Weihnachtsmarkt Strasbourg 2007

 

 

Text und Fotos: Hans-Werner

 

 

Freitag, 30.11.2007

Wir fahren über die A3 und A5 und erreichen Kehl nach 260 km. Der Wohnmobilstellplatz am Wasserturm (EUR 6,00/Tag; V/E: ja) ist schnell gefunden. Da wir mit dem Zug nach Strasbourg rein fahren wollen, machen wir uns auf den Weg zum Bahnhof. Wir gehen durch die Stadt. Eine andere Alternative ist der Weg am Rhein entlang. Für EUR 7,00/Person erstehen wir eine Rückfahrkarte (Abfahrt kurz nach 14.00 Uhr) und sind nach 10 Minuten im Strasbourger Hauptbahnhof. Vor der Tür erwartet uns bereits der erste kleine Weihnachtsmarkt.

Nach kurzer Orientierung (Im Bahnhofsgebäude gibt es eine Tourist Information und man erhält dort kostenlose Stadtpläne) nehmen wir den kürzesten Weg in die Innenstadtbezirke, die wir nach ca. 500 m erreichen. Wir folgen unserem Weihnachtsmarktplan zum „Place Kléber“ (großer Weihnachtsbaum und das Dorf des Teilens). Es ist der Freitag vor dem ersten Adventwochenende und es gibt kein Geschiebe oder Gedränge, eine schöne ruhige Weihnachtsstimmung macht sich breit.

So langsam ziehen wir weiter zum „Place Broglie“. Hier befindet sich der Christkindelsmärik. Es ist ein großer Platz mit Ständen mit Kunsthandwerk, Verpflegung aller Art, Weihnachtsartikeln, Deko-Schnickschnack und Weihnachtsbaumverkauf.

Weiter geht es in den engeren Bezirk der Cathédrale zum „Place du Marché Neuf“ zu den Weihnachtsmärkten des Carré d’Or. Hier ist die Altstadt in einzelne Gebiete (Carrés) aufgeteilt. Jedes Carré beheimatet eine spezielle Geschäftssparte, die die weihnachtliche Beleuchtung und Ausstaffierung der Häuser in jedem Gebiet unterschiedlich gestaltet.

Der „Place de la Cathédrale“ empfängt uns mit einem Lichtermeer rund um die Cathédrale. Aber auch dort herrscht Ruhe. Wir haben noch nirgends solch nervige und laute Musikuntermalung hinnehmen müssen, wie man sie bei uns kennt. Wenn Musik läuft, geschieht dies im Hintergrund.

Rechts um die Cathédrale herum am „Place du Chateau“ befindet sich noch ein kleiner Weihnachtsmarkt mit einer Eislaufbahn und einem Eisgarten (Bereich für kleine Kinder, die beim Eislaufen einen kleinen Schlitten (ähnlich einem Rollator) vor sich herschieben können).

Da wir unser Abendessen irgendwo in dem Bereich „Petite France“ genießen möchten, schlagen wir in einem Bogen diese Richtung ein und kommen zum „Place Gutenberg“. Hier befindet sich das Dorf der Kunsthandwerker und Händler aus Quebec (Kanada).

Jetzt ist es nur noch ein kleines Stück bis zum „Place des Meuniers“ und dem Markt der Gaumenfreuden mit elsassischen Spezialitäten. Direkt daran schließt sich der „Place Benjamin Zix“ mit einem kleinen Markt und dem Kontor der Heiligen Drei Könige an.

Es ist jetzt 18.30 Uhr. Wir sind über vier Stunden herumgelaufen und haben manchmal wie kleine Kinder gestaunt, mit welchen Mitteln eine tolle Stimmung verbreitet werden kann. Es war nie langweilig.

Hier kostet eine Nacht EZ ohne Frühstück 510,00 EUR.

Jetzt ist der Hunger da.Wir haben ein schönes Lokal gefunden. Es heißt „Baeckeoffe“ und wir entscheiden uns beide, einen solchen zu essen.

