Die Anreise für unseren Nordgriechenland-Urlaub vom 15.05. bis 24.06.2014 sollte eigentlich, zum ersten Mal seit 1988, wieder über den Landweg erfolgen. In der Nähe von Wien erreichten uns aber bereits die Schreckensmeldungen des überfluteten Belgrader Beckens und die nachkommende 2. Flutwelle der Save aus Bosnien-Herzegowina mit der Landminenfracht. Dies war uns für einen Urlaub zu viel Ungewissheit. Stattdessen nahmen wir die Fähre von Ancona nach Igoumenitsa. Danach fuhren wir durchs Gebirge nach Euböa (Evia), weiter zur Halbinsel Pilion und in das Gebiet bis unterhalb von Thessaloniki. In Griechenland haben sich für die Übernachtung Freistehen, offizielle Stellplätze und Campingplätze die Waage gehalten. Insgesamt haben wir 4.705 km zurückgelegt.
Text: Hans-Werner Fotos: Hans-Werner und Lena
Donnerstag, 15.05.2014
Bei schönem Wetter geht es auf der A3 in Richtung Süden. Hinter Aschaffenburg-Ost wird ein Unfall-Rückstau gemeldet. Bis wir abfahren können haben wir ein wenig „Stop and go“-Verkehr. Durch die Verzögerung hat sich der Stau bei Würzburg-Randersacker aufgelöst.
Auf dem Stellplatz in Dettelbach (Gebühr EUR 5,00 zuzügl. EUR 0,50/kwh) ist nicht sehr viel los. Wieso? Die Heckerwirtschaft Eyerich hat am 11.05. geschlossen. Der andere Hecker macht nur samstags und sonntags auf – schlecht geplant! Trotzdem hat es uns im Gasthof „Zum Hirschen“ gut geschmeckt.
Tagesstrecke: 209 km
Freitag, 16.05.2014
Auf der B22 fahren wir durch die schöne Landschaft der fränkischen Schweiz. In Ebrach besichtigen wir so weit es geht die riesige Klosteranlage (ehem. Zisterzienserkloster und das erste östlich des Rheins). Die heutigen Zellenbewohner sitzen dort ihre Jugendstrafe ab.
In Bamberg kurven wir ein wenig herum und landen innenstadtnah auf einem Parkstreifen am Main-Donau-Kanal. Während unseres Rundganges finden wir am alten „Ludwig-Main-Donau-Kanal“ ein nettes Lokal und genießen ein zünftiges Essen bei Rauchbier (Schlenkerla Bräu) und Weißweinschorle. Brückenschauen und Dombesichtigung ist für Bamberg natürlich ebenfalls ein Muß. In den vielen kleinen Gassen der Altstadt bewegen wir uns durch die Scharen von Touristen.
Auf Nebenstraßen zockeln wir weiter auf und ab nach Aufseß-Hochstahl. Auf dem Stellplatz beim Gasthof Reichold (Gebühr EUR 6,00 + EUR 1,50 für Strom) ist noch viel frei. Wir machen erst noch einen Spaziergang zur „Kathi“ und nehmen einen Einstimmungstrunk (Lagerbier und Weißweinschorle).
Mittlerweile ist auch Lena’s Bruder mit Frau in Hochstahl eingetroffen. So gibt es jetzt bei Reicholds auch noch Einstimmungstrunks/trünke (?). Ich will das neudeutsche Wort „Drinks“ vermeiden! Jedenfalls gab es noch was zu trinken.
Tagesstrecke: 79 km
Samstag, 17.05.2014
Draußen ist es noch ein wenig bedeckt, aber trocken. Wir starten zu viert um 10.00 Uhr auf unseren Brauereienweg (15 km) mit seinen vier Privatbrauereien. Dabei gehen wir entgegen dem Uhrzeigersinn (Wanderstart am SP: Stadter/Rothenbach/Kathi/Reichold), damit die beiden langen Etappen am Anfang sind. Im Wald verkauft ein Selbstvermarkter: Schnaps, Likör und Honig.
Bereits bei der ersten Station ist an den Außentischen alles probbevoll und die Sonne scheint. Ein Junggesellen-Abschied macht auch noch seine Runde. Mein Schwager und ich schaffen die Pflichtübungen der Wanderung mit 1-1-3-4. Wobei uns der Mai-Bock bei der Kathi besonders gut schmeckte.
Den Abend lassen wir dann im Womo beim DFB-Pokalfinale und etwas Bier ausklingen.
Tagesstrecke: 0 km
Sonntag, 18.05.2014
Wir trödeln nach dem Abschied von der Verwandtschaft noch ein wenig herum, da das Wetter nicht so besonders ist. Trotzdem muss es irgendwann weiter gehen. Was sich aber bei Straßensperrungen und Umleitungen als nicht so einfach herausstellt. Nach manchen Nord/Süd-Fahrten gelangen wir doch noch auf die Autobahn. Gegen Passau hin fängt es stark an zu regnen. Der Stellplatz im Winterhafen (kostenlos ohne V+E) steht auch wieder etwas unter Wasser. Es lohnt nicht mehr raus zu gehen.
Tagesstrecke: 322 km
Montag, 19.05.2014
Langsam löst sich der morgendliche Nebel auf und es zeigt sich ein strahlend blauer Himmel. Wir gehen zur Bushaltestelle und fahren in die Stadt (ca. 3 km entfernt) bis zum Hauptbahnhof. Von dort kann man bequem in die Altstadt laufen. Wir streichen durch die Gassen und zum 3-Flüsse-Eck und benötigen drei Anläufe, bis wir in den Dom dürfen.
Nach dem Mittagessen schwingen wir uns wieder auf die Autobahn. Am Horizont hängt eine schwarze Wolkenwand mit hoch aufragenden Turmwolken darüber. Ich hoffe, dass unser heutiger Zielort Ardegger-Markt sich davor befindet. Der Stellplatz (kostenlos mit Spende, Wasser EUR 1,00) ist ein Teil des angelegten Donauwellen-Park.
Wir laufen noch etwas durch den Ort, schauen noch mal nach Supermarkt und Bäcker und trinken, da wir uns ja im Mostviertel befinden, einen gespritzten Birnenmost (sehr lecker).
Tagesstrecke:208 km
Dienstag, 20.05.2014
Die Sonne lacht und wir beehren vor der Abfahrt noch den örtlichen „Nah und Frisch“. Über die Landstraße fahren wir die viel braunes und aufgewühltes Wasser führende Donau entlang zum Kloster Melk.Die Gegend von St. Pölten soll vor wenigen Tagen von einem Unwetter unter Wasser gesetzt worden sein. Einige Straßen sind noch gesperrt.
Nach langer Renovierungszeit ist nun die gesamte Anlage des Stiftes Melk zum 1000-jährigen Jubiläum in voller Pracht zu erleben. Wir spazieren nur durch die öffentlich zugänglichen Gänge und können so auch von einer Seitentür in einen abgesperrten Bereich der Kirche hinein.
Anschließend gehen wir die Treppen runter in die Stadt und essen dort in einer Metzgerei Fleischknödel mit Sauerkraut, einen Salatteller und trinken jeder einen Gespritzten zu insgesamt EUR 16,00.
Wieder auf der Autobahn geht es zügig bis Wien. Im Bereich des Schwechater Flughafens fällt plötzlich das Navi aus. Das ist mir nun schon 3 x im Umfeld von Schwechat passiert. Trotzdem gelangen wir zu unserem Verwandtschaftsbesuch.
Tagesstrecke: 123 km
Mittwoch, 21.05.2014
Heute wollen wir eigentlich noch weitere Verwandte im Burgenland besuchen, um dann am Donnerstag bis Süd-Ungarn zu fahren, und dann Serbien im Schnelldurchlauf zu bewältigen. Am Morgen wird aber in der Zeitung über eine neue Flutwelle der Save berichtet, die in das bereits überschwemmte Belgrader Becken drückt und Landminen aus Bosnien mit sich führt. In diesem Gebiet zwischen Belgrad und Obrenjak sind schon hunderte von österr. Helfern im Einsatz, und beide Autobahnstränge führen genau da durch. Man hört von vielen gesperrten Straßen, ohne genaue Informationen zu erhalten. Auch ADAC und ÖAMTC verweisen nur auf serbische Seiten im Internet.
