Text: Hans-Werner Fotos: Hans-Werner und Lena
Ich weiß nicht die wievielte Bretagne-Reise dies ist, so viele sind es. Auf jeden Fall hatten und haben wir noch lange nicht alles gesehen. Bei jeder Reise entdecken wir wieder neue Orte, neue Stellplätze, neue Buchten, und erleben tolle Feste oder Festivals in Städten oder irgendwo auf dem Land. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass man mit dem älter werden alt bekanntes wieder neu erlebt. Die Eindrücke sind auf jeden Fall großartig.
Bei dieser Reise vom 26.07. bis zum 18.08.2013 sind wir 3.185 km bis in die Bretagne und einem Teil der Normandie gefahren. Wir haben nur auf offiziellen Stellplätzen oder genehmigten Parkplätzen übernachtet. Wobei es geographisch betrachtet auch nur im Bereich von Erquy bis St.-Valery-en-Caux auf den Stellplätzen voll wurde. In diesem Bereich haben wir auch die meisten deutschen Wohnmobilisten angetroffen. Ansonsten standen wir je nach Gegend fast nur mit Franzosen oder Belgiern zusammen.
Freitag, 26.07.2013
Gegen Mittag beginnen wir unseren Urlaub in der Bretagne mit der ersten Etappe bis zum Konzert-Gelände auf dem Loreleyfelsen. Hier spielt heute Abend die schottische Rock-Gruppe „Runrig“. Als Special-Guest übernimmt Sharon Corr (ehem. Geigerin und Sängerin der irischen Gruppe „The Corrs“) mit Begleitband das Vorprogramm.
Wir haben vor einigen Wochen bereits einen Platz auf dem Campingplatz reserviert, so dass wir dort nun beruhigt übernachten können. Trotzdem stören mich die EUR 19,00 für einen georderten Stellplatz vor dem eigentlichen Campingplatz.
Im Laufe des Nachmittags erschienen auch die Schweizer Forumsmitglieder Astrid und Peter („catsus“), mit denen Lena erst seit kurzer Zeit vor dem Konzert Kontakt hat. Während wir uns erst noch ein wenig mit kalten Getränken bei dieser Gluthitze erfrischen, ziehen schon andauernd Fans auf das Konzert-Gelände.
Als wir dann endlich gegen 18.00 Uhr mit Astrid ebenfalls dahin gehen, herrscht schon einiges Chaos. Es gibt Warteschlangen für den Umtausch der eigenen Print-Karten in offizielle Karten, Warteschlangen für den Erhalt von blauen Bändchen für die Sitzplatzkarten-Inhaber und Warteschlangen vor dem Einlass mit Karten- und Taschenkontrollen.
Endlich drin, schaffen wir es noch in die zweite Reihe des zweiten Blocks. Die Sonne steht immer noch heiß über der Bühne. Mit Beginn des Vorprogramms haben wir endlich Schatten. Sharon Corr ist mir leider zu „schmalzig“ und affektiert.
Das Programm von „Runrig“ zum 40-jährigen ist dafür aber ganz einfach super. Es werden sehr viele Lieder gespielt, die in der Vergangenheit nicht so oft zum Einsatz kamen. Selbstverständlich dürfen aber auch einige Ohrwürmer dabei nicht fehlen. Nach 2 ½ Stunden Nonstop-Programm ist der Spaß um 23.00 Uhr leider zu Ende.
Während die anderen Konzertbesucher erst ihr Auto im Dunkeln suchen und dann in endlosen Schlangen wegfahren, sitzen wir noch ein wenig mit Astrid vor unserem Wohnmobil.
Tagesstrecke: 52 km
Samstag, 27.07.2013
Wir haben gut geschlafen, obwohl es nicht richtig abgekühlt hat. Nach dem Frühstück stehen wir noch etwas mit Astrid und Peter beisammen, bevor es auch für uns „Abschied nehmen“ heißt.
Wir fahren mit der Fähre auf die andere Rheinseite nach St. Goar und mit Hilfe einiger Umleitungen auf Umwegen nach Minheim an die Mosel. Der Stellplatz (Gebühr 6,00 EUR inkl. Entsorgung) ist sehr schön angelegt. Heute ist er auf jeden Fall nicht sehr besucht. Dadurch finden wir sogar noch einen Platz in der ersten Reihe.
Bei der Hitze kann man nur faulenzen und dem Schatten hinterher rutschen. Erst gegen Abend gehen wir etwas in den Ort und landen in der Straußwirtschaft „Schmitt-Breit“. Hier im Hof lässt es sich sehr gut aushalten, denn der Wein, das Essen und die Lebensart vom Wirt sind wirklich gut.
Tagesstrecke: 156 km
Sonntag, 28.07.2013
Zum Glück hat es heute Nacht ein wenig geregnet. Die Luft draußen ist schon besser geworden. Der Bäcker kommt pünktlich um 08.15 Uhr. Der Sonntag geht gut los. Nach dem Frühstück wird entsorgt und weiter geht es. Wieder regnet es, was uns aber nicht stört. Wir fahren an der Mosel entlang nach Trier und weiter bis Wasserbillig (Luxembourg). Hier tanken wir für 1,221/Liter.
Auf der Autobahn bleiben wir bis kurz vor Thionville (F), um dann „querfeldein“ bis nach Mareuil-sur-Ay in der Champagne zu gelangen. Da wir wissen, dass der SP sowieso voll ist, fahren wir gleich vorne bei der Brücke an den Kanal. Es ist wieder heiß geworden. Deshalb beschränkt sich auch hier das Programm auf einen kurzen Spaziergang und Relaxen.
