Frankreichs Südwesten – Spätsommer 2019 Teil 6

 

Montag, 07.10.2019

Noch ist alles grau in grau bei unserer Abfahrt aus Rocamadour. Wieder nutzen wir kleine Nebenstraßen auf unserem Weg ins Tal der Dordogne.

Glaubensfragen – 1. Glaubst du, dass wir da durchkommen? 2. Glaubst du, es kommt uns einer entgegen?

Hier gibt es frisches Brot!

Bei Souillac passieren wir einen Stellplatz am Fluss, und wenig später erreichen wir den Marché des Halles, einen Bauernmarkt, wo wir unser Warenangebot ein wenig auffrischen können. Hier haben wir schon desöfteren angehalten.

In Sarlat-la-Caneda halten wir, und parken am Straßenrand auf einem Parkstreifen (12 – 14 Uhr kostenlos), direkt bei der Altstadt. Mit ein paar Münzen können wir hier bis kurz nach 16.00 Uhr stehen. Gemütlich ziehen wir durch die Gassen. Bewundern die alten Bauten …

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

… und schauen trotzdem mit einem Auge immer wieder auf die Speisekarten. Mein Gesicht wird dabei länger und länger, denn es gibt fast nur Gänse in jeder erdenklichen Variation, und ich esse doch kein Geflügel. Lena freut sich und ich, na ja, werde satt.

Restaurant Salamandre

Knoblauchsuppe – eigentlich Lena’s Vorspeise; mein Salat war mit Gänsemagen und noch mehr solcher komischer Sachen verziert.

Entrecote mit Bratkartoffeln, die in Gänzeschmalz weichgebraten wurden

Coq aux Vin

Noch ein wenig Verdauungsspaziergang durch die Altstadt.

Hotel de Ville

Rundgang um die Cathédrale Saint Sacerdos á Sarlat:

Rund um die Cathédrale Saint-Sacerdos à Sarlat laufen Menschen mit historischen Kleidern herum. Außerdem ist das Maison de la Boétie und ein Gassenviertel dahinter für jegliche Besucher gesperrt. Hier wird momentan ein Film über die französische Revolution fürs Fernsehen gedreht.

Maison de la Boétie

Verpflegungsstation der Schauspieler

Gassen und Plätze werden umgestaltet

Jetzt geht es aber zurück zum Wohnmobil.

Bei der Weiterfahrt in Richtung Norden auf der D704, nehmen wir die Abzweigung um mit Saint Amand de Coly eines der Plus beaux villages de France anzufahren. Die zu einem Kloster gehörende romanische Wehrkirche aus dem 12. Jahrhundert wird langsam wieder aufgebaut.

Das Kirchenschiff ist sehr lang gezogen.

La Maison des Gardes – Wachhaus des Klosters

Blick auf die Mairie

Immer warten nur die Menschen, die wirklich lieben.

unterhalb des Hospitals befindet sich eine Quelle mit einem Becken für die Wäscherinnen

Von hier aus ist es nicht mehr weit bis Montignac, im Tal der Vézère, auf den neu angelegten Stellplatz mit V+E (Gebühr EUR 6,00 incl. Strom). Die Anfahrt zu dem Stellplatz ist ein wenig verzwickt. Am und im Ort gibt es drei Hinweisschilder. Das erste Schild führt in die entgegengesetzte Richtung. Das zweite Schild zeigt den Weg zu einem anderen Stellplatz. Und erst das unscheinbarste Schild gibt den Hinweis zum Gemeinde-Stellplatz von Montignac. Das Navi kennt auch noch nicht den richtigen Weg, da die Straßenführung scheinbar geändert worden ist. Die nur etwa 20 m entfernte Straße ist tagsüber stark befahren und der Verkehrslärm ist zu hören.

