Frankreichs Südwesten – Spätsommer 2019 Teil 3

Montag, 16.09.2019

Nach dem Frühstück verlassen wir unseren Austernzüchter und fahren zuerst in Richtung Hafen. Den haben wir bei unseren bisherigen Besuchen noch nie angesteuert. Wir waren sehr überrascht, dass man von hier aus rund um die Hochsaison Schiffstouren zum Fort Boyard und zur Île d’Aix machen kann. Außerdem stießen wir auf einen alten Süßwasserbrunnen an der Charentemündung in den Atlantik.

Brunnenhaus der Fontaine Royale de Lupin aus dem 17. Jhdt.

Danach fahren wir in den Ortskern von Port des Barques hinein zur Avenue de l’Île Madame. Hinter dem Sportplatz ist ja ein großer Wohnmobil-Stellplatz. Hier vorne am Strand gibt es aber einen kleinen Parkplatz, wo Wohnmobile tagsüber parken dürfen. Wir haben Glück, und es ist alles frei. Jetzt sind es nur noch wenige Meter bis zur Passe aux Boeufs, der Passage zur Île Madame, die, wie wir uns ausgerechnet haben, jetzt bei Ebbe zu begehen bzw. zu befahren ist. Trotz Hitze machen wir uns zu Fuß auf den Weg. Wir wollen ja auf der Insel nur eine kleine Runde drehen. Dachten wir.

Austernzucht

Croix des Galets – Steinkreuz auf einem Feld zur Erinnerung an 254 Priester, die hier als Opfer ihres Glaubens lebendig begraben wurden.

Wir halten uns immer rechts, und versuchen im Schatten von Bäumen zu bleiben, gehen auch nicht mehr zum Fort de l’Île Madame, das kennen wir schon. und erreichen den Puit des Insurgés (einen Wachposten).

Blick auf Fort Boyard

Jetzt haben wir die Insel schon zur Hälfte umrundet und nirgends gibt es etwas zu trinken. Jedesmal, wenn es uns so ergeht, kommt uns die Erkenntnis: „Bei der nächsten Wanderung oder Radtour nehmen wir uns was zum Trinken mit. „. Die Häuser, die wir vor uns sehen, sind auch ohne Bewirtschaftung. Nur noch ein paar hundert Meter durch die pralle Sonne laufen, dann kommen wir zur Ferme Aquacole. Dort gibt es sicher was. Wie zwei Verdurstende in der Wüste tappen wir die Stufen hinauf. Gerettet!

Mente a l’eau

Den Rückweg zum Wohnmobil können wir nun viel lockerer in Angriff nehmen.

In dem Wäldchen vor dem Wohnmobil bauen wir Tisch und Stühle auf und machen Picknick. Noch ein wenig ausruhen und weiter geht’s zum Meeresschwimmbecken.

Die Furt zur Île Madame verschwindet so langsam wieder im Meerwasser.

Bei der Weiterfahrt zur Île d’Oleron halten wir uns wieder meeresnah und stoßen dabei auf den Ort Brouage. Vor uns stehen hohe Wände einer Stadtmauer mit einem großen Durchbruch, und rechts ist ein großer Parkplatz, an dessen Rand weiße Dächer wie an einer Perlenschnur aufgereiht stehen. Wir stellen uns dazu und starten eine Besichtigungstour. Schnell wird uns klar, dass dauert länger und wir übernachten hier.

Brouage – Ville Royale; 1555 von Jaques de Pons gegründet.

Damals reichte noch ein schiffbarer Kanal vom Atlantik bis vor die Stadtmauern von Brouage.

Gravuren in den Steinwänden

Mittlerweile haben sich viele Künstler angesiedelt.

Ludwig XIV. und seine Geliebte, Marie Mancini, standen auch schon hier oben.

Die Wachsoldaten müssen sehr christlich gewesen sein.

Pulverhaus

Ansicht in 1900

Ansicht 2019

alte Kaserne

heutige Luftaufnahme

Von Brouage aus wurde die neue Welt erkundet und Quebec gegründet.

Blick von der Mauer

Vor dem Café nahmen wir unseren Abendtrunk, sprich Ricard, ein.