Tagesstrecke: 306 km
Montag, 29.07.2013
Nach einer ruhigen Nacht und etwas angenehmeren Temperaturen gehen wir noch mal „ums Eck“. Denn wenn wir wir schon auf der Rückseite eines Champagner-Gutes übernachten, müssen wir auch mal durch den Vordereingang hinein, um uns etwas zu versorgen. Wir kaufen uns zwei Flaschen für insgesamt EUR 28,80.
Für die heutige Etappe haben wir uns mehrere mögliche Etappenziele offen gehalten. Nur auf Landstraßen fahren wir zuerst nach Bray-sur-Seine. Der kostenlose SP mit V+E ist in Ordnung. Wir nutzen die Mittagszeit und essen im Restaurant „Au bon laboureur“ ein gutes und reichhaltiges Menü.
Ein kurzes Stück wollen wir noch weiterfahren. In Souppes-sur-Loing kommen wir zu einem wunderschönen SP (Gebühr 5,00 inkl. Strom; V+E kostenlos vor dem Campingplatz), der an einem Kanal parallel zur Loing, etwas ausserhalb des Ortes, liegt. Acht parzellierte Plätze und eine Wiese, die durch kleine Bäume beschattet wird, sind genau dass, was wir jetzt brauchen. Vor uns legen Boote an und weitere Womos kommen noch hinzu. Es ist also immer etwas zu sehen.
Die Loing ist noch sehr naturbelassen. Der Ort selbst ist mit Bäckern, Metzgern, Bars und Restaurants gut versorgt. Doch jetzt ist Ferienzeit und einiges hat zu.
Tagesstrecke: 177 km
Dienstag, 30.07.2013
Heute möchten wir irgendwo im Bereich der Loire stehen. Gegen Mittag sind wir kurz vor Orleans und sehen einen Routier „Relais de Fourneaux“, wo wir für EUR 12,30 ein 4-Gänge-Menü erhalten. Aber auch uns passieren Fehler. Da wir heute vorschnell auf den „Roten“ (kostenlos) verzichten wollen, bestellen wir 0,5 l Rosé, erhalten einen schönen Touraine-Wein und bezahlen EUR 5,20 extra.
Zwischen Chaumont-sur-Loire und Amboise kommen wir an einigen Weinkellern vorbei, die in das Tuffgestein hinein gegraben wurden. Der Winzer, bei dem wir schon einmal eingekauft haben, hat zur Zeit geschlossen. Dafür hat der direkte Nachbar auf. Bei dem wir nach einer kleinen Probe sechs Flaschen sehr guten Weißwein aus dem Gebiet Touraine-Amboise erstehen. Normalerweise wird an der Loire hauptsächlich Rotwein angebaut und auch verkauft. Wir schwimmen halt gern ein wenig gegen den Strom.
Weil das Navi und ich uns für die Fahrt nicht auf die Flussseite einigen können, fahre ich mal links mal rechts von der Loire. Trotzdem kommen wir gut voran, überqueren zur Abwechslung mal die Cher und bekommen tatsächlich auf dem kostenlosen Stellplatz von Villandry (Entsorgung war möglich; Frischwasser defekt) noch eine Bleibe für uns.
In der eigentlichen Reihe für die Wohnmobile ist gerade noch ein Platz für mich. Andere Wohnmobile, die noch kreiseln und einen Platz „gebacken“ bekommen wollen, haben das Nachsehen.
Es ist noch früh genug, um die wunderschönen Gartenanlagen des Schlosses zu besichtigen. In das Schloss selbst wollen wir nicht hinein. Der riesige Außenbereich ist in einen Gemüse-, Kräuter-, Blumen- und Wasserbereich gegliedert. Welch eine Farbenpracht strahlt uns aus dem Gemüsegarten entgegen. Ein großes Quadrat ist wiederum in vier kleinere Quadrate aufgeteilt. Struktur erhält dieses Gesamtwerk durch Buchsbaum-Einrahmungen, die in ihren inneren Bereichen verschiedenfarbige oder unterschiedlich blühende Gemüsesorten beherbergen. Es ist eine wahre Pracht und man kann sich überhaupt nicht „satt sehen“. Die Zeit vergeht wie im Fluge.
Wieder auf dem Stellplatz, sehen wir, dass sich die Wohnmobile über einen großen Teil des Parkplatzes vermehrt und ausgebreitet haben.
Tagesstrecke: 241 km
Mittwoch, 31.07.2013
Unser heutiges Ziel wurde zwar schon mehrmals angedacht, doch sind wir dort nie gelandet, der Wald von Brocéliande. Auf kleinen Landstraßen fahren wir bis Laval, um dann auf die N 157 in Richtung Rennes zu wechseln.
Nach der Umfahrung von Rennes wechseln wir auf die N 24 bis Plélan-le-Grand und schließlich nach Paimpont, wo wir wieder mal die letzte reguläre Parkbucht auf dem kostenlosen Stellplatz mit V+E erwischen. Zwischendurch waren wir heute Mittag wieder bei einem wunderbaren Routier, wo wir für EUR 11,00 ein Vorspeisenbuffet, Boeuf Bourgignon mit grünen Bohnen, Käse, Dessert und Wein bekamen.