Wir gehen hinein, und finden das Küchenpersonal noch bei seiner Mahlzeit vor, sonst ist keiner da. Wir sind ganz einfach zu früh, entschuldigen uns und wollen später noch mal wiederkommen. Man sagt uns aber das wir ruhig schon Platz nehmen und etwas trinken können. Um 19.00 Uhr kommen die Nächsten und um 19.45 ist das Lokal mit sicherlich 25 – 30 unterschiedlich großen Tischen proppenvoll. Trotzdem läuft alles ruhig ab. Wir essen beide einen Baeckeoffe mit Fleisch bzw. Fisch (für jeden eine Riesenportion aus einem Römertopf) und einen Nachtisch (wieder riesig). Ein schöner Riesling rundet das ganze Essen ab. Wir sind pappsatt und wollen noch den nächstmöglichen Zug nach Kehl erreichen.

Von dem Carré Petite France gehts über die L’Ill und schon sind wir wieder am Hauptbahnhof. Kurze Fahrt nach Kehl und dann geht es wieder zum Womo. Heizung anwerfen, die qualmenden Füße von den Schuhen befreien und eine Flasche Wein aufmachen passiert schnell. Schön war’s.

 

Samstag, 01.12.2007

Wir wollen heute noch etwas einkaufen; erst beim Lidl in Kehl, dann beim Champion in Lauterbourg. Wie hat Lena im Reisetagebuch vermerkt: „ca. 90 % Franzosen beim Lidl und ca. 80 % Deutsche beim Champion“.

Ab geht es nach Wissembourg. Dort wollen wir uns mit Bekannten treffen, die wir aus dem Wohnmobilforum kennen. Wissembourg hat keinen ausgewiesenen Stellplatz mehr. Man darf aber mit dem Womo auf dem zentralen Parkplatz übernachten. Edgar hat bereits ein anderes stilles Plätzchen in einer Sackgasse an der Stadtmauer gefunden. Hier stehen wir ruhig und machen noch einen Rundgang durch Wissembourg und über den dortigen Weihnachtsmarkt. Mir ist schon in Strasbourg aufgefallen, das der Glühwein viel besser schmeckt. Es werden andere Gewürze und ein besserer Wein benutzt. Es ist alles vom Geschmack her viel runder als bei uns.

In Wissembourg besteht man darauf, dass ihr Hans Trapp die historische Vorlage für den Knecht Ruprecht ist.

Auf der Suche nach einem Lokal müssen nun fünf Geschmäcker unter einen Hut gebracht werden. Das ist nicht leicht. Es ist Samstag Abend und die meisten Restaurants, die wir kennen und die auch zutreffen würden, sind zu. Die Saison ist an Weihnachten vorbei. Wir landen im Restaurant „Zum Schneckehiesel“ und es war gut.

Wir unterhalten uns mit dem Inhaber dieses Hotel-Retaurants über das Rauchverbot (im Winterbetrieb verfügt das Restaurant nur über zwei Tische.). In den letzten beiden Jahren haben wir in Frankreich in den verschiedensten Lokalen, selbst bei den „Routiers“, das Rauchverbot dankend festgestellt. Er meinte aber, dass das Rauchverbot hier nicht greifen würde, denn man sei ja im Elsass und nicht in Frankreich. Trotzdem ist er zum Rauchen vor die Türe gegangen.

Gesättigt gehen wir zu den Womos zurück und beschließen den Abend bei Wein und ausgiebigen Gesprächen in Reuse Wohnmobil.

 

Sonntag, 02.12.2007

Nach einem langen Frühstück geht es wieder Richtung Heimat. Wir fahren Landstraße in Richtung Kandel, um den dortigen Weihnachtsmarkt zu besuchen. Schon wieder sind wir zu früh. Einige Aussteller sind am Einräumen. Andere versuchen das Chaos aufzuräumen, das der nächtliche Wind?Sturm? angerichtet hat. Auf jeden Fall sind mehrere Partyzelte, die mit Gewichten verankert waren, zerfetzt und in sich zusammengebrochen. Also fahren wir weiter nach Edesheim schnell Wein einkaufen und nach Edenkoben entsorgen, kurz den Weihnachtsmarkt anschauen und dann essen. Wir haben dabei festgestellt, das auch Weihnachtsmärkte „satt“ machen können. Vor allem, wenn man wie wir soviel Schönes in Strasbourg gesehen haben und dann anfangen zu vergleichen.

Für die weitere Heimfahrt nehmen wir die A61 und fahren dann auf der Autobahn weiter Richtung Mainz/Wiesbaden und danach die B417 nach Hause. Nach insgesamt 560 km sind wir wieder in Limburg.

 

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