Frankreich – Atlantikküste die 2te im Sommer 2011

Text: Hans-Werner                                                                                                                     Fotos: Hans-Werner und Lena

 

Die Fahrt ging in diesem Sommer vom 22.06. bis 17.07. über das Saarland quer durch Frankreich zur Ile d’Oleron an den Atlantik. Von dort besuchten wir noch einige Orte am Atlantik, die wir aus unserer letztjährigen Reise noch nicht kannten, und fuhren dann von Capbreton aus durch die Landschaft des Perigord wieder nach Hause. Insgesamt haben wir dabei eine Strecke von 3.174 km zurück gelegt.

 

Mittwoch, 22.06.2011

Bei Regen packen wir unsere letzten Sachen ins Wohnmobil und starten am Nachmittag unsere Reise an die französische Atlantikküste. In Wiesbaden steht das Wasser in riesigen Lachen auf der Straße. Ansonsten kommen wir bis 20 km vor unserem Ziel in Bexbach (Saarland) gut voran. Um Kaiserslautern und vor allem ab dem AK Landstuhl geht gar nichts mehr. Die Landstraße ist ebenfalls dicht. So benötigen wir für 179 km etwas über 3 Stunden.

2011F001SPBexbach

Der etwas schmucklose SP in Bexbach liegt unterhalb einer sehr reizvollen Parkanlage beim Schaubergwerk, aber halt auch ganz weit außerhalb. Die Stellplatzgebühr incl. Entsorgung von EUR 6,00 wird abends vom Betreiber abkassiert (Wasser kostet EUR 1,00). Die Nacht war ruhig, aber kalt.

Tagesstrecke: 179 km

 

Donnerstag, 23.06.2011

Heute fahren wir nur auf Landstraßen über Sarreguemines, Nancy, Chaumont nach La Charité-sur-Loire. Unterwegs werden in einem Supermarkt die ersten französischen Produkte eingekauft. Und um die Mittagszeit finden wir tatsächlich einen „Routier“, wo wir für EUR 11,50 ein 4-Gänge-Menü incl. Rotwein bekommen.

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Der ewige Kampf mit meinem Navi beschert mir eine Umkehr und anschließend eine Fahrt auf absoluten Nebenstraßen und durch die kleinsten Dörfer mit den engsten Straßen.

In La Charité möchte ich auf den SP an der Loire. Also stürze ich mich hinein in das Vergnügen und nehme nicht die Umgehung (da mein Womo ja nicht über 3,5 t wiegt, und warum sollte ich dem Navi folgen) und lande mitten in den Gassen der schönen Altstadt.

2011F003LaChariSchild

Zur Besichtigung sind wir nachher aber noch einmal zu Fuß los gezogen, da die Fahrt durch die engen Gassen und unter den vorstehenden Etagen der Häuser hindurch doch sehr schweißtreibend war.

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Der kostenlose SP mit V+E „Aire du Faubourg de L’Ile“ ist schon voll, so daß ich mich auf den Ausweichplatz auf der anderen Seite der Insel begebe. Hier haben wir eine herrliche Sicht auf die Silhouette der Altstadt. Es gibt noch einen weiteren Ausweichplatz vor dem CP.

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Die Stadt geht auf ein Kloster mit wohltätigen Mönchen zurück, deshalb die spätere Namensbildung „Charité“. Der Ort hatte damals nach Cluny die zweitgrößte Kathedrale Europas. Ein Brand zerstörte die Kirche teilweise, so daß einige Bereiche nur an den Grundmauern erkennbar sind. Ein anderer Teil der Kirche wurde in Wohnungen umgewandelt. Außerdem war die Stadt ein wichtiger Halt auf dem Jakobsweg von Vezelay nach Le Puy. La Charité ist auch die „Stadt der Bücher“ und beherbergt zahlreiche Antiquariate.

Tagesstrecke: 490 km

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Freitag, 24.06.2011

Nach der Entsorgung fahren wir nach Chateauroux und dort auf die kostenlose A 20 in Richtung Limoges. Bei La Croisière geht es wieder runter nach St.-Martial-sur-Ysop. Kurz hinter der Abfahrt von der AB gönnen wir uns zur Mittagsrast noch einen „Routier“ (hier sogar mit Vorspeisenbüfett). Nach dem Essen wollen wir uns noch ein wenig ausruhen, und verweilen deshalb auf dem Marktplatz des kleinen Ortes. Plötzlich klopfte es am Womo und der Bürgermeister, glaube ich zumindest, bat uns weiter zu fahren, da der Platz für das Fest „St. Jean“ gesperrt würde.

Also fahren wir weiter nach Saint Martial auf eine Bisonfarm (SP von France Passion). Mittlerweile ist es jetzt heiß geworden und wir finden unseren Ruheplatz auf einer kreisrund gemähten Fläche auf einer Viehweide. Zum Glück sind die gewaltigen Bisons auf anderen Weiden untergebracht.

Tagesstrecke: 256 km

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Samstag, 25.06.2011

Auf einer toll ausgebauten und wenig befahrenen Straße kommen wir schnell nach Cognac. Zum Glück ergattern wir noch einen von drei kostenlosen Stellplätzen. Der Platz liegt auf der anderen Uferseite der Charente im Ortsteil St-Jaques und direkt gegenüber von Hennessy, wo sich das historische Viertel von Cognac anschließt.