Es ist zu heiß um irgendetwas zu unternehmen. Im Schatten eines Baumes erholen wir uns erst einmal von der Fahrt.
Etwas später machen wir eine kleine Besichtigungstour durch Paimpont. Überall gibt es Wanderwege, die sich mit der Sage um Merlin und König Arthur befassen. An einem See am Rande des alten Ortskerns befindet sich eine alte Klosteranlage, die nun aber fremdgenutzt wird.
Zu einer kurzen Erfrischung suchen wir anschließend eine Bar, und entscheiden uns für eine, wo draußen ein paar Männer zusammen sitzen und zur eigenen Unterhaltung eine kleine Session veranstalten.
Mittlerweile ist die Platzkapazität kurzerhand erhöht worden, denn es stehen jetzt 18 Womos auf dem Platz; plus sechs Womos auf dem benachbarten Parkplatz.
Tagesstrecke: 269 km
Donnerstag, 01.08.2013
Im Wald von Brocéliande gibt es verschiedene Zielpunkte mit „sagenhaften“ Themen. Wir wollen dies nicht mit dem Fahrrad erkunden. Stattdessen fahren wir mit dem Womo in Richtung des Grabes von Merlin. Vorher landen wir aber auf einem Parkplatz, wo uns ein Wanderweg zu einer 500 Jahre alten Zaubereiche führt. Lena würde so gerne hier bleiben, denn überall sieht sie Büsche voller Heidelbeeren.
Trotz der vorherigen sehr guten Ausschilderung, finden wir das Grab von Merlin erst nach einigem Suchen.
Heute Nacht hat es zum ersten Mal richtig abgekühlt und überall tropfte der Tau herab. Doch ist es mittlerweile wieder heiß geworden. Wir wollen ganz schnell ans Meer, um uns abkühlen zu können.
Erquy ist auch schnell erreicht. Es ist 13.00 Uhr und der Stellplatz (Gebühr EUR 6,00) ist voll. Wir tanken erst einmal Wasser auf und stellen uns in eine Warteschleife. Nach einigen Minuten und mehreren Rundgängen sehe ich, dass ein Engländer wegfahren möchte. Kurzer Kontakt und schon ist der Platz für mich reserviert.
Geschafft! Wir haben einen tollen Platz mit Sicht auf das Meer. Durch die Neugestaltung des Stellplatzes sind zwar einige Plätze verloren gegangen, doch haben wir jetzt neben dem Womo eine angenehme Fläche um noch einen Tisch mit Stühlen aufzustellen.
Es ist so heiß, dass der Teer anfängt weich zu werden, also nichts wie hin zum Wasser. Am Anfang kostet es zwar ein wenig Überwindung, doch ist es ganz schnell angenehm und erfrischend. Endlich sinkt die Körpertemperatur um einige Grade.
Zurück beim Wohnmobil können wir das Kreiseln von platzsuchenden Wohnmobilfahrern bewundern. Mit der Stellplatzneugestaltung wurde gleichzeitig die Parkzeit auf einen 24 Stunden Rhythmus umgestellt. Hierdurch herrscht eine ständige Fluktuation, die immer wieder freie Plätze beschert.
Gegen Abend machen wir einen Spaziergang in den Ort. Es gibt aber nichts Neues über Erquy zu berichten. Bei einem Fischhändler kaufen wir noch für unser Abendessen Petoncles (Muscheln) und Bulots (große Meeresschnecken).
Tagesstrecke: 103 km
Freitag, 02.08.2013
Wir haben gestern entschieden, dass wir noch einen weiteren Tag hier bleiben. Wir suchen am Morgen bei gerade beginnender Flut Tellines (kleine Muscheln) für das Mittagessen. Danach besteht unser Programm aus schwimmen, faulenzen und in den Ort gehen.
Tagesstrecke: 0 km
Samstag, 03.08.2013
In Erquy ist heute großer Markt, den wir erst besuchen.
Danach entsorgen wir und fahren weiter nach Lampaul-Plouarzel. In der Bretagne sind zur Zeit sehr viele Wohnmobile unterwegs. Doch dürfte der Platz in L.-P. genügend Kapazität haben. Unterwegs nehmen die uns entgegen kommenden Womos immer mehr ab. Der Verkehr wird auch ruhiger. Immerhin fahren wir fast ans Ende der Welt.
Wir erreichen den gut besuchten Stellplatz mit V+E (Gebühr incl. zwei Personen EUR 4,10) und bekommen sogar noch einen Stellplatz in der obersten Reihe mit herrlicher Aussicht auf das Meer und die Inseln Molène und Ouessant.
Nach einem kurzen Erkundungsgang geht Lena noch einmal baden. Hier ist das Wasser aber kälter als in Erquy.
Tagesstrecke: 200 km
Sonntag, 04.08.2013
Der Wind noch stärker als gestern. Es ist auch kein Bäcker auf den Platz gekommen. Ich habe für uns Brot im Ort besorgt (1,5 km bergauf). Nach dem Frühstück sind wir beide dann mit dem Fahrrad hoch nach Plouarzel zu einem heute stattfindenden Flohmarkt gefahren. Es gab tolle Angebote.
Nach einem etwas verspäteten Mittagessen und der angemessenen Ruhezeit gehen wir jetzt zu einer Musikveranstaltung in einer Bar am Hafen. Ein lokaler Sänger bereitet uns einen schönen Abend mit französischen Chansons.