In Montignac haben wir schon mal vor vielen Jahren übernachtet, als wir die Höhle „Lascaux II“ besichtigt haben. Die Höhle liegt nur ca. 1 km von Montignac entfernt. Dass die Wandmalereien  ungefähr 22.000 Jahre alt sein sollen, ist schon beeindruckend. Vielleicht fahren wir irgendwann noch einmal dahin.

Tagesstrecke: 84 km

 

Dienstag, 08.10.2019

Bei super Wetter machen wir einen Streifzug durch den Ort, auch auf die andere Seite der Vézère. Hier läuft Alles ruhig und geordnet ab. Das ist mit Sicherheit auf die Arbeit von Bruno, dem Chef de police, zurückzuführen, der nach dem Willen von Martin Walker in dieser Gegend  im Einsatz ist.

Bücherschränke gibt es überall

Ausstellungssaal in der ehemaligen Iglesia St. Georges de Prieuré

Das ist Werbung für den Stellplatz, wo wir bei der Ankunft erst in die „falsche“ Richtung gefahren sind.

Nachdem wir uns selbst Mittagessen gekocht haben, sind wir um 15.00 Uhr abfahrbereit.

Lendchen Mediterranée: mit Gnocchi, Tomaten und Oliven

Zuerst halten wir uns noch an die Landstraße und durchfahren Terrasson-Lavilledieu. Hier würde sich ein Aufenthalt lohnen: schöner Ort mit Stellplatz. Wir müssen heute aber noch ein paar Kilometer hinter uns bringen. Bei Brive-la-Gaillarde wechseln wir auf die kostenlose A20. Am Ende der Umfahrung von Châteauroux verlassen wir die Autobahn  in Richtung N151 um nach Neuvy-Pailloux auf den Stellplatz zu gelangen. Trotz Koordinaten und umfangreicher Suche ist kein Stellplatz zu finden. Unser Navi will uns sogar durch Militärgelände schicken. Zum Glück war dort ein Zaun. So suchen und finden wir uns selbst einen Platz zum Übernachten.

Tagesstrecke: 277 km

 

Mittwoch, 09.10.2019

Und weiter geht es auf der N151 über Bourges bis Avallon, wo wir aufgrund der Fahrzeughöhe nicht den direkten Weg nach Montbard nehmen können, sondern für einen gehörigen Umweg auf die D906 und danach auf kleinere Straßen wechseln müssen.

Unser heutiges Übernachtungsziel in Veuxhaulles-sur-Aube ist eine Forellenzucht aus dem Angebot von France Passion. Der gute Mann kommt sofort zu uns, und erklärt uns, wo wir uns am Besten hinstellen. Er fährt jetzt nach Hause. Wir können aber morgen ab 08.00 Uhr zu ihm in die Zuchtanlage kommen.

l’Aube

Auf unser Wiese stehen wir gut und ruhig. Das Dorf ist wie ausgestorben. Geschäfte oder eine Bar sind nicht zu sehen.

Tagesstrecke: 329 km

 

Donnerstag, 10.10.2019

Die Versprechung von einer Forellenkaufmöglichkeit löst sich in Wohlgefallen auf. Es ist in der Anlage niemand zu sehen. So ziehen wir bei wechselhaftem Wetter unseres Weges.

Gegen Mittag landen wir in einem Industriegebiet von Belfort bei einem Chinesen mit einem riesigen Büffet „Asie Nouvelle“. Es war gut! Zum Übernachten möchte ich auf den Stellplatz von Kaysersberg. Wider Erwarten ist nicht so viel los und wir können uns so richtig breit machen.

Im Ort selbst laufen aber noch genug Touristen durch die Gassen. Während wir so herumziehen, werden wir von einem Ehepaar aus unserem Landkreis erkannt, und ich werde mit meinem Nickname aus dem Wohnmobilforum angesprochen. Klein ist die Welt.

Geburtshaus von Albert Schweitzer. Sein Vater betreute die kleine evangelische Gemeinde.