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Aufgrund der Hitze findet der Altstadtbummel vorwiegend im Schatten statt. Nachmittags machen wir, auf Vermittlung der Tourist Information, eine deutschsprachige Führung bei Hennessy mit. Hennessy ist der weltgrößte Cognac-Produzent. In den Lagerhallen ruhen noch „Schätzchen“ aus dem Jahre 1800.

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Ein Hennessy Cognac wird aus ca. zwanzig Destillaten unterschiedlicher Weinlagen gemischt, so dass er immer ein gleichschmeckendes Endprodukt ergibt.

Ein Hennessy Cognac wird aus ca. zwanzig Destillaten unterschiedlicher Weinlagen gemischt, so dass er immer ein gleichschmeckendes Endprodukt ergibt.

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Auf einem Plakat sieht Lena eine Ankündigung zum „Feu St.Jean“ (Johannisfeuer) in Boutiers St. Trojan. Nach Studium der Landkarte ist dies ein Nachbarort von Cognac direkt hinter dem Parc Francois I.. Um 20.00 Uhr starten wir also unseren Spaziergang entlang der Charente durch den schönen Park. Wie wir zu unserem Leidwesen feststellen, ist das Fest aber in einem entfernterem Ortsteil, der sich dann als langer Straßenort mit Ferienhäusern entpuppt. Und das Fest findet am anderen Ende des Ortes statt.

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Da wir kein Besteck dabei haben, muss es auch schon mal mit den Fingern gehen.

Da wir kein Besteck dabei haben, muss es auch schon mal mit den Fingern gehen.

Wir sind bis dahin mindestens 6 km gelaufen. Vor uns feiern hunderte von Leuten ausgelassen eine riesige Grillparty. Bänke und große Gemeinschaftsgrills, sowie eine Bühne mit DJ werden von der Gemeinde gestellt; Essen und Getränke bringt man selbst mit, oder man kann alles bei Selbstvermarktern kaufen. Wir genehmigen uns die ersten Austern (12 für EUR 4,60) und eine Flasche Wein (Rosé für EUR 3,00). Hier tauchte nun die Frage auf, „Warum sind wir nicht mit dem Wohnmobil hier hin gefahren?“. So müssen wir uns leider vor dem Entzünden des Johannisfeuers wieder auf den Rückweg machen, da es doch schon merklich dämmert.

Tagesstrecke: 138 km

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Sonntag, 26.06.2011

Wir gehen noch einmal in die Stadt. Im Zentrum ist ein großer und schön angelegter Stadtpark. Die Museen haben noch zu. Dafür ist aber in dem „Marché Couvert“ (Markthalle) viel Betrieb. Wir kaufen uns bei einem Schneckenzüchter Weinbergschnecken in einer scharf gewürzten Hackfleisch/Tomaten-Soße. Diese Vorspeise und Spaghetti Aglio Olio sind ein vorzügliches Mittagsmahl. Draußen sind es jetzt 38 °.

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Nachmittags fahren wir dann weiter auf die Ile d’Oleron, begleitet von mal größeren, mal kleineren Gruppen von französischen Männern auf ihren Rennrädern. Denn es ist Sonntag und da gehört der Franzose auf das Fahrrad. Unser Ziel ist St. Denis mit dem SP für 150 Wohnmobile (EUR 8,00 für 24 Std. incl. allem auch Duschen und Toiletten) auf einem ehemaligen CP-Gelände.

2011F028SPSt.Denis

Es ist immer noch sehr heiß und der Strand ist viel zu weit weg. Also ist faulenzen im Schatten der Bäume angesagt.

Tagesstrecke: 107 km

 

Montag, 27.06.2011

In der Nacht hat es ein wenig abgekühlt. Da montags kein Bäcker kommt, radle ich in den Ort und kaufe dort Baguette und Croissants. Im Ort ist Markt, also starten wir nach dem Frühstück mit Fahrrad eine Erkundungstour zum Markt, Hafen und Stadtstrand.

Es ist wieder drückend heiß geworden und rundherum sind Gewitter. Es fallen ein paar Regentropfen, die sofort wieder verdunsten. Später machen wir erneut eine Radtour zum Strand „Les Huttes“ und zum „Phare de Chassiron“. Es ist nur noch heiß und die Hinterradnarbe von Lenas Fahrrad klackert plötzlich. Für Lena ist der Fahrradspaß damit vorbei. In der Nacht haben wir Gewitter mit Starkregen.

Tagesstrecke: 0 km

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2011F031Phare

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Dienstag, 28.06.2011

Der Morgen ist bedeckt und kühl. Um 9.00 Uhr hupt der Bäcker lautstark und aus allen Richtungen kommen verschlafene Gestalten und stellen sich schön brav in Reih und Glied auf. Die Frühaufsteher sind schon vorher in den Ort gefahren.

