Narri, Narro – Fasnet 2012

Text: Hans-Werner                                                                                                                     Fotos: Hans-Werner und Lena

Die Fasnet-Tour vom 18. bis 21.02.2015 führte uns nach Rottenburg am Neckar (Narrentreiben und Ommzug), Haigerloch (Bräuteln) und Maulbronn (Kloster/Hermann Hesse). Übernachtet haben wir auf Stellplätzen.

Gesamtstrecke: 666 km

 

Samstag, 18.02.2012

Nach dem wir gestern noch einen 50. Geburtstag bei Freunden gefeiert haben, kommen wir heute erst um 10.30 Uhr aus Limburg weg. Unser Ziel ist Rottenburg am Neckar mit seiner alemannischen Fasnet. Nach 3,5 Std. erreichen wir den Stellplatz am Neckar (EUR 5,00/Tag), essen noch schnell eine Kleinigkeit und gehen bei herrlichem Sonnenschein zum Marktplatz. Der Strom (EUR 0,50/Kw) funktioniert und die Wasserversorgung ist auch in Betrieb. Die Temperaturanzeige an einer Apotheke offeriert uns 10°.

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Hier erwartet uns tatsächlich ein buntes Narrentreiben. Der gesamte Marktplatz ist vollgestopft mit kostümierten Narren, die vorher gemeinsam einen Gottesdienst besucht haben und in einem kleinen Umzug dort gelandet sind. Es wird von verschiedenen Gruppen abwechselnd Musik gemacht und die Versorgung mit fester und flüssiger Nahrung funktioniert auch an den diversen Buden.

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Dies sind die typischen Grundmasken der Rottenburger Fasnet.

Ab 17.00 Uhr zieht es immer wieder einige Narren ins Zunfthaus. Wir gehen auch dort hin, wärmen uns auf und essen und trinken etwas.

Tagesstrecke: 307 km

 

Sonntag, 19.02.2012

Der Morgen zeigt sich noch bewölkt und es sind nur 5°. Da wir uns noch ein wenig mehr von der Stadt ansehen wollen, geht es um 11.00 Uhr schon wieder los. Zuerst zieht es uns auf die andere Seite der „Bach“. Hier ist auch alles mit bunten Fähnchen geschmückt. Der Zug geht wahrscheinlich auch hier durch. Am Bahnhof finden wir ein Lokal mit schwäbischer Küche. Es sind auch bereits einige Narren dort, die noch vor dem Zug etwas richtiges essen wollen. Wir drehen noch eine kurze Runde und stärken uns auch dort.

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Den „Ommzug“ wollen wir uns am Marktplatz anschauen. Es stehen schon Absperrgitter dort und die besten Plätze gegenüber vom Rathaus sind  um 12.30 Uhr bereits belegt. Trotzdem ergattern wir noch einen tollen Platz. Mittlerweile ist die Sonne auch wieder da. Kurz nach 13.30 Uhr kommt die „Stattkappelle“, die den Zug der tanzenden Ahlande anführt.

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Nach dem Ahlandtanz vor dem Rathaus zieht diese Gruppe weiter zum Zunfthaus und schließt sich dort dem gleichzeitig gestarteten „Ommzug“ als letzte Gruppe an.

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Nun erleben wir einen Umzug der Superlative. Fast hundert Fußgruppen in den verschiedensten Masken und Musikgruppen ziehen durch die Stadt.

Der Ausrufer des Ommzugs

Der Ausrufer des Ommzugs

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Wagen zu Ehren der Erzherzogin Mechtild

Wagen zu Ehren der Erzherzogin Mechtild

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So manche "Jungfrau" wurde geraubt.

So manche „Jungfrau“ wurde geraubt.

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Nach über drei Stunden auf dem Marktplatz treiben uns kalte Hände und Füße zu unserem Wohnmobil. Für heute langt es. Der Ommzug war sehr schön, doch den Fasnetsumtrunk nehmen wir lieber in unserem warmen Wohnmobil ein.

Tagesstrecke: 0 km

 

Montag, 20.02.2012

Nach einem gemütlichen Frühstück fahren wir heute weiter nach Haigerloch. Die Stadt teilt sich in eine Ober- und eine Unterstadt. Alles wird aber von dem hoch aufragenden Schloss und der Schlosskirche auf einem separaten Berg beherrscht.

