Vom 28.05. bis zum 23.06.2022 machen wir uns wieder auf die Reise. Für Bayern liegt unser Hauptaugenmerk auf dem Besuch der Passionsspiele in Oberammergau, und später im Südburgenland haben wir eine Einladung zu einer Hochzeit innerhalb der Familie in einer wunderschönen Hochzeits-Location. Um diese Termine herum haben wir uns eine Reise ins vorwiegend Unbekannte aufgebaut.
Übernachtet haben wir bei dieser Tour auf offiziellen Stellplätzen, Campingplätzen und bei diversen Buschenschanken und sind insgesamt 2.387 km gefahren.
Samstag, 28.05.2022
An dieser Stelle darf aber nicht vergessen werden, dass wir auf unserem Weg natürlich zuerst ausgiebig das Schwabenland in Augenschein nehmen.
Auf den Autobahnen ist der Verkehr relativ ruhig. Entspannt befahren wir die A3, A67 und A6, und landen gegen 15.00 Uhr auf dem Wohnmobilparkplatz mit V+E in Besigheim (Gebühr EUR 7,50).
Wir nutzen das schöne Wetter heute und starten sofort mit einem Rundgang durch die Altstadt von Besigheim. Dabei geht es in den Gassen mit wunderschönen Fachwerkhäusern immer wieder hinauf und hinunter.
Die erste Erwähnung von Besigheim hat man in einer Urkunde aus dem Jahre 1153 gefunden, in der von dem Stauferkönig Friedrich I. Barbarossa eine Schenkung des Fronhofs Besigheim an den Markgrafen Hermann III. von Baden bezeugt wird.
Es gibt gute öffentliche Bücherschränke und ich finde fast immer etwas.
An der Enz kommen wir an herrliche Ruhezonen mit Blick auf Alt-Besigheim.
Gerade zur Zeit des abendlichen Apéritifs ist die Aussicht besonders schön.
Am frühen Abend ergattern wir im Außenbereich einer Gaststätte gerade noch einen Tisch; überall herrscht Hochbetrieb.
Unsere ausgewählten Speisen sind typisch schwäbische Gerichte:
Maultaschensalat und Zwiebelrostbraten.
Selbst zu Zeiten als man noch nicht an Cannabis auf Rezept dachte, gab es schon einen freien Handel mit Drogen, oder sollte die Bezeichnung einen anderen Sinn gehabt haben? Laut Wikipedia kommt das Wort „Droge“ aus dem mittelniederdeutschen Wort „drögevate“ (um 1600) und bezeichnete „trockene Fässer“ und später die Waren in diesen Fässern, also Gewürze und Arzneimittel.
Bei der Rückkehr an den Stellplatz sehen wir, dass mittlerweile auch die letzte Ecke besetzt ist.
Tagesstrecke: 230 km
Sonntag, 29.05.2022
Es war eine sehr ruhige Nacht. Doch am Morgen stellen wir fest, das die Temperatur bis auf 2° abgesunken ist.
Da wir erst morgen in Oberammergau sein wollen, machen wir auf der Weiterfahrt noch einen Stopp in dem nahen Bietigheim-Bissingen. Wir parken auf dem Wohnmobil-Stellplatz Metterbogen mit V+E in Bietigheim und besichtigen die Altstadt.
Bietigheim ist nur wenige Kilometer von Besigheim entfernt, und die erste urkundliche Erwähnung geht sogar bis ins Jahr 789 zurück.
Auch hier prägen Fachwerkhäuser, aber auch kunstvoll verzierte Steinhäuser, das Stadtbild.
Am Hillerplatz befindet sich die eindrucksvolle Villa Visconti, oder auch das „Haus der Köpfe“. Das Gebäude wurde 2002 fertig gestellt und nach der Mailänder Gräfin Antonia Visconti (ca. 1360 – 1405) benannt, die als Ehefrau des Grafen Eberhard des Milden von Württemberg an der Entwicklung Bietigheims beteiligt war.
An den Klinkerfassaden des Gebäudes sind über 300 Kopfskulpturen von berühmten Persönlichkeiten angebracht.
Bei der Weiterfahrt gegen Mittag auf der A81 und A8 erwischt uns ein fürchterliches Regengebiet. Auf der Gegenfahrbahn ist ein Stau nach dem anderen – wahrscheinlich durch den Rückreiseverkehr. Wir sind jedesmal dankbar, dass es uns nicht erwischt hat.
Bei unserer Ankunft in Landsberg am Lech läßt der Regen zum Glück schon etwas nach. Der dortige Wohnmobil-Stellplatz Waitzinger Wiese mit V+E an der Augsburger Straße (Gebühr EUR 7,00) liegt verkehrsgünstig und nahe zur Altstadt.
Es ist zwar noch etwas bedeckt, doch während unseres Spaziergangs kommt mit der Zeit immer mehr blauer Himmel durch.
Als wir für unser leibliches Wohl im Gasthof Mohren auch noch die richtigen bayerischen Schmankerl finden, ist alles wieder gut. Auf den eindringlichen Rat des Kellners nehme ich nur eine halbe Hax’n, was letztendlich genau das Richtige ist.
Tagesstrecke: 239 km
Montag, 30.05.2022
Die Sonne verwöhnt uns schon am frühen Morgen und es ist viel zu schade, im Auto Kilometer hinter sich zu bringen. Lieber machen wir nochmals einen Spaziergang in die Altstadt von Landsberg.
Die kath. Kirche Mariä Himmelfahrt ist bereits für die Pfingsttage herausgeputzt.
Bei der Naturkost wird in den Auslagen verschwiegen, dass auch noch Bier dazu gehört.
Zum Abschluß verzehren wir noch eine Leberkäsesemmel und einen Cappuccino bevor es wieder weitergeht. Von Landsberg bis nach Oberammergau ist es nicht mehr weit.
Das wir in diesem Jahr zu den Passionsspielen in Oberammergau fahren, hat eine kleine Vorgeschichte. In der Vergangenheit haben wir immer wieder die Ankündigungen der Passionsspiele gelesen und aufgrund der Kosten verworfen. Doch in diesem Jahr, mit der vielleicht überstandenen Coronazeit, und den zweimal verschobenen Passionsspielen, ergab sich für uns durch Zufall die Gelegenheit zum Besuch der Passionspiele. Ein Teilnehmer im Wohnmobil Forum bot zwei Eintrittskarten und eine Reservierung auf dem Campingplatz zum Selbstkostenpreis an. Es war nur eine kurze interne Abstimmung nötig um zu dem Ergebnis zu kommen: Es soll jetzt sein. (Vielen Dank, Max, für Alles). Wir wollen und können nicht mehr aufschieben.
So sind wir nun in Oberammergau und stehen mit unserem Wohnmobil im „Campingpark Oberammergau“. Das Wetter weiß hier nicht so recht, wie es sich entscheiden soll. Trotzdem machen wir einen ersten Rundgang durch den Ort.
Die Häuser mit der Lüftelmalerei sind schon etwas besonderes.
Das Passionsspiele und Marketing in der heutigen Zeit zusammen gehören sehen wir überall.
Als wir vor dem Hotel „Alte Post“ stehen, fällt uns auf, dass wir heute Mittag nur eine Leberkäsesemmel gegessen haben. Für eine Kleinigkeit ist dann noch Platz.