Uns ist das Risiko zu groß und wir planen um. Per Telefon buche ich die Fähre ab Ancona bei Linus Travel. Dies ging alles vollkommen unproblematisch. Meine vorhandenen Kundendaten wurden abgegriffen und alles für mich innerhalb einer Viertelstunde erledigt. Ein großes Lob auf Linos!!!
Mit einem Gewaltritt geht es gegen Mittag auf die A2 über Graz und Klagenfurt bis auf den kostenlosen Stellplatz in Tarcento (Friaul/Italien). Einige Weine und eine Platte San Daniele Schinken versöhnen uns wieder mit der Welt. Wobei aber auch die Fahrt herrliche Ausblicke bot. Wenn nur die vielen Baustellen nicht gewesen wären!
Auf dem Stellplatz lernen wir noch „ManfredGisela“ aus dem Forum kennen.
Tagesstrecke: 448 km
Donnerstag, 22.05.2014
Wir spazieren noch einmal am Fluss entlang und etwas durch den Ort, bevor es wieder weitergeht.
Unser erstes Ziel ist San Daniele. Wir parken auf dem dortigen kostenlosen Stellplatz und erkunden die Stadt des „San Daniele Schinkens“.
Die Häuser ziehen sich rund um eine Anhöhe, nur überragt von dem Kirchturm. Überall wird der Schinken zum Probieren angeboten. Nur jetzt nicht, wo wir kommen. Entweder haben die Geschäfte schon zu oder machen gerade zu.
Wir kehren in der kleinen Bar-Ristorante „Trattoria al Teatro“ ein und genießen Friauler Spezialitäten. In der Küche und im Service ist nur „Familia“, und zwar mit zwei Generationen vertreten.
Unser Vorhaben, bis Treviso auf der SS13 zu fahren, wird bei großer Hitze ein langwieriges nervenaufreibendes Vergnügen . Trotzdem erreichen wir den kostenlosen Stellplatz mit V+E am Stadion. Die durch eine alte Stadtmauer eingerahmte Innenstadt ist nur ca. 300 m entfernt.
Die Häuser begrenzen die sehr engen Straßen. Die Fußgänger nutzen die beidseitigen Laubengänge um vorwärts zu kommen. Treviso strahlt einen angenehmen Flair aus. Alte Kaufmanns Palazzi erinnern an reichere Zeiten. In den vielen kleinen Gassen, oder den schönen Plätzen, stehen Tische draußen und die Einheimischen genießen nach dem Arbeitstag ihren Wein oder Spritz zu einem kleinen Imbiss. Wir halten mit und der Abend kann kommen.
Tagesstrecke:151 km
Freitag, 23.05.2014
Kurz hinter Treviso gelangen wir auf die Autobahn. Trotzdem erwischt es mich im Stadtgebiet von Mestre bei der Weiterfahrt über die SS 309, und wir drehen in Mestre eine kleine Ehrenrunde.
Unterwegs halten wir zur Mittagszeit, wie wir es von Frankreich gewohnt sind, bei einem Lokal wo auch die LKW-Fahrer einkehren. Es herrscht reger Betrieb. Wir bestellen uns beide als Primo Piatti „Spaghetti Vongole“ und als Secondo Piatti „Fritto Misto“. Der Wein und der Espresso waren preiswert. Über die Kosten des Essens schweigen wir. Da die LKW-Fahrer das gleiche gegessen haben, müssen sie Sonderkonditionen haben, oder wir haben für sie mit gezahlt.
Kurz vor Comacchio, unserem nächsten Übernachtungsort, biegen wir von der Hauptstraße ab. Der kostenlose SP ohne V+E auf einem Parkplatz neben dem Binnensee, Valli di Camocchio, ist schnell gefunden. Ein franz. Wohnmobil steht bereits da. Doch der Platz ist nackt und man steht in der prallen Sonne. Also schauen wir bei dem anderen SP auf Wiese vorbei. Dies ist wahrscheinlich ein aufgegebener CP und soll EUR 10,00 kosten. Er liegt aber weit außerhalb und bietet außer Wiese und zusätzl. kostenpflichtiges V+E nichts. Auf geht’s wieder zum Parkplatz. Die Sonne brennt auf den Platz herab.
Nach kurzer Pause machen wir gegen 17.00 Uhr einen Spaziergang in den Ort. Wow! Wir sind mit unserem Womo nur 300 m von Klein-Venedig entfernt. Über die Tre-Ponti (eine Brücke mit drei Treppen) passieren wir den Treffpunkt von fünf Kanälen und befinden uns direkt in dem von vielen Kanälen und kleinen Fußwegen durchzogenen Altstadtbereich. Kleine Paläste, auch ein Bischofspalais, säumen den Weg. Heute herrschen aber kleine Restaurants oder Cafés vor.
Ein weiteres kleines Highlight ist die Kanalfahrt in einer Barke. Ein Freundeskreis der ehem. Barkenfahrer bietet diese „kostenlos“ an. Doch wird ein Trinkgeld erwartet und auch gerne gegeben. Die älteren Herren erzählen während der Fahrt auf italienisch vieles über die gute Alte Zeit dieser Stadt. Früher hat man zum Beispiel mit extra flachen Kähnen Salz nach Ferrara gebracht und Marmor mit zurückgenommen. Deshalb sind auch viele Häuser, die mit in der Sonne getrockneten Terracotta-Ziegeln erbaut wurden, mit Marmorelementen verziert. Später ging der Handel noch weiter bis nach Triest. Dies hatte Venedig irgendwann nicht mehr gefallen und man vereinnahmte diese kleine aufstrebende Stadt.
Doch der Stolz ist geblieben. Noch heute bezieht sich die Bevölkerung auf die Abstammung von den Etruskern. Die älteren Einheimischen können noch heute einen etruskischen Dialekt sprechen. Und die Zukunft, wenn auch nicht wirtschaftlich, spricht für Camocchio, denn diese kleine Stadt hat, im Gegensatz zu Venedig, ihren Innenbereich durch Schleusen geschützt und reguliert den Wasserstand durch Pumpen.
Wie gewohnt suchen wir uns gegen Abend eine Bar in der auch die Einheimischen sitzen und trinken unseren Aperol Spritz und Weißwein zu kleinen Leckereien, die immer wieder nachgereicht werden.
Tagesstrecke: 149 km
Samstag, 24.05.2014
Auf der Weiterfahrt nach Fano bleiben wir noch etwas auf der SS 309, die entlang der Adria verläuft. Es ist sehr heiß. Zwei Versuche, an einen Strand zu gelangen, schlagen fehl. Wir bekochen uns selbst, und ich kann das Qualifying in Monte Carlo sehen. Anschließend umfahren wir im Bogen Ravenna bevor es auf die Autobahn (Maut EUR 5,70 bis Fano) geht.
Der kostenlose Stellplatz mit V+E in Fano an der Viale J.F.Kenndy ist gut besucht, aber noch lange nicht voll. Wir nehmen einen Schattenplatz und gehen in die Stadt. Die Gassen sind noch voller Menschen. Überall herrscht buntes Treiben. Wir essen ein wirklich großes Stück Pizza (EUR 1,80) aus der Hand und durchstreifen ein wenig die Gassen bis zum Hauptplatz. Abschließend gibt es natürlich auch wieder einen Aperol Spitz.
Im Wohnmobil schaue ich mir noch die reguläre Spielzeit des Champions-League-Finals an. Danach bin ich aber zu müde, um weiter zu schauen.
