Text und Fotos: Hans-Werner und Lena
Nachdem wir in den letzten 10 Jahren fast ausschließlich Frankreich, Griechenland und Deutschland bereist haben, soll nun alles (wieder) ganz anders werden. Wir haben uns vorgenommen, auch anderen Gegenden Europas die Chance zu geben, Lieblingsurlaubsländer zu werden, und wollen nun dieses Jahr an Ostern mit Norditalien anfangen. Als Ziele haben wir den Lago Maggiore, Cinque Terre und die Toskana angedacht.
Karfreitag, 21.03.2008
Eigentlich sollte es bereits gestern los gehen. Nachdem die Wettervorhersage uns Sturm und Schnee prophezeit hat, haben wir die Abfahrt um einen Tag verschoben. Unser erstes Etappenziel ist der Stellplatz (Gebühr EUR 4,00) in Worms.
Ostersamstag, 22.03.2008
Wir stärken uns heute ab 8.30 Uhr beim Frühstücksbüffet im Hagenbräu und machen uns anschließend auf den Weg nach Süden.
Auf der Pfalz-Autobahn geht es hinter Kandel ins Elsass und dort zum nächsten Super U tanken. Mit 1,20 EUR ist der Diesel 12 Cent billiger als bei uns.
Dann werden noch einige Einkäufe getätigt und weiter geht es bei Achern wieder auf die deutsche A 5. Da begrüßt uns gleich ein Schneegestöber. Und nachdem wir die Schweizer Grenze bei Basel überquert haben, kommen wir in ganz starken Schneefall. Besonders wohl fühlen wir uns nicht, als die Fahrbahn immer weißer wird. Doch glücklicherweise ist der Spuk nach dem nächsten Tunnel vorbei und wir fahren ungehindert, ohne irgendwelche Probleme Richtung Gotthard. Aufgrund der Feiertage sind keine LKWs auf der Straße.
Am Tunneleingang vom Gotthard sieht man, dass es in den letzten Tagen heftig geschneit haben muss. Sogar auf der Tessiner Seite liegt noch relativ viel Schnee.
Am Spätnachmittag kommen wir dann in Locarno an und lassen uns dort auf dem Stellplatz nieder. Er befindet sich nur wenige Meter vom Lago Maggiore entfernt. Er kostet 20 SFR pro 24 Stunden; man kann aber auch kürzere Zeiten bezahlen. Zu diesem Zweck sollte man sich vorher Schweizer Franken in Münzen besorgen. Eine V+E gibt es nicht, aber eine öffentliche Toilette ist ganz in der Nähe. Der Stellplatz besteht aus einem Teil eines Parkplatzes neben einem Busparkplatz und einem Parkstreifen an einer mehr oder weniger befahrenen Straße entlang. Gut 30 oder mehr Wohnmobile stehen an dem Tag dort, für mehr Fahrzeuge ist kein Platz.
Wir bummeln dann erst einmal zum See und in die malerische Stadt. Es gefällt uns gut hier und wir spendieren uns ein feines Abendessen.
Ostersonntag, 23.03.2008
Nachts regnet es heftig und die oberen Stadtviertel von Locarno sowie die umliegenden Berge werden wieder ganz weiß.
Unser heutiges Ziel ist der italienische Teil des Lago Maggiore. Vorher tanken wir noch an der letzten Tankstelle vor der Grenze. In der Schweiz ist im Moment der Diesel gut 10 Cent billiger als in Italien. Eigentlich wollen wir nach Cannobio, aber dort ist ein solcher Trubel im Ort, dass nicht daran zu denken ist, den Stellplatz anzusteuern. Einen Parkplatz finden nicht einmal mehr die umher irrenden Pkws, und die Fußgänger müssen von einer hilfreichen Verkehrspolizistin über die Straße geleitet werden.