Tagesstrecke: 70 km
Dienstag, 31.05.2022
Es ist der große Passionstag. Wir sind schon gespannt, was uns der heutige Tag bringt. Der erste Teil der Vorstellung geht von 14.30 bis 17.00 Uhr, und wird dann mit dem zweiten Teil von 20.00 bis 22.30 Uhr fortgesetzt.
Gegen Mittag machen wir uns bereits auf den Weg um dieses Ereignis so richtig aufzunehmen. . Von allen möglichen Parkplätzen fahren Shuttlebusse bis kurz vor die Absperrungen des Passionsgeländes und es entströmen unzählige Besucher. Wir gehen schon mal zum Passionstheater und schauen uns im Foyer die Ausstellung über die Geschichte des Passionsgelübdes an.
Der Dreißigjährige Krieg und die Pest wüten über dem Ammergauer Land. So kam es, das die Gemeinde im Oktober 1632 zum Schutz vor weiteren Verlusten das fromme Gelübde ablegt, alle zehn Jahre ein Spiel vom Leiden, Sterben und Auferstehen unseres Herrn Jesus Christus aufzuführen.
An Pfingsten 1634 fand auf dem Oberammergauer Friedhof auf den Gräbern der Pestopfer das erste Passionsspiel mit 60 Darstellern statt. Es war ein reines Männerstück. Selbst heute finden sich unter den zwanzig Sprechrollen nur zwei weibliche Hauptfiguren – Maria und Magdalena.
Durch Corona und die damit verbundene zweimalige Verschiebung der Aufführung ergeben sich große Probleme für den Spielleiter Christian Stückl, denn 70 Sprechrollen-Darsteller sind ausgestiegen, da sie nicht noch länger von ihren Arbeitsstellen wegbleiben konnten. Darunter waren zahlreiche Hauptdarsteller.
Danach wollen wir noch eine Kleinigkeit essen, und finden gerade noch einen kleinen Tisch im Eiscafé Paradiso. Dort haben sie leckere Bruschetta.
Eine kurze Runde bringt noch etwas Bewegung, denn gleich heißt es lange sitzen.
Dreißig Minuten vor dem Beginn der Passionsspiele öffnet der Einlass. Es ist heiß. Leider dürfen während der Aufführung keine Fotos gemacht werden. Wir haben Karten in der 9. Reihe links, und sind ein Teil von 4.400 Besuchern.
Es ist ein unvorstellbares Passionsspiel. Manchmal stehen über 400 Personen auf der Bühne. Der große Chor mit herrlichen Solostimmen bildet den Rahmen der eigentlichen Handlung und bereitet die Szenen aus der Passion vor. Hinzu kommen lebende Standbilder mit Darstellungen aus dem Alten Testament. Wir sind total überwältigt.
In der Pause gehen wir zu Fuß zurück und bekochen uns selbst. Als wir aber zum zweiten Teil der Passion losgehen, fängt es fürchterlich an zu schütten. Selbst unsere Schirme helfen nicht viel. Zum Glück erwischen wir sofort einen Shuttlebus, der uns bis vor das Passionsgelände bringt.
Und wieder heißt es lange sitzen. Nicht nur für uns ist es schwer. Die Darsteller und Sänger vollbringen eine unwahrscheinliche Leistung. Die Zuschauer sind alle begeistert, ohne es den Darstellern am Ende der Aufführung durch Applaus zeigen zu können. Nach dem Passionsspiel verbleibt niemand von den Darstellern auf der Bühne um den verdienten Applaus zu empfangen, wie es ein „ungeschriebenes Gesetz“ bei einem kirchlichen Spiel vorsieht.
Den Weg zurück zum Campingpark machen wir auch wieder mit dem Shuttlebus. Für uns geht ein beeindruckender Tag zu Ende.
Tagesstrecke: 0 km
Mittwoch, 01.06.2022
Bis zu unserem gebuchten Abreisetag dürfen wir noch zweimal schlafen. Und da wir aufgrund der Kurtaxe eine elektronische Gästekarte haben, können wir in der Ammertaler Region kostenlos mit Bahn und Bus fahren. Für heute haben wir eine Fahrt ins Kloster Ettal geplant.
Das Kloster wurde 1330 von Kaiser Ludwig dem Bayer als Teil eines Gelöbnisses gegründet. Die Die Benediktiner installierten ein Mönchs- und ein Frauenkonvent. Darüberhinaus gab es zu Anfang auch noch ein Ritterkonvent. Der bedeutendste Andachtsgegenstand ist Marienbild, die Ettaler Madonna, das Kaiser Ludwig von seiner Reise aus Pisa mitbrachte.
Die Klosteranlage wurde zuerst im Stil der Gotik errichtet. Nach einem Brand im Jahre 1744 erfolgte der Wiederaufbau der Zeit entsprechend im Ausdruck des Rokoko. Während der Säkularisationszeit wurden die Klostergebäude teilweise abgerissen. Erst 1904 und dann verstärkt nach dem Zweiten Weltkrieg konnte der Wiederaufbau in der Stilrichtung des Barock durchgeführt werden.
Heute gehören zum Kloster landwirtschaftliche Betriebe, mehrere Gasthöfe, sowie ein Gymnasium mit Internat, ein Kunstverlag, eine Distillerie, eine Brauerei und das Klosterhotel Ettal „Ludwig der Bayer“, welches wir als erstes aufsuchen, um unseren Hunger und Durst zu stillen.
Gesättigt begeben wir uns auf den Weg zur Klosterkirche Mariä Himmelfahrt.
Nicht weit entfernt, und unter dem Schutz des himmlichen Beistandes befindet sich die Brauerei samt Verladestation.
Eine Besichtigung der Brauerei und Distillerie wird zur Zeit nicht angeboten. Der Alpengarten ist auch nicht so recht in Schuß. Nur die fleißigen Bienchen fliegen und tuen ihre Arbeit.
Die etwas weiter entfernt liegende Käserei hat zwar den Verkauf geöffnet, aber von Herstellungstätigkeiten ist nichts zu sehen.
Ein letzter Test des Klosterbieres im Restaurant & Café Edelweiss bringt mir noch einen Blick auf einen schönen 2 CV, bevor es wieder mit dem Linienbus Nachhause geht.
Unterwegs fängt es bereits an zu regnen. Und der immer stärker werdende Schutt bleibt noch einige Stunden bei uns.
Tagesstrecke: 0 km
Donnerstag, 02.06.2022
Heute fahren wir mit dem Linienbus nach Füssen. Unterwegs kommen wir an der Wieskirche, Schloß Neuschwanstein und Hohenschwangau vorbei.
In Füssen steigen wir an der Haltestelle an der B16 beim Pulverturm aus, und lassen uns durch die Altstadt treiben.
Jeden Tag ist es mal Mittagszeit. Und nach eingehender Besichtigung möglicher Lokalitäten landen wir am Brotmarkt im Gasthaus „Zum Schwanen“. Dass wir uns im bayerisch-schwäbischen Landkreis Ostallgäu befinden, bemerke ich beim Lesen in der Speisekarte. Es gibt wieder Maultaschen.
Lena entscheidet sich für …
Ich entscheide mich für die Fortsetzung meines Biertastings …
Und weiter gehts.