Tagesstrecke: 0 km
Montag, 05.08.2013
Der erste Blick aus dem Fenster bringt die Erkenntnis, dass sich die Sonne hinter Wolken versteckt hat. Es ist auch kühler geworden. Die Radtour zum Bäcker schenke ich mir. Wir backen uns Brötchen auf.
Bei der Weiterfahrt in nördlicher Richtung versuchen wir, soweit möglich, an der Küste zu bleiben, um die Schönheit der Aber, diese tiefen Einschnitte in das Land, zu genießen. Dafür nehmen wir gerne ein paar mehr Kilometer in Kauf.
Bei der Umrundung des Aber Ildift steht uns auch mal wieder die nicht so einfache Durchquerung des kleinen Ortes Lanildut bevor. Eigentlich kann hier auf der Straße nur ein Auto bequem durchfahren. Damals stand mir ein Bus gegenüber und auf der Beifahrerseite begrenzte ein Blumencontainer aus Beton meine Ausweichmöglichkeit, und hinter mir war schon eine Schlange weiterer Autos, eine „wunderbare“ und schweißtreibende Situation.
Heute parken wir erst einmal am Beginn des Ortes. Das Wetter hat sich gebessert. Die Aussicht auf den Aber ist herrlich. Es gibt auch ein schönes Lokal mit Menü für EUR 11,00. Vielleicht landen wir ja später hier.
Plötzlich hören wir vom Wind heran gewehte Fetzen von Gesang und Musik. Wir folgen diesen Klängen und landen im Hafen. Das örtliche „Office de Tourisme“ bietet seinen neu angekommenen Touristen einen „Pot d’Accueil“, einen Begrüßungstrunk mit regionalen Häppchen, Tombola und Musik. Leider gewinnen wir nicht die Überfahrt zur Insel Ouessant, dafür sind wir aber satt.
Das Menü kann uns nun nicht mehr reizen. Also fahren wir weiter. Diesmal haben wir Glück und sind die Einzigen auf der Straße. Der Weg an der Küste entlang über Porspoder, Halbinsel St. Laurent, Argenton und die Chapelle St. Samson war sehr schön. An der Straße entlang gab es auch sehr viele Parkplätze ohne Einschränkungen, die zum Übernachten Möglichkeiten boten.
In Portsall der Stellplatz liegt uns ein wenig zu weit ausserhalb vom Ort. Stattdessen fahren wir in den Hafen um uns einen kleinen Überblick zu verschaffen.
Weiter geht es über den Aber Benoit zum Yachthafen von Aber-Wrac’h. Hier gibt es einen kostenlosen Parkplatz für Wohnmobile mit wunderschöner Aussicht. Am Hafen gibt es nur wenige Gebäude. Aber eine Bar mit angegliedertem kleinen Lebensmittelverkauf (vor allem Brot) und einige Restaurants bieten alles was wir brauchen.
So erliegen wir sofort dem Angebot eines Apero, bestehend aus drei Austern und einem Glas Weißwein.
Abends landeten wir prompt wieder in diesem kleinen Lokal zu Fischsuppe und Moules frites für EUR 11,80. Dazu tranken wir eine gute Flasche bretonischen Cidre brut.
Tagesstrecke: 58 km
Dienstag, 06.08.2013
Heute Nacht hat es noch etwas geregnet. Jetzt steht aber schon wieder die Sonne am Himmel und es wird warm. Deshalb fahren wir auch noch einmal etwas in westlicher Richtung auf die Aber Wrac’h vorgelagerte Presqu’ile de St.-Marguerite. Auf kleinen Straßen erreichen wir einen Parkplatz an der Küste (ohne Einschränkungen). Von hier aus kann man durch die Dünen an der Küste entlang laufen und hat einen tollen Ausblick auf den Leuchtturm auf der L’Ile Vierge.
Nun geht es wieder in östlicher Richtung. Hinter Lannilis überqueren wir den Aber Wrac’h und fahren nach Lilia an die Küste(direkt davor liegt die L’Ile Vierge). Die Restaurants sagen uns nicht so zu. Außerdem ist die weitere Durchfahrt an der Küste entlang für Wohnmobile gesperrt. Also lassen wir in diesem Ort auch kein Geld.
Auch ein kurzer Abstecher in den benachbarten Port Perros bringt uns keinen Erfolg. Zurück in Plougerneau finden wir aber in einer kleinen Gasse hinter der Kirche einen Ouvrier (Restaurant mit Mittagstisch für Arbeiter). Hier gibt es ein Vorspeisenbuffet, Moules frites bzw. Rinderhackfleischklößchen in Tomatensoße und Nudeln, Dessert und Wein für EUR 11,80.
So gestärkt fahren wir über Guissény nach Goulven und landen auf einem Stellplatz mit V+E (Mini-Camping mit Strom, Dusche und Toilette für eine Gebühr von EUR 5,00 zuzügl. 22 Cents Taxe de Sejours.
Im Ort selbst gibt es außer einer sehr schönen und beeindruckenden Kirche nichts. Die Creperie in einer Gemälde-Galerie liegt ganz schön. Wir waren aber nicht drin, dafür haben wir aber einen Radausflug in das vorgelagerte Plounéour-Trez mit einer kurzen Runde an der Küste entlang unternommen.