Tagesstrecke: 161 km
Sonntag, 25.05.2014
Nach der Entsorgung geht es direkt auf die Autobahn (EUR 2,90 Maut bis Ancona). Im Hafengebiet schlängeln wir uns durch das Straßengewirr zum Check-In. Die Superfast XII ist schon im Hafen und wir können direkt um 11.00 Uhr drauf fahren. Wir stehen am Heck in dem offenen Bereich. Für uns ist eines klar nie mehr verkapptes CoB mit Umzug in die Innenkabine bei Minoan. Wir essen noch unsere vorher gekochten Rouladen mit Orecchietti und besichtigen dann das Schiff.
Die Fahrt verläuft ruhig. Die Formel Eins wird auf den Fernsehern im Schiff übertragen, und alles ist gut.
Tagesstrecke: 63 km
Montag, 26.05.2014
Um 08.00 Uhr griechischer Zeit erreichen wir den Hafen von Igoumenitsa. Die Sonne lacht vom Himmel und es ist warm. Unseren Entschluss, nun doch einen festen Rückfahrtstermin zu vereinbaren, müssen wir noch etwas aufschieben, da das Büro von Linos Travel noch geschlossen hat. Also geht es erst zum Bäcker, um unser erstes frisches Psomi (Brot) zu holen, und wir bleiben auch im Ort und frühstücken direkt an der Straße.
Bei Linos werde ich freudig begrüßt. Mir wird Kaffee angeboten, und man befasst sich sofort mit meinem Problem. Leider gibt es zu meinem Wunschtermin keine Rückfahrtmöglichkeit. Ich werde aber für eventuelle Stornierungen auf die Warteliste gesetzt und bekomme zum Trost noch eine Flasche hauseigenen Tsipouro.
Unser nächstes Ziel ist ausserhalb von Igoumenitsa der Drepano-Strand. Es stehen bereits einige Wohnmobile dort. Nachdem wir einen uns genehmen Platz gefunden haben, zieht es uns ins Wasser. Ansonsten besteht der Tag aus abkühlen und im Schatten faulenzen.
Gegen Abend gehen wir nach vorne ins Restaurant und genießen unsere erste griechische Mahlzeit mit Meerblick.
Wir sehen schon die Coast Guard von Womo zu Womo ziehen. Jegliche Form von Camping wird verboten. Übernachten ist kein Problem. Bei uns werden die Badetücher über den Spiegeln und die um einen Meter geöffnete Markise beanstandet. Schade, aber verständlich, da der Campingplatz geöffnet hat.
Tagesstrecke: 12 km
Dienstag, 27.05.2014
Da wir uns am Strand nicht ausbreiten dürfen, beschließen wir weiter zu fahren. Im Supermarkt wird noch ein wenig eingekauft, bei Linos Travel für den 16.06.2014 die Rückfahrt festgemacht und an der BP-Tankstelle (Achtung! nicht die BP-Tankstelle im Ort, sondern Richtung Egnatia und dann vorher ab; ist ausgeschildert) hinter der Autobahn-Auffahrt entsorgt und aufgetankt. Nun geht es an der Küste entlang nach Süden.
Bereits in Sivota bleiben wir hängen. Auf einem Parkplatz zwischen großen Olivenbäumen stehen schon Wohnmobile und wir gesellen uns dazu. Der Spaziergang durch den Ort führt uns an der Hafenpromenade entlang. Dort gibt es ein Restaurant neben dem anderen, und überall stehen „Anreißer“ davor. Uns zieht es aber zu einem kleinen Imbiss und Pita Gyros und Souvlaki.
Auch als uns die anderen Wohnmobile verlassen, beschließen wir, hier zu bleiben und gegenüber in dem Lokal zu Abend zu essen. Wir erhalten dabei den Free Wifi-Code. Mit Smartphones war der Erfolg aber nur mäßig.
Tagesstrecke: 36 km
Mittwoch, 28.05.2014
Die Nacht ist ruhig verlaufen. Nach einem kleinen Einkauf fahren wir weiter zu dem offiziellen Stellplatz bei dem Restaurant Zoukas in Perdika-Arilla. Von der Hauptstraße führt unterhalb von Perdika eine etwas schmalere Straße in Kurven hinab. Es ist eigentlich kein Ziel zu sehen. Man passiert Häuser die auf einem Bergrücken stehen, und fährt nun noch steiler hinab zu dem Restaurant, das sich oberhalb einer traumhaften Bucht befindet.
Hier stehen wir wieder zwischen Olivenbäumen mit einer herrlichen Aussicht über die Bucht. Zum Sandstrand führt eine Treppe hinab.
Aus familiären Gründen wird das Restaurant auch heute erst wieder richtig aufgeräumt und betrieben. Die griechischen Besitzer haben bis vor zehn Jahren in Nürnberg gelebt. Jetzt bewirtschaften sie den Platz und das Lokal. Sie haben aber in Perdika noch einen Bauernhof, wo sie auch wohnen. Der Sohn und seine Familie sind zur Zeit aus Nürnberg zu Besuch. Der Stellplatz mit V+E ist kostenlos, auch Essen gehen ist keine Verpflichtung, aber wohl Ehrensache(!!!). Das Essen besteht größtenteils aus den Produkten die der eigene Bauernhof hergibt und aus dem Fischfang der ortsansässigen kleinen Nebenerwerbsfischern.
Hier lässt es sich aushalten.
Gegen Abend genießen wir noch eine Abkühlung in der Bucht und ein Abendessen auf der Terrasse.
Tagesstrecke: 15 km
Donnerstag, 29.05.2014
Am Morgen ist es etwas bewölkt und es fängt auch während des Frühstücks an zu regnen. Trotzdem wollen wir noch einen Tag hier bleiben.
Nach einem kräftigen Schutt am Nachmittag wird es empfindlich kühler. Wir nutzen die Abkühlung zu einem Spaziergang von zwei Kilometern in die nebenan liegende Bucht von Karavostasi. Hier gibt es eine kleine Taverne und links und rechts eigentlich die bestuhlten Strände von zwei großen Hotels. Jetzt ist aber alles leer und ein Wohnmobil hat sich dort installiert.
Wir setzen uns zu den Griechen unter das Vordach der Taverne und halten es wie diese: Tsipouro und Meze!
Wieder zurück beim Wohnmobil genießen wir noch ein wenig unsere Aussicht, bevor wir uns zu Christos, dem Betreiber, auf die Terrasse setzen. Hier treffen sich im Laufe des Tages viele Männer aus dem Ort. Mittlerweile sind auch noch drei weitere Wohnmobile eingetroffen.
Tagesstrecke: 0 km
Freitag, 30.05.2014
Beim Frühstück planen wir noch unsere Weiterfahrt, um dann doch noch für einen weiteren Tag zu bleiben. Faulenzen kann ja so schön sein. Und das Wetter zeigt sich auch wieder von seiner besten Seite. Außerdem liegt das Meer vor der Tür.
Tagesstrecke: 0 km
Samstag, 31.05.2014
Nach Ver- und Entsorgung geht es nun aber wirklich weiter. Die Straße windet sich an der Küste entlang nach oben und wieder nach unten. Zwischendurch passieren wir Ortschaften (Anthoussa?) mit einer sehr engen (!) Straßenführung. Zum Glück kommen uns keine Autos entgegen.
Der nächste Stopp ist in Parga. Der Ausblick von der Straße auf die Altstadt in der Bucht ist einfach zu schön. Wir parken am Straßenrand und gehen zu Fuß in den Ort. Uns erwartet ein malerischer Anblick. Die Bucht wird von den sich am Berg hinauf ziehenden bunten Häusern eingerahmt. Am Hafen entlang reihen sich wieder genügend Restaurants und Cafés. In den schmalen Gassen gibt es Geschäfte für jeglichen Schnickschnack, den die Touristen so benötigen. Von denen sind auch genügend in den Gassen unterwegs.
Zum Essenfassen sind wir bei den Ersten, da die Griechen eigentlich später essen und wir uns noch nicht umgestellt haben. Wir entscheiden uns für das Restaurant “Souli“ und essen ein 2-Personen-Menü für je EUR 9,90.