Wohnhaus und Gottesdienstraum

 

Von unserem Stellplatz aus können wir ein Storchennest beobachten, was noch besetzt ist. Der Storch tanzt in seinem Nest und dreht sich ständig im Kreis. Wir glauben, dass er Abschied nimmt.

Tagesstrecke: 284 km

 

Freitag, 11.10.2019

Wir hatten Recht. Der Storch ist weg. Dafür bleiben wir noch etwas hier.

Wir waren schon so oft in Kaysersberg, aber noch nie oben bei der Burgruine. Etwas weiter hinten im Ort gibt es einen Treppenaufstieg zur Burg, den nehmen wir. Es ist ganz schön beschwerlich und ich merke, dass es nicht mehr so schnell geht und ich immer wieder ausgebremst werde. Aber, wir schaffen das!

Oben angekommen haben wir eine schöne Aussicht über Kaysersberg hinweg bis zum Schwarzwald hin.

Erntehelfer bei der Arbeit

Innenraum der Église de l’Invention de la Sainte Croix

Wieder unten, gibt es zur Belohnung „Flammekuche mit Schnecken bzw. Ziegenkäse, grünem Salat und neuen Wein“.

Gut versorgt begeben wir uns auf die Fahrt in die Pfalz. Hier muß es in der letzten Zeit viel Regen gegeben haben. Auf jeden Fall ist der Ausweichplatz in Rhodt unter Riedburg total vermatscht, und tiefe Fahrspuren ziehen sich kreuz und quer durch die Wiese.

Es stehen auch nur wenige Wohnmobile auf dem Wiesenstück. Wir versuchen noch  unser Glück auf dem eigentlichen Stellplatz, was aber vertane Mühe ist. Es sind außer uns noch viele andere Wohnmobilisten auf die Idee gekommen, nach Rhodt zum „Keschtefest“ zu fahren. Also bewegen wir unser Wohnmobil wieder zur Wiese hin (Gebühr EUR 4,00 ohne V+E), und suchen uns eine Nische, die noch nicht vermatscht ist.

Im Ort sind zahlreiche Innenhöfe bewirtschaftet. An den bekannten Hotspots herrscht schon so viel Betrieb, dass es kaum noch freie Sitzplätze gibt.

Tagesstrecke: 182 km

 

Samstag, 12.10.2019

Am späten Vormittag machen wir uns auf den Weg hoch zum Schloss Villa Ludwigshöhe. Der Spaziergang durch die Weinberge ist bei solch einem Wetter sehr angenehm. In dem Bereich der Bewaldung mit Esskastanien wuseln einige Kinder herum auf der Suche nach den Esskastanien.

die Ruhe vor dem Sturm

Was wird aus ihr.

Vor dem Gebäude der „vinification Ludwigshöhe“ sind zahlreiche Verpflegungsstände aufgebaut, deren Angebot alles etwas mit der Esskastanie zu tun hat. Tische und Bänke sind schon belegt und vor den Ständen bilden sich lange Warteschlangen.

Wir haben einiges probiert und ein paar Mitbringsel gekauft. Auf dem Weg nach unten sammeln auch wir noch einige Esskastanien, die rund um uns herum nach einem Windstoß auf den Boden fallen.

Brötchen mit Saumagen und Rieslingschorle

Unten im Ort besuchen wir noch eine Straußwirtschaft und ruhen uns beim Wohnmobil aus. So langsam macht sich eine Endzeitstimmung breit, da unsere Reise zu Ende geht.

die weißen Dächer des eigentlichen Stellplatzes

unser magerer Sammelerfolg

Tagesstrecke; 0 km

 

Sonntag, 13.10.2019

Hambacher Schloss

Unsere letzte Etappe bricht an. Wir machen einen kurzen Stopp in Edenkoben und weiter geht es auf die Autobahn und nach Limburg. Die Heimat hat uns wieder.

Tagesstrecke: 160 km

 

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