Frankreichs Südwesten – Spätsommer 2019 Teil 4

 

Montag, 23.09.2019

Auf dem Weg an die Atlantikküste nach Montalivet-les-Bains steuern wir zur Entsorgung noch einmal den Stellplatz mit V+E von Lesparre-Médoc an. Bei den riesigen Waldflächen, die wir nun durchfahren, sieht man noch immer die Ausmaße der Verwüstungen, die Sturmtief Xynthia 2010 angerichtet hat, obwohl bereits so viel geräumt und wieder aufgeforstet worden ist.

In Montalivet erwartet uns nicht so schönes Wetter, auch ist der tägliche Wochenmarkt nur noch mit wenigen Ständen vertreten. Bei einem schnellen Blick zur Seite sehen wir aber, dass einige Imbissstände mit Austern und Wein vertreten sind; für uns ganz wichtig! Die ersten Austern holen wir uns sofort.

Auf dem Wohnmobil-Stellplatz am Strand ist nicht viel los. Dies ist für mich aber nicht sehr verwunderlich, denn eins ist mir auf der diesjährigen Tour klar geworden, für französische Wohnmobilisten, natürlich auch für Wohnmobilisten einiger anderer Nationen, passen Stellplatz, Schranke und Parkautomaten nicht wirklich zusammen. Zudem muß man hier sogar noch den Pass’Étapes von „Camping-Car Park“ für eine einmalige Gebühr von EUR 4,00 erstehen. Die Nutzerführung am Automaten ist eindeutig. Falls es doch Probleme geben sollte wird sogar telefonisch geholfen. Die Stellplatzgebühr beträgt zur Zeit EUR 11,80. Eine neue V+E-Anlage gibt es jetzt auch auf dem Platz.

Während wir am Nachmittag einen Spaziergang am Strand entlang machen, treffen auch unsere schweizer Bekannten aus dem Wohnmobilforum ein. Natürlich gibt es jetzt viel zu erzählen.

Tagesstrecke: 43 km

 

Dienstag, 24.09.2019

Gegen Mittag unternehmen wir mit Astrid einen kleinen Marktspaziergang mit anschließendem Muschelessen.

Am Nachmittag kommt die Sonne heraus. Sodaß man noch etwas am Wasser entlang gehen kann. Ansonsten ist sonnen angesagt, aber nur in windgeschützten Ecken, denn der Wind ist kalt.

Tagesstrecke: 0 km

 

Mittwoch, 25.09.2019

Heute heißt es schon wieder Abschied voneinander nehmen. Wir haben ja noch länger Zeit und trödeln etwas auf dem Weg in den Süden. Unterwegs erreicht uns dann noch die Nachricht, dass es bei unseren Bekannten gesundheitliche Probleme und auch mit dem Auto gibt. Werkstattbesuch und Heimfahrt sind angesagt. Schade.

Mittagessen in Hourtin und Sichtung des Stellplatzes im Wald von Carcans in der Nähe vom Lac d’Hourtin, nass und dunkel und abseits jeglicher Zivilisation, bringen uns die Erkenntnis, dass wir nach Andernos-les-Bains weiterfahren.

schnurgerade Straßen führen zum Ziel

In Andernos liegt der Stellplatz mit V+E (Gebühr EUR 15,00) hinter dem Hafen der Austernzüchter. Es ist alles ein wenig idyllisch, die Gebühr aber meiner Meinung nach für die gebotene Leistung zu hoch, denn das Wasser muss noch extra bezahlt werden.  Von dem Geld werden bestimmt die vielen Modernisierungsmaßnahmen rund um den Hafen finanziert, und somit kann ich es akzeptieren.

Einen Spaziergang können wir erst starten, als der Regen am Abend aufgehört hat. So lange sind wir regelrecht im Wohmobil eingesperrt.

Tagesstrecke: 113 km

 

Donnerstag, 26.09.2019

Als hätten wir April, ist heute wieder Sonne am blauen Himmel zu sehen. Weil wir uns Brot kaufen wollen, machen wir nach einer nochmaligen Hafenrunde …

Austernbecken

Austern im Wasserbad

Entladevorgang

… einen Spaziergang in den Ortskern und sind positiv überrascht. Hier waren wir bisher noch nie gelandet.  Für die Markthalle sind wir nur etwas zu spät.

Église St. Eloi …

… und direkt daneben Grundmauern eines gallo-römischen Wohnhauses aus dem 4. Jhdt.

Erdbeerbaum

Zum Sonnenuntergang zieht es uns in die Cabane Nacrée bei einen Austernzüchter. Wo wir aber keine Austern esssen.

Tagesstrecke: 0 km

 

Freitag, 27.09.2019

Heute wollen wir etwas früher losfahren und werden bereits bei der Ortsdurchfahrt von Andernos ausgebremst. Es ist Markttag. Wir suchen uns schnell einen Haltestreifen am Straßenrand, wo wir mit dem Wohnmobil problemlos stehen können. Es ist ein schöner Markt mit einem tollen Angebot. Wir finden sogar „Escargots bordelaise“ (Schnecken), die wir uns zum Mitnehmen kaufen.