Also fahren wir schnurstracks so schnell das dort möglich ist nach Verbania weiter, und finden dort glücklicherweise noch einen schönen Platz auf dem Wohnmobilstellplatz direkt am See. Hier im Ort ist nicht ganz so viel Trubel, aber von Wohnmobilen wimmelt es auch hier auf allen Plätzen.
Wir machen uns auf zu einem Ostersonntagsstadtbummel, beehren den nahen UNI-Lebensmittelmarkt, die meisten anderen Geschäfte haben allerdings geschlossen. Unser Mittagessen nehmen wir auf einer Terrasse ein (notgedrungen – wir hatten natürlich keinen Tisch bestellt). Aber es ist sehr sonnig, nur ziemlich windig. Und weil wir dem Kellner Leid tun, spendiert er uns eine Extravorspeise.
Später sonnen wir uns am See, spazieren an der Villa Tenero vorbei Richtung Süden und verbringen dann den Abend sehr unterhaltsam mit einem netten Ehepaar mit Kind, deren Wohnmobil ein Aufkleber ziert obwohl sie nicht Mitglied im Forum sind.
Ostermontag, 24.03.2008
Heute geht es wieder weiter nach Süden. Zunächst entsorgen wir kostenlos an der nahen V+E und fahren dann auf die Autobahn. Rechts von uns sehen wir am Horizont eine endlose schneebedeckte Bergkette.
Wir kommen gut voran und sind kurz vor Mittag in Genua. Danach geht es durch unzählige Tunnel und über ebenso viele ziemlich schmale Brücken.
Wir sind froh, als wir die Autobahn Richtung Levante verlassen können. Bis dahin hatten wir 18,80 EUR an Maut zu bezahlen. Auf der Straße kommen uns nun viele Osterausflügler auf dem Heimweg entgegen. Trotzdem ist Levanto noch restlos zugeparkt. Wir kommen gerade so durch und haben auf dem Campingplatz Aquadolce Glück, dass dort die meisten italienischen Familien gerade abreisen. Bis zum Abend gibt es auf dem CP dann doch wieder einige freie Plätze. Wir spazieren schnellstens zum Meer; Sonne tanken.
Das Wasser ist stürmisch, wie sich zeigt können weder Fischerboote noch Ausflugsschiffe fahren, aber die Wellenreiter freuen sich.
Später nehmen wir in einer Strandbar einen Campari zum Sonnenuntergang ein. Hier lässt sich´s leben.
Dienstag, 25.03.2008
Heute machen wir das Touristenprogramm vom Cinque Terre. Wir gehen zum Bahnhof kaufen uns für 8,50 EUR eine Tageskarte und fahren zunächst einmal nach Riomaggiore, dem südlichsten Ort der Cinque Terre, um von dort 3 Etappen zwischen den malerischen Orten zu wandern. Für jeden Abschnitt ist eine Gebühr zu bezahlen, die jedoch im Fahrpreis enthalten ist.
Zunächst geht es über die Via dell´Amore nach Manarola, ein gemütlicher Spaziergang auf gut befestigtem Weg.
Weiter dann nach Corniglia, auch der Abschnitt ist noch recht bequem zu absolvieren, mit herrlichen Ausblicken aufs stürmische Meer. In Corniglia geht es dann vom Bahnhof zum eigentlichen Ort mit 382 Treppenstufen steil bergauf. Hier nehmen wir erst mal ein kleines Mittagessen ein.
Und nun kommt die dritte und weitaus schwierigste Etappe. Wir haben weiterhin herrlichstes Wetter, alles ist trocken und wir verstehen wieso davor gewarnt wird, hier bei nassem Boden und schlechtem Wetter zu wandern. Es geht über viele Stufen und relativ steile Wege bergauf und bergab.
Und erst knapp eineinhalb Stunden später landen wir in Vernazza, ziemlich geschafft. Jetzt sind wir weit genug gewandert. Gut drei Stunden reiner Fußweg zwischen den Orten und das oft in richtig vollem Sonnenschein, im Sommer für Lena unvorstellbar.
