Loire und Bretagne Sommer 2007

Text: Lena                                                                                                                                     Fotos: Hans-Werner und Lena

 

Eigentlich wollten wir ja nach Irland, das hatten wir uns im August 2006 fest vorgenommen. Ich sammelte Informationen, fragte nach Fährpreisen, legte meine irische Lieblingsurlaubslektüre zurecht. Aber je näher der Sommer 2007 kam, umso häufiger stellte sich die Frage „Wollen wir wirklich da hin?“. Na ja, eigentlich schon, aber irgendwie waren wir nicht mit ganzem Herzen bei der Planung und so kam es wie es kommen musste. So etwa im Mai stand es fest. Auch dieses Jahr geht es wieder nach Nordfrankreich. Erleichtertes Aufatmen bei allen Beteiligten!!!

 

 

28. Juli 2007

Heute geht es also los. Zum ersten Mal machen wir ohne Anhang drei Wochen Frankreichurlaub. Zunächst fahren wir nur bis Saarburg. Gerade einmal 210 km von Limburg entfernt. Hier haben wir uns für den neuen Stellplatz an der Saar entschieden. Er kostet 8 Euro, incl. Entsorgung und Toilettenbenutzung, Wasser und Strom extra. Der Platz liegt etwas außerhalb der Stadt am Rande eines Industriegebietes, ist ganz neu angelegt. Und wenn man abends anwesend ist, wenn der Pächter seine Runden dreht, kann man Brötchen für den nächsten Tag bestellen. Wir sind es leider nicht, da wir einen Stadtbummel machen wollen und uns später das Wasserorgelspektakel auf dem nahe gelegenen Feuerwehrfest anschauten. Nachts schlafen wir ruhig trotz einiger vorbeituckernder Lastschiffe.

 

29. Juli 2007

Am Morgen beschließen wir, mangels Brötchen zunächst in den Ort zum Bäcker zu fahren, um dann auf dem alten, kostenlosen städtischen Stellplatz (ohne V+E) zu frühstücken. Der dürfte lauter sein und ist ebenfalls ein Stück von der Stadtmitte entfernt.

Aber wir wollen ja nicht dort bleiben sondern begeben uns auf die Autobahn, um über Luxemburg (Tanken 0,94 €) Richtung Frankreich zu fahren. In Verdun genehmigen wir uns ein sehr gutes und unterhaltsames Mittagessen und weiter geht es durch die Champagne Ardennes nach Geradot zum künstlich angelegten Lac d´Orient. Die heutige Etappe beträgt 286 km. Nachdem es am Tag ziemlich regnerisch war, haben wir nun gegen Abend richtig schönes Wetter und finden den Stellplatz am See vor einem Campingplatz sofort. Übernachten incl. Entsorgung ist kostenlos. Wir schlafen richtig gut.

 

30. Juli 2007

Wir warten vergeblich auf den für etwa 8.30 Uhr angekündigten Bäcker. Na ja, macht nichts. Wir haben ja Aufbackbrötchen mit. Und nach einem ausgiebigen Frühstück eilen wir in Richtung Loire. Unterwegs ein erster Stopp bei einem der bei uns sehr beliebten Routier-Lokale, …

… dann in Orleans beim Auchon tanken (1,07€) und ein wenig einkaufen, der Supermarkt ist mir drei Nummern zu groß, und weiter Richtung Chambord. Mit dem Wohnmobil kann man durch den riesigen Wald bis ziemlich nahe ans Schloss fahren und wir stellen fest, dass auch viele Wohnmobile da zum Übernachten bleiben. Wir haben aber beschlossen, bei einem Winzer von France Passion auf der Domaine de la Grange in Huisseau nur wenige Kilometer von Chambord entfernt zu übernachten.