Tagesstrecke: 61 km
Mittwoch, 07.08.2013
Der kleine Supermarkt mit dem Depot de Pain hat mittwochs nicht auf. Also geht es ohne frisches Brot den gefühlten Kilometer wieder erfolglos zu Fuß zurück. Zum Glück haben wir noch genügend zu essen im Womo.
Bevor wir weiter fahren besichtigen wir noch die Kirche in Goulven. Die folgende Fahrt, bei der wir letztendlich auf dem Stellplatz in St.-Pol-de-Leon landen, könnte man genau so gut auch als Besichtigungstour von unerfüllten Stellplatzträumen ansehen.
Der Stellplatz bei der Crêperie in Santec ist wie ein kleines Gefängnis von Mauern eingezäunt. Der Stellplatz außerhalb von Laber, einem kleinen Ort östlich von Roskoff, liegt an einer Bucht z. Zt. ohne Wasser direkt an der Straße. In Roscoff der Stellplatz ist geschlossen. Zu dem Stellplatz mit V+E in St. Pol (Gebühr EUR 5,00 für 24 Std.) gibt es zwar eine umständliche Anfahrt, doch finden wir noch einen Platz in der ersten Reihe zur Bucht.
Tagesstrecke: 53 km
Donnerstag, 08.08.2013
Wir haben sehr ruhig und gut geschlafen. Leider ist der nächste Bäcker ca. 2 km entfernt. Deshalb hat es sich bei uns sehr gut bewährt, dass wir restliches Baguette in ca. 10 cm lange Stücke schneiden und einfrieren. Bei Bedarf können sie dann ganz kurz aufgebacken werden.
Vor der Weiterfahrt parken wir noch mal kurz oben in St. Pol und laufen ein wenig durch die Gassen zwischen den zwei Kirchen. Wovon die Kapelle Notre-Dame-de-Kreizker den höchsten Kirchturm der Bretagne hat. Es lohnt aber auch ein Blick auf die alten Handwerks- bzw. Kaufmannshäuser.
Über Morlaix geht es auf die N 12 bis Guingamp und von dort auf der Landstraße über Lanvollon nach Paimpol zum „Festival du Chant de Marin“. Hier soll es ab heute die ersten Wohnmobil-Stellplätze auf verschiedenen Wiesen um den Ort herum geben. Es ist ca. 15.00 Uhr als wir Paimpol erreichen, und wir rechnen so mit 20 bis 30 Wohnmobilen die vor uns vor Ort sind, da das Festival ja erst morgen los geht.
Tja, die ersten beiden Plätze sind bereits mit insgesamt ca. 200 Wohnmobilen dicht. Wir stehen nun bei den ersten auf der kostenlosen Wiese von P 6. Hier zwar ohne V+E aber mit mehr Platz ums Womo herum. Eine Haltestelle für die kostenlose Navette (Pendelbus) ist direkt am Platz, und kann ab morgen genutzt werden.
Es ist wieder sehr heiß geworden, und wir genießen den Nachmittag unter unserer Markise. Dabei können wir die aus allen Richtungen herankommenden Wohnmobile bei ihrer Parkplatzsuche beobachten, und wie sie letztendlich doch die Wiese bei uns immer mehr bevölkern.
Am Spätnachmittag machen wir uns auf den Weg zum Hafen in Paimpol. Der direkte Weg ist vielleicht nicht mehr als 1,5 km. Überall kreiseln Wohnmobile, jeder erdenkliche Parkplatz ist belegt. Selbst in den Straßen stehen bei etwaig vorhandenen Parkbuchten oder zwischen Bäumen vereinzelt Wohnmobile.
Um den Hafen werden bereits die Absperrungen vorbereitet. Trotzdem fließt der Verkehr noch durch die Hafenstraßen und Wohnmobile irren auf ihrem Weg zu dem eigentlichen Stellplatz beim Hafen (jetzt aber gesperrt) oder zur Île de Bréhat durch die Straßen.
Ab 18.00 Uhr gibt es mit Beginn der Flut das heutige Highlight. Ca. 200 alte Segelschiffe bis hin zum Dreimaster von 1769 kommen in den Hafen gesegelt; begrüßt von mehreren tausend Menschen.
Gegen 21.30 Uhr haben alle Schiffe nach hervorragender Präzisionsarbeit und Betreuung durch die Hafenverwaltung in dem kleinen Hafen ihren Anlegeplatz eingenommen und wir können uns wieder auf den Rückweg machen. Über unserem Platz herrscht eine himmlische Ruhe.
Tagesstrecke: 113 km
Freitag, 09.08.2013
Wir haben sehr gut geschlafen. Der Parkplatz (für ca. 200 Wohnmobile) ist jetzt fast voll. Ich fahre mit dem Fahrrad zum Bäcker und hole Baguette und Croissants. Nach dem Mittagessen fahren wir mit dem Pendelbus zur Haltestelle am Bahnhof. Von dort sind es nur noch 250 m bis zum Hafen.
Von überall her strömen Menschen zum Hafen. Trotzdem gibt es kein Gedränge oder lange Schlangen (siehe Loreley). Kartenkontrolle und das Verpassen der verschiedenfarbigen Bändchen erfolgt reibungslos hintereinander. Bis auf Glasflaschen und Alkohol bei Minderjährigen darf alles ohne große Kontrollen mitgenommen werden. Es wird dabei an die Vernunft und die Einhaltung der Vorschriften appelliert. Wir sind bei Konzerten in Frankreich noch nie auf Getränke kontrolliert worden,ganz im Gegenteil zu Deutschland.