So viel Neues hat uns die Insel jetzt nicht gebracht, da wir sie in einem anderen Urlaub schon mal ausgiebig abgefahren haben. Bevor wir von der Insel runter fahren, geht es noch mal auf die andere Seite der Insel nach La Cotinière. Hier kann man im Hafen für eine halbe Std. frei und danach für EUR 0,50/Std. parken. Nachts ist der Parkplatz für Wohnmobile verboten.

Nach dem Mittagessen und Tanken beim Leclerc (122,8 ct./l) geht es endgültig von der Insel runter in Richtung Royan zur Fähre (EUR 45,60 für 2 Pers. und Womo) auf die Medoc-Halbinsel. Um 19.00 Uhr fährt das Schiff über die stürmische Gironde hinüber. Wir wollen auf den SP von Le Verdon sur Mer.

Da der eigentliche SP mit V+E (EUR 3,00) voll ist, fahren wir zu dem Ausweichplatz nebenan. Der Strand ist menschenleer und die Urlaubsgastronomie wird erst so langsam aus dem Winterschlaf erweckt. Es hat sich heute kein Kassierer eingefunden.

Tagesstrecke: 81 km

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Mittwoch, 29.06.2011

Mit der Weiterfahrt nach Soulac erleben wir eine sehr große Enttäuschung. Der von uns angestrebte SP am „Parking des Arros“ ist für Wohnmobile gesperrt. Über 100 Womos pro Tag und die vielen Dauercamper aus dem Gebiet um Bordeaux sind plötzlich heimatlos. Kein Platz war so verkehrsgünstig, nah beim Ort, trotzdem schön wild, direkt hinter den Dünen eines einsamen Strandes, mit soviel Möglichkeiten Tellines (Muscheln) zu sammeln.

Also suchen wir uns einen anderen Parkplatz im Ort und gehen zum Office de Tourisme. Auf meine Anfrage zum SP bekomme ich die Antwort, dass ein neuer SP am „31 Boulevard de l’Amelie“ errichtet worden sei. Nach dieser Auskunft bestellen wir uns bei selbst vermarktenden Fischern beruhigt eine Meeresfrüchteplatte zum Mitnehmen für das Mittagessen.

So versorgt begeben wir uns zu dem neuen SP südlich von Soulac und finden eine parzellierte Anlage für 45 Womos, aber vollkommen leer. Von Mitte Juni bis Mitte September kostet der Platz EUR 8,00/Tag und man darf 72 Std. dort stehen. Außerhalb dieser Zeit kostet er nur EUR 4,00; Wasser und Strom jeweils 1 EUR. Es kommt aber wieder keiner kassieren. Über die Düne geht es zu einem unbewachten Strand.

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Am Nachmittag zieht es uns noch einmal auf den gut ausgebauten Radwegen an der Küste entlang in den Ort. Im Laufe des Tages ist es wieder heiß geworden. Dabei geht ein eiskalter Wind. Es macht keinen Spaß im Meer schwimmen zu gehen. So laufen wir ein wenig mit den Füßen im Wasser den Strand entlang und bummeln durch den Ort.

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Neben uns ist ein CP von wo die Disco bis tief in die Nacht ihre wummernden Bässe zu uns hinüber schickt. Danach ist es ruhig.

Tagesstrecke: 16 km

 

Donnerstag, 30.06.2011

Nach einem ausgiebigen Frühstück ist gerade der Zeitpunkt, wo das Meer den Tiefststand erreicht hat und die Flut wieder einsetzt. Also nichts wie runter zum Meer und Tellines sammeln. Wir haben hier aber bei weitem nicht so einen Erfolg wie auf dem Strand bei dem ehemaligen SP. Damit wir aber noch ein angemessenes Mittagsmahl bekommen, pflückt Lena an einem Felsen im Meer noch einige Moules.

Da es uns hier auf dem neuen Platz, es kamen mal vereinzelte Womos die aber wenig später wieder weg gefahren sind, nicht so gut gefällt, fahren wir heute wieder etwas nördlicher in den Wald von Verdon sur Mer auf den Parkplatz der Surfschule. Die Picknickplätze im Wald sind bereits von den vielen Radfahrergruppen belegt. Ein Übernachten ist hier aber verboten, so dass wir nach Mittagessen und angemessener Ruhepause sowie einem weiten Strandspaziergang wieder zum SP in Le Verdon fahren. Wir hatten zwar die Badeklamotten bei dem Strandspaziergang an, doch blies uns ein eiskalter Wind den Sand dermaßen um die Ohren, dass es wirklich keinen Spaß machte.

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Heute landen wir auf dem eigentlichen SP. Doch die vorbei führende Straße mit ihrem Kopfsteinpflaster bildet eine nervenaufreibende Geräuschkulisse. Zumal scheinbar jeder aus dem Ort bis in die Nacht hinein einmal an dem SP vorbei zum Meer hinunter fahren muss.

Tagesstrecke: 26 km

 

Freitag, 01.07.2011

In aller Frühe kommt jemand und kassiert die SP-Gebühr von EUR 3,00. Nach der Entsorgung und einem Einkauf beim Lidl wollen wir heute nach Montalivet Plage. Der Stellplatz dort am Strand ist kostenlos. Allerdings kann man dort auch nur entsorgen. Am CP im Wald gibt es einen kostenpflichtigen SP mit V+E.