In Vernazza heißt es nun erst mal relaxen. Im Hafen stürmt es. Die Cafés direkt am Rand der Mole können nicht einmal ihre Tische aufstellen und alle Boote sind hoch aufs Trockene gezogen worden. Wir machen es uns bei Cappuccino und Caffè corretto gemütlich, und fahren dann irgendwann später sehr müde mit einem total überfüllten Zug zurück nach Levanto.
Im Lokal auf dem Campingplatz gibt es noch zwei richtig tolle Pizzen zum Abendessen. Glücklicherweise hat man uns vorher informiert, dass man hier unbedingt einen Tisch für den Abend reservieren muss.
Mittwoch, 26.03.2008
Und wieder fahren wir weiter nach Süden. Über die Autobahn geht es bis kurz hinter La Spezia (3,40 EUR Maut), dann durch eine zunächst sehr staubige Marmorgegend mit viel Verkehr, um danach möglichst schnell wieder zum Meer abzubiegen.
O.K., wir wussten es und trotzdem ist es enttäuschend, viele Kilometer unmittelbar am Meer entlang zu fahren und kaum einen Blick darauf werfen zu können. Die gesamte Küste ist von Hotels und Clubs bebaut; oft sehen wir absolute Halteverbote für Wohnmobile. Wir wollen ja auch gar nicht hierbleiben, wir sind nur auf der Durchreise.
In Viareggio verlassen wir wieder die Küste in Richtung Torre del Lago Puccini. Hier ist absolut nichts los, die Lokale sind leer oder noch zu, so dass wir weiter nach Lucca fahren wollen.
Vorher lassen wir uns aber noch ein tolles Mittagessen im Lokal La Buffalina an der Via Aurelia, schönes Ambiente, erstklassiges Essen sehr versiertes Personal, schmecken, und mit Erleichterung registrieren wir, dass die Preise sehr moderat sind.
Der Landstraße nach Lucca ist ein wenig kompliziert, das Navi schickt uns eine Straße mit Breitenbeschränkung auf 2m, dem trauen wir nicht. Also fahren wir zurück und wählen vorsichtshalber die Autobahn (Maut 1,30 EUR).
In Lucca verfahren wir uns dann fürchterlich, es geht immer um die Stadtmauer herum, bis wir nach Rücksprache mit einer Touristinfo den Stellplatz finden (eigentlich wäre es ganz einfach gewesen). Der Stellplatz kostet incl. V+E 10 Euro für 24 Stunden und hat eine Schranke. Die Gebühr wird am Automaten bezahlt.
Auf dem Platz ist kaum was los. Wir haben die Auswahl zwischen 30 oder mehr leeren Stellplätzen und begeben uns auf eine Besichtigungstour von Lucca, nachdem wir eingeparkt haben.
Es ist eine sehr sehenswerte Stadt mit viele Kirchen und schönen Plätzen. In einer der Kirchen gibt es am Abend zwei Konzerte. Einmal Arien von Mozart und Puccini, und einmal Irisches mit vielen Instrumenten. Leider sind wir am Abend zu müde um noch einmal den Fußweg in die Stadt zu machen. Einen Pub finden wir in Lucca auch, doch der macht erst um 20.00 Uhr auf, da sind wir schon auf dem Weg zurück zum Wohnmobil. Inzwischen hat es angefangen zu regnen, dadurch wird es schnell ungemütlich. Aber im Wohnmobil haben wir es ja schön warm und eine reich bestückte Bar wartet da auch auf uns.
Donnerstag, 27.03.2008
Nachts hat es ziemlich heftig geregnet, und am Morgen ist es noch neblig mit gelegentlichen Regenschauern. Wir fahren über Montecatini Terme (kurze Besichtigung)
nach Vinci. Inzwischen scheint auch wieder die Sonne. In der Nähe von Vinci wurde der berühmte Leonardo da Vinci geboren. Und der Ort Vinci verfügt über einen kostenlosen, schön gelegenen Stellplatz incl. V+E.