So rumtrödeln ist zwar schön, doch müssen wir noch einige Kilometer hinter uns bringen. Weiter geht es also auf der Küstenstraße hinauf und bergab, bis wir bei Amoudia das Delta des Acheron (in der Sage: Styx) erreichen. Aus lauter Neugier fahren wir von der Hauptstraße ab, um nach den Wohnmobilen zu schauen. Mindestens 20 Wohnmobile stehen am Fluss entlang.
Wir fahren aber weiter und hinter Preveza durch den Tunnel (Maut EUR 5,00) bis Vonitsa. Dabei müssen wir beim Flughafen von Preveza vor einer roten Ampel auf ein landendes Flugzeug warten, damit wir vorbei fahren können. In Vonitsa halten wir erst einmal Rundschau, bis wir einen Platz hinten im Hafen als Nachtquartier beziehen.
Ein Spaziergang zu der über uns liegenden Burg (Kastro) gibt uns eine schöne Aussicht. Die Burg selbst wird mit europ. Geldern renoviert, ist aber nicht zu besichtigen.
Der Abend ist ruhig. In der Ferne haben wir Wetterleuchten und die Berge sind von dunklen Wolken eingerahmt.
Tagesstrecke: 121 km
Sonntag, 01.06.2014
Heute wollen wir mit dem Einstieg in Agrinio die Strecke unterhalb des Timfristos und durch Karpenissi bis hinter Lamia schaffen.
Doch direkt am Ortsausgang von Vonitsa herrscht reges Treiben. In dem dortigen Park, wo wir uns gestern schon einmal zwecks Übernachtung umgesehen haben, werden Vorbereitungen zu Pferderennen getroffen.
Immer wieder jagen auf der langen Geraden Reiter mit ihren kleinen drahtigen Pferden heran, um dann im letzten Moment kurz vor den Zuschauern den Kopf der Pferde herumzureißen. An der Strecke entlang drängeln sich schon die Zuschauer. Nebenan werden Souvlakis gegrillt. An den Ständen werden Reit-Utensilien verkauft. Wir können leider nicht länger zuschauen, essen aber noch schnell ein paar frisch gegrillte Souvlaki, bevor wir weiterfahren.
Bevor ich in die Berge fahre, möchte ich gerne noch tanken. Doch erst im dritten Anlauf finde ich eine Tankstelle, die Kartenzahlung akzeptiert. Bei Agrinio geht es wohlgemerkt auf die E 952. Trotzdem wird die Straße immer enger und führt in Schleifen den Berg hinauf und hinunter. Die Sträucher sind mittlerweile teilweise so in die Straßen hinein gewachsen, dass eigentlich nur eine Fahrspur vorhanden ist. Zum Glück ist Sonntag und kein LKW-Verkehr. Wir kommen durch kleine Ortschaften, deren Häuser sich verdächtig nahe an unserem Alkoven befinden. Die Männer sitzen vor den Kafenions und bekreuzigen sich gottlob noch nicht bei unserer Durchfahrt. Es ist ein ständiges auf und ab auf 900 m und wieder herunter. Einige Teilstrecken der Straße sind mit Steinschlag übersät. Plötzlich wird die Straße breiter, um sich einige Kurven später aufs neue zu verengen. Nur eines kommt immer wieder: eine herrliche Aussicht über das Gebirge und die vielen Täler. Bis zum großen Stausee benötigen wir für 60 km 2,5 Std..
Hinter dem Stausee klettern wir diesmal auf einer 2-spurigen Straße bis auf 1200 m Höhe. Hier begegnet uns auch der Linienbus (!). Ansonsten jagen uns fast nur Taxis.
Als wir Karpenissi erreichen, haben wir in einer Fahrzeit von viereinhalb Stunden 111 km zurückgelegt. Wir befinden uns nur noch auf 980 m Höhe. Der Timfristos liegt mit seinen 2.315 m links vor uns. Übernachten wollen wir nicht in dem Skiort. Also umgehen wir die Innenstadt und landen unterhalb auf einer richtig breiten Straße, die auch so bis Lamia bleibt.
Lamia wird schnell durchquert, so dass wir endlich das Meer in Agia Marina erreichen. Hier ein kurzer Blick nach links und die Entscheidung für rechts. Wir fahren meerseitig an den vielen Lokalen entlang und stellen uns letztendlich an den Straßenrand am kleinen Fischereihafen. Hier ist es ruhig, da der Durchgangsverkehr eine Kreuzung vorher abbiegt.
Ein wenig genervt sind wir schon von der heutigen Tour. Es ist Ruhe angesagt. Gegen Abend, wieder zu früh, verspüren wir Hunger, und bilden mal wieder in dem ausgesuchten Restaurant die Vorhut des eigentlichen Geschäftes. Aber gegen 2 x Pita Gyros, Patates, Tzatziki, Salat und 1/2 l Wein für EUR 15,00 ist nichts einzuwenden.
Tagesstrecke: 286 km
Montag, 02.06.2014
Auf der Weiterfahrt nach Glifa, wo wir mit der Fähre nach Euböa (Evia) übersetzen wollen, wird die Landstraße ohne Wahlmöglichkeit automatisch zur Autobahn. Da ich aber nur wenige Kilometer darauf fahre, sehe ich es nicht ein die Maut für zig Kilometer zu entrichten. (In GR gibt es keine kilometerbezogene Maut, sondern irgendwo ist eine Mautstelle, an der ein festgesetzter Betrag gezahlt werden muss. Ob ich dann schon seit sechzig oder hundert Kilometern auf der Autobahn gefahren bin, oder erst an der letzten Auffahrt dazu kam, ist ganz egal.) Ich fahre also direkt vor der Mautstelle ab und lande auf einem, nach meiner Meinung, etwas breiter angelegten Weg für landwirtschaftliche Fahrzeuge inmitten wunderbarer Olivenbaum-Plantagen. Wieder mal geht es aufwärts durch einen beschaulichen Ort namens Pelasgia mit engen Straßen und einer Ausgrabungsstätte in der Nähe. Das interessiert mich alles nicht. Die Männer in den Kafenions schauen uns lachend nach. Ich entwickle schon eine Phobie und will endlich wieder runter und nach Glifa.
In Glifa geht es auf der Hauptstraße noch einmal durch eine enge Gasse zum Hafen. Die nächste Fähre geht um 14.00 Uhr. Wir haben noch genug Zeit um uns selbst etwas zu Essen zu machen, im Ort haben wir nichts gescheites gefunden, und ein wenig zu faulenzen.
Eine halbe Stunde vor Abfahrt wird erst die Bude für den Ticketverkauf aufgemacht. Für uns kostet die Überfahrt EUR 22,90. Die Fahrt dauert ebenfalls nur eine halbe Stunde.
In Agiokambos fahre ich rechts aus dem Hafen raus und zuerst nach Orei vorne an den Strand. Dort ist zwar Leben, aber kein schöner Platz zum Stehen.
Also weiter nach Kastanadika an den Strand. Dazu geht es in Istiea links ab noch einige Kilometer durch Gärten und Felder in Richtung Strand und dann nach rechts. Schon tauchen weiße Dächer auf. Es ist ein teilweise geschotterter Platz mit Warmwasserversorgung (heiße Quelle) ohne Entsorgungsmöglichkeit. Drei deutsche Wohnmobile stehen schon dort.
Es ist heiß, aber auch sehr windig. Die Markise flattert im Wind. Der immer stärker auffrischende Wind verleidet uns auch den Sprung ins Wasser. Leider hat die wenige hundert Meter entfernte Taverne geschlossen. Also machen wir unser Essen eben nochmals selbst.
Tagesstrecke: 73 km
Dienstag, 03.06.2014
Wir haben einen schönen Sonnenaufgang und frühstücken auch noch in kurzer Hose vor dem Wohnmobil. Doch bewölkt es sich immer mehr. Als wir wegfahren fängt es an zu regnen. Wir möchten die Insel im Uhrzeigersinn erkunden. Doch sind die Straßen in keinem guten Zustand und der immer stärker werdende Regen, macht es auch nicht besser. Etwas unlustig fahren wir an einigen Badeorten vorbei. Als es wieder einmal bergauf geht, kommen wir bei ungefähr 500 m in die dichten Wolken hinein. Der Ausblick auf viele schöne Buchten wird uns verwehrt.