Montalivet-Plage ist der typische Badeort, wie er sich hier an der Atlantikküste überall wieder findet. Eine Straße mit Restaurants und Geschäften führt direkt auf den Strand zu, die wenigen Seitenstraßen beherbergen Ferienhäuser. Es gibt einen herrlichen Sandstrand. Doch noch immer ist über dem Wasser dieser kalte Wind. Selbst am Abend ist entlang der gesperrten Hauptstraße fast nichts los.

Tagesstrecke: 26 km

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Samstag, 02.07.2011

Im Ort ist Markt. Von der Größe, dem Trubel und dem Angebot sind wir überwältigt. Wir haben in Frankreich schon einiges erlebt, aber dieser Markt übertrifft alles. Neben den verschiedensten Produkten, sehen wir auch Austernstände mit jeweils ca. 30 qm überdachten langen Stehtischen (?). Zur Mittagszeit wissen wir wofür. Binnen kurzer Zeit sind alle Tische voll belegt und die Massen essen Austern und trinken Wein bzw. Champagner. Auch wir genehmigen uns Austern, Escargots bordelaise und ein halbes Fläschchen Wein.

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Wir laufen ein wenig am Strand entlang und erkunden anschließend mit dem Fahrrad die Umgebung. Einige Kilometer weiter südlich sehen wir riesige Rauchschwaden aufsteigen. Wahrscheinlich ist es dort aufgrund der langen Trockenheit irgendwo am Brennen.

Am Abend sitzen wir gemütlich vor dem Wohnmobil, als plötzlich jemand in den Dünen eine Rauchfahne aufsteigen sieht. Einige Männer laufen noch mit Wasserflaschen und Feuerlöschern dorthin. Das Feuer breitet sich aber dermaßen schnell aus, so dass binnen weniger Minuten eine Fußballfeld große Fläche in Brand steht.

Franzosen vom Platz haben sofort einen Notruf losgelassen. Doch von der Feuerwehr ist nichts zu sehen und zu hören. Weil vorne, in der Nähe des Feuers, einige Wohnmobile stehen, deren Besitzer nicht da sind, und die Gefahr für mögliche Entzündungen zu groß ist, packen wir schnell ein und fahren auf einen Parkplatz im Ort.

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Wieder zurück am Platz sehen wir hohe Flammen schlagen. Nach einigen Minuten kommt ein kleines Passagierflugzeug und dreht eine mir unverständliche Schleife über dem Brandherd. Plötzlich wird aus dem Flugzeug eine riesige Wolke mit Löschpulver abgelassen. Außerdem hört man das Brummen vom Nahen zweier weiterer Flugzeuge, die ebenfalls Schleifen fliegen um die Brandherde genau zu lokalisieren und dann beim nächsten runtergehen ihr Löschwasser gezielt ablassen. Danach geht es zum Auftanken aufs Meer hinaus, bevor sie wieder die nächste Ladung ablassen können.

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Mittlerweile ist auch die Feuerwehr mit mehreren Allradfahrzeugen eingetroffen, die nun die Löschflugzeuge ablösen und die Brände gezielt am Boden bekämpfen.

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Wie wir später erfahren brennen in Lacanau 300 Hektar Wald und die Flugzeuge waren dort im Einsatz und kamen nur kurz zu uns herüber.

Als wir annehmen können, dass der Brand unter Kontrolle ist, hole ich das Wohnmobil wieder zum SP. Überall ist genug Gesprächsstoff für den Abend. Die Polizei fragt bei jedem Wohnmobil nach, ob man irgend etwas gesehen hat. Es scheint alles mit zwei Jungens zusammen zu hängen, die kurz nach der Rauchentwicklung aus der Richtung gekommen sind. Diese Jungens sind aber nicht mehr auf dem Platz.

In der Dunkelheit sieht man immer noch das leichte Aufglimmen des Feuers. Das Brummen der Feuerwagen begleitet uns in den Schlaf.

Tagesstrecke: 0 km

 

Sonntag, 03.07.2011

Die Feuerwehr ist immer noch im Einsatz. Der Wind entfacht immer wieder kleine Brandherde.

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Nach der ganzen Aufregung fahren wir heute weiter nach Hourtin-Port auf den SP am Minigolf-Platz am See (EUR 8,00 für 24 Std.; Strom EUR 2,00 für 24 Std.; Wasser kostenlos).

Die Hitze ist wieder unmenschlich. Wir verkriechen uns erst einmal in den Schatten des Platzes und spielen Karten. Am Spätnachmittag gehen wir hinunter zum See. Menschenmassen sind am Strand; das Wasser des flächenmäßig größten Süßwassersees ist im Schwimmbereich nur knie- bzw. hüfttief, und wir müssen aufpassen, dass wir uns bei den Schwimmbewegungen nicht den Bauch oder die Knie aufschrammen. Ansonsten gibt der Ort nicht viel her.

Tagesstrecke: 32 km

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Montag, 04.07,2011

Der Stellplatz von Hourtin-Port ist zwar schön grün und schattig angelegt, aber der Ort bietet uns nicht genug für eine zweite Nacht. In Lacanau essen wir noch ein „Menü Ouvrier“ (Mittagstisch für Arbeiter) für EUR 12,00.