Nachdem wir den Winzer gefunden haben steigen wir dann schnell auf unsere Fahrräder und machen gleich noch eine Radtour zum soeben besuchten Schloss zurück. Wir nutzten einen gut ausgebauten Radweg (davon gibt es an der Loire inzwischen 300km) und erfreuen uns der Ankündigung des Reiseführers, dass man hier mit etwas Glück (?)auf Wildschweine und Hirsche treffen könne. Als ich dann aber die unter den Eichen heftigst aufgewühlte Erde sehe, beschließe ich den Heimweg dann doch besser auf der Straße und nicht durch den dichten Wald zu machen.

Zum Abendessen genehmigen wir uns bei unserem Winzer zwei feine Flaschen Wein und schlafen, wie könnte es anders sein, mitten in ruhigster Landschaft tief und fest.

 

 

31. Juli 2007

In Huisseau besorgen wir uns ein Baguette, trinken kurz einen Café Noir bzw. Crème in einem sonnigen Straßencafé, bevor wir uns in dem Schlosspark von Chambord zum Frühstückspicknick niederlassen. Das Schloss lässt uns nicht los.

Trotzdem ziehen wir irgendwann weiter und beschließen das viel kleinere Chateau de Villesavin zu besichtigen.

Mittagessen kochen wir etwas später auf dem Wohnmobilstellplatz (ohne V+E) unmittelbar beim Schloss Cheverny welches wir nur durch das Tor sehen können. Eine Mauer schirmt das ganze Anwesen hermetisch ab.

Ein weiteres Schloss besuchen wir an dem Nachmittag auch noch- Chennonceaux. Auch hier ein kostenloser spezieller Park- und Übernachtungsplatz ohne V+E für Wohnmobile, gerappelt voll und auch hier wieder kein Blick aufs Schloss möglich ohne vorher Eintritt bezahlt zu haben. Nun, wir haben sowieso nicht vor, hier weitere Schlösser zu besichtigen, waren wir doch in früheren Jahren mindestens einmal, meistens sogar schon zweimal in jedem dieser Schlösser.

So ziehen wir weiter Richtung Montreuil-Bellay. Den dort vorhandenen Stellplatz finden wir auch wieder auf Anhieb. Kostenlos incl. Entsorgung. Für Wasser braucht man einen Jeton, erhältlich in den Geschäften des Ortes, jedoch nicht im unmittelbar daneben gelegenen Campingplatz. Der Stellplatz darf nur von 19 – 10 Uhr benutzt werden.

Wir bummeln hoch in den Ort, und bestaunen das Schloss von außen und beschließen, es am nächsten Tag zu besichtigen. Noch abends ist es hier jetzt sehr warm und wir freuen uns, mit unserem Wohnmobil direkt am Fluss mit einer malerischen Insel und einem Schattenplatz für unseren Esstisch zu stehen.

 

01. August 2007

Wieder eine ruhige Nacht. Das Frühstücksbaguette kommt vom nahen Campingplatz und nach dem Frühstück verlassen wir wie gewünscht den Stellplatz, suchen im Ort einen Parkplatz um dann das wirklich sehenswerte, bewohnte Schloss zu besichtigen.

Auf der Weiterfahrt begegnet uns ein Phänomen von dem wir schon hörten, welches uns aber noch nie auffiel. Ausgestorbene Ortschaften, geschlossene Lokale und Geschäfte; alles ist im August vermutlich am Meer im Urlaub. Ein einziges offenes Lokal finden wir in dem nicht gerade kleinen Ort Doue la Fontaine.

Danach fahren wir weiter Richtung Westen, sehen dabei einen richtig schönen Stellplatz an der Loire in einem Vorort von Angers, Bouchemaine, den wir uns merken und wo wir schnell mal für 50 Cent Wasser tanken, um danach zum Umfahren von Nantes die Autobahn zu benutzen, die wir dann kurz vor Saint Nazaires wieder verlassen. Von hier aus geht es in die so genannte Briére nach St. Joachim. Die Brière ist nach der Camargue die zweitgrößte Moorlandschaft Frankreichs.