Füssen’s Geschichte reicht bis auf die Römerzeit zurück, da die Anfänge des Ortes an der Römerstraße, Via Claudia Augusta, lagen. Und auf dem Schlossberg hat man Überreste eines spätrömischen Kastells aus dem 4./5. Jhdt. n. Chr. gefunden. Wir begnügen uns mit einem kurzen Besuch in der Kirche Sankt Mang …
… und mit dem Aufstieg zur Burg, genannt „Hohes Schloss“. Dessen Erbauung auf Herzog Ludwig II. zurück geht, der damit im 13. Jhdt. seine Ansprüche auf das Füssener Gebiet bekräftigen wollte.
Nach dem Abstieg vom Schlossberg entschließen wir uns, so langsam zur Bus-Haltestelle zurück zu gehen.
Die Heimfahrt mit dem Bus führt uns wieder zum Schloss Neuschwanstein.
In Oberammergau angekommen, machen wir noch einen kleinen Rundgang, mit dem wir uns von diesem Ort verabschieden.
Tagesstrecke: 0 km
Freitag, 03.06.2022
Als nächsten Übernachtungsplatz möchten wir in Benediktbeuern den Wohnmobil-Stellplatz mit V+E am Sportzentrum anfahren (Gebühr EUR 7,00).
Vorher besuchen wir noch den LIDL in Oberammergau und tappen prompt in eine „Parkfalle“. Der Parkplatz im Gewerbegebiet ist an das Unternehmen „Playfair-Parking“ aus Hamburg zur Parkraumüberwachung vergeben. Ein Parkschild mit Hinweis auf eine Parkscheibennutzung ist zugegebenermaßen auch da, aber nicht bei der Einfahrt. Ich habe es auf jeden Fall, wie viele Andere auch, übersehen, und darf nun EUR 25,00 an das Konto von „Playfair“ überweisen. Wie der junge Mann mir sagte, der uns den „Parkverstoß-Hinweis“ an die Frontscheibe steckte, scheint es sich zu lohnen. Er brauch den ganzen Tag nur rumgehen und aufschreiben.
Leicht angesäuert fahren wir nach Benediktbeuern. Dort hellen sich aber schnell unsere Mienen wieder auf. Auf dem Stellplatz hat man eine schöne Aussicht ins Grüne, ein nahes Freibad mit Restaurant und nur eine kurze Wegstrecke in den Ort. Weil es gerade passt, schauen wir uns das Schwimmbad vom Balkon des Restaurants an. Hier gibt es etwas griechische Küche und viele gute Pizzen. Mein Biertasting kann ich mit einem Hacker Pschorr Dunkel fortsetzen.
Wir haben uns in den letzten Tagen so viel angesehen, daß wir uns beim Wohnmobil nach dem Essen erst mal richtig ausruhen. Bei der Hitze ist die Markise schon notwendig. Und um 16.00 Uhr gehen wir zum Schwimmbad und nutzen den verbilligten Abendpreis von EUR 4,00. die angebotene Wassertemperatur von 21° erscheint zwar etwas kühl, ist aber erfrischend.
Da sich ein Gewitter nähert verlassen wir das Schwimmbad und gehen zum Wohnmobil. Obwohl es nicht weit ist, werden wir trotzdem vom Regen erwischt. Das Gewitter dreht sich irgendwie im Kreis und beschert uns den ganzen Abend einen Starkregen.
Tagesstrecke: 49 km
Samstag, 04.06.2022
Heute Nacht war es sehr warm. Am Morgen scheint schon die Sonne und ich mache mich mit dem Fahrrad auf zum Bäcker.
Nach dem Frühstück machen wir einen ganz gemütlichen Spaziergang durch den Ort bis hin zum Kloster Benediktbeuern. Die Besiedlung geht auf eine unbelegte frühmittelalterliche Gründung im 8.Jhdt. zurück und bestand aus dem Kloster und dem Dorf Laingruben. Nach der Zerstörung durch die Ungarn im Jahre 955 haben die Benediktinermönche das Kloster 1031 neu belebt. Nach einem Brand im 15. Jhdt. und den Wirren des Dreißigjährigen Krieges wurden die Gebäude im Stil des Barock wieder aufgebaut und 1679 fertig gestellt. Das Kloster wurde während der Säkularisation im Jahre 1803 aufgelöst. In derKlosterbibliothek wurden dabei eine Sammlung von Vagantenlieder (weltliche lateinische Lyrik und Spruchdichtung im Mittelalter) aus dem 13. Jhdt. entdeckt, die Carmina Burana.
Einen bedeutenden Gast beherbergte Benediktbeuern mit Johann Wolfgang von Goethe auf seiner dritten Italienreise 1786. Erübernachtete dabei im Gasthaus „Zur Post“.
In dem alten Ortskern ist es ruhig, und irgendwie ist die Zeit wenigstens ein wenig stehen geblieben. Dabei fällt mir ein Zitat aus der städtischen und kirchlichen Informationsbroschüre von Benediktbeuern ein:
„Bleiben Sie behütet! Einen erholsamen Aufenthalt und eine gesegnete Zeit in unserer Gemeinde wünschen wir Ihnen.“
Das werden wir bestimmt haben.
An der Nordseite der Basilika befindet sich mit der Anastasiakapelle ein kleinerer runder Anbau von 1751. Er ist im Rokokostil gestaltet und der Hl. Anastasia gewidmet. Im Glastabernakel wurde früher eine Silberbüste mit der Hauptschale der Heiligen aufbewahrt.
Natürlich landen wir auch im Klosterbraustüberl. Ein zünftiger Biergarten und dahinter sehenswerte Räumlichkeiten mit gutem Essen sind immer ein Anziehungspunkt.
Meine Verpflegung …
… und für Lena
Auf unserem Rückweg kommen wir aufgrund der Hitze ganz schön ins Schwitzen. Doch unser Stellplatz liegt ruhig da und lädt förmlich zum Mittagsschlaf und zur Erholung ein.
Die Abkühlung holen wir uns am Spätnachmittag bei einigen Runden im Schwimmbad.
Tagesstrecke: 0 km
Pfingstsonntag, 05.06.2022
Den Weg zum Bäcker muss ich zu Fuß zurücklegen. Bei meinem Fahrrad ist komischerweise das Hinterrad platt, und bei Lena’s Fahrrad hat das Hinterrad vom Schlauch her einen Schlag. Dadurch fällt heute die Radtour zum Kochelsee aus.
Stattdessen machen wir wieder einen Spaziergang zum Klosterbiergarten, wo es einen Pfingstfrühschoppen mit Blasmusik gibt. Juchee!!! Das Bier und das Essen schmeckt dabei noch genauso gut wie gestern.
Wir haben uns überlegt, dass wir nach dem Essen ja mit dem Zug nach Kochel am See fahren können. Doch auf Maps sehen wir, dass der Bahnhof sehr weit außerhalb liegt, zudem noch entgegen der Richtung wo sich das Franz Marc-Museum befindet.
Also nochmals umdisponieren – im Kloster ist ein Kunsthandwerkermarkt, den schauen wir uns an. Zum Abschluß trinken wir im Kräutergarten des Kloster-Café einen Cappuccino und essen ein Stück Kuchen. Es ist ganz gemütlich hier.
Den Rückweg schaffen wir gerade noch im Trockenen. Bis zum Abend ist es nur noch am regnen. Der Platz steht wieder unter Wasser.
Tagesstrecke: 0 km
Pfingstmontag, 06.06.2022
Heute nehmen wir Abschied von Benediktbeuern und fahren zuerst nach Kochel am See. Da wir zum Franz Marc Museum wollen, durchqueren wir den Ort auf der B11 (Mittenwalder Straße) und nutzen den Parkplatz (P17) in der Nähe der Schiffsanlegestelle Schiffahrtsmuseum. Von hier aus gehen wir wieder ein wenig zurück und hinauf zum Museum.