Wir wandern bergauf, um im Ort das Museo Leonardo da Vinci zu besichtigen und auch zu Mittag zu essen, und landen im kleinen Ristoranto del Museo – sehr empfehlenswert. Hausgemachte Pasta mit besten Soßen, schöne Antipasti und eine sehr nette, flinke Chefin. Die toskanische Vorspeisenplatte mit Schinken, Salami und Crostini ist genauso gut wie der Bresaola mit Rucola und meine hausgemachten Bandnudeln mit Wildscheinsugo.
Hinterher besichtigen wir dann das Museum mit Modellen, die nach da Vincis genialen Zeichnungen konstruiert wurden, und die Kirche in der sein Taufstein steht.
Da es zum Übernachten aber noch zu früh ist und außerdem kein Mensch außer uns an diesem Ort steht, fahren wir noch ein paar Kilometer weiter nach Certaldo. Auch dort gibt es einen kostenlosen Stellplatz incl. V+E. Der Stellplatz wird auch von Anwohnern als Parkplatz und als Abstellplatz für größere Fahrzeuge genutzt.
Doch nun hat das Wetter überhaupt kein Verständnis mehr für die von uns noch geplanten Freiluftunternehmungen. Es beginnt um 17 Uhr zu schütten und es schüttet bis zum nächsten Morgen. Das Rinnsal hinter unserem Wohnmobil ist zu einem richtig großen Bach angestiegen. Wir beobachten die weitere Entwicklung argwöhnig. Es könnte ja sein, dass wir ein paar Meter wegfahren müssen.
Freitag, 28.03.2008
Der heutige Tag verspricht sehr sonnig zu werden. Nach dem Frühstück, der nächste Bäcker ist nur wenige Meter entfernt, steigen wir steil zur Altstadt (Alto Certaldo) hinauf. Es ist noch alles verschlafen, außer einer Schulklasse sind hier kaum Touristen unterwegs. Der Ort und die Aussicht sind sehr sehenswert.
Hinunter geht es für einen Euro mit der Funicolare.
Wir machen uns auf den Weg ins nur 16 km entfernte San Gimignano. Die Türme konnten wir schon von Certaldo aus sehen.
Und hier ist er – der Tourismus. Alle Zufahrtsstraßen sind zugeparkt. Alle Parkplätze sind belegt. Wir müssen mit dem Wohnmobil etwa 3 km aus dem Ort hinausfahren. Dort ist vor einem Campingplatz ein Stellplatz mit Pendelbus. Vierundzwanzig Stunden kosten hier incl. V+E, Strom und Dusche 22 EUR. Tagesbesucher bezahlen incl. Buspendeldienst 4 € die Stunde.
Die junge Frau am Empfang fährt uns sofort hoch nach San Gimignano – wieder runter geht es immer zur halben Stunde mit einer Mittagspause von 12.30- 14.30 Uhr.
In San Gimignano herrscht der übliche Touristenrummel, der sich jedoch schnell verläuft, wenn man von der Hauptstraße abbiegt. Es ist ja auch ein Werktag im März. Wir lassen uns lange Zeit durch alle Gassen zu bummeln, Geschäfte anzugucken und die Aussicht zu genießen.
Zum Mittagessen bestellen wir uns Lasagne in einem „Schnellrestaurant“.
Und nachdem wir auch noch ein vorzügliches Eis verspeist haben, und ein paar Flaschen Wein eingekauft haben, lassen wir uns wieder zum Wohnmobil kutschieren. 10 Euro müssen wir für den Aufenthalt bezahlen.