Auch hier haben wir wieder eine Adresse aus unserem France Passion Buch, einen Bootsverleiher. Von dem was wir hier als Stellplatz vorfinden, sogar Wasser und Toiletten dürfen wir benutzen, sind wir total begeistert. Während Gänse, Hühner ein Truthahn und seine Frau uns beim Abendessen Gesellschaft leisten, beschließen wir, uns am nächsten Tag ein wenig durch die Sümpfe staken zu lassen

 

02. August 2007

Um 10.00 Uhr nach unserem Frühstück lassen wir uns also erst einmal alles Wissenswerte über die Brière und das Leben der Menschen dort erklären. Bevor es mit dem Boot eine Stunde lang durch das Schilf geht.

Dann geht es weiter, denn nun zieht es uns ans Meer. Locmariaquer am Golf von Morbihan ist unser nächstes Ziel. Der Stellplatz soll sich in der Nähe des Campingplatzes befinden und wir haben ihn auch bald gefunden. Er liegt wenige Meter vom sandig, kiesigen Strand entfernt, bei Ebbe findet man hier Unmengen an Muscheln. Und da gerade Ebbe ist, sind auch die Parkplätze mit PKWs und Wohnmobilen überfüllt. Das hat sich aber gegen 19 Uhr erledigt, denn da eilen die PKW-Fahrer schnell nach Hause oder zum Hotel und es kehrt Ruhe ein zwischen den Wohnmobilen. Nur wer jetzt noch viel später kommt findet keinen Stellplatz mehr.

Mit dem Fahrrad geht es wieder einmal Richtung Ort. Der Campingplatz und damit die V+E sind etwa einen Kilometer entfernt. Und da es uns richtig gut gefällt, beschließen, wir einen weiteren Tag dort zu bleiben. Etwa 30 Wohnmobile stehen mit uns auf dem Parkplatz.

Tumulus „Les Pierres Plates“

 

 

03. August 2007

Heute fahren wir nochmals mit dem Rad in den Ort. Zu unserer Vorspeise zum später folgenden Mittagessen gibt es stilecht einen eiskalten Muscadet aus Plastikbechern, vorsichtshalber packen wir die Flasche dann aber ein, schließlich sind wir auf nur 2 Rädern unterwegs. Austern, Palourdes und Muskadet kosten zusammen 15 € „Vive la France!!!“.
Den restlichen Tag verbringen wir faulenzend, lesend und Karten spielend.

 

04. August 2007

Über Carnac, wo wir natürlich ein paar „Hinkelsteine“ besichtigen, …

… kommen wir nach La Trinité sur Mer. Der von mir entdeckte Antiquitätenmarkt ist leider tatsächlich ein solcher- zum Einkaufen fehlt das nötige Kleingeld, die erforderliche Ladefläche im Wohnmobil und die Lust, denn es ist richtig heiß. Die Lokale im Ort elitär wie das Segelpublikum vermuten lässt- aber wir finden ein winzig kleines Lokal mit Mittagsmenue incl. Wein für 10€
Ich komme mit netten Tischnachbarn ins Gespräch- huch, es gelingt mir tatsächlich, mich auf Französisch zu unterhalten. Klasse!

Nun zieht es uns Richtung Lorient, wo gerade das Interceltique-Festival statt findet, so ganz genau wissen wir nicht, wo wir unser Wohnmobil abstellen sollen und landen dann wieder wie in den letzten Jahren am Friedhof in Ploemeur. Auch hier ist, wie bisher bei allen Stellplätzen in Frankreich, Übernachten und Entsorgen kostenlos.

Wir ruhen ein wenig aus und eilen dann per Bus nach Lorient. Heiß ists und Trubel in allen Gassen. Bis spät in die Nacht genießen wir Musik und Guinness, und der Bus bringt uns kurz vor Mitternacht wieder zum Wohnmobil zurück.

