Sterne-Restaurant (mindestens) gibt es heute nach dem Aperitif, roter Pineau de Charentes, Coques in einer Vinaigrette und einen Rosé aus dem Medoc, den ich eben noch schnell in einer Cave geholt habe.
Es ist heute Abend immer noch sehr warm draußen.
Tagesstrecke: 0 km
Montag, 08.09.2014
Wir werden von einem starken Gewitter mit heftigem Regen geweckt. Deshalb lassen wir uns mit der Weiterfahrt noch etwas Zeit. Kurz hinter Lacanau können wir unsere langsam sich meldenden Hungergefühle besänftigen. Ein uriges Grill-Restaurant in einer Scheune und einem großen Party-Zelt auf der Wiese bietet ein Menü für EUR 12,00 an: Vorspeisen-Buffet, gekochte Schweinshaxe bzw. Hähnchenschenkel mit Erbsen und Nachtisch, dazu bestellen wir uns einen schönen Rotwein.
Auf schnurgeraden Straßen durch riesige Fichtenwälder fahren wir weiter bis zum Cap Ferret. Zuletzt quält man sich aber schon durch die ganzen Ferienhäuser. Mit einem Parkplatz für ein Wohnmobil ist es auch etwas schwierig.
Leider ist es wieder etwas bewölkt. Das Meer klatscht an der Spitze des Cap zusammen. Gegenüber verschwindet die Dune de Pilat fast im Dunst. Die zahlreichen Paraglider sind nur als kleine Punkte zu sehen.
Neben dem Leuchtturm von Lége-Cap-Ferret ist noch ein alter Bunker zu besichtigen.
Während der Rückfahrt am Becken von Arcachon entlang, halten wir Ausschau nach Stellplatz-Möglichkeiten. Dabei kommen wir auch in das alte Austernfischerdorf L’Herbe. Es ist mittlerweile nur noch spärlich bewohnt, dafür aber um so malerischer.
Übernachtungsplätze für Womos finden wir beim Friedhof von L’Herbe und neben dem CP von Claouey, direkt an der Hauptstraße. Beides sagt uns nicht zu. Deshalb ziehen wir weiter nach Andernos-les-Bains zu dem Stellplatz am Hafen der Austernfischer (Gebühr EUR 8,10). Die Entsorgung und der Parkautomat liegen etwa 300 m entfernt vom Platz.
Bei einem kleinen Spaziergang entlang der Fisch-Restaurants und der Fischerhütten bleiben wir bei einem Direktvermarkter hängen und schlürfen noch ein paar Austern.
Tagesstrecke: 135 km
Dienstag, 09.09.2014
Wir beschließen, noch einen Tag auf dem Platz zu bleiben und starten zu einer Rad-Tour zum Strand von Grand Crohot Ocean. Wir quälen uns erst auf Sandwegen am Bassin d’Arcachon entlang durch den Wald und dann durch Andernos und Arès an der Straße entlang, dabei wäre alles so einfach gewesen, hätten wir uns nach dem Radweg-Signet mit dem Hinweis „Lège-Arcachon“ gerichtet. Na ja, wir haben den Radweg dann außerhalb von Arés doch noch gefunden. Von da aus werden wir sehr schön durch Kiefernwälder bis auf den Parkplatz am Strand von Grand Crohot geführt.
Über die Düne hinweg erreichen wir zu Fuß einen herrlichen Sandstrand, die Sonne scheint, das Meer sieht wundervoll aus, nur haben wir keine Badesachen mit. Leider gibt es auch keine Strand-Bar zwecks Erfrischungsaufnahme. Ein Lokal bei dem Parkplatz hat geschlossen.
Wir schauen uns noch ein wenig bei den Wohnmobilen um, die auf dem hinteren Bereich des Parkplatzes verteilt stehen, und finden zum Glück noch einen Imbiss, der noch offen hat.
Bei der Rückfahrt haben wir Rückenwind und kommen auf dem Radweg bis fast zu unserem Stellplatz (!).
Die Restaurants sind heute Abend gerappelt voll. Wir verköstigen uns aber selbst und genießen einen wunderschönen Sonnenuntergang über dem Bassin d’Arcachon.
Tagesstrecke: 0 km
Mittwoch, 10.09.2014
Nach dem wir uns gestern „lange Nasen“ am Strand von Grand Crohot geholt haben, fahren wir heute mit dem Wohnmobil hin. Auf dem Wald-Parkplatz stehen noch keine Verbotsschilder.
Es ist einfach herrlich. Das Meer ist total flach, wie in einem Schwimmbad, nur sind viel weniger Leute um uns herum.