Bei Psaropouli fahren wir von der Hauptstraße links ab und zum Strand. Dort könnte man auf der langen Promenade am Strand stehen. Es regnet immer noch. In einer kurzen Regenpause sondieren wir die Lokalitäten, da wir doch Hunger verspüren, und landen in dem einzigen Restaurant, wo schon viele regengeplagte Griechen sitzen.
Nach Wein mit Meze und danach noch 2 x Calamares halten wir erst einmal Mittagsschlaf. Der Regen hat wieder losgelegt und es ist empfindlich kalt geworden. Wir fahren weiter.
Unterwegs sehen wir auf den Anhöhen viele Feuerwehrposten, die die Umgebung auf beginnende Brände überwachen. Außerdem kamen sich auch noch ein PKW und ein LKW auf regennasser Fahrbahn zu nahe. Wir erreichen trotzdem ohne Komplikationen den Strand von Kria Vrissi. Dort stehen bereits zwei der Wohnmobile, die wir auch schon von der Nacht vorher kannten. Wir suchen uns einen Platz und schauen auf die Wellen des stürmischen und verregneten Meeres hinaus.
Es ist alles ein wenig traurig und trist.
Tagesstrecke: 87 km
Mittwoch, 04.06.2014
Der Regen hat jetzt aufgehört. Es ist aber noch immer stark bewölkt und sehr stürmisch. Unser Wohnmobil ist mit einem feinen schmierigen ockerfarbenen Staub überzogen (Fernsehmeldung: Sahara-Staub).
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass unser Abstecher unter keinem guten Stern steht. Aufgrund der Wetterlage haken wir für uns Euböa ab und vollenden noch die nördliche Runde über Limni, Loutra Edipsou und wieder nach Agiokampos. Dabei machen wir aber noch einen Stopp an den heißen Quellen von Loutra Edipsou. Mittlerweile ist es auch wieder warm geworden. Wir setzen uns ins Meer und genießen die zufließenden heißen Wasserströmungen.
Wir essen hier auch noch zu Mittag und sind nach wenigen Kilometern wieder an der Fähre. Um 15.00 Uhr setzen wir über und beschließen das Kapitel Euböa. Dieses Mal fahren wir mit einer anderen Fähre und bezahlen EUR 24,20.
Zwei unterschiedliche Ansichten einer Fähre:
Bei warmen Temperaturen fahren wir zum dem kleinen Hafenort Achillion. Dort haben wir bereits bei einer anderen Tour übernachtet. Der Strand im Hafenbereich ist nicht so sauber. Es ist aber sehr gemütlich dort. Und etwas außerhalb links und rechts gibt es auch Badestrand.
Tagesstrecke:76 km
Donnerstag, 05.06.2014
In unserer Nähe hatte noch ein PKW mit einer 5-köpfigen Familie des fahrenden Volkes übernachtet und die gesamte Wäsche zum Trocknen aufgehängt. Am Morgen waren sie aber ganz schnell verschwunden. Dafür kam ein Reisebus nach dem anderen. Es waren glaube ich insgesamt zehn Stück. Die Menschen, die herausströmten, zogen zu den Ausflugsbooten für eine Inseltour. Die Schulklassen bevölkerten vor uns den Spielplatz oder besuchten das benachbarte Heimatmuseum. So kehrt in das verschlafene Achillion Jubel und Trubel ein.
Wir nehmen wieder die Straßen unter die Reifen des Wohnmobils. Über Sourpi geht es auf die Autobahn in Richtung Volos. Bei Mikro Thives wieder runter und über die Landstraße weiter. Auch hier ist an den Tankstellen das gleiche Spiel: billige Tankstellen nur Bargeld; etwas teurere nehmen Karten. Die Durchfahrt von Volos in Richtung Pilion geht eigentlich zügig. Da die Autos beidseitig schon zweireihig parken, finde ich leider keinen Platz um bei einem Imbiss Souvlaki zu holen. Unterwegs nach Kato Gatzea ist auch nichts zu sehen.
In Kato Gatzea wollen wir auf den ACSI-Platz „Camping Sikia“. Diesen Platz können wir wirklich empfehlen. Für EUR 16,00 hat man jeglichen Komfort, deutsche Betreuung und einen herrlichen Strand. Nach den letzten Tagen im Auto möchten wir ganz einfach nur die Füße ausstrecken.
Da ich einen Fernsehplatz haben möchte, ist unser Platz nach Süden ziemlich licht. Das wird sich rächen. Es ist heiß. Aber wir haben Meerblick.
Wir machen einen Rundgang, auch am Meer entlang ins Dorf. Viele Restaurants haben noch zu. Auf den beiden nebeneinder liegenden Campingplätzen ist aber jeweils ein Restaurant. Beide haben eine gute Küche. Uns zieht es aber zu den Nachbarn. Dort gibt es eher lokale und ursprünglichere Speisen.
Unser Campingplatz ist voll mit Holländern, Österreichern, Deutschen und einigen Schweizern. Viele davon stehen schon mehrere Wochen oder Monate hier. Für die Griechen läuft erst ganz zaghaft die Saison an. Deshalb ist auch in dem Dorf trotz Feiertag noch nicht so viel los.
Tagesstrecke: 82 km
Wir haben es immer von uns gewiesen, doch hier werden wir zu Dauercampern. Was haben wir in der Zeit vom 05.06. bis
Pfingstmontag, 09.06.2014
gemacht:
gefaulenzt, 2 x täglich ausgiebig im Meer gebadet, gut gegessen, viel gelesen, mehrmals hin und her spaziert, Fernsehen geschaut, Delfine beobachtet, Lena hat Wäsche gewaschen, am Samstag war griechischer Abend mit Musik auf unserem CP, Schatten gesucht.
Dienstag, 10.06.2014
Nach den notwendigen Arbeiten, und einem ausgiebigen Bad im Meer, geht es heute wieder weiter. Ein Einkauf im Lidl kurz vor Volos wird noch erledigt, und schon geht es durch den Trubel von Volos. Auf der Autobahn werden wir kurz vor Larissa wieder von der undurchschaubaren Maut erwischt. Dieses Mal bezahlen wir EUR 10,10 für knapp 30 km, die wir auf der Autobahn verbracht haben. Abfahrt Larissa 2 geht es runter in Richtung des ca. 40 km entfernten Badeortes Agiokambos (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Hafenort auf Euböa). Vorher essen wir an einem Imbiss noch ein Souvlaki-Sandwich.
Mittlerweile hat es wieder zu stürmen angefangen. Zum Glück kommt der Wind aber hauptsächlich von hinten. Bei einer Ortsdurchfahrt sehen wir fast auf allen Dächern und Masten brütende Störche in ihren Nestern.
In Agiokambos halten wir uns rechts und schauen nach einem geeigneten Übernachtungsplatz am Meer. Nee, da war nix, auch der Hafen sagt uns nicht zu. Also geht es am Meer entlang wieder zurück, wo wir in Velika am Strand ein franz. Wohnmobil stehen sehen. Hier sind keine Hotels, nur 200 m entfernt ein Restaurant. Das ist in Ordnung. In genügend Abstand zu unsren Nachbarn richten wir uns ein und sitzen noch eine ganze Weile draussen.
Leider haben die hier einen sehr steinigen Strand und starke Brandung, trotzdem lassen wir wenigstens unsere Füße in das angenehme Nass. Hinter uns wird bis weit in die Nacht bei einem Trekking-Club mit den Reisenden gegrillt und und entsprechend laut musiziert.
Tagesstrecke: 131 km
Mittwoch, 11.06.2014
Wir entschließen uns weiter an der Küste entlang in Richtung des Tembitales zu fahren. Die Straße führt meistens oberhalb der schönen Buchten entlang. Doch in der Nähe von Kokkino Nero finden wir bei einem Sandstrand einen Schattenplatz für unser Wohnmobil und gehen schwimmen. Es ist einfach toll und erfrischend.