 

05. August 2007

Der zunächst tiefe, ruhige Schlaf währt nur bis in die frühen Morgenstunden, denn heute am Sonntag ist mal wieder Markttag in Ploemeur. Die Marktbeschicker treffen schon sehr früh ein, und auch die Marktbesucher sind schon früh auf den Beinen und benutzen natürlich den von uns als Stellplatz benutzten Parkplatz (wussten wir aber schon aus früheren Jahren). Wir beobachten beim Frühstück amüsiert das teilweise hektische Treiben und eilen dann natürlich auch zum Markt. Kaufen Fertiges zum Mittagessen und brechen dann unsere „Zelte“ ab um an den wenige Kilometer entfernten Strand von Fort Bloqué zu fahren.

Da suchen wir Muscheln plantschen im kühlen Wasser, genießen unser Mittagessen und halten einen ausgiebige Mittagsschlaf, um dann am späten Nachmittag über Guidel und Pont Aven nach Concarneau auf den Stellplatz in Porzou zu fahren. Zwar verpassen wir die Hinweisschilder finden den Platz aber, da wir hier auch letztes Jahr schon waren, „der Nase nach“. Wieder viele PKWs die aber schon bald verschwinden und für etwa 15 Wohnmobile Platz machen. Übernachten und E kostenlos, Strom ungef.50 Min 4€, Wasser10 Min 4€, beides nur mit Karte zu bezahlen, für französische Verhältnisse ausgesprochen teuer.

Wir spazieren noch ein wenig auf dem nahen Zöllnerpfad, über den wir dann am
nächsten Tag zur „Ville Close“ von Concarneau wollen.

 

06. August 2007

Nach dem Frühstück brauchen wir auf dem Zöllnerpfad nur etwa 15 Minuten bis zur nahen Anlegstelle der Pendelboote nach Concarneau . Das Boot bringt uns in wenigen Minuten zur „Ville Close“ (hin und zurück 1,50 € pro Person, Juni- September 8.00- 23.00h).

Morgens hält sich der Betrieb im Ort noch in Grenzen- nachmittags ist dort dann der übliche Touristentrubel. Wir essen außerhalb der mittelalterlichen Mauern und gönnen uns dann ein ruhiges Stündchen direkt hinterm Zugangstor mit der Gruppe Micamac. Inzwischen scheint es so, dass die hier im Sommer jeden Tag spielen. Wir waren nun über viele Jahre verteilt 4 mal in diesem Ort und jedes Mal haben wir die Musiker angetroffen.

Auf dem Rückweg dann finden wir noch einen Bäcker und ein Lebensmittelgeschäft und decken uns mit dem Nötigsten ein. Außer mit dem Pendelboot könnte man auch mit verschiedenen Buslinien direkt vom Marktplatz zum Stellplatz fahren.

 

07. August 2007

Bei der Abfahrt, am letzten Kreisel vor der weiterführenden RN, beehren wir einen Lidl und genau gegenüber ein tolles Geschäft mit CDs, Noten, Musikinstrumenten, Bier, Fahnen, alles was das Herz des Kelten und dessen Verehrers erfreut.

Über Land geht es weiter. Der nächste Stopp in Forêt Fouesnant. Wir besichtigen die Kirche und landen in einem Lokal mit –zig Sorten Muscheln. Meine werden mit einer Knoblauchsoße serviert, H-W zieht die scharfen Moules flamenco vor. Superlecker. Und unsere Nachbarn laden uns ein, ihren Wein mit ihnen zu teilen.

Weiter geht es durch herrliche Landschaft, über den Fluss Odet nach Pont l’Abbé. Von da aus nach Loctudy, der gesuchte Stellplatz befindet sich außerhalb in Richtung des Ortsteils Lesconil. Direkt am einsamen herrlich weißen Sandstrand ( Sable Blanc). Von den angekündigten 30 Stellplätzen sind aber nur knapp 10 vorhanden- der Parkplatz wurde mit dicken Steinen verkleinert. Die V+E ist defekt, teilweise abgebaut, da wohl mutwillig zerstört. Auch hier haben wir wieder Gesellschaft von vielen PKWs, die dann aber rechtzeitig verschwinden und uns somit eine weitere ruhige Nacht bescheren.

