Ostfriesisches Silvester 2007

 

Text und Fotos: Hans-Werner

29.12.2007

In den letzten Tagen gab es bei uns einige Ungewissheit, wo unsere Silvester-Tour denn hingehen soll: Schwarzwald, Elsass, Odenwald oder Nordsee standen zur Auswahl. Gestern Abend fiel die Entscheidung zugunsten von Ostfriesland.

Nach einem ausgedehnten Frühstück geht es los. Von Limburg aus wählen wir die Strecke über die A 3 und die A 31 auf die linke Seite der Ems nach Ditzum. Ohne Probleme erreichen wir unser Ziel nach 411 km. Hier gibt es auf dem großen Deich-Parkplatz einen Womo-Stellplatzbereich ohne V+E. Ein weiterer ruhiger Stellplatz für vier bis fünf Womos befindet sich hinter dem Sparmarkt (EUR 5,00 incl. V+E; Strom 1,00 EUR/24 Std.).

Wir schlendern in den Ort und finden ein beschauliches Fischerdorf vor. Es gibt zahlreiche Lokale, die sehr ansprechend aussehen. Vom Hafen aus geht eine Fähre auf die andere Seite der Ems, die auch Womos mitnimmt.

Für den Abend haben wir uns dann ein Restaurant ausgesucht und hören dabei einen Satz, der uns in dem gesamten Urlaub verfolgen sollte: “ Haben Sie reserviert?“. Wir hatten das natürlich nicht, und so konnten wir nicht immer dort landen, wo wir wollten. Erstaunlicherweise füllen sich dann auch die beliebten Lokale ganz schnell mit Feriengästen, die vorher überhaupt nicht aufgefallen sind.

 

30.12.2007

In Ditzum gibt es nicht nur „Den lüttje Laden“ sondern auch noch „dat lüttje Café“ und hier nehmen wir ein ostfriesisches Frühstück zu uns. Es herrscht Wohnzimmeratmosphäre und das Frühstück ist sehr reichhaltig.

Gut gestärkt geht es nun weiter nach Greetsiel (Wegstrecke 71 km). Der Stellplatz in Krummhörn-Greetsiel „An den Zwillingsmühlen“ ist für bis zu 100 Womos ausgelegt und wird gerade renoviert. Er wird neu geschottert, es werden Sträucher angepflanzt, zusätzl. Stromkästen mit ca. 60 Anschlüssen gesetzt und an der Platzeinfahrt eine neue Ver- und Entsorgungsanlage gebaut. Momentan werden EUR 8,00 Gebühr erhoben. Strom gibt es für EUR 1,00/ 8 Std..

Der erste Rundgang durch den Ort begeistert uns total. Der Fischerort hat noch einen sehr großen Bestand an kleinen schnuckeligen Häusern rund um den Binnenhafen. Es gibt nur einen Schönheitsfehler, es gibt kein direktes Meer.

Da es noch früh ist und der Stellplatz nicht voll ist, fahren wir noch nach Norddeich (Wegstrecke 31 km). Wir fahren zum Supermarkt einkaufen und anschließend zum Stellplatz in Norddeich. Von hier aus laufen wir zum Strand und sehen das Meer -weit vor uns-, denn es ist mal wieder „on Tour“. Lena wollte aber unbedingt auch mal am Meer sein, wenn wir schon an die Nordsee fahren.

Es geht wieder zurück nach Greetsiel (diesmal 19 km). Auf dem Stellplatz hat sich immer noch nicht viel getan. Weil es so schön ist, machen wir noch einen ausgedehnten Spaziergang durch den Ort und raus in Richtung Leybucht und Marschlandschaft. Dort sehen wir auch riesige Schwärme von Nonnengänsen, die hier im Watt überwintern und sich satt fressen bevor es im Frühjahr wieder nach Norden geht. Wir stärken uns auch bei unserer Rückkehr im Hafen. Es gibt bei einem Lokal leckeren Glühwein, aufgepeppt mit 56 %igem Friesengeist. Danach machte sich eine wohltuende Müdigkeit breit, so daß wir schnell zum Wohnmobil mussten.

Auf unserer abendlichen Restaurantsuche hören wir auch wieder desöfteren den obligatorischen Satz: „Haben sie reserviert?“. Trotzdem werden wir satt und schlafen ruhig auf unserem Stellplatz.

 

31.12.2007

Wieder ist ein langer Spaziergang geplant, diesmal auf der anderen Seite des Hafens raus. Nach dem Verzehr von guten Matjesbrötchen genießen wir die frische Luft und denken uns das vor uns liegende Meer. Leider hat das Lokal mit dem Glühwein heute geschlossen. Dafür gibt es Friesentee und Kuchen.

Vorglühen im Wohnmobil

Nach dem Abendessen machen wir uns mit einer Flasche Champagner auf in den Ort. Wir haben uns nämlich gedacht, daß sich die Leute des Dorfes um Mitternacht bestimmt rund um den Hafen treffen. Genauso geschieht es auch. Es strömen immer mehr Menschen auf den Platz. Die Jugendlichen knallen schon pausenlos. Um 24.00 Uhr geht dann unter fröhlichem „Prost Neujahr“ ein Feuerwerk in allen Ecken los, welches erst gegen 01.00 Uhr ein Ende findet. Wir stehen noch lange mit anderen Leuten zusammen und es wird sich zugeprostet und ein glückliches neues Jahr gewünscht. Es war ganz einfach toll.

 

01.01.2008

Das Jahr hat sehr schön angefangen und wir spazieren heute zum Pilsumer Leuchtturm mit seinem markanten gelb-roten Anstrich. Wieder sehen wir Schwärme von Wildgänsen. Von hier aus kann man in die breite Emsmündung in Richtung Borkum schauen.

Heute Abend gehen wir in das Restaurant „is Teetied“ und probieren die ostfriesische Küche. Für mich gibt es „Speckfetten“, das sind graue Bohnen die es nur in Ostfriesland gibt, mit Mettwürsten. Es ist ein sehr schmackhafter und deftiger Eintopf.

 

02.01.2008

Es geht wieder zurück nach Limburg. Wir nehmen wie auf der Hinfahrt die A31 und die A 3, und sind nach 439 km wieder zu Hause.

 

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