Es ist eine sehr gut zusammengestellte Ausstellung.
Nun fahren wir zu unserem nächsten Übernachtungsplatz nach Bad Tölz. Der Wohnmobil-Stellplatz an der Königsdorfer Straße mit V+E (Gebühr EUR 15,00) ist groß und wenn man Glück hat, steht man direkt an der Isarpromenade.
Wir wollen noch einen kleinen Spaziergang machen und gehen in Richtung Marktstraße auf der anderen Seite der Isar.
Es ist voll in der Stadt. Im Urlaub vergisst man Kalender und Uhrzeit. Wir haben ja Pfingstmontag.
Mit Stühlen und einem kleinen Tisch, Apéritif und Knabberzeug ziehen wir an die Uferpromenade und genießen das bunte Treiben. Es finden sich sogar ein paar Schwimmer in der Isar.
Als es ein wenig zu tröpfeln anfängt, ziehen wir uns ins Wohnmobil zurück. Wir haben eigentlich Glück, dass wir hauptsächlich erst abends vom stärker werdenden Regen erwischt werden.
Tagesstrecke: 35 km
Dienstag, 07.06.2022
Es wird Zeit von Deutschland Abschied zu nehmen. Für uns gibt es heute einen etwas längeren Fahrtag, deshalb macht uns der momentane Regen auch nichts aus. In Bad Tölz tanken wir noch Diesel für EUR 1,93 und füllen unseren Kühlschrank wieder auf. Danach fahren wir über die B472 in Richtung A8. Am Rasthof Irschenberg kaufen wir dann unser Zweimonatspickerl (EUR 28,00) für Österreich und los geht’s. Kurz danach geraten wir in einen Stau aufgrund eines LKW-Unfalls. Wir nutzen die Gelegenheit und fahren auf den nächsten AB-Parkplatz und halten Mittagspause. Bei unserer Weiterfahrt ist die Unfallstelle wieder geräumt und wir kommen etwas schneller weiter. Es regnet noch immer. Von den Bergen ist nichts zu sehen.
Bei Salzburg wechseln wir auf die B158, die uns zuerst langsam quälend durch Salzburg führt. Hinterher geht es hinauf. Trotz Bundesstraße sehen wir nicht viel vom Wolfgangsee. Übernachten werden wir, wenn alles klappt, in Bad Ischl auf dem Wohnmobil-Stellplatz Kaiserinsel mit V+E (7 Plätze und Gebühr EUR 8,00/Tag, von 19 – 07 Uhr kostenlos). Die sieben Plätze sind alle belegt. Ich warte noch auf dem Großraumparkplatz und kann kurz danach auf dem freiwerdenden Stellplatz einparken. Es regnet immer noch.
Mit Regenjacke und Regenschirm machen wir uns letztendlich mal auf den Weg zu einem kleinen Rundgang durch Bad Ischl, dem „berühmten“ österreichischen Kurort im Salzkammergut.
Denn dort hat sich der Habsburger Kaiser Franz Joseph I. eine Villa im Biedermeierstil erbauen lassen. in der er einst die Sommermonate verbrachte. Auf dem Anwesen befindet sich auch das Marmorschlössl, ein Teehaus, das der Kaiser für seine Gemahlin Kaiserin Elisabeth (Sisi) errichten ließ. Seit dem zog es die Österreicher zur Kur nach Bad Ischl. Selbst heute begegnen uns die die Kaiserlichen Hoheiten auf Schritt und Tritt.
Am 28.07.1914 verfasste Kaiser Franz Joseph I. in der Kasiervilla in Bad Ischl das Manifest „An meine Völker!“ in dem er dem Königreich Serbien als Folge auf das Attentat von Sarajevo, bei dem der österreichisch-ungarische Thronfolger Erzherzog Ferdinand und seine Frau ermordet wurden, den Krieg erklärte. Dies führte zum Beginn des Ersten Weltkrieges.
Tagesstrecke: 192 km
Mittwoch, 08.08.2022
Irgendwann heute Nacht hat es aufgehört zu regnen. Am Morgen kommt schon wieder ein blauer Himmel heraus. Schon sieht die Stadt viel freundlicher aus. Deshalb drehen wir vor der Weiterreise nochmals eine Runde. Wir haben Zeit, denn wir müssen jetzt sowieso schon für den zweiten Tag bezahlen.
Als wir vor einem schönen Gebäude verweilen und Fotos machen, kommt ein Mann aus dem Garten zu uns, und erzählt uns einiges über die Geschichte des Hauses. Es ist ein ehemaliger Freisitz mit Mühle vom Anfang des 17. Jhdt. und ist das älteste noch stehende Gebäude von Ischl.
Der Kurpark wirkt bei Sonnenschein viel freundlicher und die Farben der Blumen erstrahlen.
Das Bundesamt für das Eich- und Vermessungswesen hat im Kurpark einen Kontrollpunkt eingerichtet, an dem man die GPS-Genauigkeit des eigenen Smartphones messen kann.
Auch für den österr. Komponisten ungarischer Herkunft, Franz Léhar gibt es eine Gedenkstehle im Kurpark, da er lange Zeit in seiner Villa in Bad Ischl gelebt hat und auch hier verstorben ist.
An der Ecke Pfarrgasse/Adalbert-Stifter-Kai befindet sich die heutige Residenz Elisabeth mit der gleichnamigen Restauration. Kaiser Franz Joseph I. hat in dem Vorläufer-Hotel am 18. August 1853 seinen Geburtstag gefeiert, und am Tag darauf wurde dort auch die Verlobung mit Prinzessin Elisabeth in Bayern bekannt gegeben.
Im Laufe der Zeit beherbergte das Hotel noch viele berühmte Gäste, wie z. B. Franz Werfel, Mark Twain und Theordor Herzl.
Für uns ist dies natürlich Anlass genug in solchen Räumen auch einmal zu speisen. Der erste Eindruck mit der Empfangshalle ist schon mal sensationell.
Im Speisesaal (die ehemalige Jagdstube) wählen wir einen kleinen Nischentisch am Fenster mit einem „blinden“ Balkon.
Zu Mittag werden zwei Menüs von je EUR 8,90 angeboten (sehr verwunderlich).
Menü I
Brokkoli Cremesuppe mit Sahnehäubchen und Croutons
Cordon Bleu vom Schwein „italienische Art gefüllt (Speck, Mozzarella, Tomate, Basilikum) mit Gemüsereis, Preiselbeeren und Salat
Menü II
gleiche Suppe
Ricotta – Spinatschlutzkrapfen mit getrüffelter Schnittlauchbutter, Parmesan und Spinat
Für uns ist es ein schöner Abschied von der Kaiserzeit mit ihrem prunkvollen aber gemütlichen Ambiente.
Wir bleiben auf der B145 und fahren über Bad Goisern (Geburtsort des Musikers Hubert von Goisern), über den Pötschenpass (992 m) und Bad Mitterndorf (Skiflugschanze am Kulm) …
… nach Liezen. Dort sondieren wir das Angebot im „Hofer“ und tanken Diesel für EUR 1,989 bevor wir auf die Autobahn fahren. Für unsere nächste Übernachtung haben wir Gaishorn am See ausgewählt, wo wir dann schon in der Obersteiermark sind. Der dortige Wohnmobil-Stellplatz mit V+E (Gebühr EUR 12,00 zuzügl. EUR 1,20 p.P. für die Gästekarte) entsteht auf dem ehemaligen Campingplatz. Momentan ist er für 15 Wohnmobile ausgelegt.