Beispiel:
Blätterteig gefüllt mit Chorizzo und Pflaumen bzw. Terrine mit Salat und Gurken
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Gegrillte dicke Schweinerippe mit Honigsoße, Kartoffelpüree und Salat
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Eclairs chocolat bzw. Tarte de poire
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ein halber Liter Rosé

Wir sehen auch wieder Löschflugzeuge im Einsatz. Bei Lacanau musste sogar ein CP geräumt werden.

Wir fahren weiter nach Biscarosse Plage. Übernachten wollen wir auf dem „Parking du Vivier“ mitten im Pinienwald. Ein wenig mulmig ist es uns schon. Ständig steht unsere Nase auf Empfang. Dafür haben wir bei der Hitze einen schönen Schatten. Nur der rote und trockene Staub ist nervig und bei jeder Bewegung steigt eine rote Wolke auf.

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Bei einem Spaziergang zum Meer, es sind doch etliche Meter in der Hitze zurück zu legen, herrscht immer noch dieser kalte Wind.

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Am späteren Nachmittag nehmen wir unsere Fahrräder und fahren nach Biscarosse Plage. Auch hier geht die Hauptstraße als Fußgängerzone vom Marktplatz zum Meer. Davor ist am Strand sehr viel Betrieb. Es stehen einige Wohnmobile auf den Parkstreifen. Das Übernachten ist aber verboten. Um 18.00 Uhr scheint man sich an einem Weinstand auf dem Marktplatz zu treffen. Wir genehmigen uns ebenfalls ein Gläschen.

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À votre Santé

À votre Santé

Etwas später treten Tänzer und Stelzenläufer aus dem Landes auf. Im Ort wird ein Nachtmarkt vorbereitet.

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Bisher hat noch niemand die Gebühr von EUR 8,50 kassiert. Bei der Rückkehr sehe ich zwar in dem Wärterhäuschen am Eingang zum Parkplatz Licht. Ich habe in dem Augenblick aber nicht an das Bezahlen gedacht. Kurz nach 23.30 Uhr klopft es am Womo und ein Polizist kassiert noch ganz freundlich den Obulus. Gute Nacht.

Tagesstrecke: 118 km

 

Dienstag, 05.07.2011

Die Nacht war sehr ruhig und nur von Vögeln beschallt. Da Lena wieder richtig ans Meer möchte, beschließen wir, heute nach Mimizan-Plage zu fahren. In Mimizan stinkt es schon ganz fürchterlich. Trotz unserer Befürchtungen ist die Luft in Mimizan-Plage auf dem SP am Heliport rein (Gebühr EUR 12,00 incl. alles und nur mit Kartenzahlung).

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Endlich können wir ins Wasser. Was wir auch ausgiebig tun. Trotz 19° Wassertemperatur lassen wir uns nicht davon abhalten. Nachdem ich noch ein wenig Tour de France schauen konnte, gehen wir in den Ort. Mimizan-Plage. Gleiche Anlage wie vorgenannte Orte und trotzdem schön. Abends gibt es noch Damenfußball-WM: Deutschland – Frankreich. Wir gewinnen zum Glück 4:2.

Der Hubschrauber ist heute sehr oft geflogen. Die Lautstärke war dabei nicht angenehm.

Tagesstrecke: 53km

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Mittwoch, 06.07.2011

Der Bäcker kommt hier erst gegen 9.00 Uhr. Deshalb bin ich schon früher in den Ort und werde prompt von einem heftigen Regenschauer überrascht. Gegen Mittag laufen wir wieder in den Ort und essen in dem Lokal, welches wir uns schon gestern ausgesucht haben. Nach einer kurzen Mittagsruhe stürzen wir uns wieder in die Fluten. Am Abend sitzen wir dann noch lange mit Bekannten zusammen, mit denen wir uns hier getroffen haben.

Tagesstrecke: 0 km

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Donnerstag, 07.07.2011
Heute wollen wir wieder weiterfahren. Die Bekannten, die auf dem Weg nach Spanien sind, wollen noch eine Station mit uns fahren. Wir schwanken nur noch zwischen Vieux Boucau und Capbreton. Vor der Weiterfahrt schauen wir noch beim Markt in Mimizan-Plage vorbei. Es ist aber kein Vergleich zu Montalivet.

Lena möchte lieber nach Capbreton, also machen wir auf besonderen Wunsch meiner Holden noch einen kurzen Abstecher durch Hossegor und dann geht es auf den SP von Capbreton am Plage des Océanides. Den gibt es mit seinen riesigen Ausmaßen trotz anders lautender Nachrichten immer noch und er kostet EUR 11,00 incl. V+E und Strom.

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Wie im vergangenen Jahr werden wir vom Strand wieder mit der roten Fahne begrüßt. Also haben wir wieder Schwimmverbot an unserem Strand. Da unsere Bekannten erst später nachkommen, laufen Lena und ich am Strand entlang in den Ort. Dieser Weg ist kürzer und schöner, als durch den gesamten Ort zu laufen.