Später essen wir im Wohnmobil vor der Weiterfahrt Baguette mit Thunfisch und einen Käseteller. Draußen ist es wahnsinnig heiß. Das Thermometer zeigt im Schatten 31° und in der Sonne 50°. Über Sanguinet und Parentis-en-Born fahren wir nach Contis-Plage auf den Stellplatz (Gebühr 12,00 incl. Strom und V+E) und können unter hohen Pinien im Schatten stehen.
Es ist einfach zu heiß, um sich viel zu bewegen. Gegen Abend nehmen wir dann unsere Fahrräder und fahren vorne zum Strand. Contis-Plage besteht aus Ferienhäusern und Restaurants. Ich kann mir vorstellen, das n wenigen Wochen hier nur noch eine Geisterstadt existiert. Jetzt ist aber noch Trubel in den Restaurants und wir genießen von der Düne aus einen traumhaften Sonnenuntergang.
Tagesstrecke: 144 km
Donnerstag, 11.09.2014
Nach dem Frühstück gehen wir an den Badestrand. Hier fließt eine grüne und eine blaue Strömung zusammen. Wir genießen das ruhige und erfrischende Meer und lassen uns von der Sonne anstrahlen.
Im flachen Uferbereich verspüre ich beim Herausgehen auf einem einen stechenden Schmerz in der großen Zehe. Von jetzt auf gleich kann ich kaum noch auftreten. Wir gehen sofort zum Poste de Secours, der auch sofort weiß was los ist. Ich bin auf einen platten Fisch getreten, der sich in den Sand eingräbt und bei Gefahr seine Giftstacheln ausfährt. Diesen Fisch gibt es an der ganzen südlichen Atlantikküste und es gibt an den Poste de Secour Bilder und Erklärungen zu ihm.
Abhilfe: durch heißen Sand laufen oder ein heißes Wasserbad nehmen, auf keinen Fall mit den Fingern an der Stelle reiben!!! Nach etwa 15 Minuten ging es mir schon wieder etwas besser. Nach Auskunft des Sanitäters kann der Schmerz aber manchmal auch 1-2 Tage anhalten.
Wir trödeln noch ein wenig herum und essen dann auch noch in Contis-Plage zu Mittag. Ich möchte heute eine Pizza Madrileine essen. Lena nimmt sich das Menü mit einem Calamares Gratin, Ente mit Bandnudeln und einer Crême Catalane.
Die Weiterfahrt auf den Stellplatz „Plage des Océanides“ in Capbreton geht flott (Gebühr EUR 10,50 incl. Strom und V+E). Auch hier ist es sehr voll. Wir können uns gerade noch in eine Lücke rein quetschen. Andere wiederum haben sich sehr großzügig eingerichtet.
Tagesstrecke: 71 km
Freitag, 12.092014
Ein „Randplatz“ wird frei, jetzt heißt es schnell reagieren und umziehen. Mittlerweile führt ein toller Radweg direkt in den Ort. In der Brasserie du Port essen wir zu Mittag und entscheiden uns für das Tagesmenü.
Laut Anzeigen hat der Atlantik 22° und es ist ideales Wasser um sich etwas abzukühlen.
Tagesstrecke: 0 km
Samstag, 13.09.2014
Heute Nacht hat es bis auf 13° abgekühlt. Der Stellplatz füllt sich zum Wochenende immer mehr. Es kommen vor allem sehr viel Spanier herüber. Wir nehmen wieder unsere Fahrräder und fahren in Capbreton auf die andere Seite des Yachthafens und weiter nach Hossegor. Hier zieht sich ein Wasserarm weit ins Land hinein und bildet so einen Binnensee mit schönen Stränden, mitten im Ort. Bei Ebbe fließt das Wasser mit einer solchen Wucht ab, dass man wie bei einer Gegenstromanlage dagegen anschwimmen kann.
Zurück in Capbreton fahren wir zu den Anlegestellen der Fischer, die so langsam wieder hineinkommen. An den Ständen gibt es fangfrischen Fisch. Ich suche mir eine schöne Lotte aus, die ich mir auch gerade ausnehmen und entgräten lasse (franz.: nettoyer). Die Lotte gibt es heute als verspätetes Mittagessen.
Der Gefangenen-Chor von Capbreton
Am Abend steigen wir wieder auf die Düne. Das Meer ist nun etwas stürmischer und die Surfer sind in ihrem Element. In der Ferne sieht man Bayonne und die Berge der Pyrénnées.
Tagesstrecke: 0 km
Sonntag, 14.09.2014
Heute sind Wolken am Himmel. Lena befürchtet einen Wetterumschwung. Langsam fahren wir in Richtung Biarritz.
Einen ersten Stopp machen wir in Ondres. Hier ist Markt. Am Platz gibt es eine Bar-Restaurant, wo man sich zur Mittagszeit trifft. An einem Baum hängt eine Tafel mit Angeboten „une petite faim“ (für den kleinen Hunger). Wir nehmen einmal Schinken für EUR 6,00 und Tapas für EUR 5,00 und zwei Gläser Wein. Einfach super!!!