Am See wird ein Freizeitgelände angelegt und richtig investiert.
Der Ort selbst ist verschlafen und wird noch einige Belebung benötigen.
Tagesstrecke: 96 km
Donnerstag, 09.06.2022
Heute Morgen hängen die Wolken sehr tief. Für unsere weitere Planung haben wir einige Möglichkeiten. Da wir auf dem Weg zur Hochzeit erst Mitte Juni im Gebiet vom Südburgenland sein wollen, können wir uns die Zeit in der Südsteiermark vertreiben.
Es geht wieder auf die Autobahn bis hinter Graz. An der Mautstelle Gleisalm dürfen wir noch eine zusätzliche Tunnelmaut von EUR 10,00 bezahlen. An der Abfahrt Wildon verlassen wir die Autobahn. Danach kommen wir in einen Wirbelsturm und einen fürchterlichen Regenschutt. Wir halten erstmal an.
Ich habe für die heutige Übernachtung St. Stefan im Rosental ausgesucht. Das wir dafür steil bergauf und bergab auf schmalen Straßen fahren müssen, hätte ich nicht gedacht. Was ich aber nicht erwartet habe ist, dass wir bei dem kostenlosen Stellplatz mit V+E (15 Plätze) hinter der Rosenhalle auf einen voll ausgestatteten Platz im Grünen kommen. Zudem ist ein Freibad direkt nebenan.
Wie wir schon mitbekommen haben, muß es in den letzten Tagen in der Steiermark sehr viel Starkregen gegeben haben. Flüsse und Bäche hatten hohe Pegelstände, und an den Hängen gab es viel Erdabspülungen. Da es bei uns jetzt auch wieder mit dem Wetter schlechter geworden ist, machen wir nach dem Essen erst mal „stille Beschäftigung“ und vertreiben uns die Zeit mit Faulenzen und Lesen.
Am Spätnachmittag zieht es uns dann doch nach draußen. Wir spazieren in den Ort und folgen dem Wegweiser zum Rosengarten. Das ist eine herrlich arrangierte Anlage. Die duftenden oder auch nur sehr schön aussehenden Rosen bestimmen das Gesamtbild. es gibt aber auch noch andere blühenden Gewächse. Es ist schade, dass die Blüten allgemein unter dem vielen Regen gelitten haben.
Aus dem Rosengarten blickt man schon auf die kath. Kirche Sankt Stefan im Rosental.
Anschließend schauen wir uns noch weiter in dem näheren Ortsbereich um, bevor wir wieder zum Wohnmobil gehen. Mittlerweile hat sich der Platz gefüllt. Es sind jetzt insgesamt elf Wohnmobile da, dabei sind auch ein paar Dauercamper aus Wien.
Tagesstrecke: 134 km
Freitag, 10.06.2022
Von dem Nachbarn aus dem fahrbaren Haus haben wir nicht viel zu sehen bekommen.
Das Wetter scheint sich zu bessern. Nach dem Frühstück machen wir einen Spaziergang zum „Hofer“ und kaufen noch etwas ein. Auf dem Rückweg schauen wir bei der Fa. H. Loidl Wurstproduktions- und Vertriebs GmbH rein. Von unserem „Nachbarn“ haben wir den Tipp erhalten, dass es dort einen Werksverkauf gibt. Wir kaufen dann auch ein Überraschungs-Wurstsackerl (3 kg) für EUR 15,00. Jetzt haben wir genug Salami, Wurst und Schinken.
Im Internet habe ich gelesen, dass es hinter uns auf der Anhöhe den Buschenschank Nagl & Hiebaum gibt, der um 15.00 Uhr öffnet.
Da wir vorher noch die darüber befindliche Schichenauer Kapelle auf der Kuppe des Weinberges anschauen wollen, machen wir am Nachmittag einen etwas weiteren Spaziergang, schlagen einen Bogen durch den Wald, wo uns plötzlich der Waldpfad alleine läßt. Querwaldein erreichen wir irgendwie dann wieder einen Weg, auf dem wir den Weinberg umrunden und dann direkt zur Kapelle angehen können.
Wir bitten unterwegs vorsichtshalber mal um einen begehbaren Weg.
Nach dem kleinen Abstieg erreichen wir den Buschenschank.
Es ist schon viel Betrieb. Auf der Außenterrasse können uns bei anderen Leuten mit an den Tisch setzen. Bei Straußwirtschaften oder Buschenschanken, egal wie sie heißen, gibt es ja immer gute Portionen. Aber mit soviel haben wir nicht gerechnet.
Dazu gibt es genügend Weißen und Roten aus dem Ausschank. Lena läßt es sich aber nicht nehmen, den Uhudler, hier als Ruhudler verkauft, zu probieren.
Der Uhudler ist ein Wein der vorwiegend im Südburgenland angebaut wird und als Direktträger aus verschiedenen Urreben hergestellt wird. Die Trauben aus Hybridsorten gelten als besonders widerstandsfähig gegen die Reblaus und bestimmte Pilzkrankheiten. Sie müssen deshalb auch nicht chemisch behandelt werden. Der Uhudler schmeckt intensiv nach Walderdbeeren oder schwarzen Johannisbeeren.
Anfang des 20. Jhdt. kam das Gerede auf, dass der Uhudler aufgrund des höhheren Pektingehaltes, einen hohen Anteil an Fuselölen und Methanol enthalten würde. Deshalb wurde er zum Verkauf verboten. Als Haustrunk durfte er noch weiter angebaut werden. In 1992 ist der Uhudler durch Nachuntersuchungen rehabilitiert worden und darf im Burgenland angebaut und verkauft werden. Eine Lockerung für den gesamten EU-Raum wurde am 1. April 2019 abgelehnt.
Wir haben ihn probiert und brauchen ihn nicht EU-weit. Er schmeckt wirklich süß und ganz stark nach Walderdbeeren. Dabei erinnerte er mich vom Geschmack an einen Aufgesetzten aus Walderdbeeren, Wodka und Zucker, den ich fabriziert hatte. Der steht seit ein paar Jahren noch im Schrank.
Vom Schwimmbad schallt laute Musik zu uns. Dort gibt es heute eine „Summer Opening-Party“ mit einem DJ. Er liebt fettes Gewummere. Bis nach Mitternacht haben wir „Unterhaltung“. Für solche Fälle bietet die Gemeinde Ausweichparkplätze für Wohnmobile an. Die kennen das schon, meint Lena. Wir bleiben gelassen und lassen uns in den Schlaf wummern.
Tagesstrecke: 0 km
Samstag, 11.06.2022
Die Markise ist draußen. Wir lassen den Tag gemütlich angehen. Nach dem Frühstück werden die Betten frisch bezogen, die Fahrräder geflickt, gekocht, gegessen und gefaulenzt. Am Nachmittag entschließen wir uns für einen nochmaligen Besuch des uns bekannten Buschenschanks, diesmal aber auf dem kürzesten Weg.
Zum Wein wollen wir heute etwas kleinere Portionen essen. Für mich gibt es eine Brettljause ohne Brettl, und für Lena eine kleine Salatvariation.