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Man braucht ungefähr eine halbe Stunde. Wir gönnen uns im Hafen noch einmal eine Portion Austern und schauen den Wellenreitern am Strand im Ort zu. Am Abend sitzen wir mit unseren Bekannten dann noch lange im Womo zusammen. Draußen ist es heute etwas zu kalt geworden.

Tagesstrecke: 82 km

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Freitag, 08.07.2011

Immer noch weht die rote Flagge. Heute wollen wir mit dem Pendelbus nach Capbreton rein fahren. Leider fährt er bis zum 13.07. nur stündlich und wir haben den letzten knapp verpasst. Wir machen uns zu Fuß auf den Weg und erreichen die Fußgängerzone in der Ortsmitte recht zügig. Der Weg vorne raus zum Hafen zieht sich in der Hitze aber immer mehr.

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Nach dem Mittagessen soll es mit dem Bus zurückgehen. Durch Baumaßnahmen gibt es aber Umleitungen die wir nicht kennen, so dass wir einen Bus verpassen. Nach einer Stunde in der Hitze am Strand klappt es aber dann.

So kann ein Strand auch aussehen.

So kann ein Strand auch aussehen, wenn er sich direkt an der Promenade befindet.

Jeder sich bietende Platz wird zum Parken genutzt.

Jeder sich bietende Platz wird zum Parken genutzt.

Zurück am Platz entsorgen wir noch schnell und machen uns gegen 17.00 Uhr auf zur Weiterfahrt. Die Fahrt auf der Route Nationale nach Mont-de-Marsan zieht sich in die Länge. Wir durchqueren viele Orte mit vielen Ampeln. In Mont-de-Marsan finden wir den Stellplatz an der Arena nicht. Also fahren wir weiter.

Bei der Durchfahrt des Ortes St. Justin sehe ich auf einmal in einer Gasse viele bunte Wimpel, ein Transparent mit „Calle Fiesta“ darauf und einige Leute, die mit Aufbauten beschäftigt sind. Ich frage nach und erfahre, dass hier heute Abend ein Fest steigt. Wir suchen uns etwas abseits einen Parkplatz für die Nacht. Auf den Ankündigungen steht, dass die Musik bis morgens um 3.00 Uhr spielt.

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Der gesamte Ort feiert ein sehr stark baskisch angehauchtes Fest. Es gibt baskische Musik, baskisches Essen und spanischen Wein. Es wird getanzt und gefeiert. Uns gefällt es, allen Bewohnern des Ortes auch. Denen gefällt es sogar so gut, dass die letzten Gäste erst um 4.00 Uhr morgens wieder heim fahren. Und viele Autos hatten rund um unser Wohnmobil herum eingeparkt. Wir waren also mitten drin.

Tagesstrecke: 119 km

 

Samstag, 09.07.2011

Es regnet. In einer Regenpause streifen wir noch mal durch den Ort. Er ist wirklich sehenswert und hat eine sogenannte Bastide. Wir hatten gestern schon festgestellt, dass wir die Straße der Bastiden (Befestigungen) entlang fahren.

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Lena hat in einem Reiseführer noch etwas über die alte Stadt Sarlat-la-Caneda gelesen. Deshalb ändern wir noch etwas die Route und übernachten in Cenac an der Dordogne auf einem CP. Cenac ist nicht groß, hat aber einige schöne Eckchen. Ansonsten lebt der Ort von dem Bootstourismus auf der Dordogne. Abends hören wir von einem Nachbarort ein Feuerwerk, können aber nichts sehen. Danach gibt es in der Nacht ein Gewitter.

Tagesstrecke: 191 km

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Sonntag, 10.07.2011

Hinter unserem CP erstreckt sich eine Anhöhe, auf deren Kuppe der Ort Domme liegt. In allen Reiseführern wird er sehr gelobt, und zwar zu Recht. Wir müssen ganz außen herum fahren und werden dann vor dem Ort auf einen Parkplatz mit SP mit V+E gelotst. Wow, von hier hätten wir einen tollen Ausblick auf das Tal der Dordogne und die Silhouette von Domme gehabt. Schade! Der Ort ist in seiner alten Gestalt noch ganz erhalten. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.

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Wir wollen aber weiter runter zur Dordogne nach La Roque Gageac. Auch hier gibt es direkt an der Dordogne einen SP mit V+E (Gebühr EUR 3,00 für den Tag und EUR 7,00 für die Nacht.

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Aufgrund der Hitze ersparen wir uns die weiteren sehenswerten Orte Beynac und Cazenac.

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In Sarlat parken wir auf einem Parkplatz etwas oberhalb der Altstadt kurz vor dem nicht attraktiven Stellplatz. Über Treppen geht ein kleiner Fußweg runter und man landet in der Hauptstraße. Aber wo ist die viel angepriesene Altstadt? Erst als wir in die Gassen nach links und nach rechts schauen, sehen wir, dass sich dort eine ganz andere Welt befindet, die nur in der Neuzeit durch die Straße getrennt worden ist.

Alte Häuser aus verschiedenen Baustilen beherbergen Galerien bzw. Ateliers, Cafes und Restaurants, aber auch alte Geschäfte und Boutiquen. Überall hört man Straßenmusik oder sieht Maler bei der Arbeit. Eine Stadt mit Flair, nur viel zu heiß!

