Text und Fotos: Hans-Werner
Freitag, 02.09.2011
Das Musikfestival möchten wir mit einem Wochenendausflug an den Rhein verbinden. Am Spätnachmittag fahren wir deshalb durch das Lahntal nach Braubach. Der Stellplatz ist gerappelt voll. Wir ergattern gerade noch den Eckplatz an der Einfahrt. Es ist schönes Wetter und ich freue mich schon auf die abendliche Einkehr in den „Braubacher Marktstuben“ bzw. vor der Gaststätte. Denn das Ambiente ist bei der Außenbewirtschaftung viel schöner. Aufgrund eines kurzen Regenschauers ziehen wir an einen überdachten Tisch und verbringen den Abend noch mit einem sehr netten Ehepaar. Stellplatzgebühr: EUR 7,00
Samstag, 03.09.2011
Heute Nacht hat sich die direkt hinter uns liegende Bahnstrecke sehr negativ bemerkbar gemacht. Die Zeit zwischen dem letzten abendlichen und dem ersten morgendlichen Güterzug war für einen erholsamen Schlaf ganz einfach zu wenig. Bei unseren bisherigen Besuchen in Braubach hatten wir an den Wochenenden bzw. Feiertagen erheblich mehr Glück. Wir werden uns wohl jetzt andere Ziele suchen.
Da wir noch viel Zeit haben, bummeln wir ein wenig durch Braubach und genießen das schöne Wetter am Rhein. Vor der Abfahrt entleere ich noch schnell die kaum genutzte Toilettenkassette. Man weiß ja nie! Prompt werde ich von dem Betreiber des SP bei der Ausfahrt angehalten und auf die Entrichtung der Entsorgungsgebühr hingewiesen. ??? Ich habe dass mit der Gebühr gelesen, jedoch auf die Nur-Entsorger bezogen. Dies habe ich auch dem Betreiber erklärt. Er blieb aber stur.
Auf der Fahrt zur Loreley machen wir in Bornhofen Mittagsrast. Da wir auf dem Loreleygelände übernachten wollen, schauen wir erst mal beim CP vorbei. Hier störe ich den Betreiber um 14.30 Uhr auch noch in seiner Mittagsruhe. Nach seiner Meinung sollen wir für den Übernachtungsplatz vor dem CP, obwohl ich keinen weiteren Service in Anspruch nehmen möchte, den normalen CP-Tarif von 17,50 EUR bezahlen. Ich lehne dankend ab und wünsche ihm weiterhin eine gute Mittagsruhe. Wir fahren also wieder zur Parkplatz-Einfahrt hoch und suchen uns für eine Parkgebühr von EUR 5,00 ein halbwegs ebenes Plätzchen.
Nun wollen wir den angekündigten Schottenmarkt unterhalb des Festivalgeländes besuchen. Der dort angeschlagene Eintrittspreis gilt für die Festivalbesucher nicht. Ansonsten bietet er aber auch nicht viel. Es gibt eine Hand voll Buden mit Karolook und Hochprozentigem. Schon bei dem Gedanken an ein Tasting bei der Hitze wird mir schwindelig. Unten auf der Terrasse gibt es bei herrlicher Aussicht eine sehr schwerfällige Bewirtschaftung.
Jede Bestellung wird zu einem endlos dauernden Geschäft, obwohl nichts los ist. Mein Nachbar fragt die Bedienung, was sie denn machen will, wenn tatsächlich mehr Leute kommen. In deren Gesicht lese ich nur ???. Wir kaufen uns noch etwas Schinken und Wurst vom Hochlandrind. Dabei können wir uns die Erzeuger der nächsten Schinken live vor Ort anschauen.
Bevor das Konzert los geht, rutschen wir um unser Womo mit dem Schatten mit. Es ist wahnsinnig heiß. So langsam füllt sich der Parkplatz und es kommen auch noch ein paar Wohnmobile, die sich ebenfalls für die Nacht in die Waagerechte bringen.
Um 19.30 Uhr geht es los. Vorher haben wir noch ein wenig Zeit in der Eintrittsschlange verbracht.
Nach dem Einmarsch aller Musikgruppen, gibt es anschließend die einzelnen Auftritte und zum Schluss wieder einen grandiosen Höhepunkt aller 200 Akteure. Selbst jetzt beim Schreiben läuft mir noch ein Kribbeln den Rücken herunter, wenn ich an die Darbietungen von „Highland Cathedral“ und „Amazing Grace“ denke. Das Publikum spendet stehend Beifall und gibt erst Ruhe, als „Highland Cathedral“ nochmals in seiner vollen Klangfülle wiederholt wird.
Der Veranstalter bedankt sich in seiner Abschlussrede für den überaus großen Zuspruch für dieses erste Tattoo auf der Loreley und verspricht eine Wiederholung im nächsten Jahr mit einem noch größeren Programmumfang. Zur Abrundung gibt es dann noch ein tolles und lange andauerndes Höhenfeuerwerk. Wir sind zwar keine direkten Liebhaber von Military- oder Schrammelmusik. Trotzdem war dies für uns eine runde Sache und ein wunderbares Erlebnis.
Und als sich alle still auf den Weg machen wollen, erscheint im gedämpften Scheinwerferlicht ein Trompeter auf der Bühne und bläst zum Abschluss den Zapfenstreich!
Auf dem Parkplatz ist nun alles von der Feuerwehr ausgeleuchtet. Ich gönne mir jetzt meinen eigenen Whisky. Um uns herum tappen die vielen Menschen im Halbdunkel zu ihren Autos und reihen sich in die langen Abfahrtsschlangen ein. Nachdem sich der Verkehr beruhigt hat, und die Polizei nur noch die Ruhe bedürftigen Womobesatzungen vorfindet, kann die Feuerwehr ihre Strahler ausschalten und es kehrt eine himmliche Ruhe ein.
Sonntag, 04.09.2011
Nach einer ruhigen Nacht geht es wieder ausgeruht noch ein wenig den Rhein entlang nach Hause.