Und wieder herrscht Hochbetrieb. Grüppchen mit jungen Frauen feiern das Pendant zum Junggesellenabschied. Ich weiß nicht, wie das heißt.
Heute ist es richtig warm. Zum Glück ist die Terrasse überdacht, denn die Sonne scheint voll darauf.
Heute Abend ist es total ruhig.
Tagesstrecke: 0 km
Sonntag, 12.06.2022
Seit wann sind wir eigentlich schon in Sankt Stefan im Rosental. Wir kommen einfach nicht weg. Ach übrigens, der Sternekoch Johann Lafer kommt von hier. Seine Lehre hat er in Graz absolviert, und musste täglich hin und her fahren.
Es ist heiß und die Sonne „knallt“ vom Himmel. Wir dürfen uns aber nicht beschweren. Abkühlung holen wir uns heute nebenan im Freibad (Eintritt 2,30/ 2 Zeitstunden). Anschließend essen wir noch eine Portion Pommes, bevor wir zum Wohnmobil gehen.
Heute nehmen wir doch noch Abschied von Sankt Stefan im Rosental. Wir wollen nach Kaindorf-Obertiefenbach zu einem weiteren Buschenschank mit Übernachtungsmöglichkeit. Es geht wieder bergauf und bergab. Dabei ist auch ein Gefälle mit 19 %. Ich weiß gar nicht, warum ich die Fahrräder repariert habe. Hier können wir überhaupt nicht fahren!
Trotz allem landen wir noch beim Buschenschank Schleiss. Wir bekommen auch auf Rückfrage einen Übernachtungsplatz gegenüber, wo wir ruhig stehen können.
Der Buschenschank hat ausser der großen Gaststube noch eine große Terrasse. Es ist alles sehr professionell. Es hat nur einen Haken. Der Wein schmeckt uns nicht so recht. Obwohl ich verschiedene Traubensorten probiert habe. Es ist halt Geschmacksache. Die Essenswahl fiel auf Forellenfilets mit Bauernbrot und ein Rindfleischsalat mit etwas zu viel Essig und Kürbiskernöl.
Tagesstrecke: 57 km
Montag, 13.06.2022
Nach Sankt Stefan sind wir wieder in unserem normalen Rythmus. Heute wollen wir in Richtung Jennersdorf oder Bad Loipersdorf fahren. Wenn jemand diese Fahrt auf einer Straßenkarte verfolgt, hält er uns für verrückt. Seit wir aus Richtung Graz gekommen sind, bewegen wir uns auf ein großes „W“ zu. Nachdem wir gestern in nördlicher Richtung unterwegs waren, fahren wir heute wieder in südlicher Richtung.
Unser erster Stopp ist in Bad Waltersdorf. Am Geldautomaten der Volksbank muss Lena zum ersten Mal gebühren zahlen, obwohl sie eine „Karte hat wo es egal ist“. Wir spazieren noch ein wenig durch den Ort und halten nach einem Mittagsgericht Ausschau.
Im Gasthof Pichler werden wir fündig. Meine Augen beginnen zu glänzen, es gibt Beuchel mit Semmelknödel. In Bayern kennt man dies auch unter Lüngerl mit Semmelknödel. Lena isst eine Knödelsuppe und Marillenknödel. Lecker!
Auf der L401 fahren wir nun weiter bis Bad Blumau zur Therme Rogner Bad Blumau. Das Thermalbad liegt im Thermen und Vulkanland Steiermark. Gestaltet wurde die Therme von Friedensreich Hundertwasser.
Bei unserer Ankunft auf dem Parkplatz machen wir erst einmal eine kurze Pause, bevor wir uns auf den Rundgang begeben.
Wir bewegen uns wie in einem Traum. Die Therme kann mit einer Tageskarte besucht werden, oder man bucht sich in dem Wellness-Hotel ein. Die Gebäude kennen keine Winkel in den Konturen, alles ist fließend.
Wir sind total beeindruckt. Den Anstoß zu dem Besuch der Therme haben wir in unserer Heimatstadt erhalten. Dort befasst sich ein Gärtner mit der Arbeit von F. Hundertwasser und hat seine Gärtnerei in ähnlicherweise umgestaltet. Bei einer Ausstellung über verschiedene Hundertwassergebäude, die er in Limburg durchgeführt hat, war auch die Therme Bad Blumau enthalten.
Als nächsten Wohnmobil-Stellplatz mit V+E (Gebühr EUR 10,00) haben wir uns den Buschenschank „Sieglhof“ in Unterlamm bei Loipersdorf ausgesucht. Die Anfahrt geht natürlich wieder hinauf. Dafür haben wir aber eine herrliche Aussicht.
Am frühen Abend gehen wir hinüber zum Sieglhof. Der Buschenschank hat noch den Zusatznamen „Die Backhendlstation“. Das ist zwar nicht mein Fall, aber Lena gefällt es. Hier ist jetzt aber nicht mehr so viel los, wie bei den anderen Buschenschanken. Eine herrliche Ruhe liegt über der traumhaften Landschaft.
Einen positiven Eindruck machte der Sieglhof auch mit seinen Weinen. Neben den Landweinen als Schoppen, hatte er noch gute Qualitätsweine.
Zum Glück haben wir keine Waage dabei. Dies war schon unsere zweite Mahlzeit für heute. Schade, dass wir unsere Fahrräder bei solch einer Landschaftsstruktur nicht benutzen können.
Eine herrliche Ruhe liegt über der traumhaften Landschaft.
Tagesstrecke: 48 km
Dienstag, 14.06.2022
Auf der Fahrt zur Stadtgemeinde Jennersdorf wechseln wir zum ersten Mal von der Steiermark ins Burgenland, genau genommen ins Südburgenland, das sich mit einem „Wurmfortsatz“ zwischen die Steiermark und die Grenze zu Ungarn schiebt.
In Jennersdorf fahren wir zum Campingplatz. Bei der Anmeldung rührt sich aber trotz klopfen und rufen nichts. Es heißt, dass der Zuständige irgendwo Mittagsruhe hält. Wir machen auf dem Parkplatz vor dem benachbarten Schwimmbad das Gleiche.
Später erreichen wir zum Glück den „Platzwart“. Die Zufahrt durch die alte Hofeinfahrt ist für uns zu niedrig. Deshalb werden wir zu einem Einfahrt gewiesen, wo wir uns selbst ein Tor öffnen und „rückwärts“ reinfahren können. Ich frage mich nur, warum rückwärts. Bis es mir bewußt wurde, dass damit der Hintereingang gemeint ist.
Wir durchqueren die Dauercamperplätze und suchen uns einen Platz auf der freien Fläche. Während wir es uns vor dem Wohnmobil gemütlich machen, liegt andauernd ein monotones Brummen über dem Campingplatz. Die Lösung kommt in Person des Platzwartes auf einem kleinen Mähtraktor bei uns vorbei.
Nebenan ist ein riesiges Freibad, was wir gegen Abend zur Abkühlung aufsuchen.
Tagesstrecke: 8 km
Mittwoch, 15.06.2022
Die Abrechnung für den Campingplatz ist ein wenig abenteuerlich.
EUR 7,00 Standgebühr
EUR 15,00 zweimal EUR 7,50 Nächtigung Erwachsene
EUR 5,00 zweimal EUR 2,50 Ortstaxe
EUR 0,24 zweimal EUR 0,12 Werbekosten
Gesamtgebühr EUR 27,24
Gegen Mittag verlassen wir den Campingplatz und fahren nach Jennersdorf rein. Als wir die Kirche und die nähere Umgebung besichtigen, ruft Christian an, dass er mittlerweile in seinem Hotel, das zwischen Jennersdorf und dem Thermenland Loipersdorf liegt, angekommen ist. Er will sich mit uns treffen. Treffpunkt: Hansi’s Grillhendl.