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Zur Übernachtung fahren wir weiter nach Les Eyzies-de-Tayrac. Die ganze Gegend hier ist berühmt für ihre Höhlen und den Höhlenmalereien. Der SP liegt an der Vézère und kostet EUR 4,00 incl. Ver- und Entsorgung.

Tagesstrecke: 56 km

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Montag, 11.07.2011

Jeden Montag findet in Les Eyzies direkt neben dem Stellplatz ein schöner Markt statt. Es gibt das allumfassende Warenangebot und wir erstehen zwei Ballons mit Bergerac Rosé und noch einige Flaschen weißen und roten Bergerac-Wein.

In Perigeux wollen wir auf den Stellplatz unterhalb der alten Prefektur. Den gibt es aber nicht mehr. Die Stadt hat den neuen Stellplatz etwas östlicher an der Isle neu angelegt (Espace des Prés). Die Übernachtung kostet EUR 5,00.

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Entlang der Isle laufen wir etwa einen Kilometer bis zur Kathedrale. Von da aus verschwinden wir bei der Hitze im Schatten der hohen Bauten der Altstadt. Schnuckelige Plätze wechseln sich mit engen Gassen ab. Es gibt viele schöne Lokale. Wir essen in einem kleinen Restaurant, wo gerade wieder zwei Plätze frei werden. Dieses Lokal scheint gerade bei den Einheimischen sehr beliebt zu sein, da noch viel mehr Leute von der Arbeit kommen, aber abgewiesen werden müssen. Darüber hinaus scheint hier auch nur Sommerbetrieb zu sein, denn im Innenraum stehen nur zwei Tische und ansonsten ist die Küche offen in die Theke integriert. Das Menü war aber für EUR 12,50 hervorragend.

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Pappsatt schleichen wir noch ein wenig durch den Ort; haben aber keinen Elan mehr nach so vielen alten Städten (O-Ton Lena).

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Mit dem Wohnmobil geht es wieder weiter. Zwischendurch kaufen wir noch etwas ein, weil wir nicht genau wissen, wo wir heute Abend landen werden.

Auf der Weiterfahrt vibriert das Auto ein wenig, was sich aber wieder gibt. Da wir noch unentschlossen sind und uns etwas ausruhen wollen, biegen wir von der Straße ab in Richtung Plan d’Eau de Mialet. Hier ist ein ruhiger Wanderparkplatz nicht weit von einem Stausee entfernt. Dieser Parkplatz scheint ein Ausgangspunkt für viele Touren zu sein. Wir gehen mit unseren Stühlen vor zum See, setzen uns unter einen Baum und lesen ein wenig.

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Da wir ja irgendwo auch schlafen möchten, fahren wir dann zu dem kostenlosen SP La Coquille hinter der Kirche. Der ist aber schief und langweilig. Schließlich landen wir in Firbeix bei einem Obstbauern von France Passion.

Tagesstrecke: 118 km

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Dienstag, 12.07.2011

Es ist bewölkt und kalt. Wir wollen über Limoges nach Montlucon und nutzen dazu wieder die kostenlose Autobahn ab Limoges ( hier erreicht uns ein Gewitter und es schüttet ganz fürchterlich) und in La Croisière ab auf die RN 145. Irgendwann hört sich der rechte Hinterreifen komisch an. Das Auto vibriert immer mehr. Hinter Montlucon finden wir einen Routier wo wir wieder hervorragend verköstigt werden. Ich schaue mal nach dem Reifen, kann aber nichts sehen.

Gerade als die RN vierspurig wird tut es einen Knall und wir haben einen Reifenplatzer. Kurzfassung: Notrufsäule zugehängt – Krafag angerufen, kann nicht helfen – ich muss den Notruf anwählen und französisch meine Lage schildern – ich verstehe, dass die Polizei kommt – kommt aber nicht – ich rufe nochmal an – eindringlicher Hinweis der Zentrale auf Polizei – Polizei kommt trotzdem nicht – Straßenmeistereileute helfen mir beim Reifenwechsel – danach kommt Polizei – und zum Schluss muss noch der Abschleppwagen kommen – da trotzdem nichts geht.

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Hier durften nur Autos bis 3,00 m Höhe drauf. Unser Womo misst ab 3,25 m. Deshalb zogen wir bei jeder Brück den Kopf ein.

Hier durften nur Autos bis 3,00 m Höhe drauf. Unser Womo misst ab 3,25 m. Deshalb zogen wir bei jeder Brück den Kopf ein.

Die Erkenntnis aus allem:

1.Ich hatte bei den Anrufen nicht verstanden, dass ich nicht auflegen soll (ne quitte pas). Ich kenne das nur als Chanson.

2. Die festen Teile des Spritzschutzes beim defekten Hinterrad hatten sich nachher in den Ersatzreifen verkeilt und es ging nichts mehr.

In der Werkstatt wird uns mit Hammer und Stemmeisen unkompliziert geholfen. Wir fahren von der Werkstatt aus noch in einen Nachbarort und übernachten einfach auf einem großen Parkplatz. Es gibt wieder heftige Gewitter mit Platzregen.