Abendstille

Tagesstrecke: 21 km

 

Dienstag, 17.09.2019

Heute fahren wir aber auf die Oleron. Die Brücke läßt sich bei nur wenig Wind gut befahren. Wir haben es schon mit unserem Alkoven-Fahrzeug ganz anders erlebt. Am Ortseingang von Le Château d’Oleron,  in der Nähe der Austernzüchter, stellen wir unser Fahrzeug am Straßenrand ab und gehen in den Ort. Dienstags sind um die Markthalle herum nur wenige Stände aufgebaut. Der große Markt findet sonntags statt.

Es ist zwar noch heiß; der nächste Winter kommt aber bestimmt.

Also gehen wir erst einmal ein Stück zurück zur Porte d’Ors. Dort ist ein kleines Restaurant mit Terrasse, dessen Hinweise auf das Tagesmenü uns sehr gut gefallen haben. Diesmal fast ganz ohne Tiere aus dem Meer.

Unser Brot hat vorher schon mal herhalten müssen.

selbst gesuchtes vom Vorspeisenbüffet

Schweinebraten mit grünen Bohnen

Menthe au Chocolat und Cassis

Anschließend fahren wir zum Camping „Les Remparts“. Wir stellen uns zu den anderen Wohnmobilen in die Warteschleife, denn das Büro öffnet am Nachmittag erst wieder um 14.00 Uhr. Wir können uns noch einen schönen großen Platz im Freien aussuchen, den Schatten spenden wir uns selbst. Hier stehen wir ortsnah, mit Strom und V+E, und alles für EUR 14,00!

Später spazieren wir ans Meer und an den Remparts entlang zum Château.

Im Innenhof befinden sich versteckt einige Künstler-Ateliers.

Dokumentation der Künstlerarbeit

Blick in Richtung Festland zur Brücke und dem Fort Louvois

Hafeneinfahrt

Hafen im Gegenlicht

Die bunten Fischerhütten beim Hafen im Abendlicht.

neues Viertel:

altes Viertel:

Muscheln statt Schlösser

Rathaus

Tagesstrecke: 23 km

 

Mittwoch, 18.09.2019

Heute Vormittag machen wir einen Spaziergang zur Markthalle und kaufen am Fischstand: Bulots (große Meeresschnecken), Pinces des Crabes (Greifarme vom Krebs) und zwei Thunfischsteaks fürs Mittagessen ein.

Da wir noch Zeit haben, gehen wir weiter zu den bunten Fischerhütten im Hafen, die jetzt zum großen Teil von Künstlern als Ausstellungsräume genutzt werden.

Austernzüchter bei der Ausfahrt

Ein Verein widmet sich der Restaurierung alter Boote, …

… dabei treffen wir noch auf andere Schmuckstückchen.

Dabei „stolpern“ wir über „La Cabane Sans Souci“ und gönnen uns als Aperitif Austern mit einem Glas Wein in einer schönen Umgebung.

Die schwer beladenen Austernboote kommen zurück.

Die für Nachmittag geplante Radtour lassen wir aufgrund des aufkommenden starken Windes sein. Wir rollen die Markise ein und setzen uns in eine windgeschützte Ecke, denn warm ist es noch immer.

Am Abend spazieren wir noch ein Stück am Meer entlang bis zum außerhalb liegenden Wohnmobil-Stellplatz. Nee, da ist es bei uns schöner.

Badesee beim Campingplatz

der außerhalb liegende Stellplatz

Abendsnack bei uns

Tagesstrecke: 0 km

 

Donnerstag, 19.09.2019

Heute ist wieder Fahrtag. Bevor wir aber die Insel verlassen, fahren wir noch hoch bis zum Phare de Chassiron und stellen uns auf den Tages-Parkplatz für Wohnmobile.

Erzeugnisse aus dem Garten des Chassiron:

Bei der Durchquerung der Insel kommen wir erstaunlicherweise recht schnell zur Brücke aufs Festland. Heute merken wir mehr von dem Wind, der auf unsere Breitseite trifft. Für dieses Jahr haben wir uns vorgenommen, nicht die Fähre bei Royan zu nutzen, um auf die Medoc-Halbinsel zu gelangen. Unser heutiges Übernachtungsziel ist Mortagne-sur-Gironde. Der Ort selbst sieht bei der Durchfahrt ziemlich verlassen aus und liegt hoch über dem Meer. Doch das Navi zeigt bis zu dem Stellplatz auch noch eine Reststrecke an. Plötzlich führt die Straße steil nach unten zum Port de Plaisance, und auf der linken Seite stehen die Wohnmobile (Gebühr EUR 9,30 inkl. Strom und V+E). Die V+E ist allerdings auf der anderen Seite des Hafenbeckens. Der Bäcker kommt morgens auf den Platz.