Heute wird es ein erstes Familientreffen im „Thermenheurigen Kropf“ bei Loipersdorf geben. Wir fahren schon mal hin und suchen uns einen schönen Parkplatz für die Nacht. Nachdem wir gestern die Straße nach Jennersdorf in südlicher Richtung befahren haben, machen wir es heute in nördlicher Richtung, wieder in die Steiermark, und ein Kilometer weiter.
Direkt hinter dem Thermenheurigen finden wir für uns einen absolut ruhigen Parkplatz. Daran schließt sich die Quelleneinfassung der Thermalquelle Lautenberg und eine Steinschnecke zur Besinnlichkeit an. Für Wanderlustige gibt es auch noch ein Wein-Erlebnispfad. Wir nutzen auch für uns die Zeit der Erholung, damait wir zur „Countdown-Party“ fit sind.
Vor dem Heurigen haben wir eine tolle Aussicht auf die Thermenlandschaft Loipersdorf.
Und abends gibt es wieder Essen, genug zu trinken und viele Gespräche mit lieben Verwandten, Freunden und Bekannten des Brautpaares bei der Countdown-Party.
Irgendwann ist es für uns genug und wir ziehen uns ins Wohnmobil zurück. Einige haben bestimmt noch länger getagt.
Tagesstrecke: 9 km
Donnerstag, 16.06.2022
Heute ist der große Tag. Die Hochzeits-Location „die Träumerei“ ist in Maria Bild. Das ist eine kleine Siedlung nicht weit von dem Thermenheurigen. Und schon geht es ins Burgenland zurück. Das Schild haben wir in den letzten Tagen schon oft gesehen.
Und nach 13 km kommt schon das nächste Schild.
Aller guten Dinge sind 3.
Wir sind da, und haben schon unseren Übernachtungsplatz eingenommen.
Es ist noch kein Gast da. Alles ist in Vorbereitung und die Caterer sind schön sehr geschäftig.
Welch ein Ambiente für eine Hochzeit!
Es war wunderschön!
Tagesstrecke: 13 km
Freitag, 17.06.2022
Wenn wir schon so nahe an Ungarn sind, können wir ja auch mit einem kleinen Schlenker durch Ungarn an den Neusiedler See fahren. Bis zur österr.-ungar. Grenze zieht sich die Strecke auf der Landstraße doch sehr lange. Für mich war das Burgenland immer nur flach. Gut, ich kannte bis jetzt nur das Nord-Ost-Burgenland. Im Süden geht es aber wirklich nur auf und ab. Erst an der Grenze in der Nähe von Sopron ändert sich das Bild.
Für uns ist es ein wenig unwirklich, dass wir an der Grenze einfach durchfahren können. Wir haben es schon ganz anders erlebt. In Kophaza fahren wir nach rechts, da wir an die östliche Seite des Neusiedler Sees wollen.
Nach einigen hundert Metern sehen wir an der linken Straßenseite ein großes Restaurant, „Tercia“. Wir haben Hunger und eine ungarische Mahlzeit wäre angebracht. Es tauchen aufgrund unserer früheren Erfahrungen nur zwei Fragen auf: „In welcher Sprache ist die Speisekarte?“ und „Können wir auch mit Karte bezahlen?“. Ergebnis: Die Karte ist auf ungarisch und deutsch, und es kann mit Karte bezahlt werden.
Es schmeckte sehr gut und mit umgerechnet EUR 22,62 wirklich preiswert.
Auf der Weiterfahrt lenke ich an eine Tankstelle heran. Von den subventionierten Preisen der ungarischen Regierung haben wir leider nichts, denn Herr Orban verlangt von allen Ausländern höhere Preise. Deshalb verzichten wir auch auf den ungarischen Diesel und tanken lieber in Österreich.
Als ich nach ca. 20 km in Fertöd Hinweise auf das Schloss Esterhazy sehe, machen wir den nächsten Stopp. Wir steuern den großen Parkplatz an und bezahlen zwei Euro für die Parkgebühr ohne Beleg.
Das Schloss aus den Anfängen des 18. Jhdt. wird auch „Schloss Fertöd“ (Fertö-to = Neusiedler See)genannt und ist ein westungarisches Schloss der früheren Fürsten Esterhazy. Es gehört zu den größten Rokokoschlössern Ungarns, und ist Teil des Weltkulturerbes. Ende des 18. Jhdt. war der Komponist Joseph Haydn über zehn Jahre dort Kapellmeister.
Man sieht, dass schon viel zur Erhaltung unternommen worden ist. Wir belassen es aber bei der Besichtigung von außen. Es ist zu heiß.
Und los geht es, mal weiter und mal näher am See entlang bis nach Podersdorf. An den dazwischen liegenden Grenzstationen ist es auf ungarischer Seite wie leer gefegt. Die Österreicher sind mit ihrem Containerbüro ziemlich schräg drauf.
In Podersdorf fahren wir direkt zum Weingut Sloboda mit dem Wohnmobil-Stellplatz mit V+E (Gebühr EUR 15,00). Dort ist es rappelvoll. Schade, denn der dortige Heurigen-Ausschank ist wirklich gut. Etwa 150 m entfernt ist ein eingezäuntes Wiesenstück ohne Alles, was für EUR 10,00 als Übernachtungsplatz genutzt werden kann. Jetzt fällt uns auch ein, dass bei der Anfahrt kurz vorher schon ein älterer Herr von einem Ackerstück schnell auf uns zu kam und uns diesen Platz zur Nutzung angeboten hat.
Später drehen wir noch eine Runde zum See und durch den Ort. Die einzige Möglichkeit um kostenfrei an den See zu kommen, ist beim Leuchtturm. Draußen auf dem See ist es sehr windig. Die Surfer und Kiter freuen sich.
Wir sitzen noch länger draußen vor dem Wohnmobil und erfreuen uns an dem eigenen Haustrunk.
Tagesstrecke: 178 km
Samstag, 18.06.2022
Am Morgen fahren wir zuerst nach Fraunkirchen. Das auffallendste Gebäude ist die barocke Wallfahrtskirche Mariä Geburt. Der Ort und die Kirche wurden, wie der gesamte Landstrich, bei der ersten Wiener Türkenbelagerung vollständig zerstört. Nach mühsäligem Aufbau ereilte Fraunkirchen 1683 bei der zweiten Wiener Türkenbelagerung wieder dieses Schicksal.
Beim Betreten der Kirche erleben wir gerade noch das Ende der Firmung, und die Kirche leert sich, sodaß wir uns alles in Ruhe anschauen können.
Wir fahren noch bis St. Andrä, weil es dort ein griechisch-orthodoxes Kloster geben soll, was wir aber nicht finden. Wir drehen und fahren wieder zurück und weiter bis Mönchhof. Dort gibt es eine ehemalige Posthalterei, die jetzt ein großer Gasthof ist. Dem Anspruch kann die jetzige Inhaberfamilie mit langer Tradition aber nicht gerecht werden. Die Spitze war der Beilagensalat, der höchstens ein paar Tropfen Wasser und noch weniger Zitronenspritzer abbekommen hat.