Tagesstrecke: 253 km

 

Mittwoch, 13.07.2011

Dichter Nebel hängt in dem Ort. Regen und unzählige drängelnde LKWs begleiten uns auf der RN 79. In Digoin fahren wir auf den kostenlosen Stellplatz an der Loire.

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Gegen Abend hört es endlich auf zu regnen. Wir wollen uns nun den Ort etwas näher anschauen. Außerdem soll es einen Schifffahrtskanal über die Loire geben. Auf einem Platz an der Loire steht ein Festzelt. Vielleicht bekommen wir ja etwas von den Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag mit. Es hängen aber schon überall Zettel aus, dass das Feuerwerk und die Feierlichkeiten aufgrund der Wetterlage abgesagt sind. Schade.

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Die Brücke ist schon toll. Wir können sogar alles in Aktion sehen. Der Ort ist schnell durchlaufen. Also geht es wieder zum Wohnmobil. Die gestrige Aufregung wirkt immer noch nach.

Tagesstrecke: 82 km

 

Donnerstag, 14.07.2011

Bei kalten Temperaturen aber nur noch leicht bewölktem Himmel machen wir uns auf den Weg nach Baume-les-Dames. Die RN ist fast leer und ohne LKWs die uns hetzen ist die Fahrt schon fast langweilig. Viele Lokale bzw. Restaurants haben geschlossen. Der Feiertag hält alles in seinem Bann.

In Dole machen wir einen Stopp und laufen uns in der Altstadt die Füße wund, bis wir ein Lokal finden, was uns beiden zusagt. Denn auch hier ist weitestgehend tote Hose, oder wir sind zu verwöhnt.

Zügig gelangen wir an unser Ziel, den SP in Baume-les-Dames. Der SP ist schön angelegt und die Parzellen sind ausreichend bis großzügig, je nachdem wo man steht (EUR 7,50 alles incl.). Schnell die Antenne ausrichten, denn es gibt „Tour de France“. Draußen scheint die Sonne und Lena kann ihre Socken wieder in den Schrank räumen.

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Gegen Abend laufen wir mal in die Stadt. Wir waren bestimmt schon drei- oder viermal in Baume-les-Dames, aber noch nie in der Altstadt. Dies haben wir jetzt nachgeholt und abgehakt.

Tagesstrecke: 234 km

 

Freitag, 15.07.2011

Der Bäcker kommt schon um 8.00 Uhr in der Früh. Also können wir zügig weiter. Bis Montbéliard fahren wir am Doubs entlang und dann die kostenlose Autobahn bis kurz vor Mulhouse. Mittagsrast machen wir auf dem Parkplatz vor dem SP in Thann, bevor es hoch zum Grand Ballon geht.

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Bei den Restaurants fahren wir auf den Parkplatz und wandern das letzte Stück zum Gipfel mit herrlicher Aussicht.

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Der Enzian-Schnaps wird nicht aus den blauen Blümchen, sondern aus den Wurzeln dieser Pflanze gebrannt.

Der Enzian-Schnaps wird nicht aus den blauen Blümchen, sondern aus den Wurzeln dieser Pflanze gebrannt.

Kurz schaue ich noch einmal in die „Tour de France“ hinein. Hier habe ich einen immer wiederkommenden Gast, einen älteren Franzosen, der mit seinem Enkel „spazieren“ geht.

Danach fahren wir weiter in Richtung Col de la Schlucht. Denn etwas vorher liegt die Auberge de Breitzhousen, unser France-Passion-Ziel für die Nacht. Vor allem freuen wir uns aber auf das Fondue mit Munsterkäse. Es stehen schon ein paar Wohnmobile dort, und die Aussicht ist einfach herrlich.

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Nachdem dann am Abend alle Motorräder durch sind, kehrt eine himmliche Nachtruhe ein.

Tagesstrecke: 151 km

 

Samstag, 16.07.2011

Gestern hatten wir in der angrenzenden Wiese schon mit nur sehr mäßigem Erfolg Heidelbeeren gesammelt. Heute finden wir auf der Weiterfahrt aber eine Stelle, bei der sich das Pflücken richtig lohnt. Bei 1,7 kg nehmen wir unseren Sammeltrieb zurück.

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Am Col de la Schlucht steppt der Bär. Über Munster und Colmar führt uns der Weg nach Neustadt an der Weinstraße. Aufgrund einer Umleitung ist die Anfahrt zu dem SP beim Brauhaus ein wenig schwierig. Dort sind wir überrascht, dass kaum etwas los ist. Es ist Wochenende und es stehen nur sechs oder sieben Wohnmobile dort. Da der Parkautomat defekt ist, bezahlen wir EUR 2,50 für drei Tage.

An dem lauen Sommerabend spazieren wir noch in die Stadt, und genießen in einem Lokal auf dem Marktplatz bei einem guten und günstigen Abendessen unseren letzten richtigen Urlaubstag.

Tagesstrecke: 223 km

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Sonntag, 17.07.2011

Es schüttet. Bis Worms begleitet uns ein regelrechter Wolkenbruch, danach lässt es ein wenig nach. Um die Mittagszeit sind wir wieder zu Hause.

Tagesstrecke: 143 km

 

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