Zwölf km weiter zweigt eine Straße hinab nach Stormio. Ich denke, kann man sich ja mal anschauen. Eine schmale Straße führt durch einen Wald in den alten Ort von Stormia. Von dort aus gelangt man auf die große Straße zur Uferpromenade. Wir stellen unser Wohnmobil wieder in den Schatten und besuchen ein uns genehmes Restaurant.
Während ich mich noch ein wenig von dem Essen erhole, geht Lena noch mal im Meer baden. Draußen ist es sehr heiß. Während der Weiterfahrt, bringt auch der Fahrtwind keine Abkühlung mehr. Im Tembital kommt man automatisch von der Landstraße auf die Autobahn und wird abkassiert (EUR 5,00 und EUR 4,90). Auf der Autobahn entsorge ich noch, und dann fahren wir bei Makrigialos ab. Hier wollen wir wieder unsere griechischen Bekannten besuchen und parken diesmal vor deren Haus mitten im Ort unter Bäumen.
Abends gibt es im Hof ein großes Familientreffen mit Verwandten, die teilweise noch in Deutschland leben bzw. gelebt haben, und wir mitten drin. Was an diesem Abend an Vorspeisen aufgefahren wurde, hätte viele Familien schon satt machen können. Danach gibt es noch gegrillten Fisch, und zwar alles, was der heutige Fang des örtlichen Fischers hergegeben hat. Auf dem Tisch steht eine große Flasche Tsipouro und Wasser. Ab und zu verirrt sich noch ein Bier auf den Tisch. Retzina oder ein anderer Wein sind aber Fehlanzeige.
Wir haben alles sehr genossen. Ein großer Dank an Nitza, die so hervorragend und viel gekocht hat, und an Babis, den Grillmeister. Wenn nur die vielen Stechmücken nicht gewesen wären, die sich auch durch spezielle Räucherspiralen unter dem Tisch nicht abhalten ließen.
Tagesstrecke: 104 km
Donnerstag, 12.06.2014
Wir haben sehr gut geschlafen, auch wenn wir morgens von dem erwachenden Leben in Makrigialos geweckt werden. Nach dem Frühstück sitzen wir noch lange mit der Familie auf der Terrasse an der Straße. Hier kommt jeder mal vorbei, es wird erzählt, auch mal schnell noch ein Stuhl herüber gereicht und Kaffee getrunken.
Irgendwann fängt Babis mit Erzählungen über Ausgrabungen im Ort und in der Umgebung an. Dies ist ein ganz wichtiges Thema für die Makedonen Nord-Griechenlands. Rückt es doch die Geschichte des Nordens zurecht und verdeutlicht, dass es nicht nur die Antike Athens gibt. Philipp II. und Alexander der Große waren makedonischen Könige, und der Stolz des Nordens.
Dass zum Beispiel das antike Pidna, aus der Zeit Philipps II., Vater von Alexander dem Großen, mit seinen riesigen Ausmaßen und damals unvorstellbaren 100.000 Einwohnern bis in die Außenbezirke des heutigen Makrigialos reichte, ist hinlänglich bekannt. Wer in dem Gebiet einen Garten hat, stößt beim Umgraben ständig auf antike Funde. Angestrebte Bauvorhaben in diesem Gebiet werden nur dann genehmigt, wenn der Bauherr die Kosten für punktuelle Probegrabungen der staatlichen Archäologen übernimmt.
Bei Kanalarbeiten im Ort wurden jetzt ein 32 m langer und 2 m breiter Sockel mit Figuren und Tafeln entdeckt, die zu einem Grabmonument für einen der vier Admiräle gehörten, die den Nachschub und die Versorgung des Heeres von Alexander dem Großen bei seinen Kriegszügen gewährleisteten.
Wir haben das große Glück und dürfen den Restauratoren bei ihrer Arbeit zuschauen, die in einem anderen Teil von Makrigialos mehrere Hallen für die dort gelagerten Funde zur Verfügung haben. Da über diese Funde noch nichts veröffentlicht worden ist und noch ein Großteil überhaupt nicht registriert ist, darf ich leider, aber verständlicherweise, nicht fotografieren. Das Museum, welches sich zur Zeit noch in Makrigialos im Bau befindet, soll ab dem nächsten Jahr einen Großteil der Fundstücke beherbergen. Der Rundgang war einfach großartig.
Am Nachmittag fahren wir mit Babis in seinen Garten auf dem Gebiet von Pidna und baden im Meer. Hier sind auch etwas außerhalb vom Ort Möglichkeiten zur Übernachtung.
Abends essen wir in der Taverne in der Nachbarschaft griechische Pizza und Gyros. Danach verzieht sich Lena ins Wohnmobil. Babis und ich machen in einer Bar bei dem Eröffnungs-Spiel der WM „Public-Viewing“.
Tagesstrecke: 0 km
Freitag, 13.06.2014
Heute Früh ist noch mehr Trubel, denn es ist großer Wochenmarkt direkt nebenan. Leider heißt es nun aber auch wieder Abschied nehmen, und weil es uns ja so schlecht geht, gibt uns Babis noch Eier, Oliven, Gurken, Mispelfrüchte und Tzipouro mit. Das Olivenöl kaufen wir bei ihm.
Um etwas abzukürzen, meiden wir die Autobahn und fahren auf der Landstraße über Eginio, auch dort wieder ganz viele Storchennester, nach Alexandria auf die Egnatia Odos in Richtung Süden.
Bei Veria fahren wir nochmals zum Tanken kurz ab. Bei wenig Verkehr und 3 x Maut á EUR 6,00 kommen wir gut voran. Zwischendurch essen wir bei einer Souvlakibude neben der Autobahn zu Mittag. Man hält auf dem Standstreifen und steigt über die Leitplanke.
Viele Tunnels, Brücken und eine tolle Aussicht machen die Fahrt sehr kurzweilig. Außerdem wird auf Verkehrsschildern auf die mögliche Anwesenheit von Bären im Pindosgebirge hingewiesen. Bei Igoumenitsa fahren wir wieder die BP-Tankstelle neben der Autobahn an und entsorgen, verbunden mit einem nochmaligen Tanken, muß schon sein.
Da wir unseren Abschluss von Griechenland unbedingt wieder auf dem Stellplatz von Christos genießen wollen, fahren wir wieder an der Küste entlang über Sivota nach Perdika-Arilla.
Tagesstrecke: 343 km
Samstag, 14.06. und Sonntag, 15.06.2014
Es ist wieder relaxen angesagt. Wir gehen 2 x täglich schwimmen und essen gut. WM gibt es für mich auf der Terrasse mit griechischem Ton oder bei uns im Womo mit deutschem Ton. Hotbird sendet während der WM aus lizenrechtlichen Gründen kein ARD und ZDF. Ich bekomme aber wieder Astra.
Tagesstrecke: 0 km
Die Vorfreude auf die Spiele der WM ist bei den Griechen sehr groß. Doch in der Nacht gab es bereits im ersten Spiel den großen „Dämpfer“.
Montag, 16.06.2014
Die Zeit in Griechenland läuft so langsam ab. Wir schwimmen noch einmal in der traumhaften Bucht, fahren nach Sivota und essen dort in dem Restaurant gegenüber vom Parkplatz zu Mittag und halten einen ausgiebigen Mittagsschlaf.
Nun werden nur noch einige Dinge erledigt, wie im Lidl einkaufen, sehr gutes Tarama in einem anderen Laden, tanken und ab in den Hafen zum einchecken. Sicherheit wird in Igoumenitsa groß geschrieben. Ich muß durch mehrere Sicherheitsschleusen laufen, Auto und Papiere werden mehrmals überprüft und jetzt stehen wir da.
Ein ganz wichtiger Hafenbediensteter lässt mich zweimal umziehen, bis wir richtig stehen. Die Schüssel wird ausgerichtet; es ist WM-Time, unser erstes Spiel, gegen Portugal. Mittlerweile hat sich noch ein anderes deutsches Ehepaar, ohne Fernsehen, zu uns gesellt. Welch ein Fußballabend mit einem 4:0 Sieg über Portugal – Quo vadis Ronaldo!