In den 70er und 80er Jahren, wenn wir hier in der Gegend unterwegs waren, gab es aus Handarbeit der ansässigen Frauen sehr schöne Strohkörbchen und kunstvoll geflochtene Mobiles aus Stroh. Das ist nirgends mehr zu sehen. In den Geschäften gibt es die von uns gesuchten Brotkörbchen aus Stroh nur noch aus China. Darauf können wir verzichten.
Über Neusiedl am See und Parndorf fahren wir nach Neudorf, in den Geburtsort meiner Mutter. Die Parndorfer Ebene, zu der auch Neudorf gehört, wurde bereits durch Kelten und Römer besiedelt. Trotz immer wieder neuer Besiedlungen verödete das Land zusehends, bis der Freiherr von Harrach dem Beispiel vieler Grundherren in dieser Zeit folgte, und sich um Vermittlung von Kroatischen Familien bemühte, die vor den vielen Angriffen der Türken aus Kroatien flohen, und seine Besitzungen besiedeln sollten. Die erste bekannte Erwähnung von Kroaten in Neudorf stammt aus dem Jahr 1570. Insgesammt soll es in dieser Zeit 100.000 Kroaten ins Burgenland gebracht haben.
Neudorf gehört bis in die Neuzeit zu den wenigen Dörfern, wo auch heute noch kroatisch untereinander gesprochen wird. Nach einer kurzen Unterbrechung besteht in der Grundschule auch wieder das Recht auf das Erlernen der kroatischen Sprache.
Seit Ende der 80er-Jahre findet aber ein immer tiefer gehender Wandel statt. Die typischen Straßenzüge mit den Toreinfahrten und niedrigen Doppelhäuser, Vorderhaus und Hinterhaus, werden durch neue mehrgeschossige Häuser ersetzt. Die Bevölkerungsstruktur verschiebt sich und überall erwachsen Outlet-Center aufgrund der nahen Länder Ungarn und Slowakei.
Wir fahren zu einer Cousine von mir, die wir natürlich mit unserem Besuch überraschen. Dort können wir auch mit unserem Wohnmobil wunderschön ruhig stehen.
Nach langen Gesprächen geht es wie immer weiter zur nächsten Cousine und dann zu einer Nichte zweiten Grades in deren Heurigen. Auch wenn ich die familiären Beziehungen habe, diese Heurigenschenke ist wirklich zu empfehlen. Vom vorzüglichen Essen über den Schoppenwein bis hin zu den prämierten Qualitätsweinen ist alles im Angebot.
So kann man den Abend beenden.
Tagesstrecke: 51 km
Sonntag, 19.06.2022
Der heutige Tag führt uns bei tollem Sonnenschein zuerst zur Kirche und auf den Friedhof. Ich finde die Friedhöfe irgendwie magisch anziehend. Und in diesem Fall besteht ja auch familiäres Interesse.
Die Straßenschilder tragen inzwischen wieder die zweisprachigen Bezeichnungen.
Nach einer ausgiebigen Verabschiedung verlassen wir Neudorf und fahren über Bruck . d. Leitha, entlang der typischen Kellergassen (Weinkeller) in das Wiener Umland nach Pellenberg bei Himberg zum nächsten Familienbesuch.
Tagesstrecke: 44 km
Montag, 20.06.2022
Die familiären Verpflichtungen sind erfüllt. Jetzt fahren wir wieder in Richtung Heimat und über die Autobahn nach Passau auf den Wohnmobil-Stellplatz „Am Parkdeck Ilzbrücke“ mit V+E (Gebühr EUR 15,00). Wir haben Glück und können auf einen Platz fahren, der gerade frei wird.
Es ist so schön und wir brauchen nach der Fahrt erst einmal Bewegung. Durch den Tunnel und über die Prinzregent-Luitpold-Brücke erreichen wir die Altstadt von Passau, und sofort „ruft uns das Alte Bräuhaus zu Tisch“.
Mit dem Arcobräu Urfass Helles kann ich wieder mein Biertasting fortsetzen.
Als etwas verspätetes Mittagessen gibt es für mich einen Schwammerlbraten mit Semmelknödel und Salat, …
… und für Lena einen Salat mit frittierten Schafskäseecken.
Gestärkt durchstreifen wir die spitz zugeschnittene Altstadt zwischen dem Zusammenfluß von Inn und Donau, die auf eine lange Besiedlungsgeschichte zurückgreifen kann. Nach dem Abzug von Kelten und Römern nahmen die Bajuwaren im 6. Jhdt. davon Besitz. Bereits 739 wurde Passau Bischofsstadt.
Es wird Zeit um wieder zum Wohnmobil zu gehen, denn genügend Schritte haben wir gesammelt.
Tagesstrecke: 307 km
Dienstag, 21.06.2022
Während unseres gestrigen Rundgangs haben wir Plakate zu einer Giacometti-Ausstellung im Museum Moderner Kunst (MMK Passau) in der Bräugasse gesehen, das aber montags geschlossen ist. Bevor wir abreisen möchten wir uns diese Ausstellung noch anschauen. Also machen wir zuerst einen kleinen Spaziergang in die Altstadt, …
… besuchen die Ausstellung …
… und gehen noch zum Zusammenfluß von Donau, Inn und Ilz.
Es ist Mittag und wir wollen gleich noch weiterfahren. Zum Glück wissen wir, wo wir in der Altstadt einen kleinen Imbiss einnehmen können.
Danach gehen wir zurück zum Wohnmobil und bereiten die Abfahrt vor.
Über die A3, A93 und B85 fahren wir nach Sulzbach-Rosenberg auf den kostenlosen Wohnmobil-Stellplatz mit V+E in der Bayreuther Straße. Er ist Teil eines Großparkplatzes, zweckmäßig aber nicht besonders schön.
Bei dem Besuch der Altstadt merken wir, daß wir in den letzten Wochen schon so viel Schönes gesehen haben und nun irgendwie abschalten. Wir setzen uns lieber in die Außenbewirtschaftung eines Gasthofes, trinken etwas und genießen das herrliche Wetter.
Tagesstrecke: 208 km
Mittwoch, 22.06,2022
Und weiter geht es, immer näher an die Heimat heran. Unser Ziel ist der Wohnmobil-Stellplatz mit V+E in der Zehnthofstrasse (Gebühr EUR 12,00) in Nordheim am Main.
Der Platz liegt direkt am Main. Eine Badestelle im Alt-Main ist auch vorhanden, und irgendeine Heckenwirtschaft wird schon aufhaben.
Mitten in der Woche ist auf dem Platz noch nicht so viel Betrieb. Es ist heiß und die Schattenausrichtung ist ganz wichtig. Nach einer ausgiebigen Ruhepause stürzen wir uns auch mal in die Fluten des Alt-Main und genießen die Abkühlung.
Gegen Abend ziehen wir zu der Heckenwirtschaft, die ich mir im Internet herausgesucht habe. Ein kleiner Imbiss und gute Weine, was will ich mehr für solch einen Abend.
Ein ruhiger Abend und ein erholsamer Schlaf ist hier garantiert.
Tagesstrecke: 197 km
Donnerstag, 23.06.2022
Unser letzter Urlaubstag ist da. Von Traurigkeit ist aber keine Spur, denn eine Freude über das Nachhause kommen ist stark vorhanden. Über Volkach fahren wir auf die A7 und die folgende A3 bringt uns direkt nach Limburg.
Tagesstrecke: 222 km