Alle Schiffe sind mit bunten Wimpeln geschmückt. Es ist ein herrliches buntes Treiben auf dem Wasser. Auf drei um das Hafenbecken verteilten Bühnen gibt es schon Auftritte, die jeden Tag bis weit in die Nacht andauern.
Auf der Bühne im Champ de Foire, wo wir gleich zum Auftritt von Tri Yann wollen, singen z. Zt. noch Les Marins d’Iroise. Auf der großen Wiese sitzen oder stehen die Menschen bis hinten hin. Sinnigerweise gab es von den Zeitungen in einem Paketpreis auch die kleinen Drei-Bein-Klappstühle.
Während der Umbaupause und den üblichen Umschichtungen schaffen wir es fast bis ganz vorne hin. Der Organisationsablauf klappt auf allen Bühnen perfekt, und pünktlich beginnt um 15.30 Uhr die bretonische Gruppe Tri Yann ihr 40-Jahre-Jubiläumskonzert. Als Gäste traten noch mit auf: Louis Capart (bretonischer Chansonnier), Bernard Baudriller (ex-Tri Yann) und die Gruppe Les Marins d’Iroise. Es war ein wirklich gelungener Nachmittag.
Wir streifen noch ein wenig um den Hafen herum und nehmen die Stimmung mit den vielen Straßengruppen um uns herum auf. Besonders lange blieben wir bei der Samba-Truppe Mulêketú stehen.
Zur Stärkung gibt es für uns Spieße mit gegrillten Jakobsmuscheln. Lecker!!!
Und noch ein Konzert: In einem Zirkuszelt spielt die bretonische Gruppe Barzaz, eine Mischung aus betonischem Folkrock und Fest-Noz-Gesang.
Danach fahren wir erst einmal mit dem Navette wieder zum Wohnmobil. Erholung ist angesagt. Denn unseren nächsten Auftrittstermin mit der japanischen Trommelgruppe Gocoo haben wir um 00.45 Uhr.
Gegen 23.30 Uhr begeben wir uns wieder an den Hafen, was ohne das Angebot der Navette gar nicht möglich gewesen wäre. Der Aufbau von Gocoo zieht sich etwas länger hin. Es ist schon 01.15 Uhr als die ersten Trommelschläge dröhnen. Danach wird aber ein wahres Feuerwerk mit den dicken Trommelstöcken entfacht. Es ist einfach gigantisch. Das Dröhnen geht durch Mark und Bein. Leider müssen wir schon vor dem Ende weg, damit wir unseren letzten Pendelbus erreichen.
Noch auf unserem Platz hört man die Trommeln von Gocoo, und bis wir schlafen ist es fast 02.30 Uhr.
Tagesstrecke: 0 km
Samstag, 10.08.2013
Wir schlafen uns so richtig aus. Mittags machen wir uns Würstchen mit Salat. Nach einer angemessenen Ruhepause fahren wir dann wieder mit der Navette unsere Runde zum Hafen und sehen dabei, was die anderen Wohnmobilisten auf den vielen verschiedenen Parkplätzen so machen. Zuerst lassen wir uns einfach ein wenig treiben. Ich kaufe mir dabei eine dieser kurzen rostroten Hosen, wie sie dort in der Bretagne getragen werden.
Danach schauen wir wieder im Zirkuszelt rein, wo Louis Capart, den wir gestern mit Tri Yann gesehen haben, seinen eigenen Auftritt hat. Manchmal erinnert er mich mit seinen Liedern und seiner Darbietung an Reinhard Mey. Gegen Ende singt er auch ein Chanson von Frederic Mey (früheres Pseudonym von Reinhard Mey während seiner Frankreich-Auftritte).
Leider haben wir zur gleichen Zeit wie viele andere Festivalbesucher Hunger. Also heißt es Schlange stehen. Der gegrillte Thunfisch ist dann auch all. So gibt es Moules frites bzw. gegrillte Sardinen mit frites.
Ein Kurzbesuch im Guinness-Pavillon bringt uns außer einem Guinness aber nichts besonderes in Sachen Musik. Also wieder ins Zelt zu Capercaillie (schottischer Folkrock).
Um 24.00 Uhr sind wir platt und wollen nur noch zum Wohnmobil.
Tagesstrecke: 0 km
Sonntag, 11.08.2013
Eigentlich können wir heute noch einmal zum Festival. Es gibt auch Veranstaltungen die wir noch gerne sehen würden. Es ist aber wirklich genug.
Wir entsorgen beim nahen P 5 und verlassen Paimpol. Es waren tolle Tage. Auf der D 786 fahren wir über Plouha und schließlich in den Hafen von St.-Quay-Portrieux. Den man am besten von der D 786 und dem südlichen Kreisel, fast schon aus Étables-sur-Mer, immer in Richtung Port erreicht. Im hinteren Bereich gibt es bei den Hafengebäuden einen kostenlosen Parkplatz für Wohnmobile. Kurz vor dem Parkplatz gibt es an einem Kreisel ein Verbotsschild für Wohnmobile. Dieses gilt aber für den rechts am Wasser befindlichen kleinen Parkplatz.
Der Parkplatz ist bereits voller Wohnmobile. Direkt neben dran ist ein schöner Strand. Wir gehen aber erst in das Restaurant am Hafen und essen ein Menü für EUR 11,80: Ragout von Jakobsmuscheln + Fisch in einer hellen Soße mit grünen Bohnen.