Kurz vor Mitternacht kommt die Fähre von ANEK. Es ist voll und sehr eng. Die Superfast war auf jeden Fall schöner. Wenn dies möglich ist, werden wir die Erfahrungen in unsere nächsten Planungen mit einfließen lassen.
Tagesstrecke: 52 km
Dienstag, 17.06.2014
Wir schlafen uns aus und trödeln ein wenig herum. Da selbst auf dem Deck das Gyros EUR 8,50 kosten soll, verköstigen wir uns selbst im Wohnmobil. Ansonsten lesen und dösen wir ein wenig. Eigentlich sollte die Hafeneinfahrt in Ancona um 16.30 Uhr sein. Da wir aber schon in Igoumenitsa mit Verspätung weg kamen, war es bereits 18.45 Uhr bis wir in Ancona die Autobahn erreichten. Die Fahrt nach Fano zu dem Stellplatz in der Viale J.F.Kennedy verlief problemlos.
Hier kennen wir uns mittlerweile aus. Schnell geht es in die Altstadt zu unserem Lieblings-Pizza-Imbiss. Doch oh Schreck; es brennt kein Licht und ein Schild an der Tür weißt uns darauf hin, dass am „Dienstag Ruhetag“ ist. Also verköstigen wir uns einige Häuser weiter und sitzen dann noch einige Zeit bei einem Aperol auf dem Theaterplatz.
Weil das Café um 20.00 Uhr zu machen möchte, gehen wir wieder zu unserem Wohnmobil zurück und sitzen noch eine zeitlang draußen. Es ist hier aber schon ein wenig kühler als in Griechenland.
Tagesstrecke: 62 km
Mittwoch, 18.06.2014
Während des Frühstücks höre ich das Klackern des Kühlschranks. Nach so langer Zeit musste die Gasflasche ja mal leer sein. Also gehe ich raus zum Wechsel und hier trifft mich fast der Schlag. Die Düse des Druckventils passt nicht in die Öffnung des Gasflaschenventils. Wie kann das sein? Es ist eine Flasche meines Womo-Händlers!
Da ich die Flasche aber für meinen Gasbetrieb brauche, versuche ich es nochmal und überlege, wie ich das Problem lösen kann. Die Düse des Druckausgleichventils zu schmirgeln bringt kein Ergebnis. Mir tritt Schweiß auf die Stirn. Jetzt lege ich Schmirgelpapier in das Anschlußventil der Gasflasche und bewege das Schmirgelpapier mit einem eingesetzten Schraubenzieher hin und her, und schon springt ein dünner Ring Metall heraus. Meiner Meinung nach ein typischer Fall von Fehlguss! Auf jeden Fall funktionierte nun wieder alles einwandfrei. So viel zu einer weiteren Episode aus „Mein Kühlschrank und ich – eine unendliche Geschichte“.
Nach einem „Sudoku“ habe ich mich so langsam wieder entspannt. Kurz entschlossen haben wir uns für eine Übernachtung in einer der ältesten Republiken der Welt, San Marino, entschieden.
Etwas Autobahnfahrt und wenige Kilometer auf der Landstraße führen uns dorthin, und vor uns erhebt sich der Monte Titano mit der aufgesetzten Altstadt von San Marino.
Mein Navi möchte nicht die normale Straße zum Stellplatz etwas unterhalb der Talstation der Seilbahn gefahren werden, sondern zeigt mir eine Abkürzung durch immer enger und steiler werdendes Wohngebiet. Aber ich bin tatsächlich schneller als ein Womo, was vorher vor uns fuhr.
Es stehen nur wenige Wohnmobile auf dem kostenlosen Stellplatz. Die V+E ist in dem darunterliegenden Bereich. Es ist ruhig und man hat eine schöne Aussicht.
Uns zieht es aber in die Altstadt. Für Hin und zurück bezahlen wir EUR 4,50/Karte für die Seilbahn. Ein Fußweg führt auch hinauf,doch ist uns dies zu beschwerlich.
Oben angekommen – Geschichte hin, Geschichte her – suchen wir uns erst ein Restaurant. Wir haben Hunger. Das Preisniveau ist verständlicherweise etwas angehoben, doch bezahlbar und das Essen ist gut. Es gibt auch spezielle Marineser Gerichte. Auf der Rechnung erscheint keine Steuer. Es gibt keine Steuern in San Marino.
Gut gesättigt, starten wir den Rundgang. Die Bebauung des Bergsattels erhebt sich in mehreren Etagen bis hinauf zur Burg. Steile Gassen zwängen sich dabei durch hoch aufragende Monumentalbauten.
Laut Überlieferung soll sich San Marino aus einer im 3. Jhdt. n. Chr. entstandenen christlichen Gemeinde entwickelt haben. Seit 1243 gibt es zwei regierende Kapitäne, die Bürger der Stadt sein müssen, die für sechs Monate die Geschicke von San Marino leiten und deren Stellung mit der eines Staatsoberhauptes zu vergleichen ist.
Ein großer Publikumsmagnet ist auch die stündlich zur halben Stunde stattfindende Wachablösung der Ehrenwache vor dem Regierungspalast.
Bei unserem Spaziergang durch die Altstadt finden wir viele schöne Ansichten, versteckte Ecken und einen neuen Fotoapparat für mich.
Tagesstrecke: 69 km
Donnerstag, 19.06.2014
Im Wohnmobilforum kam ja schon vor einigen Tagen der Hinweis auf die Streiks der ital. Tankstellen. Wir haben deshalb vorgesorgt und uns für die Heimfahrt gut bestückt.
Heute wollen wir von San Marino aus durch ganz Italien kommen. Leider ist trotz Fronleichnam kein LKW-Fahrverbot in Italien. Während der Fahrt stellen wir fest, dass nicht alle Tankstellen geschlossen haben. Die Streiks finden punktuell statt. Deshalb tanken wir zwischendurch nochmals drauf, damit wir jetzt bis nach Österreich kommen. Durch Baustellen und den starken Verkehr um Bologna haben wir manchmal etwas Stau bzw. zähflüssigen Verkehr. Auf der ital. Brenner-Autobahn streiken fast alle Tankstellen.
An der Grenze holen wir uns noch das „Pickerl“ und bei aufkommenden Windböen geht es weiter. Kurz hinter dem Brennerpass fahren wir bei Gries von der Autobahn ab und zum kostenlosen Stellplatz ohne V+E beim Hotel-Restaurant Humlerhof.
Nach einer kurzen Anmeldung postieren wir uns bei der Scheune in Geruchsweite des Misthaufens. Herrliche Aussicht auf die sich rundum zeigenden Berge und das Bimmeln der Kuhglocken vervollständigen das romantische Bild eines abgelegenen Tiroler Hofes auf 1.389 m Höhe. Leider ist es draußen empfindlich kalt geworden, und es regnet ab und zu.
Das Hotel-Restaurant ist sehr gut von Wanderern besucht. Da gerade vor uns eine Großzahl von Hausgästen das Restaurant betritt, müssen wir leider etwas länger auf unser Essen warten. Es ist aber reichlich und gut. Lena hat sich eine „Forelle Müllerin“ bestellt. Und wir kommen aus dem Staunen nicht heraus; denn obwohl die Forelle als vollständiges Objekt auf dem Teller liegt, befindet sich keinerlei Gräte mehr in dem Fisch.
Bei der Rechnung wird unser Kennzeichen des Womos abgefragt. Ich finde es vollkommen in Ordnung, dass die Betreiber des Hauses wissen wollen, ob die Übernachtungsgäste des Stellplatzes auch das Restaurant nutzen. Während ich noch etwas „Fussbal-Weltmeisterschaft“ schaue, geht Lena mit dem Laptop ins Hotelfoyer und hat freies Wifi.