Es fängt leicht an zu nieseln. Was uns aber nicht stört. Der Stellplatz in Biarritz ist schnell gefunden und die Sonne scheint auch schon wieder. Die Schranke an der Einfahrt ist defekt und somit offen.
Weil wir nicht wissen, wie sich das Wetter weiter entwickelt, ziehen wir uns wärmer an und entzwiebeln uns schon nach wenigen Metern. Der Weg in die Stadt zieht sich doch schon ein wenig. Zumal es am Anfang nur bergauf geht.
Oben in dem älteren Bezirk sehen wir viele Tapas-Bars, die auch gut besucht sind, und eine schöne Markthalle.
In Richtung Strand kommen wir dann zu den Prachtboulevards mit den entsprechenden Geschäften. Am Hausstrand befindet sich das Casino mit den meerseitig angelegten Cafés und Restaurants. Hier gönnen wir uns einen „Café plaisir“. Außerhalb des Sonnenschirms ist es schon wieder heiß.
Wir gehen in südlicher Richtung weiter zum Fischerviertel mit seinen engen Anlegebecken und den kleinen Häusern. Heute sind dort viele Restaurants. Uns erwischt dort ein kräftiger Gewitterschutt. Zum Glück können wir uns sofort unterstellen.
Es geht ein wenig hoch zu einem Aussichtspunkt und weiter zur Vierge (Marienstatue) mit einer grandiosen Aussicht. Zwischendurch wieder mal ein kurzer aber heftiger Schutt.
Die Surfer liegen wie Lemminge auf dem Wasser und warten auf die Wellen, die nicht kommen wollen.
Auf dem Rückweg machen wir noch einen kurzen Stopp am Boule-Platz und trinken eine Sangria. Wir müssen aber weiter – so weit die Füße tragen. Am Stellplatz sind wir platt. Der Abend begleitet uns mit Regen zu „Spaghetti Aglio e Olio“
Tagesstrecke: 31 km
Montag, 15.09.2014
Unser nächstes Ziel ist Saint-Jean-de-Luz. Der Stellplatz ist voll. Es ist auch schwierig einen anderen Parkplatz für ein Wohnmobil zu finden. Wir fahren ein kurzes Stück zurück und auf die andere Seite der Bahngleise. Hier können wir fürs erste am Parkstreifen stehen bleiben.
Der Fußweg in die Altstadt ist erstaunlich kurz. Es ist Mittagszeit – also Hunger. Auf bekannten Wegen geht es an den verschiedenen Lokalen und an einem Weltmeister im Austernöffnen vorbei, bis wir in dem Restaurant „La Dive“ fündig werden. Ich wollte zwar lieber in einem anderen Lokal „Boudin noir“ (Blutwurst) essen, ordne mich aber der Mehrheit von Lena unter.
Bei einem gemütlichen Bummel durch die Altstadt bestaunen wir noch einige Häuser und die schönste und größte Kirche des Baskenlandes St.-Jean-Baptiste mit ihrer dreifachen Galerie. Im Jahre 1660 wurde Ludwig XIV. mit Maria Teresa von Spanien in dieser Kirche getraut. Das Portal, durch das der Sonnenkönig mit seiner Braut eintrat, wurde nach der Hochzeit sofort zugemauert. Wir schleppen uns regelrecht zum Wohnmobil, so heiß ist es.
Wir fahren nun in Richtung Pyrenäen weiter. Unser Ziel ist Espelette. Bei zwei Zufahrten dürfen wir nicht rein – Durchfahrverbot für Wohnmobile. An einem Kreisel geht es aber hinauf zu einem Parkplatz, wo auch fünf Wohnmobile stehen dürfen. Die sind natürlich alle voll. Ich stelle mich auf einen Busplatz, wo schon andere Wohnmobile stehen. Lena meint, jetzt kommt sowieso kein Bus mehr. Wir gehen los und bei einem kurzen Blick zurück, sehe ich schon zwei Busse ankommen. Ich laufe schnell wieder zum Wohnmobil und parke etwas anders ein.
Espelette lebt vom Tourismus, seit das Piment d’Espelette im wahrsten Sinne des Wortes „in aller Munde ist“. An allen Häusern hängen die Früchte zum Trocknen, aber heutzutage eher zur Verzierung. Bei unserem Rundgang durch den Ort entscheiden wir uns zum Einkauf bei einem Direktvermarkter, der nur einen kleinen Verkaufstisch an dem Fußweg aufgebaut hat.