Anfahrt aus dem höher liegenden Mortagne

Die noch ein paar hundert Meter entfernte Gironde ist  durch einen breiten Schilfgürtel eingerahmt und nicht erreichbar. Stattdessen spazieren wir um den Hafen und besuchen ein sehenswertes Antiquariat mit Café und Kunstausstellung in einem ehemaligen Fabriggebäude.

Tagesstrecke: 122 km

 

Freitag, 20.09.2019

Als besonderen Punkt dieser Reise habe ich mir Saint-Émilion vorgenommen. Vor einigen Monaten haben wir im Fernsehen einen Bericht über die feierliche Eröffnung der Weinlese (Ban des Vendanges) durch die Weinbruderschaft von Saint-Émilion (La Jurade de Saint-Émilion) gesehen. Doch hatte ich nicht unbedingt erwartet, dass wir auch an dem betreffenden Wochenende vor Ort sein können.

Ich füttere also am Morgen das Navi mit den Anweisungen zur kürzesten Route nach Saint-Émilion. Was soll ich sagen, es ist wahrscheinlich auch die Kürzeste. Sie geht über landwirtschaftliche Wege durch einige Gehöfte. Kleine Orte zieren auch manchmal unseren Weg. Wir haben aber eine tolle Aussicht auf die Gironde.

Die Mittagszeit ist fast schon vorbei, als wir in Saint-Ciers-sur-Gironde einen Supermarkt mit Tankstelle und ein Restaurant mit Mittags-Menü vorfinden. Die schon ältere Inhaberin macht alles alleine: Service und Küche. Aber es ist gut, und wir können etwas von der mühsamen Fahrt bei der Hitze herunterkommen.

Als wir Saint-Émilion erreichen, fällt uns als erstes auf, dass im gesamten Ort über das Wochenende Parkverbot herrscht. Auch der Stellplatz in der Ecke eines Parkplatzes fällt unter das Verbot. Außerdem ist er bereits voll. Auf Google-Maps habe ich einen Friedhof ausgemacht, den wir nun ansteuern. Über enge mit Mauern gesäumte Straßen erreichen wir den Friedhof. Das kleine Park-Dreieck ist tatsächlich noch frei. Gegenüber liegt das Weingut „Beau Sejour Becot“. Dort läuft die Weinlese schon auf Hochdruck. Für Sonntag ist Regen vorhergesagt.

Bis zur Altstadt von Saint-Émilion, seit 1999 Weltkulturerbe, sind es etwa 800 – 1.000 m. Die Straße bleibt eng und auf beiden Seiten sind mit hohen Mauern eingerahmte Weinanbauflächen der Gran Cru-Klassifizierung.

Entlang der Befestigungsmauer und dem tiefen Graben erreichen wir als erstes die Église Collégiale mit ihrem Kreuzgang.

Blick auf den Place de Marché und die untere Altstadt

Clocher de l’Église Monolithe

Tour du Roy

Kreuzgang der L’Église Collégiale

Bilder zum Thema „Apokalypse“ kann man kaufen und sie im Kreuzgang aufhängen lassen.

Während wir so herumlaufen und uns alles anschauen, kommen junge Männer, ähnlich gekleidet, in die Kirche und stellen sich am Altar auf. Und schon sind wir in einem kostenlosen Konzert des Chores „Les Gentilshommes“ aus Paris.

Innenraum der L’Église Collégiale

 

Außerdem sehen wir auf einem Plakat in der Kirche, dass heute um 21.00 Uhr im Kreuzgang eine Son et Lumière-Aufführung zur Apokalypse gezeigt wird. Bis dahin haben wir noch etwas Zeit, sodaß wir einen Rundgang durch diese fantastische Stadt machen können.

Weingeschäfte prägen das Stadtbild.