Tagesstrecke: 510 km
Freitag, 20.06.2014
Für die Baustelle Europa-Brücke dürfen wir noch ein Eintrittsgeld von EUR 8,50 bezahlen, dann fahren wir hinter Innsbruck schon wieder von der Autobahn runter nach Schwaz. Hier tanken wir und weiter geht es in den benachbarten Ort Stans zu dem kleinen Privatparkplatz (EUR 3,00). Von dort aus wandern wir bei leichtem Nieselregen durch die Wolfsklamm (EUR 3,50/p.P.) hoch zum Kloster Schwaz.
Durch die enge Klamm geht teils auf schmalen Pfaden oder Holzbrücken zwischen Felswand und dem tosenden Bach mit seinen Wasserfällen. Laut Beschreibung steigt man während den 1,5 Std. auch 354 Stufen hinauf.
Von oben hat man normalerweise eine schöne Aussicht. Heute hängt eine Wolkenschicht um uns herum.
Nach einem guten Essen machen wir uns wieder auf den Abstieg. Dabei nehmen wir aber an der Kreuzung, wo wir den Bach wieder erreichen, den rechten Weg über die Brücke. Kilometermäßig ist diese Strecke über den Rodelhügel etwas weiter, aber auf den breiten Fahrwegen viel einfacher zu bewältigen.
Zum Übernachten fahren wir wieder nach Schwaz, auf den dortigen Stellplatz mit V+E (Gebühr EUR 4,00). Nach der Wanderung sind wir ganz schön kaputt. Die Schwazer Altstadt können wir uns auch noch morgen anschauen. Faul sein und lesen ist angesagt.
In der Zwischenzeit füllt sich der Stellplatz immer mehr. Die Markierungen sind völlig blödsinnig angebracht. Dies bewirkt, dass die vorhandene Fläche nicht optimal genutzt wird, und einige Wohnmobile wieder wegfahren oder auf dem davor liegenden Parkplatz übernachten.
Ich genieße „Fußball-Weltmeisterschaft“ satt, zuerst Italien – Costa Rica (Ein benachbarter Italiener ohne TV schleicht um unser Wohnmobil. Ich zeige ihm 0:0 an. Er ist nicht begeistert und geht mit der Familie essen. Nach der Niederlage kommt er nicht mehr wieder und morgens gehen die Rollos überhaupt nicht mehr hoch. Plötzlich ist er verschwunden.), danach noch Schweiz – Frankreich (Der vor uns stehende Schweizer, der sich auch das Spiel anschaut, zieht nach dem 0:3 die Vorhänge zu.)
Tagesstrecke: 64 km
Samstag, 21.06.2014
Wir haben uns wieder gut erholt und starten bei strahlendem Sonnenschein am späten Vormittag unseren Rundgang durch Schwaz. Der SP liegt günstig, so dass wir nur ein kurzes Stück gehen und schon über die Inn-Brücke in die Altstadt gelangen. Es ist schön dort, doch die Gastronomie sagt uns nicht zu.
Beim Wohnmobil machen wir uns einen kleinen Imbiss und fahren in Richtung Deutschland. Unser Ziel ist die Berggaststätte „Tiroler Stüberl“ im Sudelfeld, hoch über Bayerischzell.
In Oberaudorf kaufen wir beim Tengelmann noch paar Kleinigkeiten ein. Danach geht es über sehr enge Straßen immer höher bis zum Tatzelwurm. Dort treffen wir auf eine breitere Straße, die wir aber beim Sudelfeld (großes Skigebiet) wieder nach links verlassen. Auf einem einspurigen Weg mit Ausweichbuchten fahren wir immer höher bis zur zugesperrten Gaststätte. Ein Absperrband verweigert die Zufahrt und alles sieht stillgelegt aus und ans Telefon geht auch niemand.
Wir hatten uns so auf einen Abend bei Sigi gefreut. Also fahren wir vorsichtig wieder runter. Andere Lokale im Sudelfeld sind auch zu oder machen erst demnächst wieder auf. Ein Berggasthof weiter oben ist von der FDP zu einer Tagung in Beschlag genommen worden.
Auf der weiteren Abfahrt nach Bayrischzell fangen meine Bremsen so langsam an zu stinken. Dies erinnert mich an die Nordabfahrt vom Mont Ventoux. In Bayerisch Zell fahren wir links in ein Tal zur „Bäckeralm“. Dort soll auch bei einem urigen Lokal ein Stellplatz sein. Hier empfängt uns ein Schild „Nachpächter gesucht“. Zum Glück gibt es ja noch den Stellplatz mit V+E in Bayrischzell (Gebühr EUR 10,00). Es ist auch noch genügend Platz vorhanden.
Mittlerweile haben wir aber reichlich Hunger. Wir gehen in den Ort und schauen uns einige Speisekarten an. Letztendlich landen wir im Hotel-Gasthof „Wendelstein“ bei regionalen Gerichten mit zivilen Preisen. Sehr empfehlenswert!. Im Biergarten genießen wir unter Bäumen das gute Essen (für mich endlich Lüngerl mit Semmelknödel und a Maß Bier) und den Abend.
Das Ausrichten der Antenne funktioniert auch, sodass ich noch das Spiel Deutschland – Ghana (2:2) sehen kann.
Tagesstrecke: 100 km
Sonntag, 22.06.2014
Wir bleiben heute noch hier! Lena möchte auf den Wendelstein. Wir starten mit einer kleinen Wanderung bis zur Talstation der Seilbahn (Seilbahn, Zahnradbahn und Bustransfer nach Bayrischzell im Kombiticket EUR 33,50/p.P.). Mit leicht mulmigem Gefühl steige ich in die Seilbahn. Dies ist nicht so mein Ding. Oben angekommen erwartet uns aber ein tolles Panorama und die Bayrischzeller Trachtenkapelle zum Frühschoppen-Konzert. Wir nehmen bei Weißwurst und Brezen alles mit.
Bei der weiteren Wanderung hoch zum Wendelstein, brechen wir aber auf meinen Wunsch hin ab und schauen lieber noch ein wenig in die Ferne.
Mit der Zahnradbahn von 1910 (!) geht es nun wieder runter. Die schmale einspurige Strecke ist meist von vielen Arbeitern aus dem Fels gehauen und teilweise gesprengt worden. Dadurch kleben wir auf der einen Seite an der Felswand und auf der anderen Seite fällt es steil herab. Ruckelnd schlängelt sich der Zug hinab und klinkt sich an den Steilstellen in das Zahnrad ein. Die Endstation ist in Brannenburg.
Im Talbahnhofstüberl erfrischen wir uns noch mit Cappuccino und Weißbier, bevor wir in den Bus einsteigen, der uns wieder nach Bayrischzell bringt. Bei der Fahrt setze ich mich vorne zum Busfahrer, damit ich einige Fotos von der Strecke zum Sudelfeld machen kann, bei der ich gestern ganz schön ins Schwitzen kam.
Bei der Ankunft ziehen wir sofort wieder zum Gasthof Wendelstein. Heute ist bei mir Schweinshaxe und Helles angesagt. Lena bestellt sich Hirschgulasch und Weißweinschorle. Kann ein Tag mit viel Sonne schöner ausklingen.
Tagesstrecke: 0 km
Montag, 23.06.2014
Die Heimat ruft. Auf der Landstraße fahren wir über Miesbach zur Autobahn-Anschlußstelle Weyarn. Es ist sehr viel Verkehr und wir müssen uns durch viele Baustellen quälen. Mittags machen wir auf einer Raststätte bei Matjesbrötchen eine kurze Pause. Danach geht es weiter bis Klingenberg am Main auf den Stellplatz mit V+E (Gebühr EUR 7,50).
Leider hat in Klingenberg kein Häcker auf, aber gegenüber in Trennfurt hat der „Stögbauer“ offen. Dies erfahren wir zum Glück durch ein kleines Plakat, denn auf dem Stellplatz wurde es uns auf meine Frage nicht als Auskunft gegeben.
Tagesstrecke: 430 km
Dienstag, 24.0.62014
Die Heimfahrt mit Mittagessen bei IKEA ist dann nur noch Routine.
Tagesstrecke: 139 km