Die Dame hat den Betrag stark gekürzt und so rollen wir weiter durch die Toskana bergauf und bergab nach Volterra. Dort finden wir schnell den ausgeschilderten kostenlosen Stellplatz mit V+E am Rande der Stadtmauer.
Und wieder einmal geht es steil berghoch in eine Altstadt, 252 Stufen zähle ich. Oben gibt es wieder viel Schönes, Altes und Sehenswertes. Nur eine Bäckerei suchen wir lange Zeit vergebens. Hier hat man sich eher auf Feinkostgeschäfte spezialisiert.
Jetzt müssen wir doch mal eine Bemerkung zum Brot in der Toskana loslassen. Es ist völlig geschmacklos, vermutlich ungesalzen und schmeckt nur in Begleitung von einem gut gewürzten Belag oder Soße bzw. einem ebensolchen Salat. Hier kommt derjenige, der zum Brot holen geht, nicht auf die Idee, das Brot schon mal auf dem Heimweg anzuknabbern, wie es in Frankreich regelmäßig der Fall ist. Schon an der kräftigen Kruste scheitert jeder Versuch des Anknabberns.
Nach dem Besuch der Altstadt geht es zurück zum Parkplatz. Die wenigen Pkws, die dort waren, sind nun weg und es bleiben etwa 6 Wohnmobile über Nacht. Es haben dort ohne weiteres 30 und mehr Wohnmobile Platz. Ein Pizzabäcker bietet seinen telefonisch zu bestellenden Lieferservice den lieben Wohnmobilfreunden an. 1 EUR soll´s zusätzlich kosten, aber wir können nicht italienisch telefonieren.
Unser Abendessen mit toskanischen Köstlichkeiten und feinen Spaghetti bolognese ist aber auch nicht zu verachten, dazu einen Vernacia aus San Gimignano – was will man mehr.
Samstag 29.03.2008
Die Wettervorhersage verspricht fürs Wochenende herrliches Wetter und wir haben keine Lust mehr auf Altstädte, Türme, Mauern und Treppen. Lena will ans Meer.
Also machen wir uns wieder hügelauf und hügelab auf den Weg zunächst nach Cecina. Dort stürmen wir einen Lidl, um unter anderem frische Pasta und Brot zu erstehen.
Dann geht es weiter nach Marina di Cecina. Dort ist ein Stellplatz vor dem Campingplatz angekündigt. Den finden wir auch. Aber er ist nichts für uns. Einige Meter vom Meer entfernt, völlig kahl auf Asphalt. Er kostet 8 EUR incl. V+E. Es ist ja noch nicht einmal Mittag und es reizt uns überhaupt nicht, uns dort hin zu stellen.
Also geht es noch ein Stück weiter nach Süden, nach Marina die Castagneto Doronatico und wir landen auf einem Parkplatz direkt am Strand. Hier beschließen wir zu bleiben. Außer uns stehen noch 2 deutsche und zwei italienische Wohnmobile dort. Man soll eigentlich unbedingt Parkgebühren bezahlen, aber wir gehen davon aus, dass das für die Sommersaison gilt.
Es liegt Sand vor der Eingangsstufe zu unserem Wohnmobil, die Wellen rauschen, die Sonne scheint und ein feines Strandlokal mit Fischspezialitäten gibt es auch. Die Polizei kommt hin und wieder vorbei und schaut, ob es uns gut geht. Wir sind glücklich und genießen einen Tag mit unverbautem Blick aufs Meer.