 

08. August 2007

Morgens besichtigen erst einmal den kleinen Ort Lesconil. Auch hier sehen wir, trotz einiger Verbotsschilder, Wohnmobile scheinbar unbehelligt stehen.

Dann zurück nach Pont l´Abbé zum Entsorgen. V+E an der Feuerwehr, alles kostenlos, entsprechend lebhaft ist der Andrang. Leider fliest das Wasser unendlich langsam. So müssen wir, da 5 Wohnmobile vor uns an der Reihe sind, einen Zwangsstopp von 2 Stunden einlegen. Übernachten kann man an verschiedenen Stellen im Ort, aber wir wollen nach Mittagessen und Besichtigung wieder weiter.

Und zwar zum Phare d´Eckmühl bzw. nach Penmarc´h. Dort wird es mit der Stellplatzsuche etwas beschwerlicher. Alle Parkplätze am Meer sind nachts für Womos gesperrt. Den angeblich vorhandenen Übernachtungsplatz finden wir erst mal nicht. So fahren wir zu einem Parkplatz etwas vom Ort Kerity entfernt, direkt am Strand, ein französisches Wohnmobil leistet uns Gesellschaft.

Und nach dem Abendessen machen wir uns auf eine ausgiebige Wanderung zum Leuchtturm, da findet ein Tanzabend Fest-Noz statt. Auf dem Weg dorthin kommen wir auch am vorher gesuchten Stellplatz vorbei. Nun, unser Übernachtungsplatz gefällt uns besser. Wir haben unseren Spaß daran junge und alte Menschen beim Tanzen zu beobachten, trinken Cidre und wandern dann irgendwann in stockdunkler Nacht zum Wohnmobil zurück.

 

09. August 2007

Wieder einmal fahren wir vor dem Frühstück los, weil wir gern frisches Brot haben möchten, aber nur ein oder zwei Kilometer bis in den Hafen von Kerity, Dort stehen wir gut und haben eine schöne Aussicht beim Kaffeetrinken. Danach geht es weiter nach Audierne wo wir uns, da wir noch kein Ziel für den Abend haben zwei Parkplätze merken bei denen man mit Sicherheit gut übernachten könnte. Es ist immer noch richtig heiß und wir sind froh eine schönen Tisch auf der Terrasse eines scheinbar sehr beliebten Lokales zu finden. Wieder gibt es Feines aus dem Meer.

Dann fahren wir zum Cap Sizun. Dort besichtigen wir mit Hilfe eines Fernglases und nach Zahlung von 2 € Eintritt im eingezäunten Naturschutzgebiet Fauna und Flora und weil die Aussicht herrlich ist, können wir zunächst mit Fernglas, später in der Dämmerung mit bloßem Auge bis zum Pointe St Mathieu, Cap de la Chevre, Pointe de Penhir und der Ile Molêne schauen. Und weil niemand etwas dagegen hat übernachten wir auch gleich auf dem völlig ruhigen und einsamen Parkplatz. Ein weiteres Wohnmobil steht ein paar Meter von uns entfernt.

 

 

10. August 2007

Zunächst geht es nach Cléden Cap Sizun. Der Bäcker hat sein Geschäft der irischen Partnerstadt angepasst. Außerdem verfügt der Ort über einen funkelnagelneuen großzügigen kostenlosen Stellplatz, Entsorgung ist umsonst. Wasser kostet etwas.

Nach dem Frühstück dann Richtung Douarnenez und dann nach Crozon, dem Ziel unserer Reise. Vorher fahren wir aber noch hoch zum Menez Hom, einem der drei heiligen Berge der Bretagne. Noch niemals sahen wir diesen nur 300m hohen Berg, weil er immer völlig im Nebel lag. Aber heute ist herrlichstes Wetter und wir machen uns an die Hügelbesteigung.