Wir spazieren über den Strand zur vorgelagerten Zollbefestigung, sammeln ein paar Bigourneaux (diese kleinen schwarzen Meeresschnecken) und laufen noch mal durch den Ort und kaufen Brot und ein paar Galettes nature. Der Erfolg ist ein Abendessen aus gekochten Bigourneaux und Galettes gefüllt mit gekochtem Schinken, geriebenem Emmentaler und Camembert.
Tagesstrecke: 36 km
Montag, 12.08.2013
Sehr früh am Morgen kommen schon PKWs vorbei die einen Parkplatz suchen. An der Hafenmole zur Stadt hin ist ein riesiger Markt aufgebaut, den wir uns auch noch anschauen. Lena kauft zwei Kilo ganz reifer Aprikosen, die sie heute noch zu Marmelade kochen möchte. Wir haben deshalb schon von Zuhause Marmeladegläser, Einmachzucker und eine Wage mitgenommen.
Bevor wir weiter fahren gehen wir wieder in das gleiche Restaurant wie gestern, denn heute gibt es für das gleiche Geld ein Menü mit Buffet/Fisch bzw. Schweinefleisch/Dessert und Café.
Ab St.-Brieuc befahren wir wieder die N 12, da wir schnell vorwärts kommen wollen und sind ganz zügig in Cancale auf dem Stellplatz mit V+E (Gebühr EUR 6,00).
Lena kocht erst einmal die Marmelade, während ich mich mit einem guten Buch still beschäftige. Danach packen wir eine gekühlte Weißweinflasche und Gläser ein und ziehen in Cancale vorne raus zu den Austernbänken. Dort kaufen wir uns an einem Stand einen Aperoteller mit 12 Austern „Creuses de Cancale“ für EUR 5,50 und eine Zitrone (EUR 0,50).
Wir setzen uns dort auf die Stufen mit Blick auf die Austernzucht und haben im Hintergrund den Mont Saint Michel; dazu noch das schöne Picknick mit einem frischen kalten Weißwein. Kann es etwas schöneres geben?
Tagesstrecke: 133 km
Dienstag, 13.08.2013
Der Bäcker hat uns ganz früh schon wieder mit seinen Leckerreien verwöhnt. Bevor wir aber wieder weiter fahren gehen wir noch einmal in den Ort runter, denn gestern Abend haben wir gesehen, das es in einem der vordersten Häuser nicht nur Austern, Muscheln und Bulots zu kaufen gibt, wie wir bisher dachten. Sondern es gibt auch frische und gekochte Hummer, Krebse und Seespinnen. Wir erstehen einen gekochten Hummer (EUR 16,00), 475 g Bulots (EUR 4,23) und eine gekochte Seespinne (EUR 7,28).
Über Pontorson und Granville fahren wir in die Normandie hinein bis auf den Stellplatz mit V+E in Gouville-sur-Mer (Gebühr EUR 4,50). Wir stehen hinter einer Düne und vor uns liegt ein riesiger Strand. Gouville gilt auch als Hochburg der Normandie-Auster.
Als erstes verzehren wir aber unser heute Morgen eingekauftes, feudales Mittagessen. Es schmeckt fantastisch.
Nach ein wenig Ruhe spazieren wir über den Strand und unternehmen noch eine kleine Radtour. Anschließend genießen den Abend mit einem Glas Ricard.
Wie sich das mit dem Wasser verhält ist nicht so ganz klar, denn eigentlich ist es in den EUR 4,50 inklusive. Mir ist nur aufgefallen, dass viele Wohnmobilfahrer ganz schnell mit Kanistern und Flaschen zu dem Wasserautomaten liefen, wenn dort einer bezahlt hat. Also bin ich auch mit meiner Giesskanne hin gelaufen. Es hat funktioniert.
Tagesstrecke: 128 km
Mittwoch, 14.08.2013
Brot gibt es auf dem benachbarten Campingplatz. Doch kommt der Bäcker erst um 09.30 Uhr dort vor das Tor und anschließend dann auf den Stellplatz.
Nach Frühstück und Entsorgung durchqueren wir auf meist schmalen Straßen das Cotentin um zur Westküste der Normandie zu gelangen. Der Stellplatz in Grandcamp-Maisy sagt uns nicht zu. Unser nächster Stopp ist am Pointe du Hoc. Hier gibt es neben der herrlichen Aussicht noch eine alte Bunkeranlage an der Steilküste zu besichtigen.
Es ist gerade Mittagszeit, also machen wir uns vor der Weiterfahrt noch schnell Spaghetti Aglio Olie. In Port-en-Bessin-Huppain finden wir dann einen kleinen Stellplatz ohne V+E (Gebühr EUR 3,50) mit Blick auf die Dächer des Hafenbereiches und das Meer.
Wir laufen die paar hundert Meter runter zum Hafen. Hier gibt es einen Kiesstrand, aber auch viele Restaurants. Am Strand liegt alles voller Schalen von Jakobsmuscheln. Also muss es auch irgendwann ganz viele geben.
Irgendwie fühle ich mich ein wenig kränklich, deshalb laufen wir auch wieder zurück zum Wohnmobil.
Tagesstrecke:93 km
Donnerstag, 15.08.2013
Auch heute Morgen erscheint kein Kassierer. Wahrscheinlich steht der Preis nur pro forma dort. So langsam werden unsere Etappen auf der Heimfahrt wieder größer. Bei Bayeux fahren wir auf die Autobahn und bleiben dort bis Yvetot, um nach St.-Valery-en-Caux zu gelangen. Zum wiederholten Male ist alles voll. Eigentlich sollten wir diesen Ort, wo wir früher öfters standen mittlerweile streichen. Also geht es zum Nachbarort Veulettes-sur-Mer auf den Stellplatz mit V+E (Gebühr EUR 4,50). Dort ist es trotz benachbartem Atomkraftwerk schön.
Wir essen im Ort Moules frites und genießen den heißen Nachmittag unter der Markise. Am frühen Abend machten wir dann noch einen kleinen Spaziergang zum Wasser.
Tagesstrecke: 201 km
Freitag, 16.08.2013
Der Bäcker kommt hier erst um 09.00 Uhr. Trotzdem kommen wir früh los. Wir fahren auf der D 925 und können bis Le Treport noch ab und zu das Meer sehen. Weiter geht es nach Abbeville. An der Straße macht ein Chinese im Zentrum Werbung für sein Lokal mit Buffet. Also fahren wir bis ins Zentrum, parken das Auto beim Carrefour und suchen. Es gibt eine tolle Kirche und viele alte Bauten, aber kein Chinese oder sonst ein für uns ansprechendes Restaurant.
Endlich finden wir einen Stadtplan und auch die Markthallen, aber keinen Chinesen. Bei einer Umrundung des Häuserblocks sehen wir endlich die Reklame über einem Eingang wie bei einem Supermarkt. Die Räumlichkeiten sind sehr modern gehalten und das Buffet ist mit vielen Sachen bestückt, die wir so nicht kennen. Alles in allem eine gelungene Mahlzeit.
Auf dem Rückweg zum Auto schauen wir uns noch ein wenig genauer in dem Ort um. In der Kathedrale ist eine Bilderausstellung über die Bombenzerstörung in 1940 von Alliierten und Deutschen, und den Wiederaufbau. Trotzdem erhielten wir von dem Museumsvertreter eine kurze Anleitung in deutsch (!), mit dem Hinweis, auch noch andere wichtige Stätten der Stadt zu besichtigen.
Nach tanken und einem kurzen Einkauf im Carrefour geht es auf verschiedenen Landstraßen über Amiens, St. Quentin und Hirson nach Anor. Der dortige Stellplatz gefällt uns nicht. Als wieder durch den Wald zurück auf die Hauptstraße bis Charleville-Mézières. Die Ortsdurchfahrt gestaltet sich aufgrund einiger Baumaßnahmen ein wenig problematisch. Trotzdem gelangen wir an die Meuse und nach Bogny-sur-Meuse. Wobei der kostenlose Stellplatz im Ortsteil Château Regnault liegt.
Für sechs Wohnmobile mit V+E ausgelegt, tummeln sich 15 Wohnmobile wie an der Leine aufgezogen dort. Ein Platz direkt an der Meuse mit Wiesen und Bäumen. Eine Bar mit kleinem Speisenangebot, ein Restaurant, ein Supermarkt und ein Bäcker sind in unmittelbarer Nähe.
Tagesstrecke: 387 km
Samstag, 17.08.2013
Es ist ein schöner Morgen. Deshalb machen wir erst noch eine kleine Radtour an der Meuse entlang bis nach Montherme. Dort wird gerade ein schon bestehender Stellplatz, ebenfalls direkt an der Meuse, neu begrünt, deshalb parken die Wohnmobile neben am Wegesrand.
Die Weiterfahrt über Sedan und Bouillon (Belgien) ist entspannt zu fahren. Die folgende Autobahn nach Luxembourg bis Waserbillig ist fast schon unsere „Hausstrecke“. In Wasserbillig tanken wir und fahren an der Mosel weiter. Direkt hinter der Grenze ist eine Pizzeria bei der wir schon oft angehalten haben, so auch dieses Mal.
Hinter Trier fahren wir in das Moseltal hinein um wieder nach Minheim zu kommen. Der Stellplatzmit V+E (Gebühr EUR 6,00) ist proppenvoll und wir bekommen gerade noch einen der letzten Plätze. Gegenüber der Hinfahrt ist er gar nicht mehr wieder zu erkennen. Laut Auskunft des Kassierers ist es aber auch erst das zweite volle Wochenende für dieses Jahr.
Abends ziehen wir nicht wie viele andere zur großen Weinprobe mit Musik für EUR 4,50, sondern wir gehen wieder zum Weingut Schmitt-Breit und verbringen einen gemütlichen Abend in der Weinlaube.
Tagesstrecke: 259 km
Sonntag, 18.08.2013
Pünktlich um 08.15 Uhr fährt der Bäcker vor. Nach dem Frühstück das gewohnte Entsorgen und ab die Post. Es regnet wieder ein wenig. Minheim scheint uns immer mit Regen zu verabschieden.
Durch einige Umleitungen und eine gesperrte Autobahn-Auffahrt bei Wittlich kommen wir aber nicht recht voran. Staus kommen auch noch hinzu. Trotzdem schaffen wir es bis 13.00 Uhr nach Limburg. Es klappt gerade noch rechtzeitig, um mit unserem jüngsten Sohn den Abschluss unserer Reise in einem griechischen Restaurant zu begehen. Gleichzeitig ist es bei Retsina und Ouzo eine gute Einstimmung auf unsere nächste Tour im Herbst nach Griechenland.
Tagesstrecke: 179 km