Sonntag, 30.03.2008
So gut haben wir im ganzen Urlaub noch nicht geschlafen. Aber schon wieder ziehen wir weiter. Heute wollen wir nach Populonia, etruskische Ausgrabungen bestaunen. Die Zufahrtsstraße zu den Ausgrabungen ist für Fahrzeuge über 2 Meter Breite gesperrt. Wir glauben es nicht, fahren rein und werden von einem Ranger schnell wieder zurückgeschickt. Wir sollen auf einen offiziellen Park- und Übernachtungsplatz an der Hauptstraße, 2 km von den Ausgrabungen entfernt. Gut 100 Wohnmobile haben da Platz. Der Stellplatz incl. V+E kostet 2 EUR pro Stunde bzw. 8 EUR für 24 Stunden. Campingverhalten und Feuer sind streng verboten. Ein kostenloser Pendelbus fährt uns zu den Ausgrabungen. Momentan fährt der Bus stündlich (macht aber auch eine Mittagspause). Im Sommer fährt der Pendeldienst häufiger.
Mit dem Bus fahren wir dann nach Populonia und begeben uns zum Eingang des Parks. Pro Person kostet der Eintritt zu zwei der vier möglichen Bereiche 12 EUR pro Person. Damit hätten wir nun 7 Tage lang Zutritt zu den Ausgrabungsplätzen. Außerdem beinhalten die 12 EUR Vergünstigungen in Museen etc..
Zunächst machen wir eine italienische Führung mit, verstehen aber nichts und sind glücklich englisch beschriftete Hinweisschilder zu finden. Den zweiten Teil besichtigen wir auf eigene Faust. Insgesamt sind wir 3 Stunden unterwegs.
Im ersten Teil sehen wir Tumulus-Gräber, dann alte Häuser die der Erzverarbeitung dienten und im zweiten Teil Gräber die in den Fels gehauen wurden.
Unterwegs haben wir eine herrliche Aussicht zur Bucht von Baratti und wieder geht es steil bergauf und bergab. Während ich mich gedanklich mit der Begegnung mit Wildschweinen auseinandersetze, kreuzt eine gut eineinhalb Meter lange Schlange unseren Weg. Ab sofort erstarre ich bei jedem Rascheln im trockenen Laub (es gibt unzählige Eidechsen).
Nach der ausführlichen Besichtigung möchten wir so schnell wie möglich zum Wohnmobil, wo Essen und Getränke auf uns warten, aber der Pendelbus macht Siesta. So trotten wir auch noch die 2 km zum Wohnmobil bei strahlendem Sonnenschein zurück, vorbei an picknickenden italienischen Familien auf grünen Wiesen in der parkähnlichen Landschaft am Meer.
Bei uns gibt es Spaghetti aglio olio und einen feinen Salat. Und nachdem wir ausgeruht und erfrischt sind, geht es weiter nach Piombino.
Dort finden wir den vor dem Ort ausgeschilderten Stellplatz nicht, suchen aber auch nicht wirklich, und landen erst mal im Hafen, wo wir ganz spontan einen Trip nach Elba für uns als Fußgänger buchen, mit einem Schiff, das in vier Minuten ausläuft. Also laufen wir im Galopp zum Fähranleger und auf das Schiff, und schon geht es los.
Auf Elba wird es dann ein geruhsamer Sonntagnachmittag und früher Abend. Wir sind in Portoferraio gelandet und besichtigen den Hafen und die Oberstadt, wieder treppauf und treppab. Napoleons Residenz mit einem Museum sehen wir nur von außen. Zur Besichtigen sind wir zu spät gekommen. Dafür steigen wir noch zur Festung hoch und genießen die Aussicht.
Abends geht es dann zurück zum Festland. Dort machen wir es uns auf einem Parkplatz in der Nähe des Castello von Piombino, fernab von Industriegebäuden und Straßenlärm, mit herrlicher Aussicht übers Meer und das hell erleuchtete Elba, gemütlich und schlafen gut.
Montag, 31.03.2008
Heute haben wir eine längere Autofahrt vor uns. Zunächst nutzen wir die kostenlose Autobahn, dann die Schnellstraße, danach geht es wieder ziemlich kurvig bergauf und bergab nach Montalcino.