 

Les Halles

Èglise Monolithe

Ermitage de Saint Emilion

Während wir am Platz bei der „Halle du Marché“ sitzen und uns mit einem Glas Wein erfrischen, kommt der Männer-Chor wieder vorbei und überrascht uns mit zwei eigenen Interpretationen eines unserer Lieblingslieder, Loch Lomond.

 

Petite Fontaine – Fontaine de la Place

Portal zur Église Monlolithe

Und noch immer haben wir einen kostenlosen Programmpunkt vor uns: „Apokalypse – Son et lumiére“ im Kreuzgang der L’Église Collegiale.

 

Ziemlich müde, aber begeistert von dem, was wir schon heute erlebt haben, schleichen wir zurück zu unserem Wohnmobil.

Es wird noch am Dessert gearbeitet, dann wird hier auch Schluß sein.

Sehr spät kommen wir doch noch zu einem kleinen Imbiss mit Schlummertrunk im Wohnmobil.

Tagesstrecke: 101 km

 

Samstag, 21.09.2019

In den Weingütern rund um uns herum herrscht Hochbetrieb. Die Weinlese läuft auf Hochtouren. Die Tagelöhner kommen schon sehr früh mit den PKWs an und suchen Parkplätze. Ich habe den Eindruck, dass auf Akkord gelesen wird. Es wird alles per Hand gelesen. Ca. 15 Leser stehen vor ihren Reihen, die Kiepenträger dahinter. Und auf Kommando geht es los.

Ständig kommt ein Traktor mit seinem Edelstahlanhänger und lädt die Trauben auf ein Fließband, dass die gerüttelten Trauben in die Presse weiterführt. Danach heißt es abspritzen und reinigen, dass ja kein Teilchen am Edelstahl-Kipper vor der nächsten Fuhre hängen bleibt.

Kurz vor 12.00 Uhr machen wir uns auf den Weg in den Ort. Die Polizei leitet den Verkehr um, und bereitet das totale Parkverbot ab 17.00 Uhr vor.

Geruchstest für Weinnoten

Wir gehen in die untere Altstadt zu einer Pizzeria an der Grand Fontaine (Waschhaus). Wir haben zum Glück einen Schattenplatz und bekommen vorzügliches Essen.

Bei allen Restaurants ist Hochbetrieb. Was wird es erst heute Abend geben. Überall werden noch zusätzliche Tische aufgestellt, dabei wird jedes mögliche Fleckchen ausgenutzt.

Nach dem Essen besichtigen wir die Église Monolithe, für die wir heute am Europäischen Kulturerbetag keinen Eintritt bezahlen müssen. Leider darf man nicht fotografieren.

Dieser Ort schafft uns noch. Ständig geht es nur auf und ab. In dem oberen Bereich liegen auch die Überbleibsel des Franziskanerklosters aus dem 13. Jhdt. (Couvent des Cordeliers). In dem Gemäuer gibt es heute zahlreiche Geschäfte und ein Weingut. Man kann auch unter anderem einen gefüllten Picknick-Korb erwerben, den man im Kreuzgang wie auch im Garten verzehren kann. Außerdem wird dort der einzige weiße Perlwein, „Les Cordiliers“, Saint-Émilions hergestellt.

Jardin de Mairie

einzig verbliebene Seitenwand der Klosterkirche des Dominikanerordens von 1215

Damit wir den langen Abend durchstehen, gehen wir zurück zum Wohnmobil und ruhen uns aus. Ständig kommen aber PKWs bei uns vorbei, die durch die Umleitungen jetzt nicht wissen, wie sie weiter fahren sollen und vor allen Dingen, wo sie parken sollen. Zudem hat die Polizei alles zu Einbahnstraßen umfunktioniert. Wir haben auf unserem Übernachtungsplatz „Zuwachs“ bekommen.

Gegen 18.30 Uhr laufen unsere Füße schon alleine den Weg in den Ort. In den Straßen gibt es unterschiedliche musikalische Darbietungen.

Im Verlaufe des Abends folgen wir einer öffentlichen Einladung des Bürgermeisters, er meinte, dass wir um 20.30 Uhr anlässlich des 36. Kulturerbetages zu ihm in den Garten beim Rathaus kommen sollen. Er trifft sich dort mit Gästen aus den Partnerstädten und der hiesigen Bevölkerung. Für uns hat er Vin d’Honneur vorbereitet.