Danach dann nach Crozon, wo wir für das Festival Bout du Monde Eintrittskarten haben.
Und erleben hier drei äußerst beeindruckende Tage- Woodstock oder Rock am Ring auf Bretonisch. Ein so genanntes Weltmusikfestival. Wir wollen vor allem Susana Seivane aus Galizien mit ihrer Gaita sehen, die zusammen mit der Bagad von Kemper auftritt und am nächsten Tag Jethro Tull. Tausende von Zelte sind dort auf dem Festivalgelände, dazu viele Wohnmobile aber auch Tagesbesucher. Alles ist bestens organisiert und es herrscht eine ausgelassene Stimmung. Dass auch die Nächte durch getrommelt werden, stört uns irgendwann fast gar nicht mehr.

Unaufhörlich strömen immer mehr Festival-Besucher auf das Camping-Gelände. Trotzdem läuft alles sehr harmonisch und Fröhlich ab.

 

11. August 2007

Die Konzerte beginnen erst am Nachmittag, also wandern wir heute in den nahe gelegenen kleinen Hafen von Le Fret. Mit uns viel jugendliche Festivalbesucher, die hoffen, durch einen Sprung ins eiskalte Wasser wieder etwas fitter zu werden.

Dann geht es nachdem wir uns Crêpes und Galettes geleistet haben bei großer Hiztze wieder berghoch zum Festivalgelände und der Spaß kann für den heutigen Tag losgehen.

Überall ist so richtig Party angesagt. Die Konzerte finden wechselweise auf zwei gegenüberliegenden Bühnen statt. Zudem gibt es noch ein Zirkuszelt mit anderen Veranstaltungen. Und zwischendurch gestaltet sich jeder seine Zeit, wie er es mag.

Kurz nach 18.00 Uhr kommt dann unser erstes Highlight: Die galizische Gaita-Spielerin Suzanna Seivane mit der bretonischen Bagad Kemper.

 

12. August 2007

Heute Abend wollen wir zu Jethro Tull gehen, aber den freien Vormittag nutzen wir, um mit einem Pendelbus nach Camaret zu fahren.

Seit der Loire haben wir genau sieben deutsche Wohnmobile gesehen. Die anderen tummeln sich wohl alle an der Nordküste oder haben gehört, in der Bretagne sei schlechtes Wetter und sind deshalb nach Süden geflüchtet. Hier in Camaret stehen nun auch einige Deutsche auf dem Stellplatz. Und wir treffen tatsächlich Bekannte aus Limburg. Dann wandern wir zum einsamen Strand Richtung Pointe de Toulinguet und später an einem „wilden“ Campingplatz vorbei wieder nach Camaret. Das nun folgende Mittagessen haben wir uns redlich verdient.

Alignements Megalithiques de Lagatjar

Überreste des Manoir Saint-Pol Roux

Blick zum Pointe Sanit-Mathieu

Pointe de Pen-Hir

Anse de Pen Hat

Zurück beim Festivalgelände bestaunen wir dann erst einmal die japanische Trommelgruppe Gocoo, …

… um später bei Jethro Tull in der allerersten Reihe zu stehen. Klasse!!!!!

Ian Anderson und Martin Barre

Danach freuen sich meine Füße, und nicht nur die, darauf, im Bett liegen zu dürfen.

 

 

13. August 2007

Überall herrscht aufgrund der schönen und harmonischen Tage eine ausgelassene Abschiedsstimmung, für Traurigkeit ist kein Platz.

Jetzt geht es also wieder Richtung Osten, zunächst aber nach Norden. In Crozon wird noch getankt und eingekauft. Dann landen wir in dem malerischen Ort Le Faou zur Mittagsrast.