Auf dem Rückweg zum Parkplatz besuchen wir auch den Chocolatier. Hier werden ganze Busladungen hingekarrt. Wir nutzen die Gelegenheit einer Führung und probieren die verschiedensten Mischungen mit. Unser heutiges Übernachtungsziel ist Sauveterre-de-Bearn. Kurz vor dem Ort gibt es aber eine Straßensperrung mit einer Umleitung durch viele Kilometer Natur auf besseren landwirtschaftlichen Wegen. Der etwas nackte aber kostenlose Stellplatz liegt gegenüber den Tennisplätzen. Die V+E liegt etwa 100 m in Richtung Ort.
Der Spaziergang durch den Ort entschädigt aber voll und ganz. Von dem Kirchplatz aus hat man eine schöne Aussicht in Richtung Berge. Auf dem Weg runter zur Gave d’Oloron geht man durch alte mittelalterliche Gebäude bis zu einer zerstörten Brücke. Bei einem Blick nach oben sieht man die alten Mauern der Burganlage, die früher sehr groß gewesen sein muss. Wenn viel Geld investiert würde, könnte der Ort ganz toll herausgeputzt werden. Doch der Leerstand zeigt wie überall den Weg auf.
Auf dem Rückweg zum Stellplatz schauen wir noch Pelotespielern beim Training zu.
Wir hatten heute so viele verschieden Eindrücke. Es ist unfassbar.
Tagesstrecke: 95 km
Dienstag, 16.09.2014
Unsere Weiterfahrt führt uns nach Oloron-Ste.-Marie, wo die Baskenmützen erfunden worden sein sollen. Leider finde ich kein Geschäft, in dem ich eine „echte“ Baskenmütze kaufen kann. Stattdessen laufen wir hoch zur Kirche und durchstreifen ein Altstadtviertel.
Der Hunger treibt uns aber schnellstens wieder in die Neustadt und wir landen im Restaurant „Le Bristol“. Bereits um 12.00 Uhr waren alle Tische besetzt. Das Essen hat uns letztendlich für die Wartezeit voll entschädigt.
Bei großer Hitze steigen wir wieder ins Auto. Unser nächster Stopp ist bei dem Kloster Sanctuaires de Betharram. Die Pracht in der Ausstattung der Kirche ist der Wahnsinn.
Als Übernachtungsort habe ich mir für heute Abend Bagnères-de-Bigorre ausgesucht. Der kostenlose Stellplatz mit V+E liegt im Industriegebiet am Rande der Stadt. Er ist sehr voll, aber nicht schön.
Von dem Glanz einer alten und angesagten Kurstadt ist nicht viel übrig geblieben. Die Kuranlagen selbst erwecken noch einen mondänen Anschein. Einige Häuser aus der „besseren“ Zeit präsentieren sich noch mit ihren ansprechenden Fassaden. Jedoch entlockt es uns kein „wow“.
Tagesstrecke: 137 km
Mittwoch, 17.09.2014
Bei herrlichem Wetter machen wir bei Bagnères noch einen Abstecher in ein Seitental und kommen zuerst nach Campan. Hier sieht man überall fast lebensgroße Stoffpuppen (Mounaque) an den Häuser und der Ort hat einen kostenlosen Stellplatz mit V+E. Das merken wir uns.
Weiter führt uns die Straße nach Ste.-Marie-de-Campan, hier teilt sich die Wegführung einerseits zum Col d’Aspin und auf der anderen Seite zum Col du Tourmalet (beides exponierte Pässe der „Tour de France“).
Hier gibt es auch einen Stellplatz, der liegt aber direkt an der Straße. Wir entscheiden uns für die Fahrt zurück nach Campan.
In dem einzigen offenen Restaurant gibt es gute Kost. Nach ein wenig Faulenzen besichtigen wir den Ort und machen einen Spaziergang außen herum. Dabei erfahren wir, dass früher ein Mounaque vor das Haus gesetzt wurde, wenn ein Mädchen aus dem Dorf einen „Fremden“ geheiratet hat.
Tagesstrecke: 20 km
springende Fische in der Zuchtanlage
Donnerstag, 18.09.2014
Nach einer ruhigen Nacht, zwischendurch hat es mal etwas geregnet, hören wir schon sehr früh um uns herum Baumaschinenlärm. Für ein baldiges Fest putzt sich Campan richtig schön heraus.
Nach dem es sich wieder aufgeklart hat, beschließen wir die Überfahrung des Col d’Aspin. Auf dem Weg nach oben treffen wir auf viele Radfahrer, und die Motorräder sausen nur so an uns vorbei. Vom Pass aus hat man eine herrliche Aussicht. Der Pic du Midi versteckt jedoch sein Haupt.
Fotomotive gibt es zur Genüge. Bei den freilaufenden kräftigen Vierbeinern mit den Hörner sollte man bei der Motivwahl aber nicht nur nach unten, sondern auch nach hinten schauen, damit man nicht selbst zum Opfer der Begierde wird.