Escargots bordelaise

Canelé

Kann man da widerstehen und nicht an Essen denken?

In der Markthalle herrscht Hochbetrieb und die Stände mit Speisen und Tapas füllen sich schnell. Auch wir finden noch einen Platz.

links: Tatare de St. Jaques aux agrumes (Tatar von der Jakobsmuschel an einer Zitrussoße )  rechts: Couteaux a la plancha  (Stabmuscheln von der heißen Platte)

Jetzt wollen wir aber zur Düne von Pyla. Seit unserem letzten Besuch hat sich in Sachen Straßenbau unheimlich viel verändert. Den neuen Parkplatz zum Aufgang kennen wir noch überhaupt nicht. Unser Wohnmobil kostet für 2 Stunden EUR 8,00. Müssen wir uns eben etwas beeilen.

Zuerst führt uns ein versandeter Waldweg an den Fuß der Düne heran. Danach wird es wirklich steil. Im Sand steigen wir nach oben, und müssen mehrmals anhalten um wieder zu Puste zu kommen.

versunkene Bänke werden mit weiteren Bretterlagen erhöht

Oben haben wir gute Aussicht und der Wind rauscht uns um die Ohren.

Blick zur Spitze vom Cap Ferret

 

Wir haben uns nicht all zu lange auf der Düne aufgehalten, deshalb gibt es nach dem zügigen Abstieg auch keine Probleme mit der Parkzeit. Wennn man sich länger dort oben aufhalten möchte, lohnt sich schon die Übernachtung auf einem Campingplatz am Fuße der Düne.

Unser Übernachtungsziel für heute ist der Stellplatz mit V+E „Aire du Vivier“ bei Biscarrosse-Plage. Es ist ein großzügiger, lichter Waldplatz mit fußläufig erreichbarem Strand. Es ist nicht so viel los. Vielleicht hängt es auch wieder an dem Automaten. Den Ortskern mit Strandpromenade erreicht man gut mit dem Fahrrad.

Diese Woche lassen wir es wirklich ruhig angehen. Lesen und ausruhen sind prägender Bestandteil des Tagesablaufs; zwischendurch dann mal ein Spaziergang zum Meer.

meine Freunde entfliehen gen Süden

Schuppen

unsere Escargot bordelaise mit Baguette zum Abendessen

Tagesstrecke: 65 km

 

Samstag, 28.09.2019

Es ist zu schön um einfach nur zu fahren. Außerdem ist es am Wochenende zu ungewiß, ob wir auf dem nächsten Platz für uns eine Übernachtungsmöglichkeit finden. Wir fahren daher lieber mit den Fahrrädern entlang der vielen Ferienhäuser rein nach Biscarrosse-Plage. Hier ist noch reger Urlaubsbetrieb.

Zuerst kommt aber das Training

Am Marktplatz ist der Weinstand zur Aperitifzeit noch geöffnet. Wir finden so etwas richtig toll. In Limburg kommt samstags zur Marktzeit auch ein Winzer aus dem Weingebiet „Rheinhessen“, dessen Angebot zum sofortigen Verzehr sehr rege genutzt wird. Und die anderen Stände, seien es Käse-, griechische -, oder italienische Spezialitäten, profitieren alle davon.

Die Essenssuche um die Mittagszeit gestaltet sich dann etwas schwieriger, da sehr viele Lokale auf einfache und schnelle Speisen ausgerichtet sind.

Den Nachmittag verbringen wir wieder in aller Ruhe am Platz. Bevor wir zum Sonnenuntergang nochmals mit den Rädern zur Strandpromenade an den Surfer Hotspot fahren. Da ist heute Party mit einem DJ angesagt. Uns langen ein schönes Getränk und die untergehende Sonne.

 

Saison-Abschlusss-Party bei den Surfern

 

Tagesstrecke: 0 km

 

Sonntag, 29.09.2019

Auf unserer heutigen Fahrstrecke nach Capbreton bin ich mal wieder anderer Meinung als unser Navi. Ständig versucht es mich auf eine andere Route zu lotsen, wo ich überhaupt nicht hin will. Dadurch kommen wir nur im Zickzack weiter, und landen um die Mittagszeit in dem Örtchen, Pontenx-les-Forges. Am Hauptplatz gibt es das Bistrot „Jeanot“ und sonst nix. Es ist schon gut besucht und die Preise sind der Monopolstellung angepasst. Das Essen ist aber sehr gut.

Vorspeise:

Hauptspeise mit Langostinos etc.:

Hauptspeise mit Lammkottelet:

In Capbreton kommen wir trotz Sonntagnachmitag gut durch den Ort, und der Wohnmobil-Stellplatz mit V+E (Gebühr EUR 12,00 inkl. Strom) beim Plage des Océanides am Ende der Allée des Ortolans ist zwar gut besucht, aber noch nicht ganz voll. Dies ändert sich gegen Abend zusehends.

Von der Düne aus hat man einen schönen Ausblick aufs Meer.

Tagesstrecke: 123 km

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