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Der Stellplatz (kostenlos; Strom EUR 1,00/ 8 Std.; Wasser EUR 1,00) liegt etwas außerhalb in der Oberstadt in der Nähe eines Freibades.

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Wir gehen sofort zum „Bräuteln“ auf dem Marktplatz in der Unterstadt. Das „Bräuteln“ in Haigerloch wird erstmals 1860 erwähnt und findet alle vier Jahre im Schaltjahr am Fasnetsmontag statt. Hierbei werden Männer, die in den letzten vier Jahren zugezogen sind, gebaut oder geheiratet haben, von jungen ledigen Burschen drei Mal auf einem Bengel (drei Meter lange und mit einem Sitzpolster versehenen Bräutelstange) um den Marktbrunnen getragen. Normalerweise wird dann nun der linke Fuß des so in die Gemeinschaft aufgenommenen in das Brunnenwasser eingetaucht. Doch zur Belustigung der Zuschauer fliegt so mancher mit voller Montur in das eiskalte Brunnenwasser.

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In Haigerloch gibt es außerdem noch den Atomkeller, die alte Synagoge und den Römerturm usw. zu besichtigen. Da wir aber noch Winter und darüberhinaus Fasnetsmontag haben, ist alles geschlossen.

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Wir wollen auch nicht auf dem schmucklosen und an einer Durchgangsstraße liegenden Stellplatz bleiben, und entschließen uns zur Weiterfahrt nach Bad Wildbad.

Dies ist ein alter Kurort in einem engen Tal des Schwarzwaldes mit dem größten Kurpark. Im Winter wirkt aber alles ein wenig trostlos. Es waren sicher viele Größen als Gast in Bad Wildbad, wie auch der Komponist Rossini. Doch wirkt es altbacken.

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Der Stellplatz ist z. Zt. kostenlos, da kein Wasser fliesst. Strom gibt es für EUR 2,00/acht Std.. Er liegt auch direkt an der Straße. Ein großes Plus ist aber der Getränkehandel auf der anderen Straßenseite. Ich nutzte die Gelegenheit und habe mir eine Bierprobe zusammen gestellt.

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Tagesstrecke: 118 km

 

Dienstag, 21.02.2012

Die Nacht war sehr kalt. Um acht Uhr haben wir noch immer -4°. Für den Heimweg machen wir einen kleinen Umweg über Maulbronn. Wir möchten dort das ehem. Zisterzienserkloster besichtigen. In diesen Gemäuern hat in seiner Kindheit für ein halbes Jahr der spätere Dichter Hermann Hesse die Schule in dem Internat besucht. Vor ihm taten dies schon einige andere berühmten Persönlichkeiten.

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Das Kloster wurde 1147 von zwölf Zisterziensern gegründet und 1504 von Herzog Ulrich von Württemberg nach siebentägiger Belagerung okkupiert, die hier ein Jagdschloss errichteten.

Aufgrund seiner evangelischen Ausrichtung mussten die Mönche weichen. Bis in die heutige Zeit befindet sich hier noch ein evangelisches Seminar. In anderen Gebäuden sind aber auch das Rathaus, die Polizei und die Stadthalle, sowie einige Geschäfte und Restaurants untergebracht.

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Wohnturm und Arbeitszimmer des Dr. Faustus.

Wohnturm und Arbeitszimmer des Dr. Faustus

Jagdschloß der Württemberger

Jagdschloß der Württemberger

Bereits 1178 konnte die Basilika geweiht werden, die teils in romanischer und gotischer Bauweise errichtet wurde.

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Hier haben sich früher Schüler des Nachts verewigt.

Das Klassenzimmer über dem Brunnenhaus war immer am begehrtesten.

Das Klassenzimmer über dem Brunnenhaus war immer am begehrtesten.

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Oben wurde eine Flasche Wein aufgehängt, bei der immer etwas Wein heraustropfte und an der Säule entlang lief. Unten konnten dann die Mönche ihre zehn Finger in die Rinne tauchen und den Wein von den Fingern ablecken.

Der Brunnen ist schon für das kommende Osterfest geschmückt.

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1993 wurde das Kloster Maulbronn von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Dadurch fließen viele Gelder zur Restaurierung, was wir leider zu spüren bekamen.

Nach diesem ausgiebigen Besuch und der mittäglichen Stärkung ging es auf die Heimfahrt.

Tagesstrecke: 241 km

 

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