Dort will man nicht, dass wir nahe beim Ort parken. Man schickt uns auf den funkelnagelneuen Wohnmobilstellplatz, natürlich ist er oberhalb des Ortes. Somit geht es für uns zu Fuß steil bergab durch die teils engen Gassen , wir besichtigen und bestaunen die Altstadt und beschließen uns kein Probierglas Brunello zu gönnen. Denn der kostet tatsächlich 7-9 Euro und das für ein Riesenglas mit 0,125 l Inhalt.
Beim sehr guten Mittagessen mit absolut nicht zu toppender Aussicht begnügt Lena sich mit Wasser und ich genehmige mir zum Mittagessen ein Bier. Aber für zu Hause nehmen wir eine Flasche Brunello mit. Der Anlass zum Trinken muss noch gefunden werden.
Und weiter geht es, nach steilem Aufstieg zum bisher kostenlosen Stellplatz (wird sich aber wohl ändern, eine Säule mit Geldeinwurfmöglichkeiten wurde bereits installiert), fahren wir wieder nur einige Kilometer nach Montepulciano, wie gehabt bergauf und bergab. Der Stellplatz liegt unterhalb der Stadt und ist mit einem Touristenbusparkplatz kombiniert. Viel Platz, herrliche Aussicht, 10 EUR für 24 Stunden incl. V+E. Man kann aber auch stundenweise bezahlen. So dürften für die Übernachtung etwa 7-8 Euro reichen.
Als wir ankommen stehen auf dem Riesenparkplatz nur 3 Reisebusse kein Wohnmobil in Sicht. Die drei Busse haben sich rund um die V+E drappiert, da ist der meiste Schatten. Später kommen dann noch 2 oder 3 Wohnmobile. Zu dritt übernachten wir hier. Und während wir treppauf und treppab durch die Stadt laufen, auch einen riesigen unterirdischen Weinkeller kostenlos besichtigen, und dann ziemlich achtlos an einem Teil der Gebäude entlang laufen, merken wir, dass wir satt sind. Nicht von Pizza und Pasta und auch der Vino schmeckt noch, aber wir haben uns satt gesehen. Wir wollen nichts mehr besichtigen, wir wollen keine Altstädte, keine Türme, keine Mauern und keine Treppen mehr. Und beschließen, dass dies die letzte Stadt ist, die wir besichtigen.
Dienstag, 01.04.2008
Am frühen Morgen nerven uns die im nahen Depot abfahrenden Linienbusse. Deshalb brechen wir auch relativ früh auf, um zum Lago di Trasimeno zu fahren. Wir kommen auch schnell dort hin, und stehen lange vor Mittag vor dem Tor des Campingplatzes von Castiglione, der erst heute die Saison eröffnet. Außer uns sind noch 3 Wohnmobile da und es kommt gerade ein Wohnwagengespann aus Stuttgart an. Wir stellen uns hin, holen Tisch und Stühle raus und tun erst mal nichts. Zum Mittagessen kommt dann sogar die Markise zum Einsatz und nachher wird weiter gefaulenzt.
Als wir das nicht mehr aushalten, beschließen wir doch noch einen kurzen Spaziergang steil bergauf in den Ort zu machen. Da gibt es nur wenig zu besichtigen, aber es nerven die Verkäuferinnen die auf Touristen lauern (sind kaum welche da) und uns unbedingt Wurst und Schinken probieren lassen wollen.
bestellen uns noch einen Aperol in eine Bar,
und irgendwann bummeln wir wieder nach unten, umrunden die ganze Stadt , so dass wir wieder auf mindestens 2 Stunden Fußweg kommen und haben dann auf dem CP noch einen sehr vergnüglichen Abend mit den Wohnwagenleuten aus Stuttgart – draußen sitzend!!!
Mittwoch, 02.04.2008
Heute kommt die beschwerlichste Etappe der ganzen Reise. Wir befahren die Autobahn über Florenz, durch die Abruzzen nach Bologna und von da aus weiter Richtung Mailand.