Und weiter nach Erquy. Hier zahlen wir nach Saarburg zum allerersten Mal Stellplatzgebühren, 4,00 €. Der Platz ist nicht überfüllt. Und auch hier machen wir uns wieder zu Fuß auf den Weg zum Ort. Das Wetter schlägt um. Nach 15 Tagen Hitze und ganz viel Sonneschein wird es diesig und grau. Sturm ist angekündigt.

 

14. August 2007

Heute fahren wir nur bis Cancale, und sind schon um 10.00 Uhr morgens da. Zahlen später 6,00 Euro für 24 Stunden und vergammeln hier den Tag in der Hoffnung, dass der nun tatsächlich aufgekommene Sturm sich bis zum nächsten Tag wieder verzieht.

Lena bei der Arbeit fürs analoge Tagebuch.

Blick von Cancale zum Mont Saint Michel

Austernzüchter bei der Arbeit.

Abends gibt es dann wie immer unser Bretagneabschiedsessen. Die Platte für 45 €. Wir profitieren davon, dass die Konkurrenz hier groß ist.

Ab hier haben nun die italienischen Wohnmobile die Übermacht. Sowohl auf dem Stellplatz als auch auf der Straße zähle ich 70-80% Italiener. Mit der Wasserversorgung per Scheckkarte kommen wir nicht klar. Französischen Nachbarn geht es ähnlich.

 

 

15. August 2007

Über Pontorson geht es nun Richtung Normandie, dort durchs Hinterland, und über Pont L´Eveque nach Honfleur. Wir kriegen tatsächlich einen Platz mit direktem Strom- und Wasseranschluss, aber hier ist die Hölle los.

 

16. August 2007

Am Morgen schüttet es. Ein letzter Einkauf vor Ort. Dann geht es über Landstraßen Richtung Rouen und per Autobahn drum herum. Hier wieder das Phänomen der wegen Urlaubs geschlossenen Lokale. Wir fahren nun lange Zeit auf der RN und landen gegen Abend in Reims. Da haben wir dann auch wieder besseres Wetter. Der Stellplatz ist gut ausgeschildert, kostenlos mit V+E, aber es passen nur 9 Wohnmobile hin.

Wir machen noch einen Stadtbummel.

Es gibt schöne Lokale und überall wird Champagner getrunken, sogar im Pub, den wir zu später Stunde noch aufsuchen, wo wir allerdings ein letztes Guinness zu astronomischen französischen Preisen trinken.

Auf dem Stellplatz schläft man gut, aber es ist nachts nicht übermäßig leise, wegen der direkt daran vorbeiführenden Schnellstraße.

 

 

17. August 2007

Hans-Werner holt beim nahen Bäcker Brot und anschließend machen wir uns noch auf eine Besichtigungstour bei Tag. Wir wollen natürlich in die überaus beeindruckende Kathedrale mit den Chagall-Fenstern.

Und irgendwann befinden wir uns endgültig auf der Heimfahrt. Über Longwy geht es nach Luxemburg, dort muss natürlich getankt werden, dann über die Autobahn ins Saarland und hier auf den Stellplatz in Mettlach. Logischerweise kehren wir im Brauereigasthof ein. Man kann draußen sitzen und der Bierpreis ist nach Frankreich unschlagbar.

 

18. August 2007

Am Morgen dann noch ein wenig bei den bekannten Geschäften in Mettlach reinschauen, vielleicht sollte ich vor Weihnachten mal nach einem neue Geschirr schauen… und irgendwann gemütlich über Trier du eine fast völlig leere Autobahn nach Hause.

 

Wir waren 22 Tage unterwegs, sind 2940 km gefahren. Stellplatzgebühren haben wir nur in Saarburg, Erquy, Cancale und Honfleur bezahlt. Für die Entsorgung nie und für Wasser auch nur wenige Euro.

Und nächstes Jahr wollen wir vielleicht mal nach Scandinavien………oder doch wieder nach Frankreich?

 

 

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