Die Abfahrt erfolgt über sehr viele enge Serpentinen. Der Pass lässt sich anders herum sicher besser befahren.
In Arreau haben wir die Talsohle erreicht. Jetzt schlängelt sich die Straße gemütlich durch das Vallée d’Aure. In Sarrancolin im Café „Restaurant de France“ essen wir für EUR 11,50 ein Menü aus Vorspeisenteller/ Bratwurst mit Kartoffelpüree/Schokoeclaires mit Sahne.
Auf vielen kleinen Nebenstraßen erreichen wir unser nächstes Ziel, St.-Bertrand-de-Comminges. Dies ist einer der „plus beaux villages de France“. Mit seiner im 12. Jhdt. erbauten Kathedrale Ste.Marie thront der Ort, eingerahmt von hohen Mauern auf einem Hügel.
In der Ebene unterhalb kann man noch einige Überreste der ursprünglichen Stadt sehen, die 72 v. Chr. von dem römischen Staatsmann Pompeius gegründet wurde.
Dazwischen liegt ein großer kostenloser Parkplatz, wo schon einige Wohnmobile stehen.
Tagesstrecke:74 km
Freitag, 19.09.2014
Auf der Weiterfahrt über St. Girons sehen wir auf jedem Kreisel einen ausgekippten Misthaufen drapiert. Die Bauern der Region haben in einer durchgeplanten Aktion über Nacht ihren Unmut darüber geäußert, dass per Verordnung die Düngung mit Stallmist reglemtiert und eingeschränkt wurde.
Unseren nächsten Halt machen wir in Foix. Der Wochenmarkt schließt gerade, die imposante Burgruine mit den Wehrtürmen liegt auf einem zu hohen Berg und es ist viel zu heiß. Wir fahren weiter, da der Stellplatz auch nicht sehr schön liegt.
Kurz vor Lavelanet biegen wir in ein Seitental ab. Die Straße führt über Villeneuve, dort soll ein Stellplatz sein, zur Festung Montségur. Der Ort entpuppt sich aber als ein trauriges ehemaliges Bergbaugebiet und der Stellplatz sieht ungemütlich aus. Ein angeblicher SP an einem Plan d’Eau entpuppt sich als geschlossener CP.
Wir fahren also weiter und erreichen nach einer rasanten Abfahrt vom Col de Portel mit zahlreichen Kurven Quillan. Innerhalb von 4,5 km haben wir 312 Höhenmeter überwunden. Hier ist der SP mit V+E Teil eines Großparkplatzes am stillgelegten Bahnhof. Wir bleiben hier und erkunden die Stadt.
Tagesstrecke: 188 km
Samstag, 20.092014
Sehr früh hören wir schon PKW und Lieferwagen ankommen. Vor uns wird ein Floh- und Wochenmarkt aufgebaut. Wir spazieren noch ein wenig durch die Stände, bevor Lena die Vorteile der Laverie (Automaten-Wäscherei) ausnutzt. In der Zwischenzeit kümmere ich mich um den Hausputz und koche unser Mittagessen.
Nach dem Essen geht es wieder auf die Straße. Zunächst durchqueren wir das „Défilé de Pierre-Lys“ mit seinen Felsdurchbrüchen und einer engen Wegeführung an der Aude entlang und dann nach Ille-sur-Têt zu den „Orgues“. Bei dem Besucher-Parkplatz gibt es einen Bereich für die Wohnmobile.
Der Eintritt beträgt EUR 4,50/Person. Mit einer ausführlichen Beschreibung auf deutsch starten wir unseren Spaziergang durch die Gesteinsformationen des Tertiär aus Sandstein und Ton. Die Têt hat die Grundlage vor 5 Mio. Jahren angeschwemmt und das Regenwasser formt es heutzutage zu „Orgelpfeifen“.
Die Nacht ist sternenklar und draußen ist schon eine fast unheimliche Stille.
Tagesstrecke: 79 km
Sonntag, 21.09.2014
Heute ist Denkmal-Tag und wir wären kostenlos in die Anlage gekommen. Was soll’s. Wir fahren zurück nach Ille-sur-Têt, da wir uns die weithin sichtbare Kirche anschauen wollen. Dabei landen wir in einer beeindruckenden Altstadt. Enge Gassen mit hohen Häusern laufen kreisförmig um die Kirche herum. Es ist alles so eng, dass man die Kirche im Ort nur ausschnittsweise fotografieren kann.
Überall auf kleinen Plätzen befinden sich Brunnen, teilweise sind es sogar Quellen.
Das Hospice d’Ille ist heute zu besichtigen und beinhaltet eine Ausstellung von Kirchengegenständen aus mehreren Jahrhunderten. Restauratorinnen erklären den Besuchern ihre Arbeit.