Die Autobahn von Florenz nach Bologna ist katastrophal überfüllt mit Lastwagen. Die Fahrt über die zweispurige Autobahn, ständig durch Tunnel und über Brücken nervt. Wir sind erleichtert als es ab Bologna dreispurig und ohne Stau weitergeht. Dann stellen wir fest, dass etwa in Höhe der Abzweigung zum Gardasee Sturm aufkommt, der in der Nähe von Mailand so heftig wird, dass wir auf einen Rastplatz fahren, und mit uns viele Lkws und andere Fahrzeuge, die eine Zwangspause von gut zwei Stunden einlegen. Äste fallen von den Bäumen und es sieht ziemlich furchterregend aus.
Aber als der Sonnenuntergang naht legt sich der Sturm zumindest teilweise und wir fahren weiter Richtung Lago Maggiore. Kurz nach 20 Uhr landen wir wieder in Verbania. Da ist nicht mehr ganz so viel Betrieb wie an Ostern, doch reiht sich immer noch ein Wohnmobil an das andere, vor allem Deutsche.
An Maut haben wir heute insgesamt 29,30 EUR gezahlt.
Wir essen noch eine Pizza auf der Terrasse des Restaurants und sind froh nun schon wieder so weit nördlich zu sein.
Donnerstag, 03.04.2008
Wir wollen noch einen Faulenzertag einlegen, vor allem, da für die Nordseite der Alpen für heute heftige Schneefälle vorhergesagt werden. Am Lago stürmt es heftig. Aber die Sonne scheint kräftig auf uns herab. So lesen wir draußen möglichst windgeschützt, bummeln durch die Stadt und lassen es uns gut gehen. Nachmittags machen wir dann noch ein Großeinkauf im nahen Lebensmittelmarkt. Dort gibt es so viel Gutes, was unbedingt mit nach Hause muss.
Freitag, 04.04.2008
Jetzt geht es endgültig nach Norden. Am See, in Bellinzona und auch auf dem Weg zum Gotthard ist es ziemlich stürmisch. Es ist aber kaum Autoverkehr und es fahren so gut wie keine LKWs. Wir kommen gut voran, ohne Verzögerung geht es durch den Tunnel. Auf der anderen Seite liegt 20cm Neuschnee, auch auf der Standspur, aber die Fahrbahn ist frei. Wenige Kilometer weiter gibt es wieder grüne Wiesen und die Sonne scheint noch bis wir den Vierwaldstättersee erreichen. Dort verkrümelt sie sich dann und als wir über Basel ins Elsass fahren, ist es nur noch grau am Himmel.
Unser heutiges Ziel ist Ribeauvillé, wo ein Winzer von der France Passion seinen Hof zum Übernachten anbietet.
Die Stadt ist wirklich malerisch. Der städtische Stellplatz mit V+E kann aber bei der Attraktivität nicht mithalten.
So bummeln wir auch hier wieder durch die Gassen, genehmigen uns ein Elsässer Abendessen und schlafen ruhig bei dem Winzer.
Samstag, 05.04.2008
Heute ist Wochenmarkt, wir bummeln an den Ständen vorbei ohne große Einkäufe zu tätigen und machen uns irgendwann auf den Weg nach Deutschland.
Ein letztes Tanken in Lauterbourg, der Diesel kostet jetzt EUR 1,22, dann die obligatorischen Einkäufe u.a. fürs Mittagessen am Sonntag. Und weiter geht es durch den mit massenhaft Bärlauch ausgestatteten Wald zwischen Lauterbourg und Kandel, den Lena natürlich pflücken muss. In Edenkoben wird entsorgt. Anschließend fahren wir leicht vom Wind gebeutelt nach Norden und als wir aus Wiesbaden heraus fahren, hagelt es heftig.
Um 17 Uhr sind wir an diesem Samstag nach 2877 gefahrenen Kilometern wieder heil zu Hause.