Wir sind natürlich pünktlich da. Eine schottische Pipe- and Drum-Band spielt einige Stücke, und dann erzählt uns der Bürgermeister ca. 20 Minuten lang auf französisch wie sich das mit dem Kulturerbe verhält. Aber, die Zeit hat sich gelohnt. Sobald er Alles gesagt hat, läßt er sich ein Glas geben und eröffnet den kostenlosen Umtrunk mit einem Rotwein aus dem Gemeindeweinberg. So denke ich mir das. Vielleicht ist es aber auch ein Cuvée aus den Pflichtabgaben der Weingüter Saint-Emilions. Wer weiß? Wir beginnen zuerst mit einem Glas „Les Cordiliers“, und weil es weiter geht, schwenken wir auf ein Glas von dem guten Rotwein um. Hach, es gibt noch mehr? Santé! Und immer wieder werden neue Flaschen unter den Ausschanktischen hervorgeholt.

 

herrlich wie die Schlieren am Glas runterlaufen

Juni: Frühlingsfest: September: Beginn der Weinlese

Da wir aber den weiteren Abend noch erleben wollen, haben wir uns auf den Weg in die untere Altstadt aufgemacht.

 

 

Dort erleben wir bei der Grande Fontaine auch den Fackelumzug der ehrwürdigen Weinbruderschaft. Bei der auch mittlerweile Frauen zugelassen sind.

Dort oben geht es gleich los.

Die Weinbruderschaft zieht nun hoch zum Chateau. Wenn sie dieses erreicht hat, beginnt das Feuerwerk. Unsere Aufgabe ist es, in der Zwischenzeit einen guten Platz dafür zu finden. Wir stehen gut. Im Nachhinein denke ich mir aber, das wir hätten unten bleiben sollen.

Was wir soeben erleben durften, war nicht nur ein Feuerwerk. Mit dem Thema „Filmmusiken“ erlebten wir eine Komposition von Musik, Erzählung und Feuerwerk in Vollendung. Und Alles in einer Länge von fast 45 Minuten.

 

Total beeindruckt ziehen wir langsam zu unserem Wohnmobil zurück. In den Gassen geht der Trubel noch weiter.

Tagesstrecke: 0 km

 

Sonntag, 22.09.2019

Wie angekündigt ist der Regen um 7.00 Uhr da. Das ist bestimmt nicht so gut für die heutigen Veranstaltungen in Saint-Emilion.

Am späten Vormittag machen wir uns auf die Reise. Da das Wetter nicht besser wird, lassen wir den Besuch und die Übernachtung in Bordeaux saußen. Wir umfahren die Stadt und biegen nach der Überquerung der Gironde wieder nach Norden ab.

Wir entsorgen noch in St. Laurent-Médoc auf dem kostenlosen Stellplatz, und fahren dann in Richtung der Anbaugebiete der richtig teuren Weingüter um Pauillac. Bedauerlicherweise gibt es am Sonntag keine Besichtigungsmöglichkeiten und wir bleiben Zaungäste.

Château Mouton Rothschild bei Le Pouyalet

Vielle Vigne (alter Rebstock)

Château Lafite Rothschild

Château Cos d’Estournel

Wieder hat unser Navi eine Abkürzung gefunden.

Unser heutiges Ziel ist der kostenlose Wohnmobil-Stellplatz in St. Estèphe auf der Medoc-Halbinsel. Eigentlich ist es ein sehr schöner Platz, mit Blick auf die Gironde, obwohl er etwas weiter weg vom Ortskern und den Geschäften liegt. Leider ist die V+E momentan aufgrund von Vandalismus nicht zu nutzen. Außerdem ist die Straße hinter dem Grünstreifen eine vielbenutzte Rennstrecke für die Einheimischen. Für die eine Übernachtung erfüllt er aber vollkommen seinen Zweck.

Wir halten uns zuerst noch einige Zeit draußen auf und beobachten vorbei kommende Schiffe. Doch mit der Dämmerung kommen die blutsaugenden Viecher. Das ist halt die Kehrseite zu der schönen Aussicht am Fluß.

Blick auf Saint-Éstephe

Tagesstrecke: 108 km

 

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