Bei der Weiterfahrt halten wir noch mal in Thuir. Auch hier gibt es eine kreisförmig angelegte Altstadt. Wir essen bei einem Imbiss Paella mit Vorspeisen und Dessert für EUR 8,50. Als wir nun die eigentliche Attraktion des Ortes, die Byrrh Kellerei, besichtigen wollen, wäre das Zeitfenster so spät, dass es sich für uns nicht lohnt. Dieser Aperitif ist sowieso in einer höheren Preiskategorie angesiedelt, so dass ich gerne darauf verzichte.
Die nächste Station ist das im ADAC als Fischerdorf beschriebene Collioure. Die Parkplatzsuche ist schon etwas schwierig. Im alten Bereich des mittlerweile weit ausgedehnten Ortes herrscht Touristentrubel pur. Trotzdem finden wir auch viele schöne Winkel zum Fotografieren.
Da der SP zu weit weg vom Ort und Meer ist und der CP uns für eine Nacht nicht haben will, fahren wir auf den Stellplatz in St. Cyprien (jetzt EUR 8,20).
Tagesstrecke: 71 km
Montag, 22.09.2014
Mit dem Fahrad erkunden wir den Hafen und den Strand und kaufen uns beim Fischhändler, Crevetten, Bulots und Moules fürs Mittagessen. Nachmittags fahren wir dann noch mit den Rädern zu den Fischerhütten am Étang de Canet et de St. Nazaires. So langsam kommt Wind auf.
Tagesstrecke: 0 km
Dienstag, 23.09.2014
Der Tag beginnt nach dem Frühstück mit den üblichen Abreise-Tätigkeiten: Entsorgen, Einkauf beim nahen Lidl und Besuch des großen Dienstag-Marktes, wo wir aber nichts für uns finden. In Ste. Marie Plage essen wir in einer Pizzeria zu Mittag. Während ich mich an einer großen Pizza vergnüge, ist Lena ein Menü: kleine Fischchen, Calamares a la Plancha und ein Eis.
Unsere heutige Etappe führt uns nach Leucate Plage auf den SP 2 am Strand. Der Platz ist so staubig und der Ort ist „tot“. Die Saison ist vorbei. Das Meer ist auch sehr aufgewühlt.
Tagesstrecke: 45 km
Mittwoch, 24.09.2014
Es ist heute morgen sehr windig. Der einzige Lichtblick ist kurz nach 08.00 Uhr der Bäcker. Da wir bei dem Wind nicht weiter fahren wollen, bleiben wir notgedrungen am Platz. Am Nachmittag flaut es ein wenig ab, so dass wir eine Radtour nach Leucate machen. Dort gibt es schöne preiswerte Bars am Marktplatz.
Tagesstrecke: 0 km
Donnerstag, 25.09.2014
Es stürmt. Der Staub dringt durch jede Ritze und man würde gerne die Tür aufmachen, weil die Sonne so scheint. Eigentlich wollen wir weiter fahren, also erst einmal in Leucate tanken, dann nach einem Mittagessen umsehen. Wir gehen ins Restaurant „Le Patio“. Hier gibt es ein Menü mit Moules Mariniere, Schweinebäckchen bzw. Cassoulette de Pecheur und Crême Catalane. Wenn das Wetter schon nicht ideal ist, soll das Essen wenigstens gut sein.
Lena ist von meinem Ansinnen, jetzt weiter zu fahren, nicht angetan. Die Böen rütteln manchmal ganz schön an unserem Womo. Wir kommen aber gut nach Gruissan auf den SP am Yachthafen (Gebühr EUR 8,50). Es ist voll. Wir finden aber noch eine schöne Lücke. Beim Spaziergang durch den Ort sehen wir, dass jetzt viel mehr Geschäfte und Bars auf haben, als bei unserem ersten Besuch an Ostern.
Tagesstrecke: 56 km
Freitag, 26.09.2014
Heute schlendern wir bei schönem Wetter wieder durch Gruissan und nachmittags fahren wir mit den Rädern zum Strand. Auf dem SP dort ist auch noch Hochbetrieb. Das Meer ist total ruhig. Leider haben wir kein Schwimmzeug dabei.
Tagesstrecke: 0 km
Samstag, 27.09.2014
Heute wollen wir zuerst auf den großen Markt, alle Einkäufe erledigen und dann weiter fahren. Da das Wetter aber zu schön ist, sitzen wir lieber noch im Café herum und essen am Hafen zu Mittag. Nachmittags fahren wir mit Schwimmsachen wieder nach vorne zum Strand. Der Wind hat hier zugelegt und es rollen richtig hohe Wellen heran. Man kann sich kaum auf den Beinen halten, aber es macht Spaß in dem warmen Wasser.
Tagesstrecke: 0 km
Sonntag, 28.09.2014
Draußen ist es bewölkt und Regen ist vorhergesagt. Ein Fahrtag ist also nicht das schlechteste. An Narbonne und Beziers vorbei gelangen wir am Bassin de Thau nach Mèze. Hier sehen wir kurz hinter dem Ortseingang das „Chez Titou“, eine Degustation de Coquillages mit einer wunderbaren Küche. Solche Degustation sehen wir noch häufiger bei der Durchfahrt des Ortes. Mèze hat auch einen Stellplatz, sollte man sich merken.
Der nächste Ort, Bouzigues, ist berühmt für seine Austern. Wir wollen aber weiter. Bei ruhiger Fahrt landen wir auch flott in Stes.-Maries-de-la-Mer auf dem SP Plage Est (Gebühr EUR 10,00). Wir setzen uns erst einmal in die Sonne und genießen den Nachmittag. Auch hier rollen hohe Wellen heran. Im Ort ist noch fast alles wie gehabt. Nur in kleinen Schritten gibt es Veränderungen.
Tagesstrecke: 179 km
Montag, 29.09.2014
Auf dem Weg zum obligatorischen Wochenmarkt weht es uns ganz schön um die Ohren. Wir kaufen 300 gr Tellines, Feigen, Brot und Petersilie, lassen uns Wein vom Fass abfüllen und gehen zum Austern-Stand zur Degustation.
Der nachmittags angedachte Spaziergang zum Strand wird gestrichen. Der Sand prasselt uns nur so ins Gesicht. Anschließend kommt der Regen.
Tagesstrecke: 0 km
Dienstag, 30.09.2014
Alles ist wieder ruhig. Der Weiterfahrt steht nichts im Wege.
Der Lidl in Arles hat schon Weihnachtssachen im Verkauf. Vor Avignon bei einem großen Kreisel nehmen wir die Abfahrt zu einem „Routier“ (sehr gute Hausmannskost: Würstchen mit Speck auf Linsen bzw. Kalbfleisch mit Nudeln. Es geht immer weiter in Richtung Norden durch das Rhonetal bis Tournon. Der Platz (Gebühr EUR 5,00 ist voll. Wir quetschen uns noch gerade so an den Rand.
Am Abend drehen wir noch eine kleine Runde durch die Gassen. Beim Rathaus gab es einen Empfang mit angeliefertem Essen, das hätte uns schon gereizt. Nur fehlt uns die Einladung und die passende Kleidung.
Tagesstrecke: 250 km
Mittwoch, 01.10.2014
Gut ausgeruht fahren wir jetzt auf die Autobahn bis hinter Lyon (bis Vienne EUR 9,80 Maut, bis vor Villfranche kostenlos), dann auf die Landstraße nach Châtillon sur Chalaronne. Dort bewegen wir uns erst mal wieder auf unseren eigenen Extremitäten, bevor es weiter ins Jura geht.
In Arbois will man uns nicht so richtig haben. Es gibt aber den Hinweis auf den SP in Mesney (kostenlos mit V+E) bei einem Karton-Museum. Hier hat sich auch eine Künstlerkolonie gebildet.
Wir wollen den frühen Abend noch mit einem Glas Rotwein draußen genießen und ziehen deshalb ein Stück weiter zu einer Bank. Ein dort Rasen mähender einheimischer Mann schenkt uns prompt noch die dazugehörigen Walnüsse.
Tagesstrecke: 290 km
Donnerstag, 02.10.2014
Über Besancon und Vesoul erreichen wir Remiremont, wo wir eine kleine Rast einlegen. Auf den großen Parkplatz am Champ de Mars dürfen wir nicht drauf. Wir halten am Straßenrand, kochen uns eine Kleinigkeit und besichtigen in groben Zügen den Ort.
Unseren nächsten Stopp machen wir in Gérardmer. Die Sonne begleitet uns auf dem Spaziergang zum See. Auch wenn schon viele Einrichtungen geschlossen haben, bekommen wir noch einen Kaffee auf der Seeterrasse.
Die Auffahrt zur Route de Crêtes ist uns wohlbekannt. Kurz vor dem Col de la Schlucht fahren wir rechts ab in Richtung Ferme Auberge Breitzhousen. Es stehen schon einige Wohnmobile auf dem Parkplatz vor der Ferme, die als Stellplatz in verschiedenen Büchern beworben wird. Unser Highlight ist heute Abend ein Fondue mit Munsterkäse. Vorher trinken wir, auf Anraten des Wirtes, noch einen Aperitif aus Tannenspitzensirup und Wein.
Tagesstrecke: 217 km
Freitag, 03.10.2014
Heute früh wird unsere Heizung zum ersten Mal seit dem Beginn der Reise am Lac de Der wieder angemacht. Nach einem Spaziergang in der Nähe, fahren wir nach Munster. Es sind noch zahlreiche Nester mit Störchen besetzt. Ob die wohl hier bleiben?
Wir fahren auf jeden Fall nach dem Mittagessen weiter nach Barr. Bei dem Sportzentrum hat sich schon eine stattliche Anzahl Wohnmobile eingefunden. Wir finden aber trotzdem noch ein schönes Plätzchen.
Bei einem Spaziergang auf bekannten Wegen stellen wir fest, es ist wie es war und wir freuen uns auf morgen.
Tagesstrecke: 90 km
Samstag, 04.10.2014
Der Flohmarkt lockt uns früh auf die Straßen der Altstadt. Die Feuerwehr bastelt bereits an ihrem Wagen für den großen Umzug. Es ist noch viel Arbeit bis zum morgigen Umzug.
Es ist wirklich ein Traum, in welchen Sachen man herum stöbern kann. Nachmittags ziehen schon einige Musikgruppen durch die Straßen.
Das Galakonzert wird in diesem Jahr mit der Count Zeppelin Highland Pipes and Drums begonnen. Wir zogen anschließend in die Hall 66 zur Veranstaltung des Basketballclubs um. Dort gab es aktuelle Pop- und Rock-Beschallung.
Tagesstrecke: 0 km
Sonntag, 05.10.2014
Zum ersten Mal ist der große Umzug mit Motivwagen und Musikgruppen kostenlos. Wir beschließen aber in Richtung Pfalz weiter zu fahren. In Rodt unter Riedburg fahren wir auf den Stellplatz außerhalb an der der Ausfallstraße in Richtung Edenkoben.
Bevor wir zum Mittagessen los ziehen, ereilt uns ein Schicksal, was eine Übernachtung in diesem schönen Ort nicht zulässt. Die Halterung für die mechanische Betätigung des Toillettenschiebers ist gebrochen. Eine sofortige Reparatur ist nicht möglich. Wir lassen uns aber den Spaß an der Pfälzer-Küche nicht vermiesen und sammeln noch Esskastanien oben am Schloß Villa Ludwigshöhe.
Notgedrungen treten wir jetzt schon die Heimreise an.
Tagesstrecke: 317 km
Anhang
Koordinatenliste der in Frankreich angefahrenen Übernachtungsplätze:
SP mit V+E Giffaumont-Champaubert (Lac de Der) N 48°34’05“ O 4°42’11“
ÜP Montbard N 47°37’24“ O 4°19’54“
SP mit V+E Luant N 46°43’12“ O 1°34’33“
ÜP Rocamadour N 44°48’00“ O 1°36’56“
SP mit V+E Les Eyzies N 44°56’20“ O 1°00’34“
CP Le Chateau d’Oleron N 45°53’22“ W 1°11’59“
SP mit V+E St. Denis d’Oleron N 46°00’37“ W 1°23’05“
SP Montalivet-Plage (V+E auf dem Waldstellplatz inbegriffen) N 45°22’32“ W 1°26’48“
SP mit V+E Andernos N 44°44’38“ W 1°06’29“
ÜP Grand Crohot N 44°48’04“ W 1°13’39“
SP mit V+E Contis Plage N 44°05’37“ W 1°19’10“
SP mit V+E Capbreton N 43°38’08“ W 1°26’48“
Sp mit V+E Biarritz N 43°27’54“ W 1°34’18“
Sp mit V+E Sauveterre en Bearn N 49°24’03“ W 0°56’30“
SP mit V+E Bagnéres-de-Bigorre N 43°04’15“ W 0°08’58“
SP mit V+E Campan N 43°01’05“ O 0°10’42“
ÜP St. Bertrand-de-Commings N 43°01’45“ O 0°34’20“
SP mit V+E Quillan N 42°52’24“ O 2°10’56“
ÜP Ille-sur-Tête (Orgues) N 42°40’54“ O 2°37’22“
SP mit V+E St. Cyprien-Plage N 42°37’10“ O 3°2’16“
SP mit V+E Leucate-Plage N 42°54’01“ O 3°03’14“
SP mit V+E Gruissan N 43°06’15“ O 3°05’57“
SP mit V+E Stes. Maries N 43°27’12“ O 4°26’12“
SP mit V+E Tournon-sur-Rhone N 45°04’14“ O 4°49’41“
SP mit V+E Mesnay bei Arbois N 46°53’52“ O 5°48’04“
ÜP Ferme Auberge Breizhousen (LA Bresse) N 48°01’33“ O 6°59’48“
Der Umzug der Webseite ist noch in vollem Gange, deshalb sind hier noch nicht alle Reiseberichte vorhanden. Hier findet man noch ganz